In Prozent ausgedrückt ist der Zuschlag nicht unerheblich. Bei einem Hustensaft oder Nasenspray, also etwas, was man typischerweise im Notdienst kauft, sind das locker ein 30%, 40%, 50% Aufschlag.
Fakt ist, dass den Apothekern im allgemeinen bestimmt alles andere als schlecht geht, sonst gäbe es nämlich nicht in jeder Kleinstadt 5 Apotheken im Radius von wenigen hundert Metern und dass die Apothekerverbände sich schon seit langem gegen etwas wehren, was im Einzelhandel eigentlich selbstverständlich ist und sein sollte, nämlich offener Wettbewerb.
Da kann man in anderen Läden hierzulande apotheken- und rezeptpflichtige Arzneimittel in jedem Supermarkt kaufen und hierzulande darf nicht mal der Schlecker einen einfaches Nasenspray oder ein Hustensaft ins Regal stellen. Und wenn Apotheken-Ketten aus dem Ausland auf den deutschen Markt drängen wollen und ihre besseren Konditionen an die Kunden weitergeben wollen oder eben auch gerne Generika verkaufen und nicht wegen Klüngelei mit der Pharmaindustrie grundsätzlich erstmal das teure Markenprodukt anbieten, werden sie von den ortsansässigen Apotheken so lange verklagt, bis sie sich wieder verziehen. Dazu passen auch die vorsinntflutlichen Öffnungszeiten vieler Apotheken.
Da ist ganz klar Liberalisierung gefragt. Natürlich möchte niemand die ortsansässigen Apotheken abschaffen, aber auch die müssen sich einem Wettbewerb stellen. Und da Menschen bei Medikamenten durchaus gute Beratung und den persönlichen Draht zu ihrem Stammapotheker schätzen, sind die Chancen der örtlichen Apotheker eigentlich auch gar nicht so schlecht.