Kriegen wir die D-Mark zurück?-Diskussions-Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    ... Jedoch sind die Preise vor dem Euro schon stark angezogen, weil die Leute in Immobilien investiert haben, danach stieg der Preis extrem weiter. Ich habe 1999 ein Mehrfamilienhaus für 355.000 DM und dieses 2004 für 475.000 Euro verkauft. Denke daher das man fast von "über Nacht" sprechen kann. Ich wüsste ebenfalls, dass ich heute für mein Haus deutlich mehr als das Doppelte bekommen würde. Der Preis hätte sind ohne den Euro nicht so entwickelt...


    Du erweckst den Eindruck, einen Gewinn gemacht zu haben, was bei starker Inflation so nicht wirklich der Fall wäre.


    Die Schweizer haben den € gar nicht eingeführt, jammern aber ständig über steigende Mieten und Immobilienpreise.


    Immo-Preise werden durch regionale Nachfrage-Schwankungen, bald auslaufende Fördermaßnahmen u.a. mitbestimmt. Was in HH läuft, muß woanders gar nicht so sein, egal welche Währung man nimmt.


    In den letzten zehn Jahren haben z.B. die Preise für Bank- u. Telekommunikations-Dienstleistungen nachgelassen, es haben Preiskriege im Lebensmittel-Einzelhandel stattgefunden, Währungs-Wechselgebühren sind oft weggefallen etc.


    Natürlich gab es während der Einführung des € einzelne dreiste Preiserhöhungen bei nichtregulierten Angeboten, aber es lag nicht "am Euro", sondern "am Geschäftsmann", der solche Übergangsphasen gerne für Preistricksereien gegenüber dem Kunden nutzt. Das passiert auch gerne z.B. bei MwSt-Erhöhungen.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Mehrfamilienhaus 1999 für 355.000 Deutsche Mark gekauft? Kleines Doppehaus oder im Osten?
    2004: 475.000 Euro?
    2011: 950.000 Euro?


    Hast du Armaturen aus Platin verbaut?


    Sinnvoll ist natürlich auch die Nichteinhaltung der Spekulationsfrist. Aber wir sollten einem Mäzen wie dir dankbar sein, der unseren maroden Staat derart gönnerhaft gegenübersteht :top:

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Dauerposter
    Mehrfamilienhaus 1999 für 355.000 Deutsche Mark gekauft? Kleines Doppehaus oder im Osten?
    2004: 475.000 Euro?
    2011: 950.000 Euro?


    Hast du Armaturen aus Platin verbaut?


    Sinnvoll ist natürlich auch die Nichteinhaltung der Spekulationsfrist. Aber wir sollten einem Mäzen wie dir dankbar sein, der unseren maroden Staat derart gönnerhaft gegenübersteht :top:


    355.000 Deutsche Mark 1999 in Hamburg Marienthal gekauft, 2004 für 475.000 Euro verkauft. Im Laufe der Jahre habe ich ca. 30.000 DM investieren müssen. Beim Verkauf musste ich 1,5% an den Fiskus abführen, da die 7 Jahre noch nicht voll waren. Aber es hat sich gelohnt wie ich denke.
    Von 2011 habe ich nichts geschrieben, zumal die Immobilienpreise nie so stark gestiegen sind wie während der Euro Umstellung. Ich hätte das Haus auch nie verkauft, wenn es sich nicht so gelohnt hätte und mir damit die Schuldenfreiheit in meinem privaten Haus und Betrieb gesichert hätte.
    Warum ich ein Mäzen gegenüber unserem Staat sein sollte weiß ich nicht, ich zahle Steuern und schaffe Arbeitsplätze, trotzdem habe ich nichts zu verschenken.


    Dennoch sind mit der Einführung des Euro viele Preise nach oben gerundet worden, auch wenn auf irgendeinen Papier vielleicht was anderes steht...

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    ...


    Dennoch sind mit der Einführung des Euro viele Preise nach oben gerundet worden, auch wenn auf irgendeinen Papier vielleicht was anderes steht...


    Wie schon gesagt, es war die freie Entscheidung der Unternehmer, ohne Mehrwert im Windschatten der Betragsumstellungen den Kunden zu verarschen. Wenn Parkhäuser nun plötzlich 1 € statt 1 DM für die Stunde verlangten, dann sicher nicht wegen starken Wertverfalls der Währung.


    Es wurde schlichtweg versucht neue Preisniveaus zu etablieren, obwohl die Kosten für die Unternehmer (z.B. Mietkosten, Lohnkosten, laufende Verträge) gar nicht stiegen.


    "Echte" Inflation, sogar "automatisch", gabs früher z.B. in Italien mit der "scala mobile", wo die Gehälter regelmäßig und systematisch an die Inflation angepasst wurde, was wiederum zu Preissteigerung und weiterer Inflation führte.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Scala_mobile


    In Luxemburg gibt es sowas ähnliches heute noch (Index-Anpassungen) und entsprechend hoch ist die Inflationsrate dort:


    http://www.tageblatt.lu/nachrichten/luxemburg/story/25416846


    ..."
    Index-Kritiker [Yves] Mersch verwies auf die angeblich negativen Folgen des Luxemburger Indexsystems hin. Die Inflation hat im vergangenen Jahrzehnt die Lohnstückkosten in Luxemburg um 37 Prozent in die Höhe getrieben. In Deutschland waren es nur acht Prozent, in Frankreich 25 Prozent, in Belgien 23 Prozent. Andere Länder wie Spanien und Griechenland bemühten sich mit Erfolg, ihre Löhne wenigstens zu halten, betonte Mersch. Luxemburg bemühe sich hingegen um die europäische Spitzenposition.


    De-Industrialisierung


    Die Folge laut Mersch ist eine regelrechte De-Industrialisierung Luxemburgs. Der Anteil der verarbeitenden Industrie an der Gesamtwirtschaft sei von 1995 bis 2009 von 13,7 Prozent auf 6,5 Prozent gefallen. Diese Entwicklung habe in Luxemburg zu einer strukturellen Arbeitslosigkeit geführt. Die Reform des Indexsystems sei wesentlich, so Mersch, der dabei sogar dessen Abschaffung nicht ausschloß.
    ..."

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  • Die Währungsumstellung hat aber diesen Windschatten verursacht und dem durchschnittlichen Konsumenten ist das kaum aufgefallen, weil er noch von den vermeintlich niedrigen Preisen geblendet wurden.
    Ob dabei der Euro oder der Unternehmer den Ausschlag gegeben hat ist im Grunde egal, es zählt das Ergebnis für den Konsumenten...

  • Nö, das ist nicht egal. Die Verschleierung der eigentlichen Ursache bietet dir die Möglichkeit Polemik gegen den Euro aufzufahren. Anders müsstest du dich über gierige Unternehmer echauffieren, aber da du selber einer bist ist der Euro doch der liebere Fein.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von Hamburger Jung
    Von 2011 habe ich nichts geschrieben, zumal die Immobilienpreise nie so stark gestiegen sind wie während der Euro Umstellung.


    Du schriebst:


    Zitat

    Ich wüsste ebenfalls, dass ich heute für mein Haus deutlich mehr als das Doppelte bekommen würde

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Ich meinte mein privates Haus ! Wenn ich das heute verkaufen würde, dann würde ich immer noch mindestens das doppelte bekommen, als ich dafür vor dem Euro bezahlt habe. Aber das würde unter dem Strich nichts bringen, weil ich ja für ein neues Haus auch so einen extrem hohen Preis zahlen müsste.
    Mein Mehrfamilienhaus habe ich Aufgrund der enormen Preisentwicklung verkauft und eben weil der Gewinn meine weiteren Kosten gedeckt hat.
    Ich habe dem Euro schon mein schuldenfreies Haus zu verdanken.


    Ich musste als Unternehmer die Preise natürlich nach oben aufrunden. Auch wenn die Fahrzeugpreise nicht direkt explodiert sind, so stiegen die Ersatzteilpreise locker um 50% innerhalb eines Jahres. Diese Mehrkosten musste ich zum Teil weitergeben, oder auch für den Kunden dämpfen.


    Die freiwillige Verpflichtung des Handels die Preise nicht steigen zu lassen war nach 6 Monaten schon vom Tisch...

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