Kriegen wir die D-Mark zurück?-Diskussions-Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von autares


    Und wenn ich mir hier die Kommentare von Bielefelder lese, muss ich leider zugeben, dass ich da eher den griechischen Fischer unterstütze mit meinen Steuergeldern als einen deutschen Hartz IV Empfänger. Soviel zum Thema "eine Nation" von meiner Seite...




    Ich bin kein Hatz 4 Empfänger. (Falls das eine Anspielung war) :eek:


    LG

  • Ach, Bielefelder war sich doch schon vor Wochen sicher, dass "am Wochenende" die DM2 eingeführt wird, weil die entsprechenden Geldtransporter bereits unterwegs sind :rolleyes: Und wegen der "United States of Europe" kann ich autares nur zustimmen. Das sollte zumindest das Fernziel sein. Viele notwendigen Maßnahmen (und das ist nicht nur finanzpolitisch, sondern auch umweltpolitisch so) lassen sich mit der momentanen "Kleinstaaterei" nur viel zu zäh umsetzen.

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Ich verstehe immer noch nicht, wieso man sich kein "United States of Europe" wünschen kann. Ich finde die Idee super. dass so etwas nicht von heute auf morgen passieren kann, sollte klar sein.


    Und wenn ich mir hier die Kommentare von Bielefelder lese, muss ich leider zugeben, dass ich da eher den griechischen Fischer unterstütze mit meinen Steuergeldern als einen deutschen Hartz IV Empfänger. Soviel zum Thema "eine Nation" von meiner Seite...


    Die Idee von "United States of Europe" mag ja aus den Sicht eines armen Landes recht angenehm sein, aber für Deutschland ist es im Nachhinein kein guter Deal. Deutschland ist ein Geberstaat, hoffen wir mal dass wir nicht zum Nehmerstaat werden, von wem sollten wir dann nehmen ?
    Wir werden in Europa niemals die Staaten so vereinigen wie in den USA, wer das glaubt ist ein Traumtänzer. Dafür sind die europäischen Staaten zu unterschiedlich.


    Woher weißt Du denn, ob der Hartz 4 Empfänger nicht vielleicht ein Fischer aus Griechenland ist ?.
    Deine Einstellung in allen Ehren, aber freue Dich auf den Tag an dem Du ohne einen Cent in der Tasche dastehst, weil Dein Arbeitgeber sich Dich nicht mehr leisten kann und der Staat Dir kein Hartz 4 mehr anbieten kann, weil das Geld beim griechischen Fischer liegt :top:

  • Schöner Artikel. Insbesonder der Hinweis auf den EU-(Minister-/Regierungs-Chef-)Rat ist wichtig, da dies immer noch das Machtzentrum der EU ist, und nicht etwa die gerne attackierte Kommission.


    Ich glaube, vielen ist nicht Bewusst, daß z.B. gerade viele Schweizer sich ein Scheitern und Zerfall der EU implizit herbeiwünschen. Es ist nicht nicht gerade eine freundliche Distanziertheit gegenüber der EU, sondern vielmehr wadenbeisserische Missgunst, welche dort in rechtskonservativen Kreisen herrscht. Man profitiert zwar gerne vom freien Zugang zum großen EU-Binnenmarkt, den niedrigeren Preisen und der Einfachheit durch den Euro, aber ein Erfolg der EU widerspräche der egozentrischen Kleinstaatsideologie und der Überheblichkeit gegenüber anderen "Schrottnationen".


    Die Schweiz leistet sich eine immer noch verhältnismäßig große Wehrpflicht-Milizarmee, findet aber kein reales Feindbild für deren Existenzberechtigung. Also wird von manchen ein Zerfall der EU und daraus folgende, mögliche kriegerische Handlungen in Europa herbeifabuliert, um dann auf solche fiktive Angriffe auf die CH vorbereitet zu sein. Einige erwarteten ja schon marodierende Horden aus Griechenland, welche über die reiche Schweiz herfallen könnten und beschwören die traditionelle Wehrhaftigkeit.


    Das alles ist nicht von mir erfunden, sondern sowas findet sich in den Leserkommentaren der Schweizer Online-Zeitungen. Solche nette Nachbarn liebe ich ...

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Ich verstehe immer noch nicht, wieso man sich kein "United States of Europe" wünschen kann. Ich finde die Idee super. dass so etwas nicht von heute auf morgen passieren kann, sollte klar sein.


    Der Meinung bin ich seit Jahren, aber kein Politiker arbeitet ernsthaft darauf hin, die denken alle viel zu klein. Und so groß sind die Unterschiede zwischen den Staaten nicht, kulturell gesehen sind das allenfalls Details, vergleichbsr mit den Unterschiedlichen Mentalitäten in verschiedenen US-Bundesstaaten.
    Wirtschaftlich gesehen bestehen noch größere Differenzen, aber die lassen sich doch beseitigen, vor allem da mit einem Vereinten Europa auch eine größere Wirtschaftsmacht winkt.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Es ist doch gerade die Politik, die den Vereinigungsprozess in Europa vorangetrieben hat - u.a. ausgehend von den schrecklichen Ereignissen im 20 Jahrh.
    Jedenfalls erinnere ich mich nicht an Großdemonstrationen, bei denen die Menge Europa-Parolen skandiert hat...

  • Zitat

    Original geschrieben von Qwerlk
    Es ist doch gerade die Politik, die den Vereinigungsprozess in Europa vorangetrieben hat - u.a. ausgehend von den schrecklichen Ereignissen im 20 Jahrh.
    Jedenfalls erinnere ich mich nicht an Großdemonstrationen, bei denen die Menge Europa-Parolen skandiert hat...


    Das schon, aber die Politiker haben es recht halbherzig gemacht. Denn jeder Transfer von Befugnissen auf die EU-Ebene ginge ja mit eigenem Machtverlust einher. Und wer einmal die Macht erklommen hat, der gibt sie ungerne wieder ab.
    Man sieht das ja an den eingeschränkten Befugnissen des EU-Parlaments. Diese darf nur soviel, wie ihr die nationalen Politiker bei den Vetrtragsentwürfen zu den Evolutionsstufen der EU widerwillig zubilligten. Das durchaus vorhandene strukturelle Demokratiedefizit ist nicht die Schuld von "Brüssel" selbst, sondern von nationalen Eifersüchteleien bei der Gestaltung.


    Für die nationalen Politiker ist die EU sowohl Mittel zum Zweck, als auch Sündenbock, je nach Bedarf.


    Ein weiteres Problem ist zunehmende Überalterung der Bevölkerungen in der EU, also viele Alte und wenig Junge in der öffentlichen Meinung, wodurch eventuelle nationale Nostalgie ( oder auch DM-Nostalgie) der Älteren einen deutlichen Einfluß auf die öffentliche Meinungsbildung hat, und den Jungen, welche mit offenen Grenzen und gemeinsamer Währung aufgewachsen sind, die Zukunft verbaut.

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  • Ich würde das nicht mit Nostalgie abtun. Deutschland ist größtenteils kein Land, in dem die Leute gerne etwas riskieren. Veränderungen jeder Art machen den Leuten einfach Angst, und wenn es ums Geld geht um so mehr. So gesehen läuft die gesamte Argumentation mit dem großen Ziel, das der kleine Michel nicht sieht, voll gegen die Wand. Die meisten Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Veränderungen eben nicht gleichermaßen Chancen wie Risiken bieten. Meistens waren die Folgen negativ.
    Und dieser Thread zeigt bestens wie reagiert wird wenn man sagt: der € bringt mir nichts, die EU auch nicht. Da kommt garantiert jemand daher und gibt seine im Unterricht/Fernsehen gelernten Phrasen wieder. Das geht gar nicht, sorry.
    Die Quittung für diese Ignoranz kann man schön an der letzten Emnid-Umfrage ablesen:


    70% der FDP-Anhänger wollen die DM zurück.
    53% der SPD-Anhänger
    http://www.focus.de/magazin/ku…k-zurueck_aid_670415.html


    Entweder das Marketing der EU ist grottenschlecht, oder die EU leistet nicht das, was sie verspricht. Oder beides zusammen.

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

  • Zitat

    Original geschrieben von saintsimon




    Ein weiteres Problem ist zunehmende Überalterung der Bevölkerungen in der EU, also viele Alte und wenig Junge in der öffentlichen Meinung, wodurch eventuelle nationale Nostalgie ( oder auch DM-Nostalgie) der Älteren einen deutlichen Einfluß auf die öffentliche Meinungsbildung hat, und den Jungen, welche mit offenen Grenzen und gemeinsamer Währung aufgewachsen sind, die Zukunft verbaut.


    Das denke ich ist ein unterschätztes Problem. Ich kenne viele in meiner Altersgruppe (25-30) die mene Meinung teilen. Unter jüngeren ist die Meinung wahrscheinlich noch stärker vertreten, bei meinen Geschwistern ist es vollkomen normal mal ein langes WE nach London,Warschau,Bratislava oder in eine andere europäische Metropole zu fahren. Irgendein Kumpel eines Kumpels kennt da immer jemanden den man besuchen kann.
    Zusätzlich steigt der Austausch durch die höhere Flexibilität der Bachelor-Studiengänge, ein Kumpel von mir hat ein Auslandssemester in Skandinavien eingelegt und dabei Leute aus Südeuropa kennen gelernt. Also ist man sich danach immer gegenseitig besuchen gefahren, teilweise auch mit der ganzen Clique im Gepäck.


    Durch die Reisefreiheit und gemeinsame Währung wurde es dermaßen erleichtert Kontake (auch dauerhafte) in andere EU-Staaten zu knüpfen, wie es ältere Semester überhaupt nicht gewohnt sind, dummerweise sitzenn die an den Schaltstellen der Macht und blockieren die weitee Integration der jüngeren Generationen.



    Edit: Was sollen einem solche Zahlen sagen? Was ist mit den ganzen Leuten, die ohne DM aufgewachsen sind? Wie sollen die sich die DM zurück wünschen, weil ihnen der Euro nichts bringt? Ich bekomme meinen Lohn seit meiner ersten Arbeitstelle (Nebenjob im Abi) in Euro...

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Durch die Reisefreiheit und gemeinsame Währung wurde es dermaßen erleichtert Kontake (auch dauerhafte) in andere EU-Staaten zu knüpfen, wie es ältere Semester überhaupt nicht gewohnt sind, dummerweise sitzenn die an den Schaltstellen der Macht und blockieren die weitee Integration der jüngeren Generationen.


    Reisefreiheit gibt es schon seit Jahrzehnten, und wir sind auch viel gereist. Wenn die EU nur Urlaubsvorteile bietet kann ich nur sagen: Gute Nacht Marie.


    Alles was irgendwie in die Richtung läuft, dass "EU-Ablehner" bildungsferne Freaks sind, die keine Reisen unternehmen und fremde Leute kennenlernen, kannst Du vergessen. Das reden sie Dir ein, damit Du Dich als weltoffener Mann mit Format fühlst, wenn Du in den Billigflieger steigst, während die "Nostalgiker" als Deppen dastehen. Ja nee, die Nummer ist absolut durchschaubar. Das ist kein Vorwurf an Dich, nicht falsch verstehen.


    Wirtschaftliche Aspekte könnte man im Prinzip auch schnell durchwinken, siehe die
    Europäische Zollunion.
    In dieser ist zB die Türkei, die bekannterweise nicht in der EU ist, andere Länder waren vor ihrem EU-Beitritt auch dort enthalten. Zahlen also keinen/wenig Zoll, haben vereinfachte Abwicklungsmöglichkeiten usw.


    Um das mal zusammenzufassen: das was Dir als EU verkauft wird, gab es schon, bevor es die EU gab. Ausgenommen natürlich gemeinsame Gesetzgebung und Währung, sowie neuerdings gesamtschuldnerische Haftung.


    Zitat

    Original geschrieben von raix
    Edit: Was sollen einem solche Zahlen sagen? Was ist mit den ganzen Leuten, die ohne DM aufgewachsen sind? Wie sollen die sich die DM zurück wünschen, weil ihnen der Euro nichts bringt? Ich bekomme meinen Lohn seit meiner ersten Arbeitstelle (Nebenjob im Abi) in Euro...


    Woher soll ich wissen warum Du Dich dann damit befaßt :)

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

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