Island am Abgrund?

  • Der Satz stammt meines Wissens von Gordon Brown, und ich muss sagen, dass ich vor dem Mann wirklich meinen Hut ziehe. Das Paket, das die Briten auf den Weg gebracht haben, ist ein wirklich kühner und intelligenter Lösungsansatz.


    Im Verhältnis zu Island agiert Gordon Brown allerdings knallhart, und auch nicht ganz zu Unrecht. Relativ viele Briten haben ein Konto bei Isländischen Banken, aber gegenwärtig keinen Zugriff darauf.


    http://www.telegraph.co.uk/fin…frozen-bank-deposits.html

  • Zitat

    Original geschrieben von Siemensanier
    Jeder Euro oder Dollar der heute von staatswegen in das System gepumpt wird ist ein verlorener Euro oder Dollar.

    Dir wäre es also lieber, deine Ersparnisse gingen flöten und die Banken gingen zugrunde?? Das wäre die (fast) unweigerliche Folge... :rolleyes:


    @Robert Beloe
    Ich denke das mit den Kontosperrungen der isländischen Banken hat damit zutun, dass die Zentralbank versucht einen Überblick über die tatsächliche Schlimmheit der Situation zu bekommen. Wenn man eine Chance sieht wird man das Geschäft irgendwann wieder aufnehmen, ansonsten Staatsbankrott anmelden.


    Vor einer Woche waren übrigens wohl noch über € 500 Millionen von deutschen Kunden bei der Kaupthing, heute sind's noch knapp über € 308 Millionen, ca. 31.000 Kunden sind von der Kontensperrung betroffen.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Zitat

    Original geschrieben von Hellwach
    Dir wäre es also lieber, deine Ersparnisse gingen flöten und die Banken gingen zugrunde?? Das wäre die (fast) unweigerliche Folge... :rolleyes:


    Dafür gibt es ja die Einlagensicherung. Wenn immer der Staat greift und nicht der Einlagensicherungfond, wozu gibts den dann?


    Zitat

    Original geschrieben von Hellwach
    Vor einer Woche waren übrigens wohl noch über € 500 Millionen von deutschen Kunden bei der Kaupthing, heute sind's noch knapp über € 308 Millionen, ca. 31.000 Kunden sind von der Kontensperrung betroffen.


    Da wurden dann aber wohl auch die Kunden mitgezählt die ihr Geld nicht rechtzeitig abgezogen haben. Indirekt sind die ja auch noch betroffen, da sie wohl keine Zinsen bekommen werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von garnixan
    danke für Deine Antwort. Das man beim Investment bei Kaupthing Risiken eingeht, war allen klar. Aber dafür haben wir auch hohe Renditen versprochen bekommen und sind den Darlehensvertrag eingegangen. Das finde ich vollkommen in Ordnung. Ich beschwere mich ja auch nicht, daß es gekommen ist, wie es kam. Als gierig dargestellt zu werden, finde ich unfair. Die höhere Rendite wurde durch höheres Risiko erkauft. Die Sache ist schief gegangen und man versucht zu retten, was zu retten ist.


    das ist ja auch mehr als verständlich, dass Du das versuchst. Aber Du gehörst dann für mich zu denen, die vorher ihr Hirn eingeschaltet haben und sich bewusst entschieden haben für die Anlage dort. Viele sehen einfach nur den hohen Zinssatz, vergessen in dem Moment alles, was sie jemals gelernt haben (das sind nicht alles unwissende Lieschen Müllers, die da Geld anlegen...) und sehen vor lauter Dollarzeichen die Risiken nicht mehr. Das gilt für viele Sparer wie eben leider auch für viele Manager...


    Was mir nicht gefällt is das viele "hätte man" "war doch absehbar" etc. pp. - nicht nur hier vereinzelt, sondern vor allem die ganzen Experten, die jetzt durch die Medien tingeln. Wo waren die denn vor dem Ausbruch der Krise? Wenn es doch alle gewusst haben, dass es so kommt, wieso hat denn dann keiner was unternommen? ...

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Gerade beim googeln folgenden Artikel aus dem vergangenen März gefunden:


    http://ftalphaville.ft.com/blo…not-repeat-not-desperate/


    Zitat:


    "In what the FT (worryingly) suggests could become a trend among struggling banks, Icelandic bank Kaupthing raised €1.1bn ($1.7bn) through privately placed bonds on Tuesday- mainly, it claimed, because it could. [...] Two German banks, a UK asset manager and a US asset manager bought Kaupthing’s privately placed bonds after a month of negotiations, said Gudni Adalsteinsson, chief treasurer at Kaupthing, noting that the bank also received a €195m loan from a “European bank”, without saying which one."


    Hat noch jemand den Eindruck, dass Deutschland ein Biotop für die weltweit dilettantischsten Bänker ist? Ich würde ja fast Wetten annehmen, dass da wieder eine unserer glorreichen landesbanken involviert ist.

  • Zitat

    Original geschrieben von Partybombe
    Dafür gibt es ja die Einlagensicherung. Wenn immer der Staat greift und nicht der Einlagensicherungfond, wozu gibts den dann?

    Einlagensicherung (die in Deutschland zum Großteil staatlich finanziert ist) kann nur als Sicherheit dienen, wenn das Ausmaß der Pleiten nicht zu groß ist. Gibt es einen Dominoeffekt (wie er mit der derzeitigen "Vertrauensbasis" möglich ist), ist es kaum einen Pfifferling wert (siehe Island).


    Auch wenn es funktionieren würde zahlt letztendlich nur der Steuerzahler für seine eigenen Verluste (und mehr noch, die Zinsen für diese Verluste für viele Jahrzehnte). Das kann kaum ein erstrebenswertes Ziel für eine Politik sein, die das Wohl der gesamten Volkswirtschaft als Maxime hat.


    Zum Glück sind wir in Deutschland aber weit von solchen Situationen entfernt.

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Das ist generell natürlich richtig, nur im konkreten Fall war die Wirkung der unterlassenen Hilfeleistung fatal und hat nicht nur Lehman geschadet, sondern letztlich der gesamten Bankenbranche und den Volkswirtschaften der westlichen Staaten. Eine Pleite hatte niemand für möglich gehalten, nach der Pleite von Lehman wurde aber so gut wie alles für möglich gehalten. Das Vertrauen war dahin. Deshalb wäre es richtig gewesen, Lehman Brothers zu retten.


    Die Verlierer der Pleite waren eben nicht nur die hochbezahlten Manager, sondern auch ganz normale Leute.


    Ich denke wenn Lehman auch gerettet worden wäre ständen wir heute nicht viel besser da.


    Die isländische Krone wäre trotzdem so niedrig, und auch die Hypo Real Estate und Kaupthing Bank hätte es genauso erwischt. So gesehen wäre eine Rettung von Lehman nur rausgeworfenes Geld gewesen.


    Wenn eine Bank pleite geht, dann soll man sie auch pleite gehen lassen.


    Die Steuergelder sollte man lieber dazu zu verwenden die Einlagen zu erstatten und die Währungen zu stabilisieren ... da haben dann wenigstens auch die Konsumenten und branchenfremden Unternehmen was davon.


    Ich finde man hätte damals in Deutschland auch die IKB in die Insolvenz schicken sollen, und das Geld lieber in die Einlagenentschädigung statt die Rettung der Bank stecken.



    Sehe ich auch so.

  • Zitat

    Im britischen Fernsehen hatte Finanzminister Alistair Darling am Mittwoch gesagt: „Glauben Sie es oder nicht: Die isländische Regierung hat mir gestern gesagt, dass sie nicht beabsichtigt, ihren Verpflichtungen in Großbritannien nachzukommen.“


    Quelle: focus.de

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • News


    vom Bekannten. Mittwoch 22:30 Umbuchung veranlasst - heute noch kein Geld da!
    Hat jemand schon Geld erhalten, der zu dieser Zeit oder danach die Umbuchung veranlasst hat?

  • Ein umdenken erfolgt erst, wenn man den Banken sich selbst überläßt, selbst wenn es schlimmer wird als in unseren Alpträumen. Anders verstehen die Menschen doch nicht, was da falsch lief. So bleibt immer der fade Beigeschmack, dass die paar Tausend Arbeitsplätze mit MIlliarden des Staates subventioniert werden und letztlich immer noch jemand da ist, der hilft.


    Siehe auch die AIG Manager die nach der Insolvenz auf Firmenkosten einen Ausflug für 400.000 $ sich genehmigten in einem schicken Ressort, mit Golf gutem Essen etc. Das ist ein Witz!

    kann gelöscht werden

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