Wer zahlt eigentlich die Zeche bei Schubladenverträgen?

  • Als Händler gewinnt man mit Schubladenkarten auf Dauer sicher keinen Blumentopf.


    Deshalb wird man ja bei vielen "Schubladen geeigneten" Vertragsabschüssen gezwungen mindestens 1x eine SMS pro Karte zu verschicken. (Ich meinte die Passage die oft kommt "schicke AP Frei an xxxxx um eine Gutschrift der Anschlussgebühr zu bekommen".")


    Dann wurde die Karte wenigstens überhaupt mal eingebucht und überhaupt mal benutzt. So kann man ja wenigstens die einfachsten automatischen Checks die nur nach "0" suchen ausschalten.


    Oft hoffen die Händler bestimmt auch das wenigstens die Inklusivleistung (Freiminuten, Freisms, Freivolumen) mitgenommen wird. Auch dann fällt es nicht so auf.

  • Zitat

    Original geschrieben von jeps
    Oft hoffen die Händler bestimmt auch das wenigstens die Inklusivleistung (Freiminuten, Freisms, Freivolumen) mitgenommen wird. Auch dann fällt es nicht so auf.

    Vielleicht kann jemand mit früheren Einblicken dazu etwas sagen. Macht es für den vermittelnden Händler einen Unterschied, ob eine Karte tot in der Schublade liegt oder ob die Inklusivleistungen fleissig benutzt werden, aber kein Verkehr darüber hinaus und auch keine eingehenden Anrufe? Vielleicht ist das ja sogar je nach Anbieter und deren aktueller Provisionspolitik unterschiedlich. Kommen Händler bei Inanspruchnahme von Inklusivleistungen besser weg?


    Dem Anbieter selbst könnte eine dauerhaft nichtmal eingebuchte Karte immer noch lieber sein, als eine zumindest zeitweise eingebuchte Karte, die zum einen die Infrastruktur in Anspruch nimmt und durch den Verbrauch der Inklusivleistungen auch noch Kosten verursacht, die sich natürlich je nachdem, ob man Netzanbieter oder Provider ist unterschiedlich gewichtet sind.

    Je suis Charlie

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Vielleicht kann jemand mit früheren Einblicken dazu etwas sagen. Macht es für den vermittelnden Händler einen Unterschied, ob eine Karte tot in der Schublade liegt oder ob die Inklusivleistungen fleissig benutzt werden,


    Bei bestimmten Angeboten wie älteren Service-Provider Verträgen (z.B. D-Plus) oder VIAG/o2 bekommt der Händler eine Airtime-Provision, also einen Anteil an den erzeugten Kosten.


    Für ankommende Anrufe bekommt der Händler nix, der Service-Provider nix nur der Netzbetreiber bekommt was, wenn der Anruf aus einem Fremdnetz rein kommt. Intern kann mann von Interconnect-Preisen nahe Null ausgehen.


    Falls ein Kunde sich nur anrufen läßt, ist das dem Netzbetreiber noch recht, dem Service-Provider nicht, dem Händler mit AirTime Provision schon gar nicht. Der Händler kann den Kunden "ansprechen" und ihm "neue" Angebote machen, wenn der Kunde aber nicht reagiert oder umzieht (und dem Händler die neuen Daten nicht verrät) ist Essig. Ob die AirTime-Provision ewig bezahlt wird, mögen mitlesende Händler bestätigen oder dementieren.


    Bei den Schubladenkarten gehts aber oft um Kartenzahlen (wird gerne mit Kundenzahlen verwechselt). An der Börse sieht sowas toll aus.

  • Zitat

    Original geschrieben von jeps
    Mit den Netzbetreibern ist das so wie mit Krebs. Sie wollen und brauchen unbegrenztes Wachstum.


    Das hast du schön ausgedruckt! Danke, ganz großes Kino! :top:


    Zitat

    Original geschrieben von jeps
    Aktionäre haben sich von gestiegenen Neukundenzahlen beeindrucken lassen. Das ließt sich halt sehr schön. Daher sind die Aktienkurse gestiegen und das freut alle.


    WAAAS??? Ernsthaft?
    Ich habe nicht mit eingedacht, das damit der Profit maximiert wird... ich bin für die Abschaffung von Börse und Spekulanten. Man soll Geld mit legaler Arbeit UND welche einem nützt (Dienstleistung/Produktion).



    Zitat

    Original geschrieben von jeps
    Leider haben die Aktionäre dazu gelernt. Bloße Neukundenzahlen, also Karteileichen interessieren jetzt nicht mehr. Jetzt zählt Umsatz pro Kunde, das ist brutale Wirklichkeit und damit kann man nicht beeindrucken.


    Und warum hate vodafone letztens raus, das sie tausende prepaid-neukunden haben und einer im Schnitt ca. 15 EUR ausgibt?
    Was nutzt einem Unternehmen eine solche PM, wenn der Laie auf Börse nicht achtet und dem das doch egal ist!
    Warum keine Schnittstelle zur Börse?


    Zitat

    Original geschrieben von jeps
    Deshalb gibt es mittlerweile auch immer weniger Angebote bei denen man noch richtig Gewinn macht da überall Provisionen gekürzt werden mussten.


    Ich finde das ist immernoch so!

  • Zitat

    Original geschrieben von drueckerdruecker
    Vielleicht kann jemand mit früheren Einblicken dazu etwas sagen. Macht es für den vermittelnden Händler einen Unterschied, ob eine Karte tot in der Schublade liegt oder ob die Inklusivleistungen fleissig benutzt werden, aber kein Verkehr darüber hinaus und auch keine eingehenden Anrufe? Vielleicht ist das ja sogar je nach Anbieter und deren aktueller Provisionspolitik unterschiedlich. Kommen Händler bei Inanspruchnahme von Inklusivleistungen besser weg?


    Dem Anbieter selbst könnte eine dauerhaft nichtmal eingebuchte Karte immer noch lieber sein, als eine zumindest zeitweise eingebuchte Karte, die zum einen die Infrastruktur in Anspruch nimmt und durch den Verbrauch der Inklusivleistungen auch noch Kosten verursacht, die sich natürlich je nachdem, ob man Netzanbieter oder Provider ist unterschiedlich gewichtet sind.


    Nun...


    Für den Händler ist es in soweit wichtig das die Karte nicht in der Schublade liegt, weil viele Netzbetreiber oder Serviceprovider Statistiken erstellen. Wenn keinerlei Dienste genutzt werden (ob nur ausgehend, oder auch eingehend gezählt wird ist je nach dem verschieden). Die Statistik ist besonders dann interessant, wenn mehr Provision gezahlt wurde, also per Fixkosten wieder garantiert reinkommen.


    So erkläre ich mir auch warum bei einigen Händlern, wie bei eteleon.de man eine SMS senden muss um den Anschlusspreis von eteleon erstattet zu bekommen. Dann wurde die Karte ja wenigstens 1x benutzt und somit hat man wenigstens die simpelste Testmethode ausgeschaltet.


    Ob die Netzbetreiber oder Serviceprovider an ausgeklügelten Testmethoden auf Schubladenkarten interessiert sind ist eine andere Frage. Auf der einen Seite ja, auf der anderen Seite sind solche Daten wenn sie viele Schubladenkarten anzeigen ja unter Umständen schlecht für die Börse.


    Auf der einen Art geben Netzbetreiber oder Serviceprovider vor keine Schubladenkarten zu wollen und auf der anderen Art genügt bereits eine SMS oder ein Anruf um zu vermerken das es keine Schubladenkarte ist. Somit ist das Soll neue "aktive" Kunden zu gewinnen ja erfüllt, gut für die Kundenzahlen.


    Das es aus wirtschaftlicher Sicht besser ist wenn der Kunde Umsatz generiert, z.B. wenig Kosten durch einige netzinterne Anrufe per Flatrate und viele netzexterne Anrufe für 0,29 EUR pro Minute und jeden Monat 100 EUR Zeche ist klar. Natürlich ist das schöner als einer der nur seine 100 Freiminuten in Fremdnetze abtelefoniert und sonst keine Umsätze generiert.


    Die statistische Prüfung ob tote Karten generiert werden hat aber weniger mit der wirtschaftlichen Überlegung zu tun. Wenn einer nur seine Inklusivleistung nutzt (also für den Anbieter kein Gewinn bringt) wird dem Händler dennoch nichts passieren. Wenn ein Händler nur Schubladenkarten generiert gewinnt er damit keinen Blumentopf.

  • Zitat

    Original geschrieben von eve123
    da ist wohl einer neidisch dass hier über insider-themen gesprochen wird?


    arme wurst.



    Du bist mein Held im rosa Tütü! :top:
    Seit 2009 dabei? Du hast noch Einiges zu lernen... Würstchen

    - Wahrscheinlich ist mehr als möglich und weniger als überwiegend wahrscheinlich -

  • keiner! Es gibt keine Zeche!
    Wenn man 1000k Playstations bestellt, bekommt man die auf jeden Fall für unter 200 Euro/Stück. Und bei den Handys sind es meistens sogar Netzbetreiber Handys, die irgendwo im Lager Staub sammeln. Also macht keiner wirklich einen großen Gewinn (Netzbetreiber kann sogar mit mehreren Kunden werben), verloren wird aber auch nichts (Provision vom Händler und der Kunde kriegt was billigeres als im Shop und meistens dazu den Vertrag mit Freiminuten), Win-Win Situation, die Wirtschaftslage verbessern und Geld zirkulieren lassen:)

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