Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

Und wie hoch sind die Kosten durch die GAUs in Japan?

Oder wie hoch sind die Kosten für die Endlagerung der verstrahlten AKWs und des ganzen Mülls den sie produzieren?

Oder noch beeser: Wie hoch wären die "Kosten" wenn in Deutschland mal ein AKW hoch geht?

Dieses Rumgeheule wegen der Kosten, ich kann's echt nicht mehr hören. Die meisten beziehen doch immernoch überteuerten Atomstrom, obwohl es zum Beispiel von Naturstrom das Ganze zum selben Preis gibt.
Aber der Strom kommt ja aus der Steckdose, und überhaupt ist man viel zu bequem etwas zu ändern...

Zitat

Original geschrieben von Brainstorm
N
ZB: Wird die Behauptung, daß eine Glühbirne durch den Heizeffekt CO2 spart auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger. Erstens mal würde das sowieso nur im Winter funktionieren, im Sommer wird unsinnig Wärme erzeugt, die man dann im besten Fall durch ein offenes Fenster, im schlechtesten durch eine Klimaanlage nach draußen befördert. Spareffekt Null, im Gegenteil. N

Das ist lustig - genau im Winter brauch ich Glühbirnen am meistesten.... im Sommer so gut wie nie....

Ich hab vor einigen Monaten mal eine sehr interessante Dokumentation, über die Sicherheit deutscher Atomkraftwerke gesehn, ich glaube es war auf WDR kurze Zeit nach Fukushima.
Dort wurde recherchiert wie die Notfall Pläne, Die Sicherheitschecks, die Überwachung ect. aussehn bei den Behörden wie bei den Kraftwerken und deren Betreiber.
Und war schon echt heftig wie schlampig das ganze läuft.
In vielen Städten und Gemeinden gibts keine richtigen Nofallpläne oder nur halbherzig umgesetzte.
Die Überwachung des Reaktors ist auch sehr amüsant könnte man fast schon sagen.
Das Kamera Team hatte einmal Glück gehabt und haben gefilmmt wie eine Fehlermeldung im Kontrollraum/Überwachungsraum kam und alle haben versucht das Probelm zu lösen aber niemand wusste wirklich genau was los war und aufeinmal war es dann wieder weg und ja, der Reporter meinte dann was los war und alle meinten nur das man es nicht genau wisse aber danach noch sucht und das sowas öfters vorkommt und ziemlich rountine ist.
Darauf hin wollte der Energiebetreiber, ich glaube es war RWE oder EoN dass das Filmmaterial nicht ausgetrahlt werden sollte.
Und dort wurden auch noch einige andere sachen aufgedeckt wo man einfach nur den Kopf schüteln kann.
Leider fällt mir diese Doku nicht mehr ein.

Und ja es stimmt schon man muss schauen wo die Energie herkommen soll wenn alle Akw´s abgeschaltet sind aber ich bin froh wenn die dinger weg sind und sei´s drumm das die Nachbarländer welche haben.
Irgendwer macht immer den ersten Schritt und das sind jetzt nunmal wir.

Zitat

Original geschrieben von UseDevice
Irgendwer macht immer den ersten Schritt und das sind jetzt nunmal wir.

Es gibt auch den Spruch "Einer muss immer der Dumme sein" und das sind jetzt nunmal wir. Denn wir Dummen kaufen dem Ausland dann den Atomstrom zu horrenden Summen ab und haben uns ein Ei gelegt.

Jedem das Seine. Der Franzose jedenfalls lacht recht herzlich. Und baut noch ein paar AKW direkt an die deutsche Grenze.

Zitat

Original geschrieben von basti12
Der Franzose jedenfalls lacht recht herzlich. Und baut noch ein paar AKW direkt an die deutsche Grenze.

Was ja nicht so schlimm wäre, wenn französische KKW wenigstens noch sicherer wären als deutsche. Doch das Problem ist - und das ist spätestens seit in den 1990er-Jahren genügend Details über die Bau- und Sicherheitsmängel des KKW Cattenom bekannt wurden wohl Bestandteil des Allgemeinwissens - dass unsere Nachbarn keineswegs bessere oder sicherere Reaktoren bauen als hier in Deutschland, eher im Gegenteil.

Glaubt jemand von den "KKW-jetzt-sofort-abschalten-"Befürwortern denn allen Ernstes, dass die Radioaktivität bei Störfällen in französischen KKW an der Grenze Halt macht? Oder dass man in Frankreich im INES-Fall mit einem professionelleren Krisenmanagement aufwarten könnte als bei uns? Also bitte, dazu müsste man doch auch noch an den Weihnachtsmann, den Klapperstorch und die Fee mit den dicken Dingern glauben...

Es ist einfach, Forderungen wie "Sofort abschalten" aufzustellen. Doch hat sich schon jemand mal ganz praktisch vorgestellt, was es bedeutet, wenn ca. ein Viertel der deutschen Stromproduktion von heute auf morgen wegfällt? Nicht nur, dass Strom aus Kernkraft die sogen. Grundlast deckt, also den Strombedarf, der immer besteht, und dass eine zuverlässige und unterbrechungsfreie Abdeckung der Grundlast für die Energieversorgung in diesem Land ungefähr so wichtig ist wie eine zuverlässige und unterbrechungsfreie Versorgung der Tankstellen mit Kraftstoffen für die Aufrechterhaltung der Mobilität in diesem Land. Erschwerend kommt hinzu, dass man diese Grundlastsicherung nur mittels Energieträgern vornehmen kann, die unabhängig von Wind, Sonne oder Temperatur funktionieren. Auf Hochdeutsch: statt mit KKW decken wir die Grundlast dann mit Kraftwerken ab, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden - eine fantastische Lösung, die sicherlich einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten wird.

Die Aufrechterhaltung der Energieversorgung in diesem Land ist einfach zu wichtig, als dass man sie irgendwelchen Schreihälsen überlassen darf, die mit populistischen Parolen erst den Karren in den Dreck fahren und sich dann aus dem Staub machen, wenn es um die Begrenzung oder Reparatur des angerichteten Schadens geht. :eek:

Zitat

Original geschrieben von HappyDay989
Was ja nicht so schlimm wäre, wenn französische KKW wenigstens noch sicherer wären als deutsche. ..
Glaubt jemand von den "KKW-jetzt-sofort-abschalten-"Befürwortern denn allen Ernstes, dass die Radioaktivität bei Störfällen in französischen KKW an der Grenze Halt macht?

Darauf wollte ich hinaus. Wenn Cattenom (12km von der DE-Grenze entfernt) oder Fessenheim (1km zur DE-Grenze!) - die beide ja Problem-Kraftwerke sind - hoch gehen, dann ist das für Deutschland mindestens so schädlich als wenn ein beliebiges deutsches AKW hoch geht. Aber hauptsache, wir haben alles abgeschaltet und kaufen extern ein. Dass der Franzose dafür dann einfach noch ein paar Meiler direkt an die Grenze stellt und sich einen grinst, ist den grünen Aktivisten egal. Hauptsache, sie haben recht bekommen.

Das erinnert frappierend an S21.

Nö eben nicht. Wir können uns nur selbst ändern. Die Franzosen können wir nicht ändern, und denen auch nichts befehlen. Daß die AKWs weiter nutzen, ist nicht schön, aber kein Grund denselben Fehler selbst auch zu machen.

Es gibt da einen ganz einfachen Spruch, der sich hierauf übertragen läßt: Wenn die anderen alle in die Hose machen, tust du das dann auch?
Nur weil die Franzosen weiterhin AKWs betreiben heißt das nicht, daß der Rest der Welt das auch tun muß. Und wenn keiner den Anfang macht, wirds auch nix mit dem Ausstieg.

Es geht doch nichts über ein einfaches Weltbild: Wozu braucht man überhaupt Kraftwerke? Schließlich kommt der Strom doch aus der Steckdose!

Stimmt, und warum sollte ich für Öko-Strom mehr bezahlen? Bringt eh nix wenn nur ich das tue. Also lass ich die anderen anfangen.
Müll trennen? Blödsinn, macht doch keinen unterschied, ob das einer mehr oder weniger macht.