Probleme mit Erbschleicher (?), Hausbesitz, etc

  • habe hier momentan ein etwas merkwürdiges problem was ich nicht zuordnen kann. ich habe es sicherheitshalber mal unter anderem nick hier verfasst, damit es nicht so leicht vom "feind" gefunden wird ;)


    vorgeschichte:


    mein vater hat ein haus welches er noch zu einem guten teil abbezahlen muss. er ist schon rentner, bekommt auch eine gute rente, es reicht aber grundsätzlich jeden monat nur fürs nötigste. sprich, er ist weder vermögend noch kann er anderweitig größere ausgaben machen.


    jetzt habe ich zufälligerweise mitbekommen wie mein bruder ihm eine beachtliche fünfstellige summe hat zukommen lassen mit dem vermerk "Tilgung Darlehen".


    nun ist es aber so dass ihm mein vater kein darlehen gewähren würde weil er es einfach nicht kann. dies lässt also nur den schluss zu dass mein bruder ihm bei der abzahlung des hauses helfen möchte. so weit so gut und auch ehrbar.


    jetzt kommt der knackpunkt:


    ich habe ebenfalls mitbekommen dass er eine erstattung über grundbesitzabgaben von der stadt erhalten hat. nur besitzt mein bruder meines wissens keinerlei immobilien, er wohnt zur miete. er wäre auch der erste der stolz erzählen würde wenn er sich was kaufen würde.


    was auch nicht ins bild passt: mein vater muss momentan eine größere rechnung bezahlen, was er nur mit mühe grade so eben hin bekommt. da wäre es doch eigentlich sinnvoller dass diese rechnung vom "helfer" bezahlt wird, als eine um ein vielfaches größere summe für etwas auszugeben, was ihm momentan einfach keinen nutzen bringt. denn die darlehenssumme zu kürzen würde die monatlichen raten ja nur minimal schmälern. das macht also nur sinn wenn man in absehbarer zeit einen ganz beträchtlichen teil vorzeitig ablöst. macht aber immer noch keinen sinn wenn er zwischenzeitlich eine vergleichbar kleine rechnung kaum bezahlt bekommt und sich diese "kleinere" summe vom munde absparen muss.


    möglichkeit 1:


    mein verdacht ist nur dass da irgendwas hinter meinem rücken gemauschelt wird, das haus (teilweise) überschrieben wird, oder sonstige schweinereien. dazu muss man wissen dass sich mein bruder von jeh her immer als opfer, als benachteiligter in der familie gesehen hat, und das ganz gelegen kommen würde mal selber einen vorteil zu erlangen. (das ganze kann man naturgemäß nicht in ein paar worten erklären, soll aber ein mögliches motiv darstellen.)


    möglichkeit 2:


    nun kann es ja auch sein, dass er wirklich einfach nur helfen will. leider hat er aber ein problem mit der definition von "hilfe", Dankbarkeit, etc.pp. soll heissen; wenn er geldmässig viel hilft wird er erwarten dadurch auch einen späteren vorteil zu haben. zum beispiel im erbschaftsfall, dass das erbe größer ausfällt als ihm eigentlich zusteht. oder eben eine teilweise übertragung des hauses.


    andererseits hat auch mein vater eine merkwürdige auffassung von gerechtigkeit, ebenfalls schwer in worte zu fassen, auf jeden fall aber eher ein überkorrekter typ. das macht die ganze sache so merkwürdig. eigentlich hätte ich erwartet dass auch er mir das von sich aus erzählen würde, eben wegen seines gerechtigkeitssinnes.


    problem ist hier dass ich ihn nicht drauf ansprechen kann da ich diese informationen wirklich durch reinen zufall bekam und er sicherlich nicht beabsichtigt hat dass die in meine hände gelangen. ich kann und will auch nicht irgendwo rumschnüffeln.


    sollten dies alles nur dumme zufälle sein und es eine natürliche erklärung dafür geben wird sich das evtl kurzfristig klären. allerdings würde mein bruder aus geltungsbewusstsein mir schon lange erzählt haben wenn er meinem vater auf diese weise und mit so viel geld helfen konnte.


    wie man es dreht es passt einfach nicht ins übliche schema und man hat den eindruck dass hier was verheimlicht werden soll.


    abzuklären wäre also folgendes:


    kann das haus überhaupt einfach so (teilweise) übertragen werden? was passiert mit dem erbteil, bzw pflichtteil? kann mein bruder das haus kaufen und uns um den erbteil bringen? schliesslich müsste er ja MICH ausbezahlen und nicht meinen vater. das geld verschwindet in der darlehenstilgung und am ende ist nix mehr da zum vererben.


    schlussendlich: was könnte sonst hinter der ganzen sache stecken? bin momentan echt ratlos.


    ganz wichtig: persönliches gespräch scheidet aus. ich weis, nicht besonders zielführend, möchte ich aber aus bestimmten gründen zum jetzigen zeitpunkt noch nicht.


    :(


    nachtrag:


    mir geht es primär um ideen und sichtweisen von aussenstehenden. man selbst kann als betroffener ja eher nicht mit gesundem menschenverstand ran gehen, da man schon ein bestimmtes vorgefertigtes bild von der ganzen sache im kopf hat.

  • Re: Probleme mit Erbschleicher (?), Hausbesitz, etc


    Zitat

    Original geschrieben von rentnersurfer



    kann mein bruder das haus kaufen und uns um den erbteil bringen? schliesslich müsste er ja MICH ausbezahlen und nicht meinen vater. das geld verschwindet in der darlehenstilgung und am ende ist nix mehr da zum vererben.


    Natürlich kann dein Bruder das Haus deines Vaters kaufen. Ausbezahlen muss er niemanden, da dein Vater ja noch lebt und mit seinem Eigentum machen kann, was er will. Sollte nach eintreten des Erbfalls vom Kaufpreis nichts mehr übrig sein (weil es zur Tilgung des Kredites verwendet wurde, oder weil er das Geld "verprasst" hat), gibt's auch nichts zu erben. Fertig.


    Für dich ändert sich also nichts, da es doch zum jetzigen Zeitpunkt auch nichts zu erben gäbe, da zwar das Haus, aber auch jede Menge Schulden vorhanden sind.

  • Dazu nur ein paar allgemeingültige Antworten, da man mit einem solchen Konstrukt von Mutmaßungen wenig anfangen kann.


    Darlehen haben je nach Vertrag die Möglichkeit der Sondertilgung. Eine Sondertilgung verringert die Leistungsrate nicht. Von daher hilft das nur langfristig. Außerdem wären "beachtliche fünfstellige Summen" eher ungewöhnlich.


    Am Ende der Zinsbindung kann man einen beliebigen Betrag tilgen.


    Wenn Dein Bruder Deinem Vater einen Geldbetrag zur Verfügung stellt, kann er mit ihm auch einen Vertrag über was auch immer machen. Zum Beispiel einen Teil der Immobilie kaufen.


    Mit "Erbschleicherei" hätte das wenig zu tun. Wer einen Teil einer Immobilie besitzt, muß dafür natürlich auch Grunderwerbsteuer und Grundsteuer bezahlen.


    Ob's Dir gefällt oder nicht. Dein Vater kann mit seinem Haus anstellen, was er will.

  • er könnte es also dementsprechend auch einfach an ihn verschenken, bzw für eine summe weit unter wert übertragen, und ich hab dann pech?


    ich finde es ja durchaus ok wenn er bezahlt und entsprechend etwas dafür bekommt. die frage ist nur, warum passiert das heimlich? weder ich noch mein bruder können/wollen mit dem haus was anfangen, vom materiellen wert mal abgesehen. ich weis jedenfalls dass mein bruder, wie ich auch, ganz andere vorstellungen und träume vom passenden haus hat und die in absehbarer zukunft auch locker sich erfüllen kann. das alles macht die sache eben so undurchschaubar.

  • Zitat

    Original geschrieben von rentnersurfer
    er könnte es also dementsprechend auch einfach an ihn verschenken


    Exakt! Und dagegen kannst Du gar nichts machen. Es steht nirgends geschrieben, daß man sein Vermögen nur gerecht und gleich an alle Kinder verschenken darf.

  • was ebenfalls merkwürdig ist dass mein vater aufgrund seines hohen alters jede noch so kleine entscheidung wochenlang im vorraus bedenkt und abwiegt, eine solch folgenreiche sache muss also schon ewig in der luft liegen. ich kann mir einfach nicht vorstellen dass er sich da zu irgendwas hat überreden lassen.


    und die sache mit der steuer; es ist ja schon eine erstattung, das heist er muss ja schon irgendwann letztes jahr was bezahlt haben, wofür es dann nach jahresschluss eine erstattung gibt.

  • Zitat

    Original geschrieben von rentnersurfer
    er könnte es also dementsprechend auch einfach an ihn verschenken, bzw für eine summe weit unter wert übertragen, und ich hab dann pech?


    Jein. Es kommt darauf an, wann der Erbfall eintritt. Lebt dein Vater nach dem Verkauf des Hauses noch 10 Jahre (was ich ihm natürlich wünsche), ist diese Schenkung oder Verkauf unter Wert tatsächlich ohne Belang für das Erbe. Sprich das Haus ist weg.


    Tritt der Erbfall innerhalb von 10 Jahren nach der Schenkung ein, wird das Haus entsprechend den Regeln des § 2335 BGB auf dein Pflichtteil angerechnet.


    Das ganze ist aber aus der Entfernung kaum zu beurteilen, da für die genau rechtliche Einschätzung viele Faktoren von Belang sind, z.B. ob ein Testament besteht, was darin geregelt ist, ob du wirklich nur den Pflichtteil bekommst (d.h. die Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs), u.v.m.


    So einfach verkauft man aber kein Haus, da gehört ein Gang zum Notar dazu, die Änderung des Grundbuchs, usw. Wenn du dieses Prozedere "hinter deinem Rücken" deinem Vater und Bruder zutraust, würde ich schon das Gespräch suchen. Wenn nein, steckt sicher etwas anderes an der Überweisung.

  • Zitat

    Original geschrieben von rentnersurfer
    was ebenfalls merkwürdig ist dass mein vater aufgrund seines hohen alters jede noch so kleine entscheidung wochenlang im vorraus bedenkt und abwiegt, eine solch folgenreiche sache muss also schon ewig in der luft liegen. ich kann mir einfach nicht vorstellen dass er sich da zu irgendwas hat überreden lassen.


    schon mal dran gedacht dass dein Vater es (was es denn jetzt auch ist, Schenkung, mit/ohne Ausgleich usw.) sehr wohl wochenlang bedacht hat?


    Wenn es dich wurmt -> sprich ihn an
    Wenn es dich zwar wurmt aber die Angst zu groß ist -> harre der Dinge die da kommen.


    Von Erbschleicher (?) zu sprechen halte ich bei der Infolage auch für sehr gewagt

    Ohne Multitouch würde kein Windows laufen.


    Wie soll man sonst Strg+Alt+Enf drücken?

  • Die Tatsache, dass Du die beiden nicht einfach darauf ansprichst, sondern hier nachfragst, lässt berechtigterweise darauf schliessen, dass Du kein gutes Verhältnis zu ihnen hast und daher auch nicht nur misstrauisch bist, sondern von einem "Hintergehen" ausgehst?
    Ich meine, selbst wenn das Verhältnis nicht gut ist - was verlierst Du, wenn Du einfach mal nachfragst, was sich da abspielt? Wenn es Tatsache ist, bist Du zumindest im Bilde. Wenn Du falsche Vermutungen anstellst, kann es zumindest dazu dienen, dieses Thema einmal anzusprechen.
    Aber rein auf nicht klar zu deutende Beobachtungen fussend Dinge zu konstruieren, halte ich nicht für den richtigen Weg in so einem Fall.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • gut der begriff ist nicht korrekt, ich wusste nicht was ich sonst in den titel schreiben sollte. mir kam es im ersten moment so vor als sollte ich übervorteilt werden, weshalb ich auf diesen begriff kam.

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