Witzig und brauchbar: http://www.songtapper.com/s/tappingmain.bin
"Das Problem: Sie hören ein Lied im Radio, Sie summen begeistert mit, Sie wollen dieses Lied auch zuhause hören. Aber wie kriegen Sie den Titel raus? Ein Informatik-Student hat die Lösung.
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Sie lauern überall. In Geschäften. In Cafés. Überall dort, wo Musik läuft oder ein Handy klingeln könnte: Ohrwürmer. Oft nimmt man es gar nicht wahr, wenn etwa in einem Laden eine CD im Hintergrund läuft.
Dennoch nistet sich der Ohrwurm ein, und irgendwann macht sich der blinde Passagier im Geiste bemerkbar. Dann fängt man an vor sich hin zu summen. Ein paar Melodiefetzen, einige Textzeilen. Aber was?
Ohrwurm per Leertaste
Wie heißt das Lied? Diese Frage lässt sich leider häufig nicht beantworten. „Das ist mir auch oft so gegangen“, sagt der Informatikstudent Geoff Peters.
[...]
Und der Kanadier hat zusammen mit Kollegen eine Möglichkeit entwickelt, dem unbekannten Ohrwurm einen Namen zu geben: Auf der Internetseite http://www.songtapper.com kann man den Rhythmus eines Liedes, das einem durch den Kopf geht, mit der Space-Taste klopfen. Mit etwas Glück spuckt der Computer dann das richtige Lied mit Titel, Interpret und Text aus.
Der Ohrwurm wäre enttarnt. Query by tapping nennt sich das Prinzip, das hinter der noch provisorischen Website steckt. Die Studenten der Simon Fraser Universität in Vancouver entwickelten dazu einen Algorithmus, mit dem erst die rhythmische Abfolge eines Liedes, definiert wird.
„Eine rhythmische Kontur wird dann durch Notenlängen repräsentiert, anstatt durch Tonhöhen wie bei anderen Anwendungen“, sagt Peters. Wenn nun ein Benutzer den Rhythmus des Gesangs eines Liedes in die Tasten klopft, werden die Daten mit denen einer Datenbank auf Übereinstimmung oder die Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung abgeglichen.
Jeder Mensch klopft anders
Der Songtapper bietet schließlich eine Trefferliste mit bis zu zehn Liedern an. Wenn alles gut läuft, der Nutzer exakt geklopft hat und das Lied in der Datenbank ist, sollte es ganz oben auf der Trefferliste stehen. Bislang kann der Songtapper auf Daten von 3500 Liedern zugreifen. Zur Verfügung stünden den Kanadiern zwar über 15000 Datensätze.
Diese jedoch in die Anfragen einzubeziehen, übersteigt Finanz- und Serverkapazitäten der Studenten. Dennoch sammeln Peters und seine Kollegen weiter Daten. So besteht für User die Möglichkeit, neue Lieder in das System zu klopfen und mit Namen zu versehen. Zum anderen lernt der Songtapper alternative Versionen ihm bereits bekannter Stücke. „Denn natürlich klopft jeder Mensch ein Lied etwas anders und natürlich haben viele Lieder einen ähnlichen Rhythmus“, sagt Peters, der sein Studium als Jazz-Pianist finanziert.
Um diese Unterschiede auszugleichen, hat das System eine Lernfunktion: Wer etwa „Smells like Teen Spirit“, das einen recht eindeutigen Rhythmus hat, auf der Tastatur klopft und dann das Nirwana-Lied auch anklickt, wenn es in der Trefferliste erscheint, ordnet seinen Datensatz diesem Song zusätzlich zu. Für Gunnar Eisenberg ist zumindest das ein Kritikpunkt am Songtapper.
Die Daten würden durch die Lernfunktion zu schwammig, argumentiert der Berliner Informatiker, der mit der BeatBank ebenfalls eine Query by tapping Anwendung programmiert hat. Eisenberg setzt dagegen auf leistungsfähigere Suchalgorithmen. Dennoch:
Der Songtapper sei „sehr direkt am Nutzer“. Wesentlich direkter, als bisherige Musikerkennungs-Programme, wie etwa Query by humming (http://www.musicline.de/de/melodiesuche
Denn wer hat schon ein Mikrofon am PC, oder will laut vor Kollegen ein Lied summen, um einen Ohrwurm zu entschlüsseln?
([url=http://www.sueddeutsche.de/,cm2/computer/artikel/923/72851]SZ vom 29.3.2006[/url])"
Funtktioniert! - Probiert es aus! :top:

