Verbot von "Killerspielen"

Zu dieser ganzen Diskussion kann ich nur 2 Dinge sagen:

a) Es hängt von der Psyche und belastbarkeit eines Menschen ab, wie er auf das Verhalten seiner Mitmenschen, die Brutalität in Filmen oder spielen und auf eigene Empfindungen reagiert.

b)Wie soll ich für den Staat in den Krieg ziehen und Menschen töten, wenn der Staat doch so handelt, dass ich mich schon schlecht fühlen soll wenn ich dies virtuell tue?

Bitte denkt über b) nach. Ich will nicht töten müssen, ich werde es nicht. Aber es geht darum, dass es real geschieht und dann die Konsolenspiele verantwortlich gemacht werden.

Aber Kampagnen gegen einen Staat und seine Kriegstrategie würde ja auch niemals jemand tun, nein EA Games und Rockstargames etc sind die Bösen!

Zitat

b)Wie soll ich für den Staat in den Krieg ziehen und Menschen töten, wenn der Staat doch so handelt, dass ich mich schon schlecht fühlen soll wenn ich dies virtuell tue?

Wieso immer mit dem Finger auf andere zeigen? Hat man nicht in gewisser Hinsicht das Recht selbst zu entscheiden? Ich muss nicht als blinder Tor dem Staat folgen und mich dann darüber beklagen.

Zitat

Original geschrieben von AdministratorDr
Ich muss nicht als blinder Tor dem Staat folgen und mich dann darüber beklagen.

Ist ein Tor nicht etwas ganz anderes?

Ich bin absolut gegen ein Verbot von "Killerspielen", es ist so schon müssig genug, sich die Uncut-Versionen ständig teuer aus Österreich besorgen zu müßen, da man dort ein wenig liberaler mit dem Jugendschutz umzugehen scheint!

Alles eine Frage des Charakters und der Erziehung!

Hab es grad nochmal gelesen,

Provider sollen sich ihrer Pflicht bewußt werden und durch technische Filter mithelfen dafür zu sorgen, dass Jugendlich verbotene Spiele nicht aus dem Netz beziehen können.

Ich stelle mir grad ernsthaft die Frage warum die Provider plötzlich in der Pflicht stehen.
Wer einen Vertrag mit einem Provider für DSL und Co machen will muß doch sowieso mindestens 18 sein.
Ergo jemand der alles spielen und ansehen darf.

Und über Modem versucht sicherlich niemand die gigantische Menge von 4-6Gb von aktuellen Spielen zu ziehen.

An welcher Stelle steht nun der Provider in irgendeiner Pflicht?

Meiner Meinung nach wirken auf die Psyche eines jeden Individiums in der Gesellschaft eine Menge von verschiedenen Faktoren. Diese sind mitunter positiv aber eben natürlich auch negativ. Beides sind wichtige Dinge für die Entwicklung eines Charakters. Jetzt, wieder Computerspiele für eine solche Tat verantwortlich zu machen, halte ich für verantwortungslos, da solche Spiele für Einige natürlich auch einen positiven Effekt haben. Solche Spiele sind eine willkommende Ablenkung, Entspannung vom normalen Alltag.

Just my 2 Cents...

Hier gibt es eine Petition zum Thema: http://www.gegen-willkuer.com :top:

Auch sehr schön ist dieses Zitat aus einem Artikel der Netzeitung

"Das Land Niedersachsen bereitet eine Bundesrats- Initiative mit dem Ziel vor, ein Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Gewalt verherrlichenden Computerspielen zu erreichen."

Solch ein Verbot existiert doch schon längst, oder irre ich mich da?

Zitat

Original geschrieben von laudanum
Ich bin absolut gegen ein Verbot von "Killerspielen", es ist so schon müssig genug, sich die Uncut-Versionen ständig teuer aus Österreich besorgen zu müßen, ...

Dann erkläre doch mal bitte einem naiven Ästhetiker*, warum Du das musst? :confused:

*Ich bin nämlich noch so altmodisch erzogen worden, dass man – aus Ehrfurcht vor dem Leben und Respekt vor dem Anderen - (nicht mal aus Spaß) mit einer (Spielzeug)Waffe auf jemanden zielt.
Ich verstehe – ganz ehrlich und unpolemisch – nicht, warum solche Spiele Spaß machen.
Es gibt meiner Meinung nach so viele wirklich schöne Dinge, mit denen man sich beschäftigen kann und wofür ein Leben leider gar nicht ausreicht. – Wozu soll ich mich dann freiwillig mit den unschönen Dingen (Krieg, Tod, Furcht, Verletzungen) beschäftigen?
(Vielleicht liegt mein Unverständnis auch einfach daran, dass mir meine Eltern erzählt haben, wie es ist, einen Krieg am eigenen Leibe zu erleben. – Ich kann dadurch diesem sinnlosen Herumballern und Töten beim besten Willen nichts Positives abgewinnen. Bei mir wecken Gewalt und Brutalität einfach nur negative Assoziationen.)
Aber vielleicht liegt es ja in der Natur des Menschen, dass manche Leute, die da keine eigenen Erfahrungen mit haben, den ‚Kick’ brauchen, so was auch mal erlebt zu haben?

Zitat

Original geschrieben von benningm
Solche Spiele sind eine willkommende Ablenkung, Entspannung vom normalen Alltag.

Was muss denn das für ein fürchterlicher Alltag sein, von dem man sich mit gewaltverherrlichenden Spielen entspannen muss? :eek:

Zitat

Original geschrieben von Elke2002
Dann erkläre doch mal bitte einem naiven Ästhetiker*, warum Du das musst? :confused:

*Ich bin nämlich noch so altmodisch erzogen worden, dass man – aus Ehrfurcht vor dem Leben und Respekt vor dem Anderen - (nicht mal aus Spaß) mit einer (Spielzeug)Waffe auf jemanden zielt.
Ich verstehe – ganz ehrlich und unpolemisch – nicht, warum solche Spiele Spaß machen.
Es gibt meiner Meinung nach so viele wirklich schöne Dinge, mit denen man sich beschäftigen kann und wofür ein Leben leider gar nicht ausreicht. – Wozu soll ich mich dann freiwillig mit den unschönen Dingen (Krieg, Tod, Furcht, Verletzungen) beschäftigen?
(Vielleicht liegt mein Unverständnis auch einfach daran, dass mir meine Eltern erzählt haben, wie es ist, einen Krieg am eigenen Leibe zu erleben. – Ich kann dadurch diesem sinnlosen Herumballern und Töten beim besten Willen nichts Positives abgewinnen. Bei mir wecken Gewalt und Brutalität einfach nur negative Assoziationen.)
Aber vielleicht liegt es ja in der Natur des Menschen, dass manche Leute, die da keine eigenen Erfahrungen mit haben, den ‚Kick’ brauchen, so was auch mal erlebt zu haben?
Was muss denn das für ein fürchterlicher Alltag sein, von dem man sich mit gewaltverherrlichenden Spielen entspannen muss? :eek:

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Du kannst ja vielleicht Fragen stellen!

Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich nie damit beschäftigt, warum mir diese Spiele(Boom Headshot- yeah) Spaß machen.
Vermutlich kompensiert man dadurch angestaute Aggressionen des Alltags.
Der virtuell getötete Gegner steht dann stellvertretend für eine andere Person.

Guckst du Nachrichtensendungen? Denn wenn du diese Frage mit "ja" beantwortest, beschäftigst du dich ebenfalls freiwillig mit den unschönen Dingen im Leben!

Was sind die wirklich schönen Dinge im Leben?

Außerdem bist du eine Frau, die mögen sowas in der Mehrzahl halt nicht, was ich durchaus begrüße!

Zitat

Original geschrieben von laudanum
Du kannst ja vielleicht Fragen stellen!

Naja, wenn ich's nicht verstehe!

Zitat

Guckst du Nachrichtensendungen? Denn wenn du diese Frage mit "ja" beantwortest, beschäftigst du dich ebenfalls freiwillig mit den unschönen Dingen im Leben!

Jein, Nachrichten gucke ich, um mich über die in der Welt stattfindenden aktuellen Dinge zu informieren. - Dies dient z.B. der Allgemein- und Meinungsbildung. Ich gucke es also eher aus 'Pflichtgefühl' denn aus purem Spaß.

Zitat

Was sind die wirklich schönen Dinge im Leben?

Literatur, Kunst, Freunde, Spazierengehen, etwas zusammen unternehmen, sich gut unterhalten, Sport machen, etwas selber basteln/erlernen, Reisen, Konzerte besuchen, Spaß haben halt ...

Zitat

Außerdem bist du eine Frau, die mögen sowas in der Mehrzahl halt nicht, was ich durchaus begrüße!

Ob das wirklich daran liegt?

Um noch mal nachzufragen: Man hat also beim Spielen reale 'Feinde' vor Augen, die man dann virtuell tötet?

elke:
Sehr gut formuliert, trifft meine Gedanken zu größten Teilen.

laudanum:
Sehr gute Erkenntnis, man stellt sich die Frage nämlich nicht! Die Dinge sind einfach da. Niemand hinterfragt sie, oder stellt sie sogar in Frage. Nur gibt es Aha-Erlebnisse, die einem manchmal den wirklichen Gehalt vor Augen führen, und nach denen man Gewaltspiele oder -filme mit anderen Augen sieht. Wieso macht das Spass, was daran macht Spass. Ist es der Spielspass oder die Gewaltdarstellung? Und sich diese Frage zu stellen ist das, was ich mit meinem Beitrag eben meinte. Ein Bewußtsein zu entwickeln für die Gründe, warum man was konsumiert, denn nur dann ist man selbst derjenige, der in vollem Umfang die Konsumentscheidung treffen kann.
Außerdem fände ich es moralisch wertvoller, den Gewalt- und Splatteranteil auf dem Spiele- und Mediensektor durch Softporno-Darstellungen zu ersetzen, ich wäre gespannt wie die andere Art von Voyerismus sich auf die gesellschaftliche Grundstimmung auswirken würde :cool:

Viele Grüße vom Papst
Benedikt