Mutter ins Pflegeheim, wer zahlt wenn kein Vermögen vorhanden ?

  • Zitat

    Original geschrieben von Carsten
    Bedanke mich auch für die interessanten und aufschlußreichen Links und werfe noch eine Frage in den Raum:
    Was ist, wenn eines der unterhaltspflichtigen Kinder im Ausland leben würde?


    Kind bleibt Kind, auch im Ausland. ;)
    Einige Rechnungen von mir gehen momentan an unterhaltspflichtige Angehörige in Spanien, USA und China. Will sagen, die deutschen Gesetze gelten auch für unterhaltspflichtige Angehörige im Ausland. Ob die immer greifbar sind und der Sozialhilfeträger klagen muss ist ein anderes Thema.

    S/// Xperia Pro mit Telco o2 All in M
    LG HB620T mit simyo
    Vodafone 845 mit netzclub Internet-Flat
    Samsung GT-E1182 mit o2 Genion Card S und Aldi Talk
    Motorola RAZR V8 mit VF CallYa OpenEnd Talk&SMS

  • Zitat

    Original geschrieben von igel-online


    2. Nein, du musst dich nicht verschulden. Berechnungsgrundlage ist das vorhandene Vermögen und die aktuellen, laufenden Einkünfte. Ausnahme: Schenkungen des Heimbewohners jünger als 10 Jahre an den Unterhaltspflichtigen können zurückgefordert werden (z. B. Überschreibung einer Immobilie).


    Bedeutet, wenn vor ca. einem halben Jahr eine Eigentumswohnung an die Tochter verschenkt wurde, kann das Pflegeheim diese Wohnung zurückfordern?!? Und was wenn die Tochter darin wohnt? Oder wird das Geld dann "anderweitig" geholt, also müsste die Tochter dann mehr bezahlen? Also bei nem Nettogehalt von 2000 Euro wäre die Beteiligung der Tochter bei 300 Euro, sie hat aber die Wohnung vor nem halben Jahr geschenkt bekommen, also müsste sie mehr bezahlen oder wie läuft dann sowas ab?


    Oder ist die Sache mit der Schenkung dann einfach "frech" ausgebootet worden, weil die Wohnung ja bewohnt wird?

  • Zitat

    Original geschrieben von TeddybaerW
    Bedeutet, wenn vor ca. einem halben Jahr eine Eigentumswohnung an die Tochter verschenkt wurde, kann das Pflegeheim diese Wohnung zurückfordern?!? Und was wenn die Tochter darin wohnt? Oder wird das Geld dann "anderweitig" geholt, also müsste die Tochter dann mehr bezahlen? Also bei nem Nettogehalt von 2000 Euro wäre die Beteiligung der Tochter bei 300 Euro, sie hat aber die Wohnung vor nem halben Jahr geschenkt bekommen, also müsste sie mehr bezahlen oder wie läuft dann sowas ab?


    Oder ist die Sache mit der Schenkung dann einfach "frech" ausgebootet worden, weil die Wohnung ja bewohnt wird?


    Schöne Variante, da muss ich mich morgen selber erst einmal kundig machen. Ich vermute, dass sie dort weiterhin wohnen darf und zusätzlich zu den 300 € einen nach dem Mietspiegel zu erzielenden Mietertrag für diese Wohnung als unterhaltspflichtigen Anteil abführen muss. Ein Verkauf der Wohnung wäre unter diesen Umständen wahrscheinlich eine unzumutbare Härte.


    Edit: Die Pflegeeinrichtung fordert so etwas natürlich nicht, das ist eine Angelegenheit zwischen den Angehörigen und dem zuständigen Sozialhilfeträger.


    Edit 2: Falsch vermutet. Sozialhilfeträger hat Rückforderungsanspruch, Tochter muss den Wert der Immobilie für den Unterhalt einsetzen, eventuell besteht die Möglichkeit einer Ratenzahlung (über den Tod des Bewohners hinaus möglich).

    S/// Xperia Pro mit Telco o2 All in M
    LG HB620T mit simyo
    Vodafone 845 mit netzclub Internet-Flat
    Samsung GT-E1182 mit o2 Genion Card S und Aldi Talk
    Motorola RAZR V8 mit VF CallYa OpenEnd Talk&SMS

  • Die Auslands-Geschichte interessiert mich auch.
    Inwieweit ist man im EU-Bereich gegenueber dem Sozialhilfetraeger auskunftspflichtig bzw. greifbar?

    Web 2.0, Industry 3.0 / 4.0 alles Schrott ich hab jetzt Auto 5.0
    Ford Mustang feif lidähh eecht goil :D

  • Im diesem Zusammenhang hier stellt sich einem natürlich die Frage, wie kann man sich davor schüzen, im Alter selbst, oder als Kind, jede Menge Kohle zusätzlich bezahlen zu müssen? Versicherung? Lottogewinn? Banküberfall?

    Die Handy-History gehört nicht in die Signatur!

  • Im Falle meiner Oma wollte sich der Staat, nachdem meine Oma im Pflegeheim verstorben war, *im Nachhinein* ordentlich Geld bei meinem Eltern holen. Einige tausend Euro.


    Ich habe dazu geraten, einen Fachanwalt zu beauftragen.


    Mit seiner Hilfe lies sich der Betrag ohne großen Aufwand um die Hälfte drücken.
    Außerdem konnte Ratenzahlung vereinbart werden.


    Das ganze war deshalb nicht besonders lustig, weil meine Eltern nicht daran geglaubt hatten, nach 2 Jahren Pflegezeit noch "geschröpft" zu werden.
    Sie waren deshalb den anderen Kindern meiner Oma, die etwas zu zahlen hatten, finanziell entgegen gekommen.


    Das Verhalten der zuständigen Behörde hatte in diesem Fall eine entsolidarisierende Wirkung.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von igel-online


    Edit 2: Falsch vermutet. Sozialhilfeträger hat Rückforderungsanspruch, Tochter muss den Wert der Immobilie für den Unterhalt einsetzen, eventuell besteht die Möglichkeit einer Ratenzahlung (über den Tod des Bewohners hinaus möglich).


    Hey igel-online, vielen Dank für deine Mühe ;)


    Hat mir echt gut weitergeholfen :top:
    Dann hat die Person in meinem Fall wohl falsch gedacht. Bei nem Kumpel von mir ist nämlich grad son kleiner "Erbschaftsstreit" ausgebrochen und da is eben genau dieser Fall, der Kumpel musste/ ist darauf hin gedrängt worden, auf alles was soweit Erbentechnisch vorgesehen gewesen wäre ( ohne Testament ) zu verzichten.
    Ebenfalls an irgendwelchen Ansprüchen an der Wohnung oder spätere Pflichtteile. Die Person denkt, dass mit der Schenkung der Pflegeperson alles vom Tisch ist und man nun locker Sozialhilfe beantragen könnte.


    Hab mir gleich gedacht, dass es sooo einfach nicht sein kann. Aber danke nochmal :) echt klasse!

  • Zitat

    Original geschrieben von eisi
    Im diesem Zusammenhang hier stellt sich einem natürlich die Frage, wie kann man sich davor schüzen, im Alter selbst, oder als Kind, jede Menge Kohle zusätzlich bezahlen zu müssen? Versicherung? Lottogewinn? Banküberfall?


    Rechtzeitig die Immobile(n) an Kind/Kinder übertragen und lebenslanges Wohnrecht sichern und Geldbeträge zu Hause im Tresor verstecken.


    Nach dem Desaster mit meiner Oma haben wir bei uns in der Familie daraus gelernt. Ist ganz schön teuer! Sie ist schwer demenzkrank und es hat 2 Jahre gedauert, bis der Medizinische Dienst ihr eine Pflegestufe bewillte, sofort auf Pflegestufe 2! Solange wurde sie von der Famile gepflegt, was echt bis an die Grenze der Belastbarkeit ging.


    Und auch erst, nachdem ich ein Schreiben verfasste und an die Krankenkasse schickte und mitteilte, wir wären mit den Nerven am Ende und würden meine Oma ansonsten mit einem Namensschild um den Hals im Krankenhaus abgeben.


    Bevor einige jetzt ihre Komentare abgeben, ich glaube, man kann das nur beurteilen, wenn man selbst mal für einige Zeit lang einen Demezkranken gepflegt hat.
    Dazu noch einen sehr nahen Verwandten, der sich durch die Krankheit ja auch im Wesen stark verändert.


    Ihr Altersheim (3200 Euro Kosten mtl. + Taschengeld, Friseur etc. abzüglich Pflegegeld und Rente) wurde dann bereits nach kurzer Zeit renoviert, darauf hin wurde der Monatssatz um ca. 800 Euro erhöht!
    Der Heimleiter sagte dann, es wäre nicht schlimm, wenn man sich nach einem neuen Heim umsehen würde, er hätte genug neue Menschen, denen die Kosten vom Sozialamt erstattet werden würde.
    In den teuren Heimen sitzen die armen Leute, in den eher günstigen Heimen die Wohlsituierten!


    Wie dem auch sei, das Vermögen meiner Oma schrumpft seit Jahren um mtl. 500 Euro für nichts und wieder nichts, genausogut hätte sie ihr Geld auch in den Gully schmeissen können! :(


    Ich verstehe dieses System nicht! Spart man sein Geld, wird es vom Staat konfisziert und geht für das Heim drauf. Verprasst man es, müssen die Kinder zahlen, sollten sie es zu etwas gebracht haben.
    Haben die auch nichts, zahlt der Staat schön das teuerste Heim!

    Ich habe dem Teufel meine Seele verkauft und jetzt sind wir beide ein wenig aufgeregt...!

  • Zitat

    Original geschrieben von laudanum


    Bevor einige jetzt ihre Komentare abgeben, ich glaube, man kann das nur beurteilen, wenn man selbst mal für einige Zeit lang einen Demezkranken gepflegt hat.
    Dazu noch einen sehr nahen Verwandten, der sich durch die Krankheit ja auch im Wesen stark verändert.


    Von meiner Seite sicherlich nicht, ist wirklich echt Anstrengend und mühsam. Vorallem wenn man nebeher noch in die Arbeit geht um die Kosten einigermaßen decken zu können. Selbst wenn sie nicht Demenzkrank sind, wirds wirklich sehr sehr nervenaufreiben, weil die älteren Leute doch meist sehr eigenwillig sind und darauf bestehen auch noch alles selbst zu machen, obwohl es einfach nicht mehr geht, dass wollen sie aber nicht zugeben.


    Wobei ich dir aber noch zustimme, dass System ist wirklich für den allerwertesten.
    Bei unserer Oma wars damals auch so, dass der Mann gestorben ist, sie zuwenig Rente bekommen hat um allein einigermaßen über die Runden zu kommen. Mit der VDK Rente meines Opas ( der Anteil ) wäre sie annähernd an das gekommen, was sie ein guter Pflegeplatz gekostet hätte, diese VDK Rente hat sie aber nicht bekommen, weil der Mann nicht aufs Kriegsleiden gestorben ist ( auchn totaler Schwachsinn, ich mein die Leut damals mussten sich auch fügen und mein Opa ist sicherlich nicht himmelhoch jauchzend losgerannt und hat geschrien, juhu ich darf in den Krieg ziehen )
    Mein grad bei der Generation könnte man schon irgendwas übernehmen, die hatten damals ja gar kein Chance genügend auf die Seite zu bekommen und Frauen waren damals eben nur Hausfrauen, für Haus und Kind zuständig und das dann zu nehmen, was ihr eigentlich zustehen würde ( wären ja nurn paar hunder Euro gewesen ) ist ne Frechheit.


    Ihr blieb nur über, in eines der günstigsten Altenheime zu gehen was es in der Gegend hier bei uns gab.
    Gut eines der Kinder hatte einige Jahre davor Bockmist getrieben und somit die Altersvorsoge rumgebracht, aber trotzdem das hat ja nicht unbedinngt was mit der Sache zutun ;)


    Na ja alles nicht so toll. Grad die Menschen können nichts dafür. Aber meine Oma hat vor einigen Jahren den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie musste ins KH wegen ihrer Hüfte ( 75 Jahre ) die Ärtze haben sich dementsprechend um sie gekümmert. Als sie Zuhause war, meinte sie nur, du bist in Deutschland nur solange was wert, solange du arbeiten kannst. Na ja irgendwo hatte sie recht ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von laudanum
    Rechtzeitig die Immobile(n) an Kind/Kinder übertragen...


    Haben die darauf denn nicht auch Zugriff? Hatte das so verstanden, gehört ja immerhin zum Vermögen der Kinder! Vieleicht sollte man es gleich den Enkeln übertragen... :rolleyes::D
    Zum Rest sicher auch nix negatives von mir, meine Oma war auch bei uns in "Heimpflege". Sie war zwar nicht Demenzkrank, aber Pflegebedürftig. Und das ist echt hart! :(

    Die Handy-History gehört nicht in die Signatur!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!