ZitatOriginal geschrieben von Printus
Nein, das ist keineswegs egal und auch nicht genau das gleiche. Wer schon dreimal zuviel hat und dann weiter Gier zu Lasten anderer (obendrein Schwächerer!) zeigt steht auf einer anderen Stufe als derjenige, der wenig hat und aus einer gewissen Notwendigkeit heraus Schnapper sucht. Du kannst auch nicht sagen "wer einem anderen ins Gesicht haut ist immer gleich schlecht, egal ob er eine Schlägerei anzettelt oder aus Notwehr handelt".
Das unterstellt ja, als wären alle, die bei Lidl, kik, Schlecker und Co. einkaufen, dazu gezwungen. Verkennt aber leider vollkommen die Realität. Wenn ich so beobachte in der Innenstadt, wer in diese Läden geht, wenn ich sehe, welche meiner Kunden Abbuchungen dieser Firmen vom Konto haben, dann ist die große Mehrheit nur aus einem Grund da: Gier nach Schnappern. Und das gerade eben NICHT aus der Notwendigkeit heraus. Wenn nur die, die dort hingehen müssen, weil sie sich teureres nicht leisten können, dort hingehen, könnten diese Firmen alle nicht existieren.
ZitatSo geizig, wie du es unterstellst, ist die große Masse der Menschen durchaus nicht.
Doch, genau das ist sie. In etwa im gleichen Verhältnis wie "die Manager" pauschal gierig sind.
ZitatHaben die "Kunden" der Bundesregierung sich aber gewünscht, dass Steuersenkungen vorsprochen werden, die - für jeden sichtbar - nie finanzierbar waren?
Ich sag das mal so: jeder, der eine Steuersenkungspartei direkt gewählt hat, der wollte wohl auch, dass das versprochen würde. Und wer nicht die Steuersenkungspartei gewählt hat, sondern die CDU, der hat es zumindest billigend in Kauf genommen. Ist ja nicht so, als wäre der Bürger darüber vor der Wahl getäuscht worden. Insofern kann ich den Wähler auch nicht pauschal aus der Verantwortung entlassen. Wahlbetrug sehe ich hier ausnahmsweise mal nicht.
ZitatEigenes Handeln zu reflektieren ist gut und schön, aber das machen die meisten Bürger schon zwangsläufig, während auf den Ebenen, wo die großen Räder gedreht werden, nicht wirklich Veränderungen stattfinden.
Die meisten Bürger reflektieren zwangsläufig ihr Handeln? Woran machst Du das denn fest? Dem widerspreche ich ganz entschieden. Sonst gäbe es Schlecker doch z.B. längst nicht mehr. Der Bürhger reflektiert viel zu wenig und befindet sich viel zu oft in einer passiven Stellung. Ich erwarte es von jedem einzelnen, dass er sich n Kopf macht genauso wie ich es von jedem in der Politik und Wirtschaft erwarte, sicher dort mit besonderer Verantwortung. Aber ich spreche niemanden von der eigenen Verantwortung frei, nur weil andere Leute versagen.