Hallo
Die Separationsgelüste gehen weiter: http://www.faz.net/s/Rub8ABC74…Tpl~Ecommon~Scontent.html
War ja auch klar.
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War ja auch klar.
Wider ein Feiertag mehr für die Serben! ![]()
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von frank_aus_wedau
So berechtigt diese Darstellung auch sein mag ... ich lese wieder nur von Serben und Albanern.
Und insoweit gibt es die Staaten Serbien und Albanien. Wenn Angehörige eines dieser Völker auf dem (seinerzeitigen) Territiorium des anderen einen Dritten Staat ausrufen, darf man diese Erklärung zwar abgeben (so der Internationale Gerichtshof), eine Staat entsteht hierdurch aber (erst einmal) nicht.
Und welche Rolle spielen die Kosovaren, die allein einen Staat Kosovo wirksam gründen könnten? Von einem solchen Volk war bisher niemals die Rede. Inzwischen habe ich den Eindruck, dass ein solches Volk gar nicht existiert.
Frankie
Vielleicht kannst Du es besser nachvollziehen.
In der Schweiz gibt es 3 Amtssprachen. Was meinst Du, würden die italienisch-sprechenden Schweizer machen, wenn es plötzlich heißen würde: Deutsch Amtssprache in der gesamten Schweiz, alles nur noch Deutsch. Alle italienisch-sprechenden Ärzte, Beamte sprechen nur noch Deutsch oder verlieren ihren Job! Damit das auch noch gewährleistet wird, schickt man zur "Sicherheit" noch die schweizerische Armee dahin.
Findest Du nicht, dass die ebenfalls auf die Barrikaden gehen würden? So gesehen könnte man ja auch argumentieren, dass es auch ein Italien gibt und die dort hin gehen sollen.
Man sollte Ursache nicht Wirkung verwechseln. Ob es jetzt Kosovaren oder Albaner sind, ist letztendlich egal. Kosovaren wurden die selten genannt, eher Kosovo-Albaner.
Österreicher sprechen auch deutsch, sind aber keine deutsche. Oder die Schweizer...
Als die Albaner die Situation politisch lösen wollten, haben die Serben mit Gewalt geantwortet. Jetzt wollen die Serben die Situation politisch lösen, aber dafür ist es zu spät.
Wenn jemand seinen Partner permanent schlägt, braucht sich nicht wundern wenn dieser dann irgendwann mal weg ist.
Was hätte dagegen gesprochen, die Autonomie von 1974 aufrecht zu erhalten und die Armee abzuziehen, bevor es überhaupt zur Zuspitzung der Situation kam?
Diese Analyse halte ich für durchaus richtig. Die (nachvollziehbaren) Argumente erkenne ich durchaus an.
Dass man aber nun den Internationalen Gerichtshof eine Entscheidung fällen lässt, der juristisch die Beudeutung eines in China umfallenden Fahrrades zukommt, halte ich für fatal.
In concreto:
Die "Kosovaren" (unterstellen wir mal, es gibt sie) bauen sicher große Hoffnungen auf eine möglicherweise nichtssagende Entscheidung. Ich befürchte, dass eine rechtliche Belanglosigkeit des Richterspruchs in bereits in Kürze erkannt werden und für verständlichen Unmut sorgen wird, wenn keine der Hoffnungen in Erfüllung geht.
So etwas führt definitiv zu einer beträchtlichen Verärgerung der "Gewinner" des bedenklichen Gerichtsverfahrens.
Und diejenigen, die rechtlich anderer Auffassung sind, sind ohnehin verstimmt.
Mein Fazit:
Außer Verärgerung auf allen Seiten dürfte diese Entscheidung rein gar nichts auslösen.
Insbesondere begründet sie nicht im Geringsten eine Verpflichtung für andere Länder, den Kosovo als selbständigen Staat anzuerkennen. Wer das bis jetzt aus Überzeugung nicht getan hat, wird das auch weiterhin nicht tun.
Und das fatale für die EU: Ein "Europäischer Außenminister" weiß doch gar nicht, wohin er reist. Will er den Kosovo besuchen muss er in Spanien etwa mit dem Ziel Serbien ausreisen (weil es dort den Kosovo ja nicht gibt). Über dem deutschen Lufraum ändert sich sein Reisziel. Und wenn er dann endlich landet, ist er in zwei Staaten zugleich.
Für die Spanische Regierung ist er in Serbien aufhältig, für die Deutsche im Kosovo? Oder wo befindet er sich tatsächlich?
Ich empfinde es als unerträglich, wenn einzelne Staaten der Eurpäischen Union einen Staat anerkennen, andere aber nicht. "Glücklicherweise" ist in Spanien in Geldnot und so ist eine Anerkennung vielleicht schon bald günstig zu haben.
Andere, als höchsteigene wirtschaftliche und politische Interessen sehe in in dem "Anerkennungspoker" auf Seiten der EU ohnehin nicht. Hat sich im TT schon einmal jemand gefragt, warum die Deutsche Bundesregierung sofort "Hier!" gerufen hat, als es um die Anerkennung ging?
Richtig, jetzt hat man endlich ein rechtsstaatlich einwandfreies Konstrukt, in das man die hier aufhältigen Kosovo-Albaner prima abschieben kann. Herrlich ist das - aus Regierungssicht. Die Freudentränen fließen nach der gerichtlichen Entscheidung nun noch reichlicher.
Während wir hier diskutieren, läuft der Drucker in Sachen Abschiebungsanordnungen längst auf Hochtouren.
Frankie
Erg.:
Auf diesem Planeten gibt es m.E. kaum etwas scheinheiligeres, als die Außenpolitik. Deren vorrangige Aufgabe ist es, Vertretern anderer Staaten eine "Kalte Dusche" zu verpassen, ohne dass es denen auffällt, überhaupt nass geworden zu sein. ![]()
ZitatOriginal geschrieben von Fishbohne
Vielleicht kannst Du es besser nachvollziehen.
In der Schweiz gibt es 3 Amtssprachen. Was meinst Du, würden die italienisch-sprechenden Schweizer machen, wenn es plötzlich heißen würde: Deutsch Amtssprache in der gesamten Schweiz, alles nur noch Deutsch. Alle italienisch-sprechenden Ärzte, Beamte sprechen nur noch Deutsch oder verlieren ihren Job! Damit das auch noch gewährleistet wird, schickt man zur "Sicherheit" noch die schweizerische Armee dahin.
Nein, in der Schweiz gibt es 4 Amtssprachen!
ZitatAuf Bundesebene gibt es in der Schweiz vier Amtssprachen, nämlich
Deutsch,
Französisch,
Italienisch und
Rätoromanisch.
Quelle: wikipedia.de
Sorry für OT.
ZitatOriginal geschrieben von laudanum
Nein, in der Schweiz gibt es 4 Amtssprachen!
...
Rätoromanisch.
...
Nun ja ... Luis Trenker muss nicht jeder kennen. Und das war in etwa der letzte der diese Sprache nutzte ... :p
Auch sorry for OT.
Aber es ist wie verhext. Heute Abend hab ich mich mal durch die Nachrichtensendungen im TV gezappt. Irgendwie ist es um diese "bahnbrechende" Entscheidung ziemlich ruhig ... oder ich war jeweils auf dem falschen Kanal.
Weiß man inzwischen mehr?
Mich würde insbesondere interessieren, welchen "Plan A" die restlichen Staaten der EU in derv Schublade haben.
Auch wenn ich die Anerkennung selbst nicht als besonders glücklich empfinde ... das jetziger Durcheinander halte ich für noch bedenklicher. Und weil mit der getroffenen Entscheidung zu rechnen war, hätte ich einige vorbereitete Erklärungen (und vielleicht auch Taten) erwartet.
Oder vielen Regierungen ist auch nicht mehr ganz wohl bei der Angelegenheit, so dass schon der Mantel des Vergessens mit Schwung ausgebreitet wird. Der zur Verkündung gewählte Zeitpunkt in der Sommerpause wäre dazu jedenfalls günstig.
Frankie
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