Diskussion: Banken mit guten Angeboten (Keine KwK Gesuche erlaubt!)

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Hmm, warum gehörst Du dann nicht zur Zielgruppe der meisten Banken? Was sind Deine besonderen Anforderungen an eine optimale Bank? :confused:


    Ja, warum das so ist, kann ich nur vermuten. Für Banken gibt es offenbar nur zwei Zielgruppen: Gruppe 1: Groß- und mittelständische Unternehmen, am besten Siemens, Daimler usw., auch Behörden, Städte und öffentliche Einrichtungen, aber jedenfalls mit Millionenumsätzen und vielen Mitarbeitern.
    Gruppe 2: Arbeitnehmer, Beamte, Rentner.


    Mir ist klar, dass das die größten Zielgruppen sind, aber es gibt durchaus andere, auch sehr große Zielgruppen, für die bei den meisten Banken keine Abteilung "zuständig" ist. Die Privatkundenabteilung sieht sie schief an, die Geschäftskundenabteilung belächelt sie eher.


    Darauf habe ich keine Lust, da optimiere ich lieber, und zwar, so dass ICH möglichst wenig zahle und von keiner Bank abhängig bin.


    Gruß
    Lisa

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari wobei ich und viele andere Vertreter "meiner Zielgruppe" durchaus starkes Interesse haben, endlich mal eine (oder auch zwei) "Hausbank(en)" zu finden, die mich als Kunden und Zielgruppe gut bedient und nicht als lästiges Übel und Kunden 2. Klasse behandelt.


    Um allen Spekulationen vorzubeugen, ich bin weder arm, bemitleidenswert, noch arbeitslos oder bedürftig und habe eine sehr gute Schufa. Ich habe nur den "Makel", nicht zur Zielgruppe deutscher Banken zu gehören.


    Das ist ja mal interessant, dass jemand mit Interesse an 1 oder 2 Hausbanken diese nicht findet.
    Lästiges Übel bist Du eigentlich nur, wenn die Bank an Dir nichts verdient. Das sollte aber für eine "Hausbank" machbar sein.


    Update: Du bist also scheinbar eine Selbstständige mit wenig/keinen Mitarbeitern. Sofern das so ist, ist meist die lokale Sparkasse eine gute Wahl. Besonders dann, wenn es z.B. auch um Kredite geht.


    Ich bin ebenfalls für manche Bank nicht interessant, weil ich größere Dinge niemals beim provisionsgetrieben Verkäufer (="Bankberater") kaufe, sondern immer beim echten (Honorar)Berater (auch deshalb, weil dieser Zugang zu provisionsfreien Tarifen hat).

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari
    ...
    Mir ist klar, dass das die größten Zielgruppen sind, aber es gibt durchaus andere, auch sehr große Zielgruppen, für die bei den meisten Banken keine Abteilung "zuständig" ist. Die Privatkundenabteilung sieht sie schief an, die Geschäftskundenabteilung belächelt sie eher.


    Darauf habe ich keine Lust, da optimiere ich lieber, und zwar, so dass ICH möglichst wenig zahle und von keiner Bank abhängig bin.


    Gruß
    Lisa


    Meinst Du die Selbständigen, die z. B. meist keinen Dispo bekommen, weil sie ein unregelmäßiges Einkommen haben? Für diese Zielgruppe ist es schwierig, kostenlose Konten und Karten mit vernünftigen Leistungen zu bekommen. :rolleyes:
    Unabhängigkeit von Banken ist mir auch sehr wichtig. ;)

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    ...
    Ich bin ebenfalls für manche Bank nicht interessant, weil ich größere Dinge niemals beim provisionsgetrieben Verkäufer (="Bankberater") kaufe, sondern immer beim echten (Honorar)Berater (auch deshalb, weil dieser Zugang zu provisionsfreien Tarifen hat).


    Hmm, der Bankberater will doch nur Dein Bestes für bzw. von Dir. :D;)

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Für diese Zielgruppe ist es schwierig, kostenlose Konten und Karten mit vernünftigen Leistungen zu bekommen. :rolleyes:


    Kann ich nicht bestätigen (höchstens im Kreditbereich, da verlangen viele Banken einen Arbeitgeber). Ansonsten halten sich die Produkte, die Selbständigen verweigert werden, sehr in Grenzen. Bis vor kurzem war die ING-DiBa beim Girokonto so ein Fall, mittlerweile erhalten das aber auch Selbständige.

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960 Hmm, der Bankberater will doch nur Dein Bestes für bzw. von Dir. :D;)


    Ein Bankberater bekommt ein Beratungshonorar, und berät mich dafür nach bestem Wissen und Gewissen, und reicht evtl. eingenommene Provisionen (falls er mir etwas vermittelt) an mich durch.


    Blöd ist nur, dass es in einer Massenkunden-Bank keine Beratung gibt, sondern nur Verkaufsgespräche, und Verkäufer statt Berater (auch wenn sich die Verkäufer dummdreist als Berater bezeichnen). Das liegt übrigens auch daran, dass Otto Normalverbraucher meist nicht bereit ist, für eine Beratung zu bezahlen, wenn doch alternativ der Versicherungsvertreter/Makler kostenlos nach hause kommt und dort kostenlos "berät" ;).

  • Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Meinst Du die Selbständigen, die z. B. meist keinen Dispo bekommen, weil sie ein unregelmäßiges Einkommen haben?


    Ja, ich rede z. B. von 2,6 - 3 Millionen Solo-Selbstständigen. Die haben meist ein sehr gutes Einkommen. Die Frage, ob es regelmäßig ist, ist ja nur eine Frage des Zeitraums der Betrachtung. Die meisten sind über viele Jahre/Jahrzehnte selbstständig, und zwar die ganze Zeit. In der Zeit haben sie selbstverständlich ein regelmäßiges (und meist auch gutes) Einkommen, es geht nur nicht auf den Tag monatsgenau ein, man muss den Zeitraum der Regelmäßigkeit ausweiten. (Beispiel IT-Freelancer usw.) Die brauchen eine private Altersvorsorge, und zwar eine gute, wofür die meisten richtig Geld in die Hand nehmen usw. Die meisten haben früher oder später eine eigene Immobilie, legen ihr Geld in diversen Möglichkeiten an. Die schaffen das über Jahre und können auch nicht "entlassen" werden. Die suchen sich nämlich immer sofort etwas Neues.


    Beispiel: Meine Putzfrau mit einem festen Gehalt ist kreditwürdiger als ich, der ich ihr dieses Einkomen regelmäßig jeden Monat zahle. Meine Putzfrau bekommt ohne auch nur nachzufragen, das Dreifache ihres Monatsgehalts als Dispo eingeräumt.


    Wenn ich eine "geduldete Überziehung" auf dem Geschäftskonto von 500 € eingeräumt haben möchte, damit die Abbuchung von der Telekom nicht mal versehentlich zurückgegeben wird, darf ich einen 5-seitigen "Kreditantrag" ausfüllen und noch Sicherheiten zur Verfügung stellen. Die örtliche Volksbank wollte dafür 1 % der "Kreditsumme" JEDEN Monat als Gebühr, völlig uanbhängig davon, ob der "Kredit" jemals in Anspruch genommen wird. Die Einrichtung selbst sollte nochmal schlappe 100 € kosten.


    Ich habe mit "örtlichen Banken" in den 28 Jahren meiner Selbstständigkeit diverse "Langzeitexperimente" gemacht (6 Jahre Sparkasse, 10 Jahre Dresdner Bank, 8 Jahre Volksbank). Die ganze Zeit sehr gut und regelmäßig verdient. Keiner in der Geschäftskundenabteilung nimmt einen da ernst.


    Ich rede auch nicht davon, dass "einem Selbstständigen irgendein Produkt verweigert" würde. Diese 2 bis 3 Millionen, zu denen noch viele kleine Unternehmen mit wenigen Angestellten kommen, sind keine Zielgruppe der Bank, obwohl dort an sich recht wenig Konkurrenz wäre. Ich verstehe es nicht.


    Man stelle sich mal vor: Eine Bank würde sich NUR auf Selbständige und Kleinunternehmen als Zielgruppe konzentrieren und böte eine Abschlussprämie von 25 € für ein neues Girokontos eines solchen Unternehmers. Fast keine Konkurrenz in diesem Markt. Trotzdem macht das keine Bank.


    Gruß
    Lisa

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari Wenn ich eine "geduldete Überziehung" auf dem Geschäftskonto von 500 € eingeräumt haben möchte, damit die Abbuchung von der Telekom nicht mal versehentlich zurückgegeben wird, darf ich einen 5-seitigen "Kreditantrag" ausfüllen und noch Sicherheiten zur Verfügung stellen. Die örtliche Volksbank wollte dafür 1 % der "Kreditsumme" JEDEN Monat als Gebühr, völlig uanbhängig davon, ob der "Kredit" jemals in Anspruch genommen wird. Die Einrichtung selbst sollte nochmal schlappe 100 € kosten.


    Aus Sicht der Bank ist es mehr als verständlich, dass Du NICHT einen geduldeten zusätzlichen Kontokorrentrahmen von 500€ bekommst.


    Denn es es passen bei Dir folgende Dinge nicht zusammen:
    1. angeblich gutes Einkommen
    2. Geld genug, um Dir z.B. eine Putzfrau leisten zu können
    2. aber gleichzeitig zu wenig Geld auf dem Konto, so dass Du zusätzlichen Kontokorrentrahmen beantragst


    Hast Du eigentlich einen Steuerberater, der auch Deine Buchführung erstellt oder prüft? Denn eine vom StB erstellte Buchhaltung und unterschriebene BWA kann bei der Bank Wunder bewirken (weil dann jemand sachkundiges Deinen Gewinn bestätigt).


    BTW:
    Zum Start vor über 10 Jahren musste ich für den Kontokorrentrahmen meines Firmenkontos ebenfalls persönlich bürgen (o.k., waren auch 25k€). Dann habe ich irgendwann mal gesagt "privat und Beruf wird 100% getrennt", die Bürgschaft für den (nie genutzten) Kredit gekündigt und zur Spaßkatze gesagt: "Wenn ihr die geringe Chance behalten wollt, dass ihr jemals Kreditzinsen an mir verdient, dann lasst den Kontokorrentkredit ohne persönliche Bürgschaft bestehen", und so ist es seitdem :D.


    Zitat

    Original geschrieben von lisari Man stelle sich mal vor: Eine Bank würde sich NUR auf Selbständige und Kleinunternehmen als Zielgruppe konzentrieren und böte eine Abschlussprämie von 25 € für ein neues Girokontos eines solchen Unternehmers. Fast keine Konkurrenz in diesem Markt. Trotzdem macht das keine Bank.


    Das lohnt sich zumindest für eine lokale Bank nicht, weil es zu wenig für die Bank interessante Selbstständige gibt.


    Dazu kommt, dass viele Selbstständige ihre finanzielle Situation völlig falsch einschätzen:
    Viele Selbstständige freuen sich wie kleine Könige, wenn sie monatlich 2000€ Gewinnspanne haben, und das 12x im Jahr. Das sie damit auf HartzIV-Niveau liegen, begreifen diese Leute nicht, und begreifen auch nicht, dass die Bank jeden Kreditantrag ablehnen muss.
    Denn von den 2000€ gehen noch u.a. Krankenversicherung, Rentenversicherung, freiwillige Beiträge zur Berufsgenossenschaft, Berufshaftpflicht, Beiträge zur IHK, Versicherung/Rücklagen für Krankheit/Auftragsflaute usw. ab, so dass am Ende unter 1000€ übrigbleiben, was man mit unter 1000€ Nettoeinkommen eines Angestellten vergleichen könnte.

  • Re: Re: Video-Ident


    Zitat

    Original geschrieben von BartS1975
    Ja, und sicher auch deutlich weniger.


    Super hatte schon bedenken das Volks-DSL (16Mbit/1Mbit) dafür nicht reichen würde.

  • Goyale:


    Es handelt sich um (zugegeben) überspitzte Beispiele. Ich brauchte und brauche nie einen Kontokorrent. Ich rede auch nicht von in die Scheinselbstständigkeit gezwungenen Fleischzerlegern o.ä.


    Mir geht es um eine durchaus sachliche (nicht einzelfallbezogene) Betrachtung der Kundenorientierung. Gefühlt 387 Banken inkl. Direktbanken wollen die von mir genannten zwei Zielgruppen bedienen und versuchen mit immer neuen Investitionen in Marketingmaßnahmen, sich gegenseitig diese Zielgruppen abzuwerben.


    Mit einem Bruchteil der Marketingmittel könnte man einen etwas kleineren Markt bedienen, auf dem fast keine Konkurrenz herrscht und wo überwiegend Gutverdiener unterwegs sind, die man als Kunden ziemlich leicht gewinnen kann. Dort sind auch kaum Prämienabgreifer unterwegs. Aber es würde halt für die Bank eine etwas andere Art der Organisation/Verwaltung mit möglicherweise etwas anderem Arbeitsaufwand pro Kunde bedeuten, den man (natürlich) in die Produkte einpreist. Man müsste die Betrachtungsweise anpassen und die BWAs und Kontoauszüge anders lesen.


    Dazu wäre natürlich Voraussetzung, dass man einen Selbstständigen erstmal als Gutverdiener und als potentiellen Kunden betrachtet (was in den meisten mir bekannten anderen Ländern durchaus so ist, dort ist man als langjährig Selbstständiger jemand, der "es zu etwas gebracht hat").


    Deutsche Banker meinen offenbar, wer als Selbstständiger keine Angestellten hat, habe keine "richtige" Arbeit gefunden und sich deshalb "notgedrungen" selbstständig gemacht, "wurstelt sich irgendwie durch".


    Wer jedoch jahrelang selbstständig ist, verdient meist sehr gut. (Die "armen Würstchen" sind nie lange selbstständig.)


    Wenn ich die Wahl hätte, mit 387 Konkurrenten um 40 Mio. Kunden mit großem Aufwand zu kämpfen, oder fast der einzige am Markt zu sein, der 3 Mio. gut verdienende Kunden exklusiv bedient, fiele mir die Chancenabwägung leicht.


    Möglicherweise finden derartige Marktanalysen gar nicht statt, evtl. werden dabei nur Zielgruppe 1 und 2 analysiert. Dann ist es kein Wunder, dass andere Zielgruppen gar nicht "ins Visier gelangen". Das wäre in der Tat eine Erklärung.


    Gruß
    Lisa

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