"Tagelöhner" als Umzugshelfer

  • Hallo,


    binnen der nächsten 2-3 Monate steht bei uns (2 Personen Haushalt, 3 Zimmer Wohnung) ein Umzug über rund 600KM an. Ein Umzugsunternehmen zu beauftragen wäre sicherlich die einfachste und vielleicht beste Lösung, aber die Preise sind einfach zu hoch bei der Distanz.


    Mein Plan sieht nun folgendes vor: Wir packen / zerlegen selbst. Dann leihe ich einen LKW (großer Sprinter reicht hoffentlich...). Nun sollen 2-3 "Tagelöhner (TL)" vom Arbeitsamt / Jobcenter kommen, und zunächst den LKW mit Schrott voll laden. Der wird dan gemeinsam auf einer Müllkippe abgeladen. Anschliessend wird der LKW mit dem eigentlichen Umzugsgut beladen und wir verabschieden uns. Die TL bleiben nun noch ein paar Stunden und entfernen sämtliche Tapeten. Anschliessend erfolgt eine "Abnahme" der Arbeit durch einen Bekannten, von dem die TL dann Ihren Lohn erhalten.


    Zwischenzeitlich legen wir die 600KM zurück und werden am Zielort wieder von 2-3 TL empfangen, die den LKW entladen.


    Meine Fragen sind nun;
    - Haltet Ihr das grds. für praktikabel? Ich habe (fast) keine Umzugserfahrung...
    - Wer hat Erfahrungen mit TL vom Arbeitsamt?
    - Sind TL so zuverlässig / vertrauenswürdig, dass man Ihnen a) diese Arbeit zutrauen kann und b) sie alleine lassen kann (Tapete abreissen)?
    - Kann man TL kurzfristig "ordern"? Insbesondere am Zielort muss dies telefonisch möglich sein. Wenn wir mit dem beladenen gemieteten LKW ankommen, und niemand erwartet uns obwohl wir dies verabredet hatten, wäre das schon ganz schlecht...
    - Wie ist der generelle Ablauf? Muss man sich z.B. beim Arbeit vergebenden Jobcenter (oder wie auch immer das heute heißt) als Auftraggeber in irgendeiner Form registrieren o.ä.?


    Vielen Dank für Eure Tipps!


    (Bitte keine Diskussionen zum Begriff Tagelöhner, sozialen Fragen dieser Beschäftigungsform etc. ;) )

  • Re: "Tagelöhner" als Umzugshelfer



    Das wird nicht funktionieren!


    Wir haben zum Bsp. bei einer drei Zimmerwohnung nen 7,5 Tonner einmal voll und einmal zu 3/4 gefüllt! War sicherlich nicht strukturiert gepackt, aber du mußt bedenken das du Möbel nicht sonderlich gut stapeln kannst. Sprinter auch groß, kannst du völlig vergessen! Ist mit ner Couch schon fast gefüllt!


    TL's haben keine Versicherung! Heißt, wenn was zu Bruck geht, ist das dein persönliches Pech, ähnlich wie wenn dir Freunde helfen! Wir haben unseren Umzug ein letztes Mal mit Freunden gemacht, beim nächsten Mal werde ich ebenfalls ein Unternehmen beauftragen. Schont die Nerven!


    Wenn du TL haben willst, würde ich mich aber einfach mal an die Jobvermittlung der Uni wenden! Studenten suchen so was regelmäßig!


    Ansonsten Umzugsunternehmen --> my-hammer.de ist auch ne gute Möglichkeit einen guten Preis herauszufinden!

    Microfaser ist eine Weiterentwicklung der Baumwolle... (Zitat QVC)

  • Hm. Also ich hab da mal einen Bericht drüber gesehen im TV, und mich diesbzgl. darüber auch anderweitig informiert. Mir wäre ehrlich gesagt etwas komisch dabei, weils eben nicht nur Studenten sind...... :rolleyes:


    Kennst Du persönlich keine Studentinnen oder Studenten? Lass die doch im Bekanntenkreis herumfragen, ob da nicht jemand Lust hat mit anzupacken?! Studenten sind günstig zu versteuern (s. http://www.minijobzentrale.de), und im Endeffekt hast Du evtl. auch ein sehr motiviertes Team, wenn die sich untereinander kennen.
    Zum "Gehaltsniveau" würde ich so an 8,50€ die Stunde denken bei freier Verpflegung, sowie ein Freibadticket für "den Tag danach" zum Entspannen.
    Damit sollten alle Parteien gut klarkommen. :top:

  • Re: "Tagelöhner" als Umzugshelfer


    Zitat

    Original geschrieben von der_blub


    Meine Fragen sind nun;
    - Haltet Ihr das grds. für praktikabel? Ich habe (fast) keine Umzugserfahrung...


    Umziehen macht wirklich keinen Spaß, glaub mir. Grundsätzlich praktikabel ja, ich finde die Idee gut. Aber ich würde eher vertrauenswürdige Leute um Hilfe bitten, also z.B. bekannte Studenten oder eben Freunde, weil ja auch einiges an Wertgegenständen herumgetragen wird. Was machst du, wenn die deine gesamte Hifi (so richtig teures Zeug) einfach in eine andere Wohnung tragen? ;) Wenn du ein Umzugsunternehmen wählst, dann wird das kaum vorkommen, weil die Umzugshelfer dann ihren Job verlieren werden.


    Im Falle eines Umzugsunternehmens gibt es außerdem eine Versicherung für beschädigte und abhanden gekommene Güter, jedoch solltest du in deinem Fall auf der Haftung sitzen bleiben. Da bei jedem Umzug aber etwas kaputt geht (und sei es nur die Tapete im Treppenhaus), würde ich auf eine klare Klärung der Haftung ungern verzichten.


    Zitat


    - Sind TL so zuverlässig / vertrauenswürdig, dass man Ihnen a) diese Arbeit zutrauen kann und b) sie alleine lassen kann (Tapete abreissen)?


    Das klingt extrem nach einem Stereotypen - sind Deutsche alle blond, groß und haben blaue Augen? ;) Ich würde allein aus Gründen der Haftung für die Wohnung niemanden dort allein lassen. Selbst mir bekannte Handwerker arbeiten anders (Einzelfall?), wenn sie wissen, dass der Auftraggeber nicht dort ist. :flop:

    Cuando la vida te traiga limones, pide tequila y sal o aprende a hacer limonada.


    Aber große Hunde können auch gefährlich sein. Man muss immer eine zweite Person da haben, die einen Vorderfuß hochhebt von dem Hund, dann kann er nicht nach hinten austreten. by Udo Lindenberg feat. Helge Schneider: Chubby Checker

  • der_blub: Da hast Du dir einen schönen Plan zurechtgelegt. Nur wird der nicht funktionieren mit angeheuerten Billiglöhnern, die sowieso keinen Bock auf Arbeit haben und halb-zwangsweise, vom Arbeitsamt verpflichtet, dort sind. Wenn das klappen soll, brauchst Du richtige Möbelpacker, die dir nicht alles kaputthauen, die eine Versicherung haben, und jemanden, der die rund um die Uhr beaufsichtigt, damit die auch wirklich arbeiten.


    In deinem Plan sind zu viele parallele Arbeiten drin, wo du dich auf andere verlassen musst, weil du woanders bist (und dann auch noch weit weg vom Geschehen, nämlich 600km). Wenn da nur eine Sache etwas schiefläuft, bekommst du 300km weiter auf der Autobahn nen Anruf auf Handy, dass die Tagelöhner plötzlich keinen Bock mehr hatten und abgedampft sind.


    Mein ernstgemeinter Tipp: Alles selbermachen, nicht auf Tagelöhner und Bekannte verlassen, oder eben eine Möbelfirma engagieren. Dann kommen deine Sachen auch heile an, und niemand hat dir das Treppenhaus oder die Möbel kaputtgeworfen.

  • Re: Re: "Tagelöhner" als Umzugshelfer


    Zitat

    Original geschrieben von visioneer
    Das wird nicht funktionieren!

    So etwas hatte ich befürchtet ;)


    Zitat

    Original geschrieben von visioneer
    Wir haben zum Bsp. bei einer drei Zimmerwohnung nen 7,5 Tonner einmal voll und einmal zu 3/4 gefüllt! War sicherlich nicht strukturiert gepackt, aber du mußt bedenken das du Möbel nicht sonderlich gut stapeln kannst. Sprinter auch groß, kannst du völlig vergessen! Ist mit ner Couch schon fast gefüllt!

    Ok, wegen dem Platz ist es nicht ganz so wichtig. Das ist nicht das Hauptproblem Wir haben relativ wenig Möbel. Couch z.B. haben wir eigentlich gar keine, bzw. nur eine Ikea Schlafcouch, die sich problemos in 3 etwa gleich große Teile (ca. 90*200*30 cm) zerlegen lässt, Küche bleibt hier etc.. Alles was dann nicht passt, kommt weg (daher auch die Fahrt zur Kippe...).


    Zitat

    Original geschrieben von visioneer
    TL's haben keine Versicherung! Heißt, wenn was zu Bruck geht, ist das dein persönliches Pech, ähnlich wie wenn dir Freunde helfen! Wir haben unseren Umzug ein letztes Mal mit Freunden gemacht, beim nächsten Mal werde ich ebenfalls ein Unternehmen beauftragen. Schont die Nerven!

    An die Problematik hatte ich schon gedacht. Ich hatte vor die wertvollen Dinge (Stereoanlage etc.) in den Privat-PKW zu packen (der muss die 600 KM eh fahren) und selbst zu händeln. Wirklich wertvolles bliebe dann nicht.


    Zitat

    Original geschrieben von visioneer
    Wenn du TL haben willst, würde ich mich aber einfach mal an die Jobvermittlung der Uni wenden! Studenten suchen so was regelmäßig!

    Ob das auch telefonisch geht? Weil mal eben 600 KM zu fahren um einen Zettel ans schwarze Brett zu hängen, wäre eher doof.


    Zitat

    Original geschrieben von visioneer
    Ansonsten Umzugsunternehmen --> my-hammer.de ist auch ne gute Möglichkeit einen guten Preis herauszufinden!

    Da hatte ich gestern schon geguckt. Da muss ich wohl mit rund 2.000 Euro rechnen. Der LKW würde an Miete nur 400 Euro kosten. Die Tagelöhner sollten mit ~300 Euro an beiden Orten zusammen zu bezahlen sein. Das wäre schon erheblich teurer. Daher auch meine Einstellung mit dem wegwerfen. Warum ein Unternehmen bezahlen, dass mir ein Billy-Regal zerlegt und wieder aufbaut, wenn ich für 50 Euro ein Neues kaufen kann...


    Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    Kennst Du persönlich keine Studentinnen oder Studenten? Lass die doch im Bekanntenkreis herumfragen, ob da nicht jemand Lust hat mit anzupacken?!

    Das würde ich gerne tun, aber ich kann niemandem zumuten die 600 KM mit mir zu fahren und ihn dann dort stehen zu lassen (ich fahre nur eine Tour, also nicht wieder zurück). Eine Bahnkarte wäre vermutlich schon teurer als ein TL.


    Zitat

    Original geschrieben von TMausHB
    Zum "Gehaltsniveau" würde ich so an 8,50€ die Stunde denken bei freier Verpflegung, sowie ein Freibadticket für "den Tag danach" zum Entspannen.
    Damit sollten alle Parteien gut klarkommen. :top:

    Das war auch so die Hausnummer mit der ich kalkuliert habe.


    Zitat

    Original geschrieben von ArtIst.Max
    Umziehen macht wirklich keinen Spaß, glaub mir.

    Ich weiß, deswegen habe ich mich ja auch bislang gedrückt ;)


    Zitat

    Original geschrieben von ArtIst.Max
    Aber ich würde eher vertrauenswürdige Leute um Hilfe bitten, also z.B. bekannte Studenten oder eben Freunde, weil ja auch einiges an Wertgegenständen herumgetragen wird. Was machst du, wenn die deine gesamte Hifi (so richtig teures Zeug) einfach in eine andere Wohnung tragen? ;)

    Siehe oben


    Zitat

    Original geschrieben von ArtIst.Max
    Das klingt extrem nach einem Stereotypen - sind Deutsche alle blond, groß und haben blaue Augen? ;) Ich würde allein aus Gründen der Haftung für die Wohnung niemanden dort allein lassen. Selbst mir bekannte Handwerker arbeiten anders (Einzelfall?), wenn sie wissen, dass der Auftraggeber nicht dort ist. :flop:

    Ok, ein Restrisiko bleibt. Aber die Wohnung wird dann komplett leer sein. Letztlich sollte die "Abnahme" da die Kontrollfunktion sein. Aber ich könnte ggf. auch jemanden organisieren, der ständig dabei bleibt.


    Ich kann halt nur nicht vorher selbst Hand anlegen, weil die Wohnung dazu leer sein sollte. Und 1200 KM Fahrt um die Tapeten runter zu machen, klingt auch nicth besonders toll...


    Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
      der_blub: Da hast Du dir einen schönen Plan zurechtgelegt. Nur wird der nicht funktionieren mit angeheuerten Billiglöhnern, die sowieso keinen Bock auf Arbeit haben und halb-zwangsweise, vom Arbeitsamt verpflichtet, dort sind. Wenn das klappen soll, brauchst Du richtige Möbelpacker, die dir nicht alles kaputthauen, die eine Versicherung haben, und jemanden, der die rund um die Uhr beaufsichtigt, damit die auch wirklich arbeiten.

    Naja, die müssen ja nicht kommen, sondern suchen sich den Job freiwillig. Wer so etwas täglich macht, muss schon einen gewissen Willen zur Arbeit haben.


    Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    In deinem Plan sind zu viele parallele Arbeiten drin, wo du dich auf andere verlassen musst, weil du woanders bist (und dann auch noch weit weg vom Geschehen, nämlich 600km). Wenn da nur eine Sache etwas schiefläuft, bekommst du 300km weiter auf der Autobahn nen Anruf auf Handy, dass die Tagelöhner plötzlich keinen Bock mehr hatten und abgedampft sind.

    Genau vor einem solchen Szenario graut es mir ;)

  • hi blub,


    um welche orte handelt es sich denn? ich als mainzer student, hör mich gern mal für dich um wenns sich um mainz drehen sollte *g*
    wenn nicht sind hier ja noch viele andere studenten, die sich bestimmt auch gerne umhören. bzw. im zeitalter von studivz hat man mit sicherheit kontakt zu jemanden der in deinen neuen ort wohnt und dort nen zettel ans schwarze brett hängt.

    Geändert von Bluewaver am 00.00.0000 um 99:99

  • Danke für Dein Angebot. Konkret geht es von Köln nach Berlin. Mainz hilft also nicht so wirklich weiter ;)


    Aber die Idee ist natürlich nicht schlecht. Ich kenne sogar eine, die in Berlin studiert. Insofern könnte ich dort auch problemlos Zettel aufhängen lassen. Ob eine solch lose Verabredung jedoch "sicherer" ist als die Vermittlung vom Arbeitsamt (Party am Vorabend und nicht aus dem Bett gekommen ;) ), bezweifle ich auch irgendwie...


    Ich kenne sogar eine Bekannte, die das mit 3 TL durchgezogen hat und sehr zufrieden war. Jedoch war dies innerhalb einer Stadt, und sie war die ganze Zeit dabei. Insofern kann man das vielleicht nicht 1:1 übertragen.

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