Für mehr Geld aus dem Öffentlichen Dienst aussteigen?

  • Hallo zusammen,


    ich stehe vor der Entscheidung meine sichere, gute und auch Spaß machende Stelle im Öffentlichen Dienst zu verlassen und bin mir dessen absolut nicht sicher. Einerseits lockt mehr Geld, andererseits gibt es dafür null Sicherheit. Mich würde eure Meinung dazu interessieren.


    Ich bin seit meiner Ausbildung (Fachinformatiker) im öffentlichen Dienst angestellt.
    Seit 2004 befinde ich mich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis.
    Eingestiegen bin ich mit einem Jahresgehalt von ~24k€ und bin mittlerweile dank eines Behördenwechsels und guten Chefs bei 32k€ (E9-3, für die die sich damit auskennen).


    Alle Administratoren bei uns bekommen E11, was in meiner Erfahrungsstufe 36-38k€ bedeuten würde. Leider bin ich nicht in der Orgaeinheit, die für Administration zuständig ist. Daher war das bisher schwer E11 zu bekommen.
    Angeblich würden jedoch dank Orgaveränderungen im Laufe des nächsten Jahres solche Tätigkeiten auch offiziell auf mich zukommen. Das bedeutet dann ne neue Stellenbeschreibung und die angeblich realistische Chance auf E11.



    Auf der anderen Seite steht mein bald anstehendes Vorstellungsgespräch bei einem kleinen Unternehmen der freien Wirtschaft.
    Ich rechne mit 40 - 45k€ Gehaltsangebot, muss dafür aber auch täglich 2x 47km statt 2x 6km fahren.
    Weiter trage ich deutlich mehr Verantwortung und muss mehr arbeiten.
    Gegen die Mehrarbeit habe ich nichts, ich habe nur Angst dass diese Geschichte gerade bei der aktuellen Wirtschaftslage nicht lange hält.


    Es ist ein Consultingunternehmen und ich denke auch wenn die nicht das Problem sind, werde ich - wenn große Kunden abspringen - auch der erste sein der gehen muss. Und das sogar sozialverträglich weil keine Kinder und ledig...


    Mit 26 bin ich nicht so alt, dass ich nie wieder nen anderen Job finden würde aber eins ist sicher - Der ÖD ist bis auf weiteres zu und auch wenn ich in meiner Behörde einen sehr guten Ruf geniesse und dort auch gebraucht werde gibt es keine Chance zurückzukommen bzw. überhaupt wieder in den ÖD einzusteigen.


    Wie sinnig haltet ihr es überhaupt den ÖD zu verlassen und was meint ihr in wie fern die aktuelle Wirtschaftslage bei der Sicherheit des anderen Jobs eine Rolle spielt?


    Vielen Dank für Eure Meinungen
    Daniel

    Gruss Dacoco

  • Es ist auf jeden Fall wichtig, dass du einen Job hast, der dir in gewisser Weise Spaß macht. Danach erst sollte man den Rest betrachten.


    Bist du neugierig auf die neue Stelle?
    Gefällt dir dein alter Job?


    Auch mal auf längere Sicht planen.

  • Aaaalso - kurz vorweg : Ich bin 10 Jahre älter als Du und Familienvater, also NICHT objektiv :D


    ICH würde es NICHT machen ... ;)


    Das, was ich ich im Berufsleben bisher erlebt habe, würde ich mit den Worten "Sch ... auf etwas mehr Kohle, wenn ich weiß, das ich den Job bis zur Rente behalten darf" beschreiben :D


    Mal im Ernst : Mit 26 war mir als Single eigentlich nur wichtig, das der Job genug Kohle bringt, um das Wochenende und diverse Abende und Urlaube zu finanzieren.


    Mittlerweile würde ich im Zweifelsfall lieber statt eines Jobs der genug Kohle bringt, um mal eben am WE zum Feiern nach Italien zu fahren den Job wählen, der nur für die Currywurstbude mit Familie reicht, aber eine Beschäftigungsgarantie bis zur Rente bietet. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von uwm
    Sch ... auf etwas mehr Kohle, wenn ich weiß, das ich den Job bis zur Rente behalten darf"


    Wie sicher ist das?

  • Na ja - im ÖD ist die Wahrscheinlichkeit nicht wegen eines finanziellen Engpasses des Arbeitsgebers weil ein Kunde abgesprungen ist entsorgt zu werden schätzungsweise höher als in der freien Wirtschaft ...

  • Hi!


    Zitat

    meine sichere, gute und auch Spaß machende Stelle


    Da fängt`s ja schon an...nur wegen des Geldes würde ich nicht wechseln. Du verdienst gutes Geld, dir macht die Arbeit Spaß und sonst scheint ja auch alles zu stimmen.
    Hast du mal durchgerechnet, was du unterm Strich mehr verdienst? Was bleibt netto mehr übrig? Alleine für Fahrtkosten kannst du einiges rechnen: 20 Tage pro Monat x 82km x 25 Cent/km (geschätzter Wert) macht rund 5000€ mehr pro Jahr.


    Wenn dich der Job als solcher reizen würde (spannende Aufgaben...neue Herrausforderung etc.) sieht die Sache anders aus, aber das kann ich aus deinem Posting nicht wirklich herauslesen!


    Aber egal, was du machst: Viel Glück und Erfolg bei deiner Entscheidung :top:

  • moin moin,...


    :D ... fast alle meine Bekannten und Kollegen die im ÖD sind haben irgendwie einen Nebenjob... . Grade die, die Gleitzeit haben oder "nebenbei" ihre Dienstleistung erbringen. Damit der Arbeitgeber nicht meckert, ist das "Nebengewerbe" auf die Ehefrau angemeldet... so kann man ja auch ohne grosse Formalitäten der Ehefrau aushelfen ;)


    Ich würde meine Stelle im ÖD behalten und so möglich, nett nebenbei verdienen. Wenn die Zeit nicht reicht, schauen ob der derzeit bekleidete Posten teilzeitgeeignet ist... .


    Gruesse vom KURTi

  • @Dacocco,


    bekommst du noch weitere Zusatzleistungen von deinem derzeitigen AG? ich kenn mich nicht mit dem ÖD aus, deshalb frage ich.
    z.B. mehr Urlaub?


    Kannst du dich vllt noch weiterbilden? Vllt ein Studium oder was auch immer, was dir ein möglichen Aufstieg erleichtert...

    Ein altes skandinavisches Sprichwort sagt:
    Gelber Schnee schmeckt nicht nach Zitrone!

  • btw: bevor nicht klar ist, was Du für ein Angebot bekommst würde ich da auch nicht weiter drüber nachdenken. Wenn Du beim Gespräch dann auch zweifelnd rüberkommst ist das tendenziell eher schlecht. Wahrscheinlich suchst Du auch eine passende Antwort auf eine Frage, die sie Dir stellen werden :)

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