Telekom verklagt Drillisch, und beendet Zusammenarbeit

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Original geschrieben von iStephan

Ich habe weiter oben einen Link gebracht, wonach schon seit 2004/2005 Drillisch mehrere 100 Fahrkartenautomaten im VRR ausgerüstet hat. Inzwischen dürften das weit mehr geworden sein.

Ich weiss das von einem Freund aus einem anderen großen Verbund der dort arbeitet, dass moderne Fahrkartenautomaten immer dann SMS in die Zentrale schicken - automatisierte SMS, auch im Sekundentakt! - wenn die Wechselgeldkassette leer ist und der Automat gewartet werden muss, wenn die Papierrolle auf die Fahrscheine gedruckt werden leer ist, oder wenn weitere vordefinierte Ereignisse stattfinden (z.b. auch Andrang bei Sportveranstaltungen, oder ausserplanmässige Nachfrage). Und allein in dem seinem Verbundgebiet gibt es > 2000 Haltestellen in einer mittelgroßen Stadt, ohne das Umland.

Ich finde es ziemlich dreist, weiterhin auf den doofen Telekom-Verschwörungstheorien herumzureiten, wenn es in der Realität kommunale Großkunden gibt , deren Fahrkartenautomaten durchaus eben das geschilderte Verhalten regelmässig geschickter SMS aufweisen! Bei dieser Nutzungsart spielt es keine Rolle dass der Anbieter ein no-frills-Anbieter ist und er muss auch nicht die neuesten Jamba-Kurzwahlen auf die Karte spielen um premium-Geschäftskunden zu haben.

Und die sind naturgemäss ortsfest - Ausnahme sind die Fahrkartenautomaten die in den Strassenbahnen in München eingebaut sind, aber die kommen eh jeden Abend in den Betriebshof

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Und Du meinst, die Telekom ist so dämlich, als dass sie das nicht auch in Erwägung gezogen hätte, bevor sie am ganz großen Rad der Öffentlichkeit dreht?

Ich bin ehrlich, Deinen missionarischen Eifer, ein Telekommunikationsunternehmen von mit über Jahre zu Recht erworbenem zweifelhaften Ruf bis zum letzten Blutstropfen verteidigen zu wollen, kann ich nicht im Ansatz nachvollziehen.

Kapier doch: die Telekom ist nicht Richter und Staatsanwalt in Personalunion, sondern - Partei! Sie ist parteiisch.

Ich korrigiere lediglich eine Schieflage der Diskussion
Das grosse Problem für die Gegenseite ist, dass sie auf die Anwürfe nur mit einer Entkräftung antworten könnte, indem sie das Fernmeldegeheimnis bricht. Indem sie die Kunden benennt und deren Kommunikationsverhalten offenlegt.

Und ich argumentiere faktenbasiert.

Einige - wenige - Telekom-Fürsprecher in diesem Thread greifen zunehmend zu verbaler Einschüchterung, emotionalen Sprachbildern ("bis zum letzten Blutstropfen") oder inhaltsleeren rhetorischen Gegenfragen ("und du meinst --- ", "dämlich").

Ich vermute eher, dass Drillisch dir Karten selbst genutzt hat, um z.B. Info-SMS oder Werbe-SMS zu versenden.
In diesem Fall hätten sie die Karten selber geschaltet und dafür Provision kassiert und selber genutzt.
Aus Sicht der Telekom wäre eine Provisionszahlung hier sicher zweifelhaft.

Ist für mich ein plausibles Szenario.

Auch meine als "Scheinkunden-Karte" deaktivierte SIM hatte ich mehrfach die Woche genutzt; allerdings nur für Telefonate - aber auch stets am selben Ort.

Das "Schubladen-Kriterium" dient der Telekom also ganz offensichtlich nicht zur Definition des Scheinkunden. Bereits einige Beiträge zuvor hatte ich die Notwendigkeit angesprochen, dass die Telekom zunächst einmal erklärt, was sie unter einem "Scheinkunden" eigentlich versteht.

Es ist immer wieder ärgerlich, wenn Begriffe abweichend vom allgemein gebräuchlichen Wortsinn genutzt werden. Oder weiß die Telekom selbst nicht, was sie mit dem Begriff "Scheinkunde" meint? Bei den im TK-Sektor vorzufindenden kognitiven Fähigkeiten der Mitarbeiter wäre das aus meiner Sicht nicht verwunderlich ...

Frankie

Zitat

Original geschrieben von mic30
Ich vermute eher, dass Drillisch dir Karten selbst genutzt hat, um z.B. Info-SMS oder Werbe-SMS zu versenden.
In diesem Fall hätten sie die Karten selber geschaltet und dafür Provision kassiert und selber genutzt.
Aus Sicht der Telekom wäre eine Provisionszahlung hier sicher zweifelhaft.

Ist für mich ein plausibles Szenario.

Naja, für Werbe oder Info- SMS braucht man keine 30000 Simkarten.

Zitat

Original geschrieben von Dwarslöper
Naja, für Werbe oder Info- SMS braucht man keine 30000 Simkarten.

Mal ganz am Rand erwähnt :

Rate mal, woher die ganzen SMS- Versender ihre SMS bekommen?
Die offiziellen Übergabepunkte zu den Netzbetreibern werden dafür oft nicht genutzt, weil das einige Cent pro SMS kostet.
Stattdessen schalten man 150 Karten in jedem der 4 deutschen Netze, bucht auf jede Karte eine SMS- Flatrate in das betreffende Netz, und verteilt eingehende SMS- Requests mit 600 GSM- Modems auf die 600 Karten.

Dann nennt man sich "SMS- Gateway" und bietet die SMS an Kunden für 1 Cent/SMS an.
Man zahlt dann zwar monatlich für die 600 SIM- Karten mit SMS- Flatrate in das jeweilige Netz vielleicht 3000€, aber wenn ich darüber monatlich 1 Million SMS an Dritte verkaufen kann, rechnet sich das. Besser, als arbeiten zu gehen ;-).

Irgend so etwas, vermute ich, hat Drillisch richtig groß veranstaltet. In den AGB's der SIM- Karten- Verträge ist jeder Weiterverkauf von SMS aus Flatrate- Tarifen natürlich untersagt.

Zitat

Original geschrieben von iStephan

Und ich argumentiere faktenbasiert.

Einige - wenige - Telekom-Fürsprecher in diesem Thread greifen zunehmend zu verbaler Einschüchterung, emotionalen Sprachbildern ("bis zum letzten Blutstropfen") oder inhaltsleeren rhetorischen Gegenfragen ("und du meinst --- ", "dämlich").

Nö, ich gehöre mitnichten zu den Telekomfürsprechern in diesem Thread, sondern lese hier eher interessiert mit und habe meine Verwunderung zum Ausdruck gesbracht. Aber jetzt lehne ich mich wieder entspannt zurück, wenn Matula und Nick Knatterton hier Fakten sprechen lassen...

Genau das ist es worum es geht, es geht bei dem Fall um viel mehr als die Provisionszahlungen.

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Original geschrieben von iStephan
Es kommt bei den Telekom-Aussagen durchaus auf die Wortwahl an und wenn sie eine Presseerklärung für die breite (interessierte) Öffentlichkeit hinaussch...icken kommt es sicher auf den Empfängerhorizont an und sie können durch ihre Wortwahl auch beeinflussen was die Öffentlichkeit danach darüber denkt.

Und bei den Drillisch-Aussagen ist das nicht so?

Zitat

In diesem Forum wurde es wohl anfangs so verstanden dass die Karten in der Schublade liegen. Ich muss keine Quellenangabe angeben, wenn aus deiner Quelle (FTD) nochmals hervorgeht, mit den fraglichen Karten sei laut Telekom nie telefoniert worden. Das unterstreicht vielmehr die ersten Verlautbarungen; die "SMS im Sekundentakt" sind ein Novum.

Das hast genau DU so verstanden und hier immer wieder geschrieben. Die Telekom hat in einem Rutsch gesagt, dass mit den Karten nie telefoniert, sondern im Sekundentakt geSMSt wurde. So steht es im Artikel der FTD. Also bitte ich Dich nochmals um eine Quelle, wo die Telekom gesagt haben soll, dass die Karten "nie genutzt wurden".

Zitat

Im übrigen finde ich es etwas dreist immer noch auf den SIM-Boxen herumzureiten und noch etwas ungeschickter finde ich, die Telekom - Aussagen für bare Münze zu nehmen, und bezeichnend finde ich , wie du meine rationalen Erklärungsversuche zu der Zusammenarbeit von Drillisch mit Fahrkartenautomatenhersteller(n) kalt übergehst.

Meinst Du wirklich, die Telekom hebt einen örtlichen Zusammenhang zu Drillisch-Standorten hervor, wenn dies "reiner Zufall" wäre? Welcher Verkehrsverbund oder anderes Unternehmen setzt 30.000 Karten genau dort ein, wo sich auch eine Drillisch-Niederlassung befindet? Du nimmst doch die Drillisch-"Antworten" für bare Münze, oder?

Zitat

Ich habe weiter oben einen Link gebracht, wonach schon seit 2004/2005 Drillisch mehrere 100 Fahrkartenautomaten im VRR ausgerüstet hat. Inzwischen dürften das weit mehr geworden sein.

30.000? Alle in der Nähe von Drillisch-Standorten? Siehst Du...

Zitat

Ich weiss das von einem Freund aus einem anderen großen Verbund der dort arbeitet, dass moderne Fahrkartenautomaten immer dann SMS in die Zentrale schicken - automatisierte SMS, auch im Sekundentakt! - wenn die Wechselgeldkassette leer ist und der Automat gewartet werden muss, wenn die Papierrolle auf die Fahrscheine gedruckt werden leer ist, oder wenn weitere vordefinierte Ereignisse stattfinden (z.b. auch Andrang bei Sportveranstaltungen, oder ausserplanmässige Nachfrage). Und allein in dem seinem Verbundgebiet gibt es > 2000 Haltestellen in einer mittelgroßen Stadt, ohne das Umland.

Das wären ca 2000 Karten. Und diese Automaten schicken natürlich nicht jeweils im Sekundentakt (= also pro SIM) SMS raus, da dies völlig überflüssig ist.

Zitat

Ich finde es ziemlich dreist, weiterhin auf den doofen Telekom-Verschwörungstheorien herumzureiten, wenn es in der Realität kommunale Großkunden gibt , deren Fahrkartenautomaten durchaus eben das geschilderte Verhalten regelmässig geschickter SMS aufweisen! Bei dieser Nutzungsart spielt es keine Rolle dass der Anbieter ein no-frills-Anbieter ist und er muss auch nicht die neuesten Jamba-Kurzwahlen auf die Karte spielen um premium-Geschäftskunden zu haben.

Und wieso glaubst Du den "doofen" Drillisch-Ausreden? Wieso hinterfrägst Du diese nicht kritisch? Kommunale Großkunden gibt es sicherlich, aber auch die setzen die Karten nicht in einem solch eng begrenzten Gebiet ein.

ich warte ab, ich traue zwar drillisch eher zu, dass sie die bösen buben sind, aber mal sehen . wie sagt franz beckenbauer immer ?