Testbericht: N08 "Christmas Edition" – wieder ein "iPhone-Killer"

  • Hallo miteinander,


    dies ist mein nun erster Testbericht hier. Obwohl ich mir alle nur erdenkliche Mühe gegeben habe, bitte ich um Nachsicht, wenn hier oder da Dinge unklar bleiben. In der Struktur des Berichts habe ich mich bemüht, mich an erfahrenen Testern hier im Forum zu orientieren. Neben technischer Genauigkeit habe ich versucht, keine aus Lesersicht zu erwartenden Phrasen oder Kalauer auszulassen.


    Getestet wurde das Nokia N08 in der "Christmas Editon 2008". Das Gerät wurde mir freundlicherweise von Marc gestern Abend auf dem Jahrestreffen zur Verfügung gestellt. Dafür möchte ich mich im Namen des Forums herzlich bedanken, obwohl der Auftrag zu diesem Bericht Teil eines höchst fragwürdigen Rechtsgeschäftes darstellt.


    Bei dem zum Test vorliegenden N08 handelt es sich um die o.g. Edition mit einem recht unerträglichem hardwareseitigem Branding. Das Gerät hat keinerlei "LipLock", welches die Benutzung stark einschränken würde.



    Unboxing Pics:



    Lieferumfang - das N08 kommt mit folgendem Standard-Zubehör:
    - N08 "Christmas Edition"
    - Ladegerät (fehlt)
    - Datenkabel (fehlt)


    Zu empfehlen ist in jedem Fall die "Business-Variante". Diese ist leicht am aufgedruckten Schriftzug zu erkennen und – als Eyecatcher für Trendbewusste – unbedingt der dunkelgrünen Standard-Ausgabe vorzuziehen.



    Technische Daten:


    - Größe: 300mm
    - Gewicht: 37 g
    - Display: Full 3D
    - Auflösung: bisher nicht
    - Dual TouchFlo / AirFlo
    - üblicher weiterer Schnickschnack


    Erster Eindruck:

    Zunächst fällt negativ auf, dass Nokia hier keine Bedienungsanleitung beilegt. Diese ist jedoch überflüssig, da beim N08 auf eine sehr intuitive Benutzerführung geachtet wurde.


    Da Nokia beim Ladegerät gespart hat, muss das erste Laden oral durchgeführt werden. Dabei müssen zwar drei Zellen gefüllt werden, jedoch verzeichnet das N08 hier einen ökologischen Pluspunkt gegenüber vergleichbaren Geräten. Wegen der widerwärtigen Farbe und des Geruchs des Geräts empfiehlt es sich aber, während des Ladenvorgangs Augen und Nase geschlossen zu halten.


    Insgesamt macht das N08 direkt einen wertigen Eindruck, obwohl hier und da doch auch leider mit Kunststoff gearbeitet wurde.



    Gehäuse und Verarbeitung:


    Hier macht das N08 nur eine durchschnittliche Figur. Zwar sind die Spaltmaße alle in Ordnung, jedoch schwabbelt und knarzt es, wenn man es mit der Hand hin und her bewegt.


    Positiv erwähnenswert ist auf jeden Fall die Gehäusestabilität. Im Test wurde das N08 aus 2 Metern Höhe auf einen Steinboden fallen gelassen. Bei einer anschließenden Untersuchung konnten keine Mängel oder Kratzer festgestellt werden – das ist Oberklassenqualität.


    Hinweis: Auf den Versuch des Hardware-DeBranding sollte man verzichten, je nach Werkzeug können nachhaltige Beschädigungen auftreten. So wurde vor einiger Zeit in einem US-Forum von einem ungewollten "Jailbreak" durch eine Nadel berichtet.


    Menüführung/Panels:


    Das N08 verfügt über drei feste Panels mit je 4 Auswahlpunkten zum Drücken. Wenn man mit dem Finger über die Auswahlpunkte streicht, kommt man immer von einem zum nächsten (sog. "TouchFlo").


    Mit dem N08 präsentiert Nokia uns das erste Gerät mit der neuen "AirFlo"-Technik. Im Gegensatz zum bald veralteten "TouchFlo" erfährt der Benutzer durch "AirFlo" ein ganz neues fast sinnlich zu nennendes Erlebnis in 3D-Bedienung.


    Gleichzeitig dient der AirFlo-Anschluss als Tastensperre, siehe hier:



    [small]Links: mit deaktivierter Tastensperre / Rechts: mit aktiver Tastensperre[/small]


    Eine Schwäche dieser Technik soll jedoch nicht verschwiegen werden: Wenn man nun aus Unachtsamkeit den AirFlo-Anschluss an der Unterseite des Geräts öffnet, gibt das N08 mehrere Sekunden unangenehm furzende Geräusche von sich und fällt ins Koma. In einem solchen Fall hilft nur ein Hardwarereset mit Neuladen. Leider sind dabei alle vorher im N08 enthaltenen Daten unwiederbringlich verloren.Hier wird Nokia hoffentlich durch ein Update bald Abhilfe schaffen.



    [small]AirFlo-Anschluss[/small]


    Gesprächszeit/Akku:


    Der o.g. "Öko-Aspekt" führt auch dazu, dass sich das Gerät – nur bei sachgemäßer Bedienung (!!!) – nur sehr langsam entlädt. Die Tests hierzu dauern noch an.



    Gesprächsqualität/Empfang/Akustik:


    Im Test wurde das Gerät im Freisprechmodus auf einem Tisch platziert. Ergebnis: Der Gesprächpartner ist klar und deutlich zu verstehen und klingt durchaus natürlich. Entfernt sich der Gesprächspartner jedoch z.B. in einen benachbarten Raum, wird der Klang jedoch spürbar leiser und dumpfer.


    Verlässt der Gesprächspartner dann sogar das Gebäude, ist ein Gespräch kaum noch möglich. Trotz Brüllens ist man kaum noch zu verstehen - so ist das N08 in der Praxis kaum zu gebrauchen. Zudem gab es bei meinem Außentest dann noch eine ungewollte unerfreuliche Dreierkonferenz mit einem Nachbarn. (Tipp nebenbei: Derartige Störungen können durch das Beseitigen des Nachbarn meist schnell behoben werden.)



    Flugzeugmodus:


    Selbstverständlich verfügt das N08 wie andere Geräte seiner Klasse über einen Flugzeugmodus. Hierzu muss das Gerät nicht extra ausgeschaltet werden. Um möglichen Ärger mit Sitznachbarn und Stewardessen zu vermeiden, ist darauf zu achten, dass die Bedienung ausnahmslos in korrekter Haltung vorgenommen wird:



    [small]Links: Flugzeugmodus FALSCH / Rechts: So ist es richtig.[/small]


    Im Falle eines Flugzeugabsturzes über Wasser und notwendiger Flucht aus dem Flugzeug hat man das Gerät dann schnell zur Hand und bei Verzicht auf die übliche Schwimmweste so einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil gegenüber Mitreisenden.


    Fazit:


    Das Nokia N08 ist ein gutes und preiswertes Allround-Gerät, das nicht nur im Business-Bereich Verwendung finden dürfte. Auch wenn einige Ausstattungsmerkmale fehlen, kann es doch durch seine innovative Benutzerführung überzeugen. Hier kann ein Iphone in keinster Weise mithalten, weshalb das N08 dem Ruf des "iPhone-Killer" zum großen Teil gerecht wird. Insofern würde ich dem Gerät eine Punktzahl geben, die irgendwo zwischen 22 und 24 Punkten liegt.


    Ich hoffe, dem einen oder anderen helfen diese Infos ein Stück weiter.

    Mit Grüßen ...

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