Seit heute bin ich Netcologne Glasfaser DSL (FTTB) Kunde. Da ich im Vorfeld nur wenig Informationen über die technische Realisierung finden konnte -und es beispielsweise durchaus wissenswert ist, das "ISDN" hier eben nicht ISDN ist- möchte ich Euch in diesem Beitrag darüber berichten.
Im Keller wird das Glasfasersignal in VDSL2 umgesetzt und über die bestehende Hausverkabelung weitergeleitet. An die Telefondose kommt das VDSL2 Modem "Zyxel P-870M-I3 V2". Dieses wird von einem 9V/1A Steckernetzteil versorgt. Als Ausgang dient ein 100MBit Ethernet Anschluss, welcher mit dem IAD verbunden wird.
Der IAD ist ein "Allied Telesis AT-IMG664B", der an einem 12V/2A Schaltnetzteil hängt. Er hat einen S0 und zwei Analoganschlüsse, von denen jedoch nur die bestellte Anschlussart funktioniert (weswegen ich Ersatz für den in der Arcor Starterbox enthaltenen AB-Wandler brauchte). Zudem sind zwei Ethernetschnittstellen vorhanden. Über diese kann man dann via PPPOE auf das Internet zugreifen. Prinzipiell könnte das Ding wohl auch als NAT Router arbeiten, zudem hat Allied Telesis auch eine WLAN Version im Programm. Bei Netcologne gibt es die aber nicht, so das ein weiterer Router schon aus Sicherheitsgründen zwingend ist.
Mir ist noch nicht bekannt, welches Protokoll auf der Verbindung Modem-IAD verwendet wird. Mit dem Rechner direkt am Modem erreiche ich weder ein DHCP-Server noch einen PPPOE Access Concentrator. Möglicherweise würde sich das ändern, wenn ich die MAC-Adresse des Rechners auf die des IAD setze, möglicherweise aber auch nicht.
Im Prinzip sollte z.B. eine FritzBox 7270 wohl alles haben, um Modem, IAD, WLAN-Router, AB-Wandler und DECT-Basisstation zu ersetzen - und so die gleiche Leistung mit weniger Geräten, Netzteilen und Kilowattstunden erreichen. Da Netcologne die nötigen Konfigurationsinformationen aber nicht veröffentlicht (die bestehen ja sogar bei normalem DSL auf ihren eigenen Modems) wird das bis auf weiteres nicht gehen.
Fazit:
- Es ist ein NGN/VoIP Anschluss.
- Ein Teil der Ersparnis geht für den Strombedarf der diversen Geräte drauf. (Netcolgone und RheinEnergie gehören schließlich zusammen.)