Datenschutz im Internet?- Bundesregierung plant den totalen Überwachungsstaat

  • Datenschutz im Internet?- Bundesregierung plant den totalen Überwachungsstaat! :mad: :flop:


    Persönlich habe ich zwar keine krummen Dinger am Laufen oder sonstige Sachen am Hals ,aber so ganz still und leise passiert hier etwas,was man nicht gut finden kann!:(


    Oder findet Ihr solch einen Vorstoß etwa gut?:confused:


    Unterstützt doch einfach die nachfolgende Kampagne des Datenschutzzentrums Schleswig-Hosteins und schreibt denen Eure Meinung!:top:


    Rote Karte für Internetschnüffler
    Worum geht es?




    Der Bundesrat hat einen Gesetzentwurf beschlossen , der vorsieht, dass sowohl im Bereich der klassischen Telekommunikation (Festnetz, Handy, SMS, Fax usw.) als auch im Internet alle verfügbaren Daten auf Vorrat gespeichert werden sollen. Zweck soll es sein, dafür zu sorgen, dass die Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden im Bedarfsfall Daten vorfinden, auf die sie zugreifen können. Einzelheiten sollen nicht auf gesetzlicher Ebene festgeschrieben, sondern von der Bundesregierung durch Rechtsverordnung festgelegt werden.


    Für Daten aus den Bereichen Telekommunikation und Internet gilt zur Zeit genau die gegenteilige Regelung: Grundsätzlich sind alle Daten, die nicht zur Abrechnung gebraucht werden, zu löschen. Insbesondere im Internet sind nach wie vor die meisten Angebote kostenlos, auch bei Bezahldiensten werden zur Abrechnung nur wenige Daten benötigt. Daher müssen die allermeisten Daten gelöscht werden.


    Bei einer Speicherpflicht drohen im Gegensatz dazu nahezu unbeschränkte Zwangspeicherungen durch alle beteiligten Akteure. So hätte ein Webhosting-Provider zu speichern, wer seine Seiten besucht. Access-Provider müssten speichern, wann der Nutzer welche Inhalte abruft. Damit entstünde ein komplettes Verzeichnis all dessen, wofür sich die Bürger im Netz interessieren, was sie online einkaufen, mit wem sie was chatten oder welche Informationsmedien sie bevorzugen.


    Derartige gesetzliche Regelungen würden das Datenschutzrecht der Bürger vollständig aushebeln. Der vom Bundesverfassungsgericht aufgestellte Grundsatz, dass es keine Vorratsspeicherung zu unbestimmten Zwecken geben darf, würde ignoriert und in sein Gegenteil verkehrt. Damit entstünde ein Überwachungspotenzial, das in dieser Form mit nichts vergleichbar ist, was bisher in demokratischen Regimen existiert.


    Links:


    Gesetzentwurf des Bundesrates: http://www.dud.de/dud/documents/ermittlungsg-e-020515.pdf


    Weg der Gesetzgebung: http://www.bundesrat.de/Wissen/Funktion5.html


    Urteilstext des Bundesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeicherung zu unbestimmten Zwecken bei der Uni Würzburg, Rn. 161: http://www.uni-wuerzburg.de/dfr/bv065001.html


    Der Link des Datenschutzzentrums :cool:

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

  • Mannomann, schwere Kost am Sonntagabend.
    Das muß ich erst mal verdauen.


    Ließt sich auf den ersten Blick nicht so angenehm.....


    ......Fochtsetzung folcht

    "Das Problem an Zitaten aus dem Internet ist, daß sie nur schwer überprüfbar sind."


    Konrad Adenauer

  • Ohne jetzt wirklich auf den Inhalt einzugehen, der sicherlich schwer verdaulich bis quasi nicht durchsetzbar ist, sollte man eines nicht vergessen:
    Es ist Wahlkampf - und das Internet ist in der Augen vieler potentieller Wähler halt noch immer der Hort des Bösen, in dem sich Schwerkriminelle treffen und wo mit Kinderpornographie gehandelt wird.
    Ja, so gewinnt man Wählerstimmen - leider! :(


    Carsten

  • Ich mach mir da eigentlich keine Sorgen.
    Solang es noch genug Leute gibt die an eine gute Sache glauben und dafür Kämpfen wird sowas nicht passieren.


    Mit der Zensur war doch auch nur heisse Luft und die Lösung kinderleicht.


    -SF³

  • Verschlüsseln - und die Schnüffler gucken in die Röhre


    Daß das gesamte Onlineverhalten - mehr als jetzt ohnehin schon - protokolliert und ausgewertet werden könnte, ist schlicht und einfach eine Aushebelung des Datenschutzes unter dem Deckmantel der Terrorismus- und Kriminalitätsbekämpfung. Ein großer Teil davon ist Wahlk(r)ampfgetöse.
    Wenn dann niemand mehr online einkaufen will, wird die rapide steigende Zahl von Firmenpleiten im Bereich E-Commerce sicher einige Leute wachrütteln.
    Zum anderen gehören vertrauliche Informationen nun einmal nicht unverschlüsselt ins Web. Jeder hat es selbst in der Hand.


    Gruß vom Lowlander

  • Soweit ich weiß, ist es doch auch nicht ohne weiteres erlaubt, einfach Videoaufnahmen von öffentlichen Bereichen aufzuzeichen. Diese müssen innerhabl einer kurzen Frist gelöscht werden, wenn keine Straftat erkennbar war in diesem Zeitraum.


    Warum sollte man das beim Internet anders handhaben? Es spricht ja nichts dagegen (mal abgesehen von der technischen Machbarkeit) nach festgelegten Schlüsselbegriffen im Traffic selektiv Daten abzuspeichern, aber eine generelle Speicherung aller Daten lehen ich ab. Die Leute, die damit eigentlich gefasst werden sollen, werden dann auf lang oder kurz sowieso auf Alternativen ausweichen.


    Das ist genauso ein Humbug wie die Pläne mit der Sperrung von Erotik-Angeboten zu bestimmten Tageszeiten.

    "Technisch sind wir Übermenschen; moralisch sind wir noch nicht einmal Menschen." Aldous Huxley

  • Vor 15 Jahren habe wir noch groß protestiert gegen die Volkszählung. Aber was inzwischen an Daten über uns gesammelt ist, ist sicher ien mehrfaches von dem was damals abgefragt wurde.
    Die Tendenz ist sicher bedenklich wie seit mindestens 1969 (Notstandsgesetze) die Verfasssungsrechte mehr und mehr eingeschränkt werden

    \/\/olfgangS

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