Mindestlöhne sinnvoll?

  • Zitat

    eine Gesellschaft bzw. jedes einzelne Individuum muß Arbeit erbringen, um zu überleben!


    Wie du aber selbst schon geschrieben hast, ist diese Aussage für Individuen in Europa längst überwunden. Zum Überleben reicht prinzipiell Nahrung.


    Zitat


    Eine funktionierende Gesellschaft verteilt die zum Überleben der einzelnen Gesellschaftsmitglieder notwendige Arbeit gleichmäßig auf die Mitglieder der Gesellschaft auf.


    Eine funktionierende Gesellschaft sollte einige andere Dinge (Begabungen, Wirtschaftlichkeit...) mit berücksichtigen, die als Ergebnis einen Widerspruch zu dieser Anforderung hervorbringen.


    Zitat

    Was zur Folge hat, das ein jedes Mitglied dieser Gesellschaft eine Arbeitspflicht zum Wohle dieser hat.


    ...und entsprechend ist diese Schlußfolgerung auch zu sehen. Jeder Mensch _will_ etwas tun. Was er genau anstellt, sollte in weiten Grenzen seine Sache sein. Und wenn das Individuum über Monate nichts tut, als Bücher zu lesen. Egal. Nur sollte dafür die Gesellschaft auch darauf angelegt sein, guten Beiträgen aller Art eine ehrliche Wertschätzung zukommen zu lassen.


    Zitat

    Eine Quelle zu der angegeben Zahl von 8,5 h/w kann ich nicht veröffentlichen, da sie nicht mein geistiges Eigentum ist. Ich habe jedoch innerhalb einer Arbeitsgruppe auf diese Quelle zugriff . Nur eines kann ich sagen "Top Secret steht nicht auf der Studie."


    Dann nenne doch einfach Autor und Titel der Studie.


  • Nahrung alleine dürfte den Homo Sapiens von heute wohl nicht mehr reichen um zu überleben.


    Bei den Begabungen stimme ich dir zu. Und da Deutschland und die Welt auch zukünftig kein Freizeitpark sein wird hat jeder Einzelne ja auch Zeit genug seine Begabungen zu fördern und seine Fähigkeiten gesellschaftlich nützlich einzusetzen. Nur wird es halt auch Arbeiten geben, die niemand wirklich gerne ausüben will. Aber auch diese müßen auf Basis einer Regelung geleistet werden.


    Kann und Muß eine Wertschätzung einer Leistung nur Materiell erfolgen?


    Angesichts einer Weltbevölkerung von bald 6,7 Milliarden Menschen (vor 2000 Jahren waren es lt.UNO 300 Mio.) stelle ich mir ein Sinn Modell welches auf Basis
    "Jeder Mensch in der Marktwirtschaft denkt doch zunächst einmal an sein eigenes Wohlergehen, trotzdem funktioniert die Marktwirtschaft. Sie braucht nicht den guten Menschen, sondern funktioniert mit Menschen, die ihren eigenen Vorteil maximieren wollen." agiert, nicht wirklich als nachhaltig vor.


    6,7 Milliarden Individualisten dürfte unser Raumschiff Erde nicht wirklich lange verkraften. Falls jetzt jemand meint das individuale System zu bevorzugen. Außer wir hätten 6,7 Milliarden abgegrenzte Jagdräume, die wir nunmal nicht haben.


    Und der Meinung, dass das System des egoistischen Menschen als gesellschaftliche Basis des Zusammenlebens nicht wirklich lange nachhaltig funktionieren wird, bin nicht nur ich. Nur gibt es einige, die es eben aus vielerlei Gründen "noch" nicht öffentlich so vertreten. Daher werde ich auch keinen Autor einer Zahl hier benennen. Giftschränke die mit ähnlich brisanten Material gefüllt sind dürften überall in ökonomischen Kreisen zufinden sein. Und das bestimmt auch bei Ifo und Co.


    Nicht falsch verstehen. Ich bin nicht gegen die geltene Ordnung in der BRD / EU / USA oder sonst wo in der Welt. Nur mach ich mir halt mit anderen durchaus ökonomische Gedanken darüber wie eine Gesellschaftsform bei Bedarf zukünftig anders organisiert werden kann. Und hier spielen gleichermaßen das zunehmend okonomische Ungleichgewicht als auch ökologische Überlegungen eine treibende Rolle bei der Arbeit.

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Und hierzu zählt nunmal auch das FriseurHandwerk. Es gab auch hier Aldis die es dem Verbraucher ermöglichten an dieser Ausgabenseite zugunsten beispielweise der steigenden Medienausgaben zu sparen.


    OK, nur an der Stelle, wo etwas nicht mehr ausreichend produktiv ist, müßte der Dienstleister doch aus eigenem Interesse gegensteuern. Das heißt: wenn Friseur Meyer erkennt dass es nicht mehr funktioniert kann die Konsequenz doch nur sein dass der Preis seiner Dienstleistung steigt - und nicht dass er auf der eigenen Seite bis zur Selbstaufgabe Kosten drückt und seine Mitarbeiter mit Dumpinglöhnen verarscht.


    Gerade in dieser Branche wäre gut zu vermitteln dass es weder Verlagerung nach Asien noch "Maschine ersetzt Mensch" gibt, es wird auch niemand einen ungelernten Polen/Rumänen/Tschechen an seinen Kopf lassen, sondern hier muß ein gut ausgebildeter, kompetenter Facharbeiter auf deutschem Handwerkslohn-Niveau bezahlt werden und deswegen kostet eine Haarschnitt einfach einen bestimmten Preis.
    Wenn diesen Preis nicht nur ein Betrieb nimmt, sondern die Friseurinnung Sachsen Süd und auch alle anderen dafür sorgen dass alle Betriebe ihres Gebietes realistische Preise verlangen - wo wäre das Problem? Die Friseure müßten es einfach nur tun.


    Es ist ja "nett" wenn man den Verbrauchern niedrige Preise beschwert, aber das kann ja nicht endlos gehen. In jeder anderen Branche tun Betriebe auch das ganz Normale, nämlich dem Kunden die tatsächlich entstandenen Kosten selbstverständlich in Rechnung stellen.


    Ob man dabei eine ganz individuelle Abrechnung durchführt, also die Zeit des Haarschnitts mit der Stoppuhr mißt und abrechnet, oder Pauschalpreise verlangt - Herrenhaarschnitt X EUR - ist ja am Ende egal wenn der Pauschalpreis im Durchschnitt genauso kostendeckend ist.


    Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Kleine Ahnung wielange dein Haarschnitt durchschnittlich im Monat dauert. Aber im Grunde müßte man bereit sein, wenn der Haarschnitt z.B. eine halbe Stunde dauert, für diesen auch den Gegenwert einer durchschittlich halbstündigen Produktivitätsstunde hinzulegen. Und hier wären nun unsere Statistiker gefragt, abzuklären was die Volkswirtschaft durchschnittlich in einer halben Produktionsmann- bzw. Frau- Stunde erwirtschaftet. Leider berücksichtigt die Marktwirtschaft keinen Ausgleichsfaktor zwischen überlebensnotwendigen Bedürfnissen und solchen des persönlichen Statuszuwachses.


    Letztlich ist es aber egal was eine halbstündige Produktion anderswo kostet weil der Friseur individuell für seinen Laden kostendeckend arbeiten muß. Da wird es dann ein gewisses Preisniveau geben in dem sich, mit gewissen Toleranzen, jeder ordentlich geführte Betrieb bewegen wird.


    Der Verbraucher kann das doch nur bezahlen, sich Zotteln wachsen lassen oder selber schneiden. Die beiden letztgenannten Varianten sind für die Masse untauglich, also würden die Leute bezahlen was verlangt wird. Sie tun es überall sonst ja auch, man zahlt an jeder anderen Stelle auch das, was Anbieter von einem verlangen...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Vorweg: ich bin gegen den Mindestlohn


    Hintergrund: ich selber gehöre zu der Gruppe der mittelständischen Unternehmer. Als Unternehmer habe ich am meisten mit der Unberechenbarkeit des Arbeitnehmers zu kämpfen, das ist ganz objektiv gemeint! Es ist schwer die konkrete Arbeitsleistung eines Angestellten mit Gehaltsbezug zu kalkulieren. Wenn ich hingegen bei Projekten Aushilfen auf Lohnbasis einstelle, werden diese nach Stückleistung abgerechnet (und nein, die schuften nicht im Bergwerk für 3,80/h, sondern kommen bei leichter körperlicher Arbeit durchgehend auf 15-18€/h) und die Arbeiter entscheiden selber als mündiger Mensch mit wieviel Einsatz sie ihre Arbeit erledigen. Die beiden Arbeitsverhältnisse gegenüber gestellt sind bezeichnend für das politische Problem in Deutschland: Wir sind hoffnungslos überreguliert und verwaltet! Dem Bürger wird seine Mündigkeit genommen, indem wirklich alles reguliert wird und zu irrsinnigen Kosten. Selbstverständlich brauchen wir ein soziales System weil wir in einer Gemeinschaft leben aber doch bitte nicht um jeden Preis. Und am besten fangen wir mal oben an, bei den Unternehmern/Unternehmen, einmal die DAX 30 runter. Ein Vorposter erwähnte das die Unternehmen ja mit ihrer Steuerlast das System finanzieren und Geld verdienen müssen um diese zu bezahlen. Dank dem kompliziertestem und verschachtelstem Steuersystem der Welt mit tausenden Ausnahmen, Sonderfällen und Schlupflöchern haben Großunternehmen die Möglichkeit ihre Steuerzahlungen auf ein Minimum zu senken und auf der anderen Seite Subventionen als Staatszahlungen im Eingang verbuchen können. Leider hat der durchschnittliche Mittelständler selten die Möglichkeit mit Holdingkonstrukten, Verwaltungssitzen in Steueroasen und zig anderen Dingen, diese Steuererleichterung mit einzukalkulieren. Auf der anderen Seite muss ein Wandel bei den Köpfen der Arbeitnehmer stattfinden, natürlich sind nicht alle betroffen, aber nach meiner Meinung eine kritische Masse in der Bevölkerung. Der Einzelne verbindet sein Einkommen nicht direkt mit seiner persönlichen Leistung. Dank Kündigungsschutz ist die Chance bei Minderarbeit entlassen zu werden verschwindend gering, dank zig Zuschüssen ist die Differenz zwischen Hartz4 und dem Angestelltendurchschnittseinkommen so gering das der Anreiz natürlich nciht attraktiv. Der Mensch ist vom Grundsatz ein Egoist, er arbeitet um etwas zu bekommen (Geld, Nahrung, Schutz) und vor die Wahl zwischen staatlicher Unterstützung und eigener Leistung wägt er immer ab was für ihn persönlich das bessere Geschäft ist und ich würde sicherlich nicht anders handeln!
    Wenn wir in einer deregulierten Marktwirtschaft leben würden, kann man den Lohn genau so niedrig als Unternehmer drücken, bis zu dem Punkt an dem der Arbeitnehmer nicht mehr bereit ist seine Leistung bereitzustellen. Auf der Unternehmerseite muss das Produkt soviel Rendite einbringen damit diese Leistung bezahlt werden kann und in einer aktiven Marktwirtschaft muss der Kunde den Preis bezahlen, da es nicht billiger angeboten werden kann (ja ich weiss das zu Zeiten der Globalisierung das ein schöner Wunschtraum ist, aber das Problem ist 60 Jahre alt). Der mündige Arbeitnehmer hat in einem solchem Markt die Chance selber zu entscheiden ob er seine Fähigkeiten mit Weiterbildungen etc. aufwertet um seine Arbeit teurer bezahlt zu bekommen. Wir werden diesen Punkt nicht mehr erreichen, aber mit immer neuen Regulierungen sich von diesem weiter zu entfernen kann keine Lösung sein....

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    ...
    Da wird es dann ein gewisses Preisniveau geben in dem sich, mit gewissen Toleranzen, jeder ordentlich geführte Betrieb bewegen wird.
    ...



    ordentlich geführte Betrieb dürfte auch so ein Punkt sein.


    Entweder wird er eben nicht ordentlich geführt, in welcher Form auch immer, beipielweise Fehlkalkulation. Oder der Betrieb hat neben den allgeimeinen Geschäftskosten und Lohnnebenkosten noch andere Kostenstellen die über das Allgemeine hinaus gehen. Da muß dann zum Beispiel das Ladenlokal überproportional in die Kalkulation einfließen.


    Ich bin kein Friseur, auch kenne ich deren kalkulatorische Ansätze nicht. Es würde mich jedoch durchaus einmal interessieren inwiefern sich der Preis für eine durchschnittliche Leistung verändert, wenn der Handwerken anstelle 3,80 € pro Stunde nun 7,50 € erhalten würde. Und ob es mehr ist, als das was ich z.b. nach erbrachter Leistung in die personifizierte Spardose neben der Registrierkasse werfe.


    Leider gibt es nunmal eine Vielzahl von Leistungen, die der Verbraucher von heute zwar gerne in Anspruch nimmt, die er sich aber angesichts seines privaten Haushaltes in der Form und besonders der Menge eigentlich nicht leisten könnte. Denn vom Ursprungsprinzip her dürfte sich jeder nur die Leistung monatlich einkaufen, die er auch selber in welcher Art und Weise auch immer äquivalent monatlich erbringt. Und das dieses nicht so ist, brauch ich wohl nicht näher zu erläutern. Also muß in der Schlußfolgerung jemand anders die jeweilige Leistungsdifferenzen zum Durchschnitt erbringen. Und sei es mein Friseur.

  • Printus


    danke für das Beispiel was du aufzeichnest, weil es genau die Deregulierung in der freien Marktwirtschaft beschreibt.


    Mit dem Fall des Berufsschutzes (hiess das so? ansonsten bitte korrigieren) hatte plötzlich jeder die Freiheit seine Leistung auf dem Markt anzubieten. Ich lebe im Ruhrgebiet und vor 3 Jahren schossen die freien Frisörbuden wie Pilze aus dem Boden. Daraufhin kam es zu einem extremen Preisverfall weil Arbeitsleistung verschleudert wurde, aber zudem die Qualität deutlich sank. Heute sind locker die Hälfte der Läden geschlossen, weil garnicht genug Kunden gab damit alle ihre Auslastung bei den Preisen erreichen konnten um die Fixkosten zu decken. Mein Stammfrisör hat dafür erstmal im Herbst letzten Jahres seine Preise für die Standardleistungen erhöht, weil er der Meinung ist das ein Haarschnitt von einer Fachkraft die entsprechende Wertigkeit aufweist. Der Laden ist immernoch voll. Udo W. nimmt in Berlin immernoch 3stellige Beträge für seine Leistung weil er der Meinung ist das diese es wert ist, der Betrieb in der Bude gibt ihm recht. Das ist der reine Standpunkt von Unternehmerseite, aber diese ist/sollte mit der Arbeitnehmerseite verbunden sein. Kann der Frisörmeister einen höheren Marktpreis erzielen, kann er höhere Löhne zahlen. Und hier kommt die Mündigkeit des Arbeitnehmers zum tragen ob er seine Leistung weiter an den Frisörmeister "verkauft" wenn die Lohnerhöhung ausbleibt oder nicht. Natürlich steht die Person auf der Strasse wenn sie kündigt und der Unternehmer hat kein Defizit weil er sofort 5 Neue einstellen kann die den Job zu dem Lohn machen, aber dann ist es leider so das diese Arbeitstätigkeit diesen Geldwert hat. Auf der anderen Seite kann eine höherqualifierte Kraft die durch ihre persönliche Leistung (bsp. ein Udo W. als Angestellter) mehr Umsatz und Gewinn für das Unternehmen erwirtschaftet, weil der Haarschnitt von demjenigen 50€ kostet und nciht 20€ eine höhere Vergütung verlangen und würde sie bekommen.




  • Oder er läßt sich seine Haare bei einen Schwarzarbeiter(in) schneiden. Gerade im Frisörbereich ist Schwarzarbeit sehr verbreitet. Wird duch einen Mindestlohn der Stundenlohn verdoppelt, dann werden die Preise für dem Haarschnitt entsprechend angehoben. DAs kann sich mancher oder will sich mancher nicht mehr leisten und er läßt es sich halt an der Steuer vorbei machen. Die Folge der Umsatz im Frisörhandwerk sinkt und es werden dann Leute entlassen. Mindestlohn ist einfach kontraproduktiv.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Ganz schön was passiert hier. Aber Sachen wie "der Prof hat gesagt" von einem BWL Studenten. Und ein Arbeitgeber? Nun ja.


    Fakt ist eines. Diese Diskussion lenkt vom eigentlichen Thema ziemlich ab. Sieht man daran, daß die armen Friteusen wieder herhalten müssen. Arbeitsplätze werden evtl. abgebaut - egal, auf 100 000 ists ge*****, die interessieren niemanden, außer die Politiker.


    Gajammer auf hohem Niveau, wie von Leuten, die 15-20 Euro jetzt verdienen - geschenkt. Die können sich kein Urteil bilden.


    Was aber in unserer Gesellschaft einreißt ist die Tatsache, daß das Lohnniveau generell sinkt oder stagniert und die Kosten explodieren. Wo früher Geld übrig war - bei der Mittelschicht, wie man sie so schön bezeichnet - ist heute die Tasche am Monatsende leer. Damit meine ich nicht Leute, die 5 Euro verdienen, die hatten schon immer nichts, sondern die, die bis sagen wir mal 15 sich beköstigen müssen. Und genau davon lenkt die generelle Diskussion über den Mindestlohn ab.

  • Ich bin auch definitiv gegen einen Mindestlohn.


    Eine Arbeit sollte immer so vergütet werden, wie auch ihre produktivität ist. Wenn ein Arbeitnehmer aufgrund seine qualifikation nicht fähig ist eine höhere Produktivität zu erwirtschaften dann kann es nicht sein, dass ein Arbeitgeber gezwungen wird ihm trotzdem mehr zu zahlen. Der Anreiz für eine höhere Qualifikation (Weiterbildungen/Ausbildungen generell) ist den Menschen somit nichtmehr gegeben. Und das einzige, was uns wirklich weiter bringt ist einfach eine gute Bildung/Ausbildung.


    Ein Besipiel was auch gegen den Mindestlohn spricht sehe ich bei uns im Betrieb, in dem "Minderqualifizierte" für alle möglichen Arbeiten eingesetzt werden, bei denen man nichts an Wissen braucht oder dergleichen (eher in Richtung Hilfsarbeiter). Sie bekommen für diese Arbeit keine hohe Vergütung, jedoch sind diese froh, dass sie überhaupt arbeit bekommen. Unser Betrieb vertritt dort die Meinung: "Wir sind froh, dass wir diesen Leuten eine Arbeit anbieten können, die sie ausführen können und dass wir ihnen auch eine entsprechende Vergütung anbieten können."
    Der Betrieb ist auf diese Arbeitskräfte absolut nicht angewiesen und wird sie sicherlich nach Anhebung der Stundenlöhne nicht weiter beschäftigen.
    Ich verstehe nicht, warum Betriebe immer als etwas böses und als Feindbild in Deutschland dargestellt werden. Man sollte sich eventuell von der Denkweise verabschieden, dass es die "böse Firma" und den "armen Arbeiter" gibt. Firmen bieten Arbeitsplätze, strecken Kapital vor, bieten mit einem Arbeitsvertrag eine Art Versicherung (man bekommt seinen Lohn, auch wenn es mal ein wenig schlechter läuft).


    Wenn wir einen Mindestlohn einführen muss dieses einhergehen mit der Verkürzung der Kündigungsfrist (ich höre schon die Aufschreie, ob dieser "asozialen" Forderung), da ich mir als Arbeitgeber zehnmal überlege, ob ich jemanden zu einem hohen Arbeitslohn einstelle, wenn ich mir nicht sicher sein kann, ob dessen Produktivität in Zukunft auch gegeben sein wird.

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