Der Champions League 2008/2009 Thread

Man würde meiner Meinung nach nur eine Pseudo-Objektivität gewinnen -> manche Entscheidungen lassen sich nicht objektivieren: Es denken immer noch Leute, dass das Wembley-Tor wirklich ein Tor war

Ich kann die Argumentation durchaus nachvollziehen, dass auch strittige Entscheidungen Emotionen erzeugen und damit den Sport "reizend" machen. Ich bin aber der Meinung, dass sich solche Entscheidungen auf lange Sicht ausgleichen und daher der Computer-Schiri überflüssig wäre. Zumal die Spielunterbrechungen und das Warten auf Entscheidungen mich echt nerven würden.

Das mit der angeblichen Wartezeit halte ich für Mumpitz. Schau Dir mal an wie schnell während eines Livespiels eine Linie eingeblendet wird, um unmittelbar nach der Entscheidung dem Zuschauer die mögliche Richtigkeit technisch aufzuzeigen.
Durch das Gejammer und ständige Beschweren der Spieler geht deutlich mehr Zeit verloren!

Zitat

Original geschrieben von Boogieman
Das mit der angeblichen Wartezeit halte ich für Mumpitz. Schau Dir mal an wie schnell während eines Livespiels eine Linie eingeblendet wird, um unmittelbar nach der Entscheidung dem Zuschauer die mögliche Richtigkeit technisch aufzuzeigen.
Durch das Gejammer und ständige Beschweren der Spieler geht deutlich mehr Zeit verloren!

Und wo willst du da die Grenze ziehen, was per Videobeweis überprüft werden darf und was nicht?

Folgende Szenarien sind doch tagtäglich:

* Ball ist hinter der Torlinie. Schiedsrichter entscheidet jedoch nicht auf Tor
* Schiedsrichter entscheidet fälschlicherweise auf Abseits und nimmt der angreifenden Mannschaft eine 100% Torchance.

Während beim ersten Fall eine unmittelbare Korrektur denkbar ist, wie ist der zweite Fall zu korrigieren? Spielszene nachstellen?

Was ich grundsätzlich damit sagen will:

Selbst wenn der Videobeweis kommt, wird es immer noch strittige Szenen auf dem Platz geben. Sicherlich sollte es im Interesse des Sports sein, dass die Fehlerquote der Schiedsrichter minimiert wird. Jedoch wird diese nie komplett verschwinden...

Und was gilt in Situationen, in denen die "Linie versagt"? Manchmal kann man es einfach nicht genau sehen:
- War da eine Berührung oder war es eine Schwalbe?
- Foul innerhalb oder außerhalb des 16ers?
- Ging der Ellenbogen zum Gesicht, oder war es eine natürliche Bewegung?

Auch diese Entscheidungen können eben interpretiert werden und sind nicht immer eindeutig => daher Pseudo-Objektivität. Was soll denn dann gelten? Richtig, die Entscheidung des Schiris - und so ist es jetzt auch, dann kann es auch so bleiben.

Gut, dann machen wir mal ein paar konkrete Fälle durch:

- Ball hinter der Torlinie: Ganz einfach mit Technik lösbar. Sensoren im Ball und an den Pfosten erkennen, ob der Ball davor oder dahinter war. Schiri-Entscheidung ist somit gar nicht mehr nötig.
- Abseits wird ebenfalls nicht mehr vom Schiri entschieden. Dies übernimmt die Technik, evtl. mit Hilfe eines "Screen-Schiris", der eben vor einem Bildschirm sitzt. Bei Spielunterbrechung zur Klärung der Szene wird einfach ein Freistoß für die benachteiligte Mannschaft vollzogen.
- Foul oder Schwalbe: Es gibt zig Kameras im Stadion, da wird man schon eine Perspektive finden, die es klar zeigt. Ansonsten sitzt vor dem Bildschirm ja kein Praktikant, sondern ein Schiedsrichter-Assistent, der die Info wiederum an den Schiri weitergibt.
- Ellenbogen zum Gesicht oder nicht: Gleiche Nummer wie bei Foul oder Schwalbe.

Es gibt einige technische Möglichkeiten, die die meisten Fehlentscheidungen vermeiden können.

Man könnte die Kameras und die Software so einstellen, dass der Ball dank Chip quasi immer verfolgt wird und die Spieler anhand der Farbe des Trikots der Heim- oder Gastmannschaft zugeordnet werden können. Spielt also der Spieler in Weiß den Ball ab und zwischen den letzten Spielern in Blau und dem blauen Tor befindet sich beim Zeitpunkt der Ballabgabe ein Spieler in Weiß ist es klar Abseits.
Ist technisch alles möglich und sollte den reichsten Verband der Welt nicht in die Insolvenz treiben

Aha. Und wird dann immer erstmal weitergespielt z.B. bei Abseits? Denn man kann ja erst im Nachhinein eine genaue Analyse vornehmen. Oder pfeift der Schiri? Wenn es dann eine Fehlentscheidung war und ein Stürmer durch gewesen wäre, dann ist ein Freistoß ja eine ziemlich maue Entschädigung? Oder gleich Elfer?

Zitat

Original geschrieben von Boogieman
Es gibt einige technische Möglichkeiten, die die meisten Fehlentscheidungen vermeiden können.

Jo, bezweifel ich nicht. Die meisten sind aber nicht alle. Es ist eben immer auch Interpretationssache. Und du willst mir doch nicht wirklich erzählen, dass du immer weißt, ob das Foul innerhalb oder außerhalb des 16ers war und ob die Elle zum Gesicht ging? Ist hat nicht messbar, nicht objektiv.

Wenn das gesamte Spiel mit allen Spielern und dem Ball getrackt wird, dann kann ein Computer auch sofort Abseits oder nicht Abseits entscheiden. Genauso wie der Linienrichter, der dann die Fahne hebt und der Schiri, der die Fahne sieht erst dann pfeift.
Der Computer trackt, bei Abseits leuchtet ein rotes Licht auf, der Mensch vor dem Rechner ist permanent mit dem Schiri verbunden und sagt Abseits und der Schiri pfeift. Zeitlich wohl der gleiche Vorgang. Anzahl der Fehlentscheidungen ist aber deutlich geringer.

Ob das Foul vor oder innerhalb des 16ers war ist doch ganz einfach. Genauso wie der Schiri sich auf die Sicht seines Linienrichters verlässt, falls er es selbst nicht genau gesehen hat, kann er sich jetzt auf den Menschen vor dem Bildschirm verlassen, der das Spiel mit Hilfe verschiedener Kameraperspektiven und -winkel besser sehen kann. Die Fehlentscheidungen werden mit Sicherheit geringer.

Technische Geräte werden in ihren Messungen weitaus weniger angezweifelt als menschliche Entscheidungen. Schaut Euch mal das Tennis an. Seit es bei der einen oder anderen Sache ein lautes "Piep" gibt, anstatt der Schirientscheidung wird auch weniger von den Spielern gemeckert...

Zitat

Original geschrieben von Boogieman
Ob das Foul vor oder innerhalb des 16ers war ist doch ganz einfach. Genauso wie der Schiri sich auf die Sicht seines Linienrichters verlässt, falls er es selbst nicht genau gesehen hat, kann er sich jetzt auf den Menschen vor dem Bildschirm verlassen, der das Spiel mit Hilfe verschiedener Kameraperspektiven und -winkel besser sehen kann.

Also müssen wir wieder einem interpretierenden Menschen vertrauen und keiner Maschine. Wir drehen uns im Kreis und wir haben es ja auch nicht zu entscheiden

Servus

Wir werden es ganz sicher nicht beeinflussen und was wurde
schon alles getestet und für nicht gut befunden ??

Ich meine einfach das es sich ausgleicht in einer Saison z.B. hat man Glück mit einem Elfer und Pech miit einer Abseitsstellung, das meine ich !!
Es gleicht sich bei so vielen Spielen einfach aus, wenn ich mich im Stadion
freue das ein Tor fällt das soll das engültig sein, dann will ich nicht eine Minute
später traurig auf einen großen Monitor schauen. Auch wenn dann da jemand
sitzt der es am Bildschirm besser entscheiden konnte, es gibt zig Situationen
die man selbst bei der achten Zeitlupe noch nicht 100% entscheiden kann !!

Bis nicht irgendwer den absoluten Techikkracher auspackt, mit dem das alles
super läuft, möchte ich in Ruhe weiter schauen.
Boogieman: Treffe mich gerne mal mit Dir auf eine Topspiel mit unserem
neuen Superstürmer und dann schauen wir auf einem Monitor "alt" und
auf einem anderen "neu", mal sehen was dabei rumkommt

Sportliche grüße
Gereon

Manche Dinge kann die Technik ohne den Menschen machen und in manchen Dingen dient die Technik lediglich zur Unterstützung des Menschen.

Wir drehen uns somit nicht im Kreis und zu entscheiden haben wir gar nix

@ Gereon: Dass sich das Ganze im Laufe einer Saison ausgleicht zeigt die wahre Tabelle, in der der FCB vorne steht und nicht Wolfsburg. Wenn man dieser Tabelle glaubt, dann ist Deine These mit der ausgleichenden Gerechtigkeit widerlegt...