[Berlin] Religions-/Ethikunterricht

  • Zitat

    Original geschrieben von nurLeser
    Wenn man ein Miteinander erreichen will, dann muss man dieses Schema durchbrechen - und das tut man (oder versucht es immerhin) mit einem verpflichtenden, gemeinsamen Ethikunterricht.


    Ich versuche das mal so neutral wie möglich zu halten, einem Muslim ist Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Religionen nun mal gemäß dem Koran nicht möglich, man darf eine Bibel beispielsweise nicht einmal berühren, geschweige denn lesen!


    Um noch einmal Dr. Bassam Tibi zu zitieren:


    Zitat

    Um ehrlich miteinander sprechen zu können, müsste man sich zunächst eingestehen, dass nicht einmal die gemeinsam benutzten Begriffe für beide Seiten dasselbe bedeuten. So bezeichnet das Wort "Friede" im Islam nichts anderes als die Ausweitung des Dar al-Islam auf die gesamte Welt - etwas ganz anderes also als der aufgeklärte "ewige Friede" Kants. Auch unter Toleranz versteht der Islam etwas anderes als die westliche Aufklärung, nämlich die Duldung nichtislamischer Monotheisten - also nur von Juden und Christen - als Dhimmi (Gläubige, jedoch zweiter Klasse), das heißt: als geschützte, aber unmündige Minderheiten. Es führt kein Weg daran vorbei, von den Muslimen zu fordern, ihr Verständnis von Toleranz und von Frieden im Sinne einer Akzeptanz des Pluralismus zu revidieren und auf die Doktrin des Dschihad als Eroberung zu verzichten.

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Zitat

    Original geschrieben von pflaumeberlin
    Soweit ich weiß gibt es kein solches Quorum nur in Bayern, Hessen und noch einem Bundesland. Ich habe in meinen vorvorletzten Post noch einen Artikel dazu hineineditiert, der eher deine Position vertritt.


    Naja ich kenn jetzt nicht auswendig, die Vorrausetzungen für ein Volksbegehren für jedes einzelne Bundesland, in Bayern gilt auf jeden Fall die einfache Mehrheit bei der Abstimmung und das ist auch gut so. Es gibt aber in jedem Bundesland eine erforderliche Mindestanzahl von Unterschriften die erforderlich sind , damit es überhaupt zu einen Volksbegehren kommt, die Prozentzahlen sind jedem Bundesland etwas anders. Das ist vollkommen in Ordnung, sonst könnte ja ein einzelner aus Jux und Tollerei ein Volksbehren in die wege leiten und man könnte sich vor Volksentscheiden nicht mehr retten. Das ganze kostet ja Geld des Steuerzahles. Aber bei einen erfolgreiche Zustandekommen eines Volksbegehrens darf es dann nicht noch mal eine Hürde bei der Zustimmung geben. Das finde ich ist undemokratisch.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Bitte untermauere doch Deine Aussagen mit irgendeiner Art Quelle, Beleg o.ä..


    Die Diskussion über Art und Inhalt des Islamunterrichtes war hier in Berlin schon vor der Diskussion im Rahmen der "Pro-Reli Initiative" eines der am häufigsten diskutierten Themen überhaupt. Da gibt es Lesestoff für Monate wenn Du Belege suchst.
    Die praktischen Auswirkungen im täglichen Leben mal ganz aussen vor - denn dass von einem "Miteinander" immer weniger die Rede sein kann, kann mann nun wirklich nicht mehr ernsthaft ignorieren wollen.

  • Zitat

    Original geschrieben von nurLeser
    Die Diskussion über Art und Inhalt des Islamunterrichtes war hier in Berlin schon vor der Diskussion im Rahmen der "Pro-Reli Initiative" eines der am häufigsten diskutierten Themen überhaupt. Da gibt es Lesestoff für Monate wenn Du Belege suchst.


    Immer her damit!

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen



    zumwinkler: merkst Du eigentlich, wie oft Du Dir selbst widersprichst oder muß man Dich einzeln zitieren?
    Und wieso folgerst Du aus Deiner un-/antireligiösen Haltung, daß die gesamte Gesellschaft nicht von religiösen (sie müssen ja nicht allein religiös sein) Werten geprägt ist.
    Und was ist konkret an Religion so wirklichkeitskonträr, daß sie es in ihrer Gesamtheit ist?
    Und warum siehst Du nicht, daß z.B. die zentrale Lehre des Christentums, nämlich "Liebe Deinen nächsten, wie Dich selbst!" alles andere als realitätsfern ist?


    Widersprüche sehe ich keine-also wenn du zitieren willst, dann bitte.


    Wieso folgerst du denn bitte eine Prägung der Gesellschaft? Wenn zu wie der hier diskutierten Abstimmung derart wenige Menschen hingehen, und dann auch noch mehr nicht-religiöse, dann kann man doch nicht behaupten, dass die Kirche hier einen gesellschaftlichen Einfluss haben kann oder gar prägend einwirkt. Die Leute interessieren sich mehrheitlich nicht für den Mumpitz und leben ihr Leben.


    Es ist doch eher andersrum, dass die christliche Lehre von den Atheisten geprägt wurde. Schau dir doch mal die Änderungen innerhalb der Kirche über die Jahrhunderte an. Völlig nicht religiöse Länder dieser Welt wie bspw. Japan haben ein uns ähnliches Rechtssystem, da ist man wissenschaftlich auf gleicher Höhe. Die Religion bedingt also mitnichten die Entwicklung einer Gesellschaft, sie verhindert sie allenfalls-siehe islamische Länder oder streng katholische (damit meine ich Länder, wo man wirklich noch danach lebt).


    Und wieso forderst du von anderen Usern Belege ein? Würde dich das irgendwie umstimmen oder gar schlauer machen? Sachen wie Gott, Wiedergeburt, unbefleckte Empfängnis, Propheten und dergleichen sind doch auch nicht belegt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jochen
    Immer her damit!


    Du kannst ja damit anfangen beimTagesspiegel oder der Morgenpost
    nach "Islamunterricht" zu suchen.
    Alternativ auch nach "Islamkunde" was dann aber eher zu Ergebnissen führt, den Islam Anderskonfessionellen zu erklären.
    An der Vielzahl völlig unterschiedlicher Treffer kann man einen ersten Eindruck über den Umfang und die Widersprüchlichkeit dieses Themas gewinnen.
    Ein erster kleiner Eindruck z.B.:
    [URL=http://www.tagesspiegel.de/berlin/Islamunterricht;art270,2509340]Islamunterricht[/URL]


    Das bezieht sich natürlich alles auf Berlin - in anderen Bundesländern sind die Zuständigkeiten und damit der Einfluss auf den Inhalt ja bekanntlich deutlich anders.

  • Zitat

    Original geschrieben von pflaumeberlin
    Allerdings solltest du bei der ganzen Diskussion nicht unter den Tisch fallenlassen, daß diese Mehrheit, von der du sprichst, mit "Nein" votiert hat! ;)


    Und diese Mehrheit kommt " mal wieder " aus Ost -Berlin ( Ganz unten ist eine Statistik als PDF Format )


    Diese Stadt wird noch für Jahre weiterhin geteilt bleiben :mad: :flop:


    Jörg

  • Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    Völlig nicht religiöse Länder dieser Welt wie bspw. Japan haben ein uns ähnliches Rechtssystem, da ist man wissenschaftlich auf gleicher Höhe.


    Sorry, aber da verstehst du etwas völlig falsch: Japan wurde nach dem zweiten Weltkrieg durch die amerikanische Besatzungsmacht das bis heute geltende Recht praktisch aufgezwungen. Teilweise wurden Grundsätze auch schon im 19. Jahrhundert im Zuge der Reformpolitik übernommen. Der wissenschaftliche Stand hat meiner Ansicht nach außerdem nichts mit den Werten/Überzeugungen zu tun, die primär durch den Religionsunterricht beigebracht werden sollen: Moralische Werte.


    Und hier wid im Religionsunterricht durchaus Arbeit geleistet, die sich an Wissenschaftlichen Erkenntnissen (bspw. Kohlberg'sches Stufenschema) orientiert und einen direkten Bezug zu Interessen der Gesellschaft hat. Als ein Beispiel kann man die Konfrontation mit Dilemmata nennen, die Schüler/innen dazu anregt, eigene Haltungen zu überdenken und ggf. Begründungen für die eigene Haltung zu finden.


    Natürlich könnte man diese Arbeit auch in andere Fächer integrieren, aber am besten geeignet ist nunmal der Religionsunterricht, da die Menschheit durch die Religionen geprägt ist und durch sie zu dem geworden ist, was wir die heutige "Gesellschaft" nennen.


    Im Übrigen sehe ich das Problem eher darin, dass ein Großteil der Bevölkerung denkt, im Religionsunterricht lernt man von Mose, Abraham oder auch Mohammed (etc.); dass das aber nur ein kleiner Teil des Unterrichts ist, wird nicht gesehen. Darüberhinaus kann Religionsunterricht durch den religiösen Anteil einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten, denn nur wer die eigene Religion und die anderen Religionen kennt, kann sie akzeptieren. Ich habe noch heute sehr positive Erinnerungen an den eigenen RU, wo wir bspw. eine Moschee besuchten und mit dem Immam eine Gesprächsrunde hatten.


    Wird Religionsunterricht abgeschafft, fördert das meiner Ansicht nach die Gefahr religiöser Missverständnisse und nimmt der Schule eine Möglichkeit, auf die moralische Entwicklung positiv einzuwirken.


    War jetzt etwas länger, sorry

    ------------------------------------------
    Grüße,


    Christian

  • Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    ...Völlig nicht religiöse Länder dieser Welt wie bspw. Japan haben ein uns ähnliches Rechtssystem...


    Sorry, aber Japan als völlig nicht religiös zu bezeichnen disqualifiziert dich bereits.


    Kurzes Zitat aus der Wiki:

    Zitat

    In Japan haben immer mehrere religiöse Glaubensformen nebeneinander bestanden. Die wichtigsten sind der Shintō, der sich von der japanischen Urreligion herleitet, und der Buddhismus, der Japan im 5. oder 6. Jahrhundert erreichte. Heute gehören über 80 % der Japaner beiden Hauptreligionen gleichzeitig an, daher wird die religiöse Grundeinstellung in Japan als synkretisch bezeichnet.

  • Naja, jetzt kommen wir aber etwas weit weg, vom eigentlichen Thema. Ich denke es wird langsam Zeit für ein Schloß, aber das entscheide selbstverständlich nicht ich.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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