Drohender Irak-Krieg

  • 1. Bis jetzt hat nur ein Parlamentsausschuss und nicht das Parlament die Resolution abgelehnt.


    2. Beim ersten Irak Krieg war das Ziel der USA n i c h t die Entmachtung Husseins. Deswegen wurde er ja beendet. Sie hatten keine Alternave anzbieten, die Stabilität garantierte.


    Grüsse


    Stefan

  • Zitat

    Original geschrieben von stefannbg
    2. Beim ersten Irak Krieg war das Ziel der USA n i c h t die Entmachtung Husseins. Deswegen wurde er ja beendet. Sie hatten keine Alternave anzbieten, die Stabilität garantierte.

    Eine Alternative gibt es heute auch nicht, und trotzdem ist die Entmachtung Husseins momentan das erklärte Ziel der USA.


    Aber wenn ich mich recht erinnere, war es damals schon so, daß (unter anderem) Hussein aus dem Amt gebombt werden sollte; er wurde eben nur einfach nicht erwischt. Ich kann mich aber natürlich auch täuschen; ist ja alles schon ein Weilchen her...

    Sic gorgiamus allos subjectatos nunc.

  • Zitat

    Original geschrieben von Krähe
    Eine Alternative gibt es heute auch nicht, und trotzdem ist die Entmachtung Husseins momentan das erklärte Ziel der USA.


    Dazu habe ich mal einen Kommentar eines Nahost-Experten gehört: "Schlimmer als ein Irak mit Saddam an der Macht ist nur ein Irak ohne Saddam". Egal was man von ihm hält er sorgt auch für eine gewisse Stabilität in der Region Iran/Irak.

  • Mit oder ohne oder: Machs doch selber...


    Zitat

    Original geschrieben von SiemensInfo.de
    "Schlimmer als ein Irak mit Saddam an der Macht ist nur ein Irak ohne Saddam". Egal was man von ihm hält er sorgt auch für eine gewisse Stabilität in der Region Iran/Irak.


    Ganz meine Meinung.
    Denn ich weiß nicht, was die Amis sich für die Zukunft vorstellen?
    Den Irak in die Steinzeit bomben, Hussein entmachten, in Bagdad n großes gelbes "M" aufbauen und Cola-Automaten in den Moscheen installieren?


    A) Wer das Volk gegen sich hat, wird ein fremdes Land nie unter Kontrolle kriegen. Einen dauerhaften Frieden herzustellen ist schlicht illusorisch.
    B) Es geht letztenendes nicht nur um den Irak, es geht um den gesamten Nahen Osten, letztenendes um alle islamischen Staaten.
    C) Man kann und darf einer fremden Nation nicht einfach seine eigene Kultur aufzwängen.
    Aber ohne Verständnis für deren Kultur und Religion ist es ohnehin nicht machbar, irgendetwas zu bewirken.
    Der "Westen" insbesondere die USA handeln diesbezüglich mit einer derartigen Arroganz und Respektlosigkeit, dass einem schlecht werden kann.
    Mittlerweile gilt doch jemand, der islamischen Glaubens ist schon automatisch als Terrorist.
    D) Es wird meines Erachtens immer die verschiedenen Kulturen und auch Religionen geben.
    Aber warum tut man oft so, als sei das schlecht?
    Die abendländische Welt kann doch für sich nicht den Begriff des "Guten" in Anspruch nehmen.
    Sicher gibt es in anderen Kulturkreisen viele Dinge, die definitiv nicht unseren Moral- und Ethikvorstellungen entsprechen.
    Aber wir würden uns doch genauswenig von jemandem vorschreiben lassen, was wir zu denken haben, was richtig und was falsch ist.
    Aber wir maßen uns an, unsere Lebensart anderen Völkern beibringen zu wollen, in der vermessenen Annahme, die wollen anders leben und in dem Irrglauben, unser wäre der einzig richtige Weg zu leben?


    Letztenendes muss man doch einen friedlichen Weg für ein Miteinander finden, denn je größer die Kluft zwischen den Kulturen schon in unseren Köpfen ist, desto größer ist doch auch die Gefahr, das es zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommt. Sei es in Form von Kriegen, sei es in Form von relegiös fanatischem Terrorismus.


    So long...

  • Saddam ist ein Diktator und allgemein ein gefährlicher Mann. Es spielt IMHO keine Rolle, ob er Stand heute bereits die Atombombe hat oder nicht. Allein schon die potentielle Gefahr, die von ihm ausgeht, wenn er eine HÄTTE, ist für mich Legitimation genug, ihn auszuschalten.


    Die völkerrechtliche Frage, daß Saddam in seinem Land mehr oder weniger frei gewählt ist und innerhalb der Bevölkerung breite Zustimmung findet, greift in solchen Fällen IMHO nur eingeschränkt. Wie immer in solchen Fällen möchte ich wieder mal an unsere eigene Vergangenheit erinnern. Hitler hatte damals ebenfalls eine große Mehrheit der Deutschen - unsere eigenen Eltern und Großeltern - hinter sich. Aber von ihm ging eine Gefahr für die Welt aus, welche dann in Form des WW2 auch Gestalt annahm. Genau die Außenpolitik der Amerikaner, die Ihr heute verteufelt, hat unseren verblendeten "Vorfahren" hierzulande damals Einhalt geboten.


    Es interessiert mich persönlich nicht die Bohne, welche konkreten Beweggründe Bush für eine Intervention im Irak hat. Ich denke im Übrigen auch, daß Bush ein tölpelhafter Bauer ist, ganz sicher kein geeigneter Vertreter für sein Land. Aber im Irak ist es an der Zeit, einen gefährlichen und unberechenbaren Diktator zu beseitigen. Besser heute als morgen. Wer das warum macht, ist mir offen gesagt egal. Wichtig ist nur, DASS es jemand macht.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • @ Chevygnon: Das hättest Du nicht treffender formulieren können.



    @ all: Die Amerikaner brauchen alle paar Jahre einen Kriegsherd, um dort die Waffenlager, die die amerikanische Rüstungsindustrie ständig produziert, zu leeren. Die Rüstungsindustrie ist eine der einträglichsten Branchen überhaupt, und einer der Träger der amerikanischen Wirtschaft.
    Es ist den Amerikanern darüberhinaus eignetlich auch völlig egal, wo sie was anzetteln, und in welches Wespennest sie stechen.


    Ihnen ging es nicht darum, daß sie keinen Ersatz für Hussein hatten, als sie ihn beim 1.Golfkrieg an der Macht liessen: Dieser Krieg war in erster Linie dazu gedacht, die Waffenlager zu leeren, und um der Weltöffentlichkeit einen neuen Feind zu präsentieren. Hussein damals abzusetzen wäre blödsinnig gewesen, denn so hatte man jemanden, den man sich für einen neuen Konflikt aufheben konnte, wenn die Rüstungsindustrie wieder Waffen absetzen müßte.


    Nach den Irakern Anfang der Neunziger waren es die Jugoslawen, nach den Jugoslawen war es Afghanistan, tja und jetzt, nach Afghanistan, ist wieder Irak an der Reihe. Bin mal gespannt, wer nach Irak an der Reihe ist, um für die Amis als "Sündenbock" herzuhalten..


    Oder was glaubt Ihr, woran das liegt, daß die Amis ständig neue Auseinandersetzungen anzetteln..



    Gruss

  • Auch vom Kommunismus ging damals "eine unheimlich große Gefahr für die Welt" (aus westl. Perspektive) aus, und der war zu allem Über noch auf dem Expansionsweg... Ich möchte mir ganz ehrlich incht vorstellen wie die Welt heute aussähe wenn es damals einen Präventivschalg gegen die östliche Welt gegeben hätte. Und der war damals ebenfalls sehr beliebt und schwer im Gespräch. Gerade in der Zeit bevor die Sowjetunion ihre A-Bombe hatte.


    Wie heisst e so schön: "Wenn man einen Hammer hat, sieht jedes Problem aus wie ein Nagel..."

  • Tja, da hast Du dann aber gleich den Unterschied erkannt, der zwischen der Kommunismus-Situation und der im Irak besteht: Damals standen sich zwei ähnlich starke Gegner gegenüber. Es gab während der gesamten Zeit des kalten Krieges nicht eine einzige Sekunde, in der sich der Westen auch nur ansatzweise einen Erfolg bei einem Erstschlag hätten ausrechnen können. Wäre es damals losgegangen, säßen wir heute wohl in der Tat alle nicht mehr hier.


    Beim Irak ist das anders. Keine Ahnung, was nun genau beim letzten Mal alles schiefgelaufen ist, grundsätzlich aber ist es natürlich möglich, das dortige Regime dort mit militärischen Mitteln und ohne, daß davon eine Gefahr für den Rest der Welt ausgeht, zu beseitigen. Und das sollte nach Möglichkeit passieren, bevor sich der Irak in einer ähnlich "komfortablen" Situation befindet wie seinerzeit der Ostblock gegenüber dem Westen. Sprich: ASAP!

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Ich verstehe immer den Vergleich USA-Irak, Hitler-USA nicht.
    Amerika hat Deutschland und die Welt damals nicht vor einem drohenden Diktator oder Krieg bewahrt, sonder sie haben in einem viele Jahre währenden Krieg erst gegen Ende, als Deutschland schon ziemlich am Ende war, den entscheidenden Schlag geführt.


    Der Irak hat bisher außer Kuwait noch keine andere Nation bedroht oder behauptet, sie wollen die Welt erobern. Im Irak Krieg haben sie mehr oder weniger für die Usa gekämpft. Es scheint so zu sein, daß Hussein mit der Unterdrückung eines Landes recht zufrieden ist (schlimm genug)


    Wenn die Einstellung richtig wäre, Diktatoren mit potentiellen Zugriff auf Bio, Chemie und auch Atomwaffen präventiv auszuschalten, müsste man wohl die Hälfte aller Länder angreifen.


    Die Gründe für diesen Krieg liegen IMO zu 100% im wirtschaftlichen Bereich und im Endeffekt profitieren auch wir davon (das ist Zynismus pur, aber eben auch kapitalistische Realität)


    In anderen Sysremen werden Kriege wegen Religionen geführt, bei uns wegen Geld.

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Tja, da hast Du dann aber gleich den Unterschied erkannt, der zwischen der Kommunismus-Situation und der im Irak besteht: Damals standen sich zwei ähnlich starke Gegner gegenüber. Es gab während der gesamten Zeit des kalten Krieges nicht eine einzige Sekunde, in der sich der Westen auch nur ansatzweise einen Erfolg bei einem Erstschlag hätten ausrechnen können.


    Das ist leider falsch. Die USA waren sehr viel eher im Besitz der A-Bombe. Und es gab eine Zeit da hätten sie losschlagen können und es wäre eben keine nennenswerte Gegenwehr gekommen. Erst einige Zeit später hat sich mehr oder weniger ein Gleichgewicht aufgebaut, als auch ide Sowjetunion in den Besitz der A-bombe kam.
    Aber du hast galube ich nicht verstanden worauf ich hinaus wollte: Die Spaltung der Welt in Ost/West lies sich scheinbar auch ganz ohne Krieg lösen, und die Gegnsätze, Antipathien und Vorurteile waren damals sicher nicht weniger als heute.


    Zitat

    Und das sollte nach Möglichkeit passieren, bevor sich der Irak in einer ähnlich "komfortablen" Situation befindet wie seinerzeit der Ostblock gegenüber dem Westen. Sprich: ASAP!

    Zitat


    Der Fehler (natürlich IMHO) ist, dass du alles aus der Kriegslogik bewertest. Ja, wenn (oder besser falls) es einen Krieg gibt, dann hat der der zuerst zuschlägt einen Vorteil, aber damit gibst du die Möglichkeit auf den Konflikt nicht-kriegerisch zu lösen, der allen Seiten mehr nützt (ausser ein paar opportunistischen Kriegstreibern).

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