Grundsatzfrage: Sachprämie oder Barauszahlung?

Ich denke bei Sachprämien erwarten die Kunden dann schon Markenprodukte wie Playstation 3, Xbox 360, Dolce Gusto, ...

Denke die 90€ No-Name Digicam und die 30€ Kaffeemaschiene wird man heutzutage nur noch bei Kaffeefahrten an ältere Leute los.

Zitat

Original geschrieben von ChickenHawk
Davon mal ganz ab: Ich bin gespannt, wenn denn der Schubladenvertragsmarkt kollabiert bzw. den Händlern die Provisionen soweit zusammengestrichen werden, dass sie die derzeitigen Angebote nicht mehr halten können.

Die Provisionen werden nicht gekürzt werden können. Es ist ja die Bezahlung, die notwendig ist, um die offline betriebenen Shops aufrecht zu erhalten, in denen nicht so viele Verträge täglich abgeschlossen werden. Die Kunden die ihre Mobilfunkverträge noch in diesen Läden vor Ort abschließen sind besonders wertvoll, weil zum aller größten Teil naiv und uninformiert, die nicht rechnen können (1-EUR-Handy...), auf Marketing Tricks reinfallen etc. pp., da lohnt sich die Investition halt noch.

Was denke ich am ehesten passieren könnte ist, dass den Kunden, die von bestimmten Händlern kommen, eben die Verträge nicht mehr genehmigt werden.

Provision nur bei Nutzung gibt es im Übrigen jetzt schon bei den Partnerprogrammen im Netz.

Hallo,
das muss man auch aus 2 Seiten betrachten.. Die zentrale Frage ist aber: Warum machen Händler (so wie wir auch) das? Warum hauen wir 2 Handys wie F3 mit einem Samsung LCD-TV mit 40 Zoll raus?

Den haben wir nur aufgenommen, weil Kunden UNS gefragt haben nach einem großen Marken LCD. Weil Kunden auch ankommen und danach fragen, was wir noch zugeben können.
Es geht in die "Geiz-ist-Geil Mentalität und "Wir hassen teuer". Viele wollen einfach möglichst viel haben für möglichst wenig.
Viele haben entweder Handys und wollen dafür was anderes haben oder benötigen nur solche und wollen die Zugabe. Diese nutzen den Vertrag und daher ist das Angebot ok.
Aber dann gibt es andere, die einfach die Prämie abgreifen wollen. Dazu auch die Diskussionen zu "Wie wechsel ich von Tarif X in den billigeren Tarif Y und muss ich da unbedingt den Hardwarezuschlag zahlen?".
Solche Karten sind leider tote Karten, solche sind nicht zu verhindern aber bringen uns auch nicht weiter.

Ich kenne euer Angebot nicht, aber wenn man sich die Tarife ansieht die oft mit Nokia N95 8GB für 1€ oder Handy + Playstation 3 / Xbox vertrieben werden, taugen oft wirklich nur für die Schublade, weil z.B. 0,39 €/min netzintern und 0,69 €/min netzextern.

Bei Tarifen mit moderaten Minutenpreisen, die auch zum telefonieren genutzt werden können, sind die Subventionen ja meist nicht so hoch, das man da dann tolle Zugaben machen könnte.

Die Sache mit dem Steuervorteil für Privatkunden wenn die Auszahlung per Gutschein stattfindet hatte ich schonmal gepostet. Es sollte als Alternative zur Barauszahlung gesehen werden. Somit sehe ich erstmal keine Notwendigkeit für einen Einkaufsrabatt für den Händler, auf Bargeld gibt die Bank ja auch keinen Rabatt bei Großabnahme :D.

Was die Schubladenkartenangebote angeht, bin ich mir sicher das es über kurz oder lang wesentlich mehr Provisionsumlage in Airtime für die Händler geben wird, um die Vertriebsqualität zu steigern. In den letzten Jahren galt immer die Neukundengewinnung als Topziel, inzwischen ist es die Steigerung der ARPU.

Die Geschichte mit dem Arpu wird schon lang erzählt aber da gibts halt leider Gottes immer wieder solche Stichtage zu denen man eine bestimmte Kundenzahl bekanntgeben will... = das eine ist die Aussage welche häufig getroffen wird, das andere der Zeitpunkt wo die Netze Druck haben und nehmen was kommt - in diesen "Druckzeiten" werden imho auch am meisten Karten aktiviert.

Zitat

Und diese Angebote werden in ähnlicher Form auch schon im TV beworben

- umgekehrt - im TV ist diese Art von Angebot so richtig groß geworden und vor allem durch Kreativität und Verhandlungsmacht da hin gebracht worden wo es heute ist. Die ersten PCs konnte man zwar tatsächlich nur online kaufen aber mangels Betriebssystem, teilweise Festplatte usw. konnte das Zeug nur der Freak gebrauchen - im TV wurde das Endkundengerecht und vor allem dann irgendwann ein Notebook, Videokamera, Motorroller

Zitat

Draußen in den Läden geht es nicht so ab, und dort werden imho nach wie vor die meisten Verträge abgeschlossen. Der Anteil an solchen Schnäppchenangeboten am Gesamtmarkt liegt imho bei unter 3%

Vom Gesamtmarkt betrachtet sehe ich die Zahl eher bei 6% (da einer der Marktteilnehmer alleine schon 2-3% hat) - je nach Operator sieht die Sache aber teilweise ganz anders aus - O2 z.B. kommt erst seit höchstens nem Jahr in dem Bereich zum tragen dafür spielt EPlus gerade keine große Rolle.

Zitat

Ich denke bei Sachprämien erwarten die Kunden dann schon Markenprodukte wie Playstation 3, Xbox 360, Dolce Gusto, ...

Die Kunden wollen "USP" - das kann sich in Markenprodukten ausdrücken oder im Falle von den ersten Notebooks oder dem Motorroller darin das es eben sonst keiner anbieten kann.

Zitat

Die Provisionen werden nicht gekürzt werden können. Es ist ja die Bezahlung, die notwendig ist, um die offline betriebenen Shops aufrecht zu erhalten, in denen nicht so viele Verträge täglich abgeschlossen werden.

wenn die Operator machen würden wovon z.B. T-Mobile derzeit häufiger spricht müssten die Prämien für Dienstleistungen in eine vernünftige Höhe gehen, also z.B. gesperrtes Kundenhandy durch PUK eingabe reaktiviert oder Simkarte eingelegt oder Telefonrechnung mit Kunden auf Fehler geprüft usw - so viele Shops wie derzeit eröffnet werden muß in diese Richtung gearbeitet werden, Neukunden gewinnen können die gar nicht mehr im erforderlichen Maße aber theoretisch könnte endlich mal der Mobilfunkmarkt ein positives Serviceimage bekommen.

Zitat

Was denke ich am ehesten passieren könnte ist, dass den Kunden, die von bestimmten Händlern kommen, eben die Verträge nicht mehr genehmigt werden.

"Bestimmt" hängt aber dann nur mit Missbrauch und Betrug zusammen. Aufgrund der Angebotsstruktur halte ich das für undenkbar da es einige Big Player in dem Bereich gibt auf welche die Operator angewiesen sind.

Was natürlich passiert wenn Debitel und Mobilcom wissen wie sie zukünftig ihre Geschäfte betreiben wollen müssen wir dann sehen... - diese beiden treiben den Markt am stärksten. Bei T-Mobile und Vodafone sind es eher regionale Angelegenheiten.

Wie heißt es so schön, der Fisch stinkt am Kopf zuerst.....

Speziell die Tarife von den beiden vorgenannten SPs sind teilweise jenseits von Gut und Böse und bauen ausschliesslich auf die gedankenlose Nutzung des Kunden. Zwar kennen sich hier die meisten User besser mit den Tarifen aus als die Hotliner der jeweiligen Anbieter, aber die Masse dieser Bundle-Angebote wird in der normalen Bevölkerung abgesetzt und wenn sich das Geschäft nicht lohnen würde hätte Debitel dort schon einen Riegel vorgeschoben. Ansonsten würden sie dem TV-Händler mit Sicherheit keinen Universal-WKZ zahlen (ich gehe pauschal davon aus das so ein großer Händler seine WKZ sauber abrechnet) und den Vertrieb seit langer Zeit pushen.

Hier wird oftmals auf Schubladenverträge hingewiesen. Mal daran gedacht, dass es einem Händler teilweise egal ist ob es sich um Schubladenverträge handelt die er hier oder über Aktionen abschließt. Ich halte es sowieso teilweise für eine Mär, dass es ihm bei Nichtnutzung Probleme bereiten könne. Vielmehr geht einzig durch die Nichtnutzung ein ADD ON verloren, was er eben nicht bekommt.

*************************************************************
Mal ein Beispiel:

1. "WebSessionPaket" zum Preis von 72,87 € HEK* +10 € Guthaben

2. "10WebSessionPakete zum Preis 9 +jeweils 30 Tage Probesurfen"**

3. "10WebSessionPakete zum Preis 8 +jeweils 30 Tage Probesurfen"***

* von Vodafone empfohlener HEK (Händlereinkaufspreis). Entspricht einem UVP von 99,90 € incl. MwSt.

** Gilt für eineBestellmenge von 10 WebSession Paketen

*** Gilt für eine Bestellmenge von 30 bis zu 50 WebSessionspaketen
30 WebSessionspakete zum Preis von 24
40 WebSessionspakete zum Preis von 32
50 WebSessionspakete zum Preis von 40
Maximale Bestellmenge: 50 Pakete

***********************************************************

Warum soll er nicht den maximalen Rabatt ausschöpfen. 25 Pakete über den normalen Kanal zu regulären Konditionen vermarkten. Da es beispielweise nicht möglich ist alle 50 normal abzusetzen werden die Restlichen 25 über Aktionen zu 0Marge rausgehauen. Nicht vergessen, nur weil es ihm möglich ist insgesamt 50 zu vertreiben, kann er bei den 25 regulären Geld verdienen.

Mal drüber nachdenken, ob nicht auch die Subkultur TT zur Tragfähigkeit von so manchem BusinessPlanes erst beiträgt. Und deswegen wird die Subkultur eben mit Aktionen bedient, die das wettberbsfähige Argieren am "normalen Markt" eben unterstützten.

Gleiches Beispiel bei Vertragsschaltungen. Viele Verträge = bessere Konditionen
Und dann ist es eben manchmal nötig das "Viele" durch 0Marge Aktionen herbeizuführen. Es ist sicherlich einfacher hier Schubladenverträge zu schalten, als in der freien Wildbahn Reguläre .

Siemensanier

ja und nein - dem Händler sind Schubladenverträge dann egal wenn er trotzdem gute Konditionen bekommt - immer wieder gibts aber halt auch Phasen in denen die Operator versuchen das einzudämmen.

Teilweise gibts auch tatsächlich Konditionen wo die Nichtnutzung ein Problem für den Händler ist, auf der anderen Seite gabs aber auch schon Tarife bei denen sowohl für den Händler als auch den Operator Nichtnutzung kein Problem ist (Base).

Außer der Nutzung ist speziell bei den Bundleangeboten aber auch die Zahlungsqualität ein wichtiges Thema - keine Ahnung wie viele Kunden das mit dem 2. Vertrag nicht blicken und den nicht bezahlen bzw. wie viel höher die Quote der "armen" Kunden ist die sich den LCD nur mit Mobilfunkvertrag leisten kann aber dann während der Vertragslaufzeit merkt das er die Rechnung doch nicht bezahlen kann.

BuBubaer:
"Sich lohnen" ist eine Definitionssache. Solange versucht wird Debitel & Mobilcom für neue Investoren hübsch zu machen sind Neukunden wichtig, wie es anschließend weitergeht muß man sehen. (Mobilcom/Freenet versucht sich ja neuerdings als Medienfirma...)