Kriegen wir die D-Mark zurück?-Diskussions-Thread

Ach, und das ist nun besser, wenn es so läuft:

Zitat

Island wurde nicht gerettet, sondern hat seine Rückzahlung verweigert/vertagt.

Das entscheidende ist nun einmal, das Island mehr Zinsen zahlt, wie andere Staaten. Und das ist genau das Problem, was zur ersten Bankenkrise führte:

Zuviel gezahlte Zinsen, die aus hochspekulativen Geschäften stammten. Dann wird der Staat (die Bank) gerettet, aus Steuergeldern. Dann werden in Zuge dessen die Zinsen für Spareinlagen gesenkt und schon kommen die gleichen Banken wie in Fall 1 und zahlen (unrealistische) Zinsen für Spareinlagen.

Zitat

Original geschrieben von Timba69
Eben. Deshalb verstehe ich die Meinungen hier nicht:

Geld basiert nur aufgrund seiner Einschätzung.

Nicht mehr, nicht weniger. ...

Eben. Bei einer unabhängigen EZB (die sie ja fast ist), ist das, was sich hinter dem Begriff "Geld" verbirgt, eine bloße Verrechnungseinheit um den Handel mit Gütern aller Art abwickeln zu können, ohne dass jeweils ein direkter Warenaustausch erfolgen muss.

Letztlich ist der unbare Zahlungsverkehr also ein Papiertiger. Von daher verstehe ich nicht, wie die Farbe des Papiers und der darauf gedruckte Name einen entscheidenden Einfluss auf das Entstehen einer Misswirtschaft wie in GR haben sollen.

Montenegro hatte vor etlichen Jahren (vor und auch noch eine Zeit nach Einführung des Euro) die D-Mark zur offiziellen Wähung erhoben. Ein Land, das auch nicht aus dem vollen schöpft. In vielen ärmeren Staaten Lateinamerikas ist längst der Dollar das übliche Zahlungmittel für Waren von Wert. Das funktioniert prächtig. Auch wesentliche Teile der Schuldtitel dieser Länder lauten nicht auf die eigene Währung, weil sie dann gar nicht verkehrsfähig wären (was zum selben Problem führt, wie GR es jetzt mit dem Euro hat).

Eine gelegentliche Abwertung einer neuen griechischen Währung hätte auf viele der jetzt ungedeckten Forderungen überhaupt keinen Einfluss, weil Staatsanleihen weiterhin auf Euro (oder Dollar) lauten müssten, wenn Griechenland Geld vom Kapitalmarkt benötigt. Auch der internationale Handel würde doch nicht in der neuen Währung abgewickelt werden - die wäre nur für Allerweltsgeschäfte innerhalb Griechenland verkehrsfähig. Internationale Geschäfte liefen selbstverständlich weiterhin in Euro und das Problem bliebe exakt dasselbe. Oder irre ich hier?

Spaltet sich der Euro, wäre das Wasser auf die Mühlen der Zocker, die kleinere Währungen ganz einfach zum Spielball machen können mit der Folge, dass die Regierungen Europas nur noch die Rolle eines nahezu handlungsunfähigen Zuschauers hätten. Man sieht es am Schweizer Franken, der in eine Richtung marschiert, mit der man wenig glücklich ist.

Wie ihr merkt bin ich gegen eine Aufspaltung des Euro in Kleinwährungen, weil dann einige wenige Hedgefonds das Währungsgefüge im Nu durcheinanderwirbeln können. Damit kann nun wirklich niemandem gedient sein.

Frankie

Guten Morgen! Alles das ist schon längst bekannt. Draghi ist nicht mehr bei GS, auch das ist bekannt und hier schon diskutiert worden, es sei denn Du möchtest uns mit irgendwelchen Verschwörungstheorien amüsieren.

Danke Finnland!

http://www.n-tv.de/politik/Fin…tritt-article6669471.html

@ saintsimon:

Wieso Verschwörungstheorien? Er war bei GS, und in dem ZUsammenhang ist es eine direkte Kopie der Bankenkrise in den USA.
Guter Film dazu ist Money von M. Moore. Die Methoden von M.M. sind immer in der öffentlichen Meinnung "merkwürdig", treffen aber den Kern.

@007x:

Eben. Solange es in der Eurozone "wir" und "die" gibt, wird es keine gemeinsame Währung geben, die stabil ist. Finnland erkennt die Zeichen der Zeit. Da wird demnächst auch gewählt.
Das Projekt EU ist gescheitert, das Projekt Euro auch.....und ich hoffe, das kracht hier richtig.

Die Ersten werden sich erheben, wenn es auf Spareinlagen die Minuszinsen gab, Lebensmittel und Öl (Energie) teurer werden, und plötzlich des Deutschen liebtes Kind, der Auto unbezahlbar wird und Reisen ins Ausland quasi aufgrund des Wechselkurses teurer werden......

Zitat

Original geschrieben von saintsimon
Guten Morgen! Alles das ist schon längst bekannt. Draghi ist nicht mehr bei GS, auch das ist bekannt und hier schon diskutiert worden, es sei denn Du möchtest uns mit irgendwelchen Verschwörungstheorien amüsieren.

Insbesondere Monti / Draghi stehen in massivem Interessenskonflikt.
In ihren jetzigen Ämtern müssten sie im Grunde alles tun um die Banken an die Kandarre zu nehmen, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen und ihre Zockereien endlich abzustellen. Das werden sie aber nach 30 Jahren "Gehirnwäsche" ganz sicher nicht tun.
Ebenso wie ein Mafiaboss eher selten zur Polizei überlaufen wird und gegen seine ehemaligen Verbündeten kämpft, werden Ex-Banker als Politiker andere Ziele verfolgen, als dem oberen % der Gesellschaft zu weiterem Reichtum zu verhelfen.

Insofern stimme ich auch mit autares überein: Es muss ein Ausgleich wirtschaftlicher Ungleichgewichte stattfinden, von oben nach unten (das meine ich nicht geographisch).
Und nein, ich bin kein Linker

Timba69: Du hast recht, leider ist der Point of no return längst überschritten, sodass die Krise gar nicht mehr geordnet gelöst werden kann, sondern wahrscheinlich durch einen "großen Knall" beendet wird.

Übrigens - Steiler als senkrecht geht nicht- BIMM BAMM!

Zitat

Original geschrieben von Timba69
und Reisen ins Ausland quasi aufgrund des Wechselkurses teurer werden......

Dann wertet also die nächste deutsche Währung ab? Das hat sich bei dir bisher aber ganz anders angehört und deckt sich nicht mit deinen bisherigen Theorien bzgl. Im- und Exporte....

Edit:
danke ThomasGr! Mehr wollte ich zu diesem ganzen Thema auch gar nicht sagen! Auch das Target2 Saldo wird sich irgendwann ausgleichen. Entweder über die Jahre oder weil niemand mehr zahlen kann...

@ autares:

Du warst doch aber bis jetzt der Meinung, das wir die Ungleichheiten ausgleichen sollten, oder? Und zwar quasi für alle, oder?

Nicht das wir das vergessen, was du vor 4-5 Seiten geschrieben hast.....

Und ICH habe gesagt, das die deutsche Währung nicht den Wert hat, wie sie als DM gehabt hat und haben würde, hätten wir sie noch....und das steht nicht im Gegensatz zu Aussage der Wechselkurse.....

Zitat

Original geschrieben von thomasGr
Insbesondere Monti / Draghi stehen in massivem Interessenskonflikt.
In ihren jetzigen Ämtern müssten sie im Grunde alles tun um die Banken an die Kandarre zu nehmen, ihnen das Leben so schwer wie möglich zu machen und ihre Zockereien endlich abzustellen. Das werden sie aber nach 30 Jahren "Gehirnwäsche" ganz sicher nicht tun....

Du bist aber ein Insider ...