freenet - Wie dumm kann ein Hotliner sein?!

  • Den Preis für den dümmsten Hotliner (oder in diesem Fall die dümmste Hotlinerin) geht in diesem Jahr eindeutig an Freenet! :D


    Aber der Reihe nach: Seit einigen Wochen erhalte ich von Freenet Briefe, in denen ich davor gewarnt werde, dass ich aufgrund meiner DSL-Anschlusskündigung ab Ende September nicht mehr via DSL surfen kann. Die Folgen seien gravierend: Ich sei nicht mehr vor "extrem teuren Dialern" geschützt, kann nicht mehr gleichzeitig surfen und telefonieren, und außerdem sei ein analoger Anschluss mindestens 40x langsamer als ein DSL2000-Anschluss.


    Wow! Wie furchtbar!! :eek: Das alles hatte ich wohl bei meiner Kündigung gar nicht bedacht. Aber Moment - *nachdenk* - welche Kündigung eigentlich? Hatte ich eigentlich jemals einen DSL-Anschluss von freenet? Ähm... nö.


    Aber was wollen die dann von mir? Dem musste ich nachgehen. Dies war dankenswerterweise kostenlos möglich - auf dem Schreiben war eine 0800er Nummer angegeben, unter der man speziell mich über meinen Fehler aufklären und beraten wollte. Gut, da ich nie einen freenet-Anschluss hatte und daher auch keiner gekündigt worden sein konnte, wäre eher ICH derjenige gewesen, der SIE berät, und nicht umgekehrt. Da ich leider keine 0800er Nummer habe, unter der mich freenet zwecks Beratung durch mich erreichen könnte, beschloss ich, die Initiative zu ergreifen.


    Nach dem Wählen der Nummer wähnte ich mich jedoch bereits in einer Sackgasse. Denn ein Sprachcomputer fragte zuallererst mal nach einer Kundennummer. Kein Kunde - keine Nummer. Doch halt - auch dies hatte Herr Gleue, mit dessen Name mein freenet-Brief unterzeichnet war, gedacht. Denn oben links in der Ecke befand sich tatsächlich eine Kundennummer. Also nochmal die 0800er Nummer angerufen und dieses Mal die wie auch immer zustandegekommene Nummer eingegeben.


    Zu diesem Zeitpunkt erweist sich, dass der Computer, der mein Gespräch entgegennimmt, offenbar das intelligenteste Teil bei freenet ist - die Hotlinemitarbeiter eingeschlossen. Denn er erkennt - völlig zutreffenderweise - dass die Kundennummer nicht korrekt und ich somit kein Kunde sein kann. Eben - meine Rede!


    Trotzdem - ich fühle mich nach wie vor berufen, ein offenkundiges Missverständnis aufzulösen. Also entschließe ich mich dazu, Geld in die Hand zu nehmen und eine der 01803er Nummern anzurufen, die auf der Homepage aufgelistet sind. Und siehe da - da geht auch gleich eine nette, aber leider - wie sich gleich zeigen soll - nicht sonderlich helle Dame ans Gerät. Ich soll meine Kundennummer nennen. Ich erkläre zunächst, dass ich eigentlich gar kein freenet-Kunde sei und der Computer an der anderen Nummer dies auch erkannt habe. Dennoch möchte sie es nochmal mit der Kundennummer von diesem ominösen Schreiben versuchen. Nun gut - versuchen kann mans ja. Und siehe da - die Frau sieht mich in ihrem System. Ich stelle nun die entscheidende Frage, warum freenet irgendwelche Kundendaten von mir hat und überdies der Ansicht ist, dass ich einen DSL-Anschluss von denen hätte. Sie müsse erst noch die Sicherheitsfrage gegenchecken. Ah - jetzt wird es spannend. Offenbar ist im System eine von mir ausgewählte Sicherheitsfrage samt nur mir bekannter Antwort drin. Auf die Frage bin ich gespannt.


    Ich warte.


    Die Dame am anderen Ende auch...


    OK. Ich: "Wie lautet denn die Frage"?


    Sie: "Das müssen Sie doch wissen."


    Ich denke kurz nach, ob sie mich verarschen will. Es klang aber nicht so. Ich versuche ihr zu erklären, dass der Sinn dieses Frage-Antwort-Systems logischerweise darin besteht, dass die Frage natürlich schon durchaus von der Gegenseite gestellt werden darf und sogar muss, und ich als Kunde nur die richtige Antwort wissen müsse. Ich werfe, um meinen Ausführungen noch etwas zusätzliche Kompetenz zu verleihen, den Fachbegriff "Challenge-Response-Authentifizierung" ein. Aber keine Chance - ich müsse Frage UND Antwort wissen.


    Ich versuche nocheinmal darzulegen, dass es mich im Grunde nicht weiter interessieren müsse, und dass ich ja lediglich versuchen wollte, ein offenkundiges Missverständnis seitens freenet aufzuklären. Nein, ohne korrekte Frage und Antwort könne sie sich nicht weiter mit mir unterhalten. Ich müsse dann später nochmal anrufen. Was denn anders wäre, wenn ich später nochmal anrufen würde, will ich wissen. Ob dann vielleicht jemand rangehen würde, der weiß, wie das Challenge-Response-Verfahren funktioniert. Oder ob vielleicht der scheinbar Einzige bei freenet, der weiß, dass ich kein freenet-Kunde bin, wieder am Apparat wäre, nämlich der Computer. Meine Ironie überfordert die Dame, sie wiederholt nur stumpf "Rufen Sie bitte später nochmal an." "Eher nicht", antworte ich und lege auf.


    Inzwischen habe ich das Problem übrigens selbst gelöst: Ich war vor meinem Umzug vor drei Monaten Kunde von meome, die, wie ich inzw. recherchiert habe, zu freenet gehören. War mir so nie bekannt, und stand auch nirgends in den Unterlagen, die ich bis dato bekommen hatte. Umgekehrt stand im freenet-Brief aber auch nix von meome. Vor allem aber hatte ich von meome auch keinen DSL-Anschluss, sondern lediglich einen Internetzugang.


    Großer Dank an freenet - diese Story hat mich - und jetzt sicher nicht nur mich - doch ziemlich erheitert. Ein gutgemeinter Tipp zum Schluss an die freenet-Leute: Falls Eure Hotliner wirklich alle dieses falsche Verständnis des Challenge-Resonse-Verfahrens haben, solltet Ihr Eure Leute schulen. In diesem Geschäft tätig zu sein und dann nicht mal IT-Sicherheits-Basics draufzuhaben, ist schon etwas lächerlich... :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Man weiss nicht, ob man darüber lachen oder weinen soll, aber
    2 Sachen sind damit wieder bewiesen:


    1. Ja, es gibt eine Servicewüste Deutschland


    2. der Intelligenzquotient eines Hotliners steht im direkt proportionalen Verhältnis zu dessen Bezahlung.


    :rolleyes::D

    Gier frisst Hirn, soweit vorhanden | Rauchen bildet - Krebs Meine Frau starb daran.

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