Meister dürfen in Zukunft in Bayern an der FH ohne Abitur studieren

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    ...aber gehe mal davon aus, dass Du Dich nicht erfolgreich als Meister bei Siemens oder so für die Stelle eines Berechnungs- und Entwicklungsingenieurs bewerben kannst. ;)
    Dafür sind die Qualifikationen einfach zu unterschiedlich.
    Aber vielleicht verstehe ich Deinen Einwurf auch falsch...


    Ich kenne einige DippelIng (FH) - und die meisten sind im Außendienst. Vertreiben also übelst komplizierte techn. Anlagen. Die bereuen es fast alle, keinen Dr.Ing. gemacht zu haben (also zur FH gegangen zu sein)...denn für die interessanten F&E Sachen bei "Weltunternehmen" wollen die schon eine Promotion sehen. Ein Blick in den Stellenmarkt (bspw. bei Audi) desillusioniert schnell...



    Zitat


    Tja, Konkurrenz zu Jüngeren bei einer typischen Jungingenieurstelle wird sicher stimmen, aber vielleicht findet sich ja was, wo sich beide Qualifikationen einbringen lassen. Denn es ist wahrscheinlich eh nicht sinnvoll die Qualifikation als Meister über Bord zu kippen, um dann mit 35 "von vorne" anzufangen.


    Na immerhin sollte man als Meister einige Führungserfahrung haben. Das lernen viele nicht mal mit der Habilitation (wie auch, wenn sie die hoffentlich allein verfassen :D) und ist oft wichrtiger als Fachwissen. Ich denke aber auch, daß ein Meister mit Studium schlichtweg zu teuer für ein Unternehmen im Vgl. zu nem 3000 EUR Absolventen wird. Eingearbeitet werden müssen sie beide.


    Zitat


    Allerdings bietet man jemandem der es unbedingt will, auf diesem Wege auf einem anderen Bildungsweg die Möglichkeit zu studieren, ohne das man sich mit 30 oder so nochmal ein oder zwei Jahre mit Deutsch, Erdkunde und Kunst rumquälen muss... ;)


    Wenn er keinen anderen Ausweg sieht ist jeder Lichtblick gut!


    Grds. sehe ich aber auch das Problem, daß die Leute an der FH nicht selbständig genug sind bzw. es dort nicht lernen. Jedenfalls die, die ich aus WiWi-Zeiten im Vgl. zur Uni kenne. Haben 7 Semester jeweils stupide Skripte á 250 Seiten/ Fach auswendig gelernt und haben noch nie was von einer kritischen Betrachtung gehört....

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Ich kenne einige DippelIng (FH) - und die meisten sind im Außendienst. Vertreiben also übelst komplizierte techn. Anlagen. Die bereuen es fast alle, keinen Dr.Ing. gemacht zu haben (also zur FH gegangen zu sein)...denn für die interessanten F&E Sachen bei "Weltunternehmen" wollen die schon eine Promotion sehen. Ein Blick in den Stellenmarkt (bspw. bei Audi) desillusioniert schnell...


    Wahrscheinlich entfernen wir uns hier ein bisschen vom Thema, aber es gibt ja auch noch den Mittelstand, und die nehmen zur Zeit fast alles was sie kriegen können... ;)
    Nee, im Ernst, es ging mir auch nur darum, dass es für manch einen Meister sicher die passende Nische geben wird, wo er mit dieser "Zusatzqualifikation" ;) landen kann und sich beruflich verbessert. Es wird aber eh die Ausnahme bleiben.



    Und was diesen "FH oder UNI"-Hickhack angeht, so mische ich mich da nicht ein, da werden wie man in diesem Thread sehen kann entweder nur persönliche Erfahrungen oder standesdünkelgeschwängerte Ansichten geschildert.

  • Sollte nicht sowieso mal die Meisterpflicht für Gründungen von Handwerksunternehmen entfallen? Dann macht doch eh keiner mehr nen Meister...... :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Ich bin nur dagegen das man sie ohne echtes (Fach)abi an eine FH oder Uni lässt. Eine Meisterprüfung hat, egal wie gut sie auch abgeschlossen wurde, einfach nichts mit nem (Fach)abi zu tun.


    Gab es nicht schon länger die Möglichkeit mittel Aufnahmeprüfung sich zumindest an verschiedenen FH einschreiben zu können? Ansonsten kenne ich zumindest bei meinem Studiengang damals, das sich eh sehr viele schon im Grundstudium nicht ganz freiwillig verabschiedet haben. Insofern sehe ich solche Filter als ausreichend wirksam um ungeeignete Leute auszusortieren. Daher keine Angst vor Meister :). Soll genug Genies geben die den zweiten Bildungsweg genutzt haben. Ich kenne auch von Arbeit Leute, die sich über den Bildungsweg Facharbeiter -> Fachhochschule auch noch eine Promotion angetan haben. Nicht ganz einfach aber auch das funktioniert.


    Hpman

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Ich kenne einige DippelIng (FH) - und die meisten sind im Außendienst. Vertreiben also übelst komplizierte techn. Anlagen. Die bereuen es fast alle, keinen Dr.Ing. gemacht zu haben (also zur FH gegangen zu sein)...denn für die interessanten F&E Sachen bei "Weltunternehmen" wollen die schon eine Promotion sehen. Ein Blick in den Stellenmarkt (bspw. bei Audi) desillusioniert schnell...



    Woher kommt aber dieses Personalmanagement in den Weltunternehmen. Doch meistens aus Kreisen die nicht gerade nahe am Technischen liegen.
    Wohl aber Geschmck an Hochglanzvisitenkarten finden.


    Heute leistet sich das Weltunternehmen noch solch Personalmanagement auf Dr.Ing Status und übersieht das es vielleciht genau durch dieses Verhalten Innovationspotenzial außen vor lässt. Und morgen macht der böse Ökonomist den Laden wegen fehlender Innovation einfach zu. Wo sind denn die Siemens Handys "made by Dr.-Ing" gelandet?



    Siemensanier

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Heute leistet sich das Weltunternehmen noch solch Personalmanagement auf Dr.Ing Status und übersieht das es vielleciht genau durch dieses Verhalten Innovationspotenzial außen vor lässt. Und morgen macht der böse Ökonomist den Laden wegen fehlender Innovation einfach zu. Wo sind denn die Siemens Handys "made by Dr.-Ing" gelandet?
    Siemensanier


    Ach, und wenn die Ex-Meister Ingenieure (FH) die Feder geschwungen hätten, würden wir heute auf einem Siemens S73 unsere SMS tippen? Merkwürdiger Vergleich...

    Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer. (Ari Stoteles)

  • Zitat

    Original geschrieben von maxwell2000
    Ach, und wenn die Ex-Meister Ingenieure (FH) die Feder geschwungen hätten, würden wir heute auf einem Siemens S73 unsere SMS tippen? Merkwürdiger Vergleich...


    So weltfremd ist es nicht, anzunehmen, daß die Handys dann eher am Kunden gewesen wären...mit den händen aufgebaut und mit dem hintern eingerissen würde man wohl sagen...


    Und woher die (oftmals vorhandene) Überqualifizierung kommt? Zu viele Leute, zu wenig Jobs. Heutzutage braucht man schon für ne Ausbildung zum EH-Kfm. im KaDeWe Abitur. unglaublich.

  • Zitat

    Original geschrieben von maxwell2000
    Ach, und wenn die Ex-Meister Ingenieure (FH) die Feder geschwungen hätten, würden wir heute auf einem Siemens S73 unsere SMS tippen? Merkwürdiger Vergleich...


    Bei einen namhaften niedersächsischen Autobauer gab bzw. gibt es ein Programm, bei dem der einfachste Wertschöpfungsbeteiligte sog. "Verbesserungsvorschläge" einreichen kann bzw. konnte. Du glaubst gar nicht welch Innovationspotenzial aus dieser Quelle fließt. Für die aufgewendete Sondervergütung kann man natürlich auch einen Dr.-Ing beschäftigen, nur ob er selbe Erfolge vorweisen kann? Nur muß man eben auch gewillt sein, aus dieser Quelle zu trinken.


    Natürlich kratzt es etwas am eigenen akademischen Ego wenn Meister Hübner anstelle Herrn Ing. ein erfolgsversprechenen Vorschlag unterbreitet. Und warum schimpfen die Kfz-Mechaniker in den Werkstätten eigentlich immer über die unfähigen Entwicklungsingenieure? Weil die meistens nur einmal am CAD etwas zusammenzimmern, aber niemals in der Praxis das Ding nach Jahren wieder zerlegen.


    Die Devise muß einzig heißen, jeder lernt vom anderen. Und nicht ich bin besser als der andere, denn was er sagt ist sowieso d o o f . Denn das ist Kindergartenstyle.



    Siemensanier


    PS: Ich sehe schon die Zukunft von Weltunternehmen am Beispiel Siemens, die Ihre gesamte Führungsbelegschaft aus Eliteunis rekrutieren. Bitte sagt mir vorher bescheid, damit ich mein nicht vorhandens Depot vorher von diesen Werten bereinigen kann. Denn lange wird das nicht gut gehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    aber ihnen fehlt einfach das Grundwissen.


    Und weswegen ist das dein Problem? Ich denke die FH/Uni wird die BewerberInnen, welche doch nicht 'hinreichend qualifiziert' sind, dann auch recht schnell wieder aussieben.


    Ich finde die Idee, die Bildungsmöglichkeiten in Deutschland durchlässiger zu gestalten gut, da man sich somit nicht durch seine jeweilige 'Bildungskarriere' Möglichkeiten verbaut.


    VG

    non serviam

  • Zitat

    Original geschrieben von Discordier
    Ich denke die FH/Uni wird die BewerberInnen, welche doch nicht 'hinreichend qualifiziert' sind, dann auch recht schnell wieder aussieben.


    Ich finde die Idee, die Bildungsmöglichkeiten in Deutschland durchlässiger zu gestalten gut, da man sich somit nicht durch seine jeweilige 'Bildungskarriere' Möglichkeiten verbaut.


    VG


    Genau das können sie ja eben nicht!
    Jeder der studiert hat wird wohl wissen, welcher Weg am schnellsten zum Erfolg führte. Wenn ich daran denke, was wir für verpeilte Kommilitonen hatten, die andern die Plätze weggenommen haben wird mir immer noch schlecht. 2 Semester abhängen, steuerfrei arbeiten gehen und 2 Scheine machen. Und dann nen anderes Fach.. oder erstmal Bio studieren um für med. Wartezeiten anzurechnen...also nee

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