Herpesinfektion - wie schlimm?

  • vorhin hat mich die nachricht erreicht, dass eine gute freundin eine herpesinfektion in der rechten gesichtshälfte hat. sie wird nun erstmal eine woche im krankenhaus liegen und infusionen bekommen.
    nun meine frage: was genau ist eine herpesinfektion? ich weiss zwar, dass man herpes an den lippen bekommen kann, aber im ganzen gesicht? ihr bruder meinte, es hätte schon fälle gegeben, in denen das gesicht der betroffenen nie wieder ganz in ordnung gekommen sei. ich mache mir voll die sorgen, sie ist zwar eine selbstbewusste junge dame (17), aber ich könnte mir vorstellen, dass sie (auch psychisch) darunter sehr leidet/leiden wird.


    euer besorgter thomas :(

  • Was du beschreibst, ist nur entfernt mit dem Herpes simplex (Lippenherpes) verwandt, was hier vorliegt, ist wohl ein Herpes Zoster (Gesichtsrose), die zweitinfektion mit dem Virus, der die Windpocken auslöst (Epstein-Barr?).
    Die Viren leben innerhalb der Nervenscheiden, und breiten sich beim Aufflammen im Ausbreitungsgebiet des jeweiligen Nerven aus, daher immer beschränkt auf bestimmte Areale.
    Wie bei allen Virusinfektionen ist eine virusabtötenden Behandlung nicht möglich, (analog zu Antibiotika), d.h. es gibt nur unterstützenden Behandlung. Es ist oft sehr langwierig, und es bleibt oft eine erhöhte Empfindlichkeit, und meist auch eine leichte Rötung des bertoffenen Areals zurück.

  • Ich bin zwar kein Mediziner, aber da man die Vieren ja nicht wie Bakterien richtig abtöten kann, könnte man dann nicht mit bestimmten Kortikoiden wenigstens die Entzündungsreaktion unterdrücken, damit nichts zurückbleibt.

    Nothing left for me to stay, I can't even stop the rain from falling down into my eyes.

  • Zitat

    Original geschrieben von Dent-Man
    Was du beschreibst, ist nur entfernt mit dem Herpes simplex (Lippenherpes) verwandt, was hier vorliegt, ist wohl ein Herpes Zoster (Gesichtsrose), die zweitinfektion mit dem Virus, der die Windpocken auslöst (Epstein-Barr?).
    Die Viren leben innerhalb der Nervenscheiden, und breiten sich beim Aufflammen im Ausbreitungsgebiet des jeweiligen Nerven aus, daher immer beschränkt auf bestimmte Areale.
    Wie bei allen Virusinfektionen ist eine virusabtötenden Behandlung nicht möglich, (analog zu Antibiotika), d.h. es gibt nur unterstützenden Behandlung. Es ist oft sehr langwierig, und es bleibt oft eine erhöhte Empfindlichkeit, und meist auch eine leichte Rötung des bertoffenen Areals zurück.


    Da sind aber ein paar kleinere Fehlerchen drin. Als Dent - man sei dir verziehen ;) .
    Herpes zoster ist schon mal richtig. Hier ist vermutlich ein Trigeminusstamm betroffen. Zweitinfektion mit dem Windpockenvirus stimmt auch. Ebstein barr ist aber der Auslöser von Pfeiferschem Drüsenfieber oder auch Mononukleose.


    Virusabtötende Wirkung ist sehr wohl möglich. Der Klassiker Aciclovir hilft auch hier. Als Nukleosidanalogon verhindert es die Virusreplikation.
    Ganz los wird man die Geschichte jedoch nicht, da das Virus in den Ganglien persistiert.
    Es gibt auch andere Therapieverfahren, auch Steroide (Cortison) wird diskutiert.
    Die erhöhte Empfindlichkeit muß nicht auftreten. Wenn sie auftritt nennt sich das ganze postzosterische Neuralgie.
    Gruß

  • Na war doch fast richtig ;)
    Epstein-Barr war immerhin mit Fragezeichen.


    Die Wirkung von Aciclovir ist nur im Anfangsstadium des Geschehens von größerer Bedeutung.



    Man möge mir verzeihen, Mikrobiologie ist schon ein paar Tage her...

  • Hi Thomas,


    wie ist die Geschichte denn ausgegangen?


    Hat sich die Gesichtshaut vollständig erholt oder sind noch Spuren zu sehen?



    Gruß,
    Sebastian

    "Wie wird die Welt regiert und in den Krieg geführt? Diplomaten belügen Journalisten und glauben es, wenn sie`s lesen." Karl Kraus

  • Aciclovir ist aber ein Virostatikum, es kann die Vermehrung der Viren verhindern, aber sie nicht töten so wie ein Antibiotikum Bakterien killen kann ;)

    Viele Grüße
    Martin

  • mittlerweile siehts bei ihr ganz gut aus, man sieht fast nix mehr von der lähmung...glück gehabt, hätte laut den ärzten wohl auch schlimmer ausgehen können.

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