Verbot von "Killerspielen"

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Um noch mal nachzufragen: Man hat also beim Spielen reale 'Feinde' vor Augen, die man dann virtuell tötet?


    Ich nicht.
    Für mich ist ein Spiel nur ein Spiel, ich hatte noch nie das Verlangen, etwas aus einem Spiel in die reale Welt zu übertragen.
    Geschweige denn fühlte ich mich dazu durch die Spiele in irgendeiner Weise animiert.


    Und ich kann auch sagen, dass ich in Spielen nicht nach einer Erstzbefriedigung oder "Kicks" für in der Realität verpasste Kriege oder sonstwelche Gewalt suche.


    Es ist eben einfach nur ein Spiel und für mich halt Spaß.
    Ich kann genausowenig verstehen, wieso manche über Fips Asmussen lachen, andere verstehen halt nicht, dass mich virtuelle Gewalt (egal ob Filme oder Spiele) unterhält und auch zum Lachen bringen kann [small](ja das war Polemik, aber ich kann es halt nicht wirklich erklären)[/small].
    Wobei ich durchaus Grenzen habe: virtuelle Gewalt = Spaß stimmt so nämlich bei Weitem nicht, es muss alles in einem ganz bestimmten Rahmen stattfinden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    virtuelle Gewalt = Spaß stimmt so nämlich bei Weitem nicht, es muss alles in einem ganz bestimmten Rahmen stattfinden.

    Aha. Und was genau bringt Dir da den Spaß? - Oder anders gefragt: Warum bringen Dir bestimmte Spiele mehr Spaß als andere Spiele/Aktivitäten? - Was ist für Dich das Besondere daran?

  • Das ist doch einfach nur eine Geschmacksfrage?


    Dem Einen liegen WiSims näher, dem Anderen Rennspiele, dem Nächsten Shooter...


    Es liest ja auch nicht jeder dasselbe Buch, hört dieselbe Musik etc. ;)


    Ich spiel Shooter entweder zum Abschalten (GTA, bisschen rumcruisen und Unsinn veranstalten, einfach ohne Grund eben) oder weil sie eine wirklich packende Atmosphäre haben, wie Doom3 oder Call of Duty etc.


    Aber trotz der Atmosphäre bleibt ein Spiel ein Spiel, genauso wie ein packendes Buch eine packende Fantasiewelt bleibt.


    Bei mir besteht da sogar noch ein gewaltiger Unterschied:
    Filme und Bücher transportieren meistens eine Theorie,eine Vision, eine Vorstellung des Autors. Bei diesen Medien denke ich nach dem Lesen/Gucken über das "Was wäre wenn" nach, eben intensiv über die Theorie die hinter dem Inhalt steckt.


    Bei Spielen nie, wozu auch?
    Das ist ja offensichtlich nur Unterhaltung.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Aha. Und was genau bringt Dir da den Spaß? - Oder anders gefragt: Warum bringen Dir bestimmte Spiele mehr Spaß als andere Spiele/Aktivitäten? - Was ist für Dich das Besondere daran?


    Ganz einfache Beispiele:


    - Rise of the Triads macht nur ganz kurz Spaß... dort wird hauptsächlich geballert und der Reiz geht (bzw. ging) davon aus, daß sehr viel Blut und Gedärme im Spiel waren und die Gegner dich auch noch anflehten, sie nicht zu erschießen. (Gegner waren "Böse", die die Weltherrschaft an sich reißen wollten). Das Spiel hatte für seine Zeit zwar einige Innovationen zu bieten, aber mehr als ne Stunde oder so hat es nicht zum herzhaften Lachen motiviert.



    - No One Lives Forever macht im Gegensatz dazu bis zum Ende Spaß. Es ist eines der besten 3D-Spiele aus der Ego-Perspektive und bietet viele neue, ungewohnte und vor allem gute Ideen (z.B. die Tatsache, daß man in der Rolle einer Frau spielt). Auch da werden Gegner getötet, aber es handelt sich dabei nicht um einen reinen Selbstzweck. Das Problem ist: Das Spiel ist in Deutschland entschärft... (Blut und Kopfschüsse etwa).



    Es ist wirklich eine sehr müßige Frage, warum jemand Spaß an brutalen Spielen findet... über Geschmack läßt sich nun mal nicht streiten. Aber daß in Deutschland Spiele - und zwar mehr als man gemeinhin denkt - entschärft werden, auf dem Index landen oder gar verboten werden, das ist eine Bevormundung der Spieler, die meiner Meinung nach nicht sein darf. Darum geht es... nicht darum, ob man nun brutale Spiele mag oder nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Aha. Und was genau bringt Dir da den Spaß? - Oder anders gefragt: Warum bringen Dir bestimmte Spiele mehr Spaß als andere Spiele/Aktivitäten? - Was ist für Dich das Besondere daran?


    Für mich sind es z.B. die Competitions in der Xbox Live Clanszene. Die Clanmatches in irgendwelchen Ligen oder Turnieren (was natürlich auch nette Preise abwirft, von Sponsoring und Co. ganz zu schweigen) und anderen einfach zeigen, dass man das "derbste" Team ist. Es geht halt um den Fame (welcher sich nicht nur materiell realisiert). Und dabei geht es nicht drum wie blöd Gegner zu killen, sondern die beste Taktik, den besten Skill und das beste Team zu haben.



    Edit: @Amokläufer:


    Solltest du wiedergeboren werden und das gleich nochmal abziehen, deinstalliere vorher CS.

    my phone: iPhone SE
    "Wenn ich übers Wasser laufe, dann sagen meine Kritiker, nicht mal schwimmen kann er."

  • raix: Auch, wenn es eine Geschmacksfrage ist, so kann ich doch idR. sagen, warum ich ein bestimmtes Buch, einen bestimmten Film einem anderen vorziehe.


    Usul: Danke für Deine Ausführungen. - Aber ich kann dieses 'Recht' auf brutalstmögliche Spiele einfach nicht nachvollziehen, weil ich (noch immer) nicht verstehe, warum 5 Liter fließendes Blut besser als 1/2 Liter fließendes Blut sein sollen?


    Lord EX: Das leuchtet mir noch am ehesten ein. - Aber wenn es vor allem um Taktik geht, müssen die Spiele ja nicht brutal sein. - Eher im Gegenteil, oder?

  • Ich denke jetzt mal ganz simpel:


    Eine realistische Darstellung macht viel der Atmosphäre des Spiels aus (siehe meinen letzten Post).
    Call of Duty würde erheblich weniger interessant sein, wenn die Gegner sich einfach hinsetzen oder in Luft auflösen oder ähnliches.



    Wir sind volljährig, können also als mündige Bürger für uns entscheiden. Und wenn wir diese Atmosphäre haben wollen, dann sollte auch die Möglichkeit bestehen die Spiele zu beziehen.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Wir sind volljährig, können also als mündige Bürger für uns entscheiden. Und wenn wir diese Atmosphäre haben wollen, dann sollte auch die Möglichkeit bestehen die Spiele zu beziehen.

    Im Prinzip hast Du da Recht. - Aber leider sieht das in der Realität so aus, dass noch lange nicht jeder Volljährige automatisch mit dem Vollenden des 18. Lebensjahres zum mündigen Bürger wird. - Es gibt da tagtäglich viel zu viele Gegenbeispiele. - Die Frage ist nun, ob man die unmündigen Volljährigen vor sich (und die anderen vor ihnen) schützen muss oder nicht (so, wie mit der Anschnallpflicht im Auto), ob das in diesem Falle notwendig ist, ob es was bringt, und welches ggf. die Mittel der Wahl wären.

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
      Usul: Danke für Deine Ausführungen. - Aber ich kann dieses 'Recht' auf brutalstmögliche Spiele einfach nicht nachvollziehen, weil ich (noch immer) nicht verstehe, warum 5 Liter fließendes Blut besser als 1/2 Liter fließendes Blut sein sollen?


    Naja, dann kannst du es eben nicht nachvollziehen. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum jemand 1000 Euro für eine Briefmarke ausgibt, wenn er doch auch eine für 1 Euro bekommen kann... das ändert aber nichts daran, daß ich dennoch nicht das Recht anzweifle, daß man auch für 1000 Euro eine Briefmarke kaufen kann.


    Um dieses blöde Beispiel vergessen zu machen, möchte ich auf das Blut eingehen:
    Zum einen ist es so, daß Counter Strike - und daran denke viele Kritiker - nicht wirklich offensichtlich brutal ist. D.h. es fließt nicht literweise Blut und Gedärme fliegen nicht durch die Luft. Wie schon erwähnt liegt die Konzentration bei diesem Spiel eher auf der Taktik und der spielerischen Leistung.


    Es gibt andere Spiele, bei denen es anders aussieht. Beispiel "Blood". Da ist der Name Programm... die Gewalt wird sehr bildlich und unrealistisch extrem dargestellt. Man kann z.B. Gegner mit einer Signalpistole in Flammen setzen und sie rennen dann herum und schreien "Ah! It burns!".


    Warum macht so etwas Spaß? Mir macht es Spaß, weil es mich mehr oder weniger amüsiert. Die übermäßige Gewaltdarstellung finde ich ganz allgemein lustig - in Spielen, aber auch in Filmen, Literatur und Musik. Macht mit das zu einem schlechteren Menschen oder gar einem potentiellen Gewalttäter? Wohl kaum... es ist eine Art der Unterhaltung. Und diese Unterhaltung wird durch Zensurmaßnahmen geschmälert... es ist doch selbstverständlich, daß ich es nicht gutheiße, wenn ich Geld für ein Produkt ausgebe, dafür aber extra eine für Deutschland angepaßte Version bekomme (wenn überhaupt).

  • Zitat

    Original geschrieben von Elke2002
    Lord EX: Das leuchtet mir noch am ehesten ein. - Aber wenn es vor allem um Taktik geht, müssen die Spiele ja nicht brutal sein. - Eher im Gegenteil, oder?


    CS(S) ist halt eine Art "Räuber und Gendarme" Spiel. Ich finde es im Übrigen auch nicht verwerflich das die Deutsche Version von CS zensiert ist. Von miraus verschwinden die Gegner wenn sie getroffen sind (hab ich bei mir eh aus gründen der Übersicht eingestellt), und müssen nicht erst animiert zu Boden fallen. Um damit ahnungslose Kritiker die die eSport Szene nicht kennen zu beruhigen ist das doch eine Möglichkeit. Denn der Sinn des Spiels, nämlich die Spielbarkeit wird dadurch ja nicht eingeschränkt.


    CS(S) hat auch in Deutschland mit eine der größten Ego Shooter Scenen überhaupt. Sollte das Spiel verboten werden ist das ein herber Rückschlag für den eSport in Deutschland, denn auch viele LAN Partys müssten dann dicht machen. Und es gibt selten friedlichere Großveranstaltungen wie solche Partys. Mir ist da obwohl bis zu 3000 Gamer anwesend waren noch nie eine Randale untergekommen, was man von Konzerten beispielsweise ja nicht behaupten kann.


    Im Dezember startet in Bremen sogar eine LAN wo bis zu 6000 Gamer Platz finden, und dort wird wohl auch überwiegend CS(S) gespielt. Bin jetzt aus meiner Zeit der Competition raus, aber es wäre schade wenn sowas von ahnungslosen Politikern in Deutschland reguliert werden würde.

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