Grundig meldet Insolvenz an

  • Der Thread ist zwar schon uralt, aber da er ja nun eh schon wieder da ist und ich ihn damals übersehen hatte...


    Zitat

    Original geschrieben von indiana1212
    Ich meine Grundig war ja nicht irgend so ein 1,5 € Taiwanhersteller sondern hat super Geräte hergestellt. Absolute Spitzenqualität wie Metz und Loewe Opta seiner Zeit auch.
    ...
    OK. Im Zuge der "Wegwerfgesellschaft" konnte IMHO Grundig halt nicht mehr mithalten. Bauteile auszutauschen ist nun mal billiger als "Fachkräfte" den Fehler suchen und beheben zu lassen.


    Ich denke, daran alleine kanns wohl kaum liegen. Es gibt am Markt nach wie vor Hersteller, die sich auf hochpreisige Geräte spezialisiert haben. Loewe z.B. oder natürlich auch Bang & Olufsen, um nur zwei zu nennen.


    Insbes. B&O ist vor einigen Jahren selbst knapp an der Pleite vorbeigeschrammt, dann hat man die Firma gestreamlined und umstrukturiert, und heute stehen sie (wieder) sehr gut da.


    Ich denke, Grundig hätte sein Engagement in dieser Richtung einfach viel mehr intensivieren müssen. Letztlich gab es von Grundig aber immer nur einige wenige wirklich gute und hochpreisige Geräte, was bei Weitem nicht ausreichte, um dem Hersteller einen ähnlich guten und exklusiven Ruf wie eben z.B. Loewe oder B&O einzubringen. Was noch schlimmer war: Das von Grundig stets dicht besetzte Segment von "normalen" Geräten zeichnete sich vor allem durch eines aus: Langeweile. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen waren Grundig-Geräte i.d.R. im Vergleich zum Mitbewerb ausgesprochen hässlich. Das von Chevygnon genannte Segment der Autoradios ist ein gutes Beispiel: Dieses Engagement hätte man sich 100%ig sparen und damit Millionen von Mark einsparen können - kein Mensch kaufte dieses Zeugs, auch wenn es rein technisch absolut top war (die Tuner in den Grundig-Autoradios gehörten und gehören zum Besten, was es gibt).


    Grundig hätte sich entweder wirklich auf das Hochpreissegment konzentrieren oder aber im Normalpreissegment konkurrenzfähige Geräte entwickeln müssen, deren Design sich hätte verkaufen lassen. Der 80er-Jahre-Charme der meisten Grundig-Geräte hat einfach niemanden mehr vom Hocker gerissen.


    edit: Ein Grundig-Gerät habe ich allerdings, und das ist sogar gar nicht mal so alt:



    Es gibt keinen besseren Radiowecker - allerdings wohl auch keinen teureren... :rolleyes: :D

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Das von Chevygnon genannte Segment der Autoradios ist ein gutes Beispiel: Dieses Engagement hätte man sich 100%ig sparen und damit Millionen von Mark einsparen können - kein Mensch kaufte dieses Zeugs, auch wenn es rein technisch absolut top war (die Tuner in den Grundig-Autoradios gehörten und gehören zum Besten, was es gibt).


    Sorry, aber bei Grundig Autoradios fallen mir nur die miesen Serienradios ein, die sowohl vom Desing, Verarbeitung, als auch Funktionsumfang an die Baumarktdinger erinnern.
    Beispiel das CAR200 das es in den Corsas ne Zeit lang als alternative zum Blaupunkt CAR300 gab: Fünf Senderspeicher, kein RDS, beschissener Empfang, alles klappert und wackelt.
    Sowas schreckt wirklich mehr ab als es Kunden wirbt.



    MfG, Michael

  • Zitat

    Original geschrieben von Michael Lindner
    Sorry, aber bei Grundig Autoradios fallen mir nur die miesen Serienradios ein, die sowohl vom Desing, Verarbeitung, als auch Funktionsumfang an die Baumarktdinger erinnern.
    Beispiel das CAR200 das es in den Corsas ne Zeit lang als alternative zum Blaupunkt CAR300 gab: Fünf Senderspeicher, kein RDS, beschissener Empfang, alles klappert und wackelt.


    Aber genau das ist der Bereich, der als eigenständige Firma durchaus profitabel arbeitet ;)


    Aber selbst die Fa. Loewe, die hier im Thread oft als positives Beispiel bzgl. Positionierung genannt wird, hat offensichtlich Probleme.

  • Serieneinbauten von Grundig kenne ich nicht. Ich bezog mich auf die Retailgeräte, also die Geräte der SCC- und SCD-Serie. Insbes. auch das erst vor nicht allzu langer Zeit erschienene Allix. Für diese Geräte gilt das von mir oben Gesagte.


    Zitat

    Original geschrieben von Joe2
    Aber genau das ist der Bereich, der als eigenständige Firma durchaus profitabel arbeitet ;)


    Das überrascht mich dann allerdings doch. Wobei ich vermute, daß hier dann der Großteil des Geschäfts wiederum das OEM-Geschäft mit Fahrzeugherstellern ist.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Ich denke eben das genau diese OEM Geräte in Autos sehr viel drüber aussagen ob man sich noch so ein Radio holt. Wenn ich ein Radio hab über dessen beschissenen Empfang ich mich täglich ärgere, kaufe ich mir kein weiteres Gerät der Marke.
    Egal ob Autoradio oder Home-Entertainment. Das läuft dann unterbewusst ab.


    Blaupunkt hats erkannt, den Seriengeräten fehlt es an nichts.

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007
    Das überrascht mich dann allerdings doch. Wobei ich vermute, daß hier dann der Großteil des Geschäfts wiederum das OEM-Geschäft mit Fahrzeugherstellern ist.


    Von [URL=http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/relhbi/sfn/buildhbi/GoPage/202829,203165/bmc/cn_hnavi/bmc/cn_archiv_artikel/dk/HBONLINE_331328/wid/0/sgen/0/SH/0/depot/0/index.html]http://www.handelsblatt.de[/URL]:
    "Die profitablen Sparten Autoradio, Diktiergeräte und Satelliten-Kopfstationen sollen an einzelne Investoren verkauft werden. Auch für den verlustreichen Kernbereich TV/Video/Audio gibt es Übernahmeinteressenten. Über Einzelheiten will Insolvenzverwalter Beck auf einer Pressekonferenz am Nachmittag informieren."


    Aber m.W. geht davon in der Tat viel als OEM-Geschäft, lt. http://www.grundig-automotive.de/b2b/ u.a. bei Audi, Bentley, Fiat, GM-Opel, MCC smart, Rolls-Royce, Scania, Seat, Skoda und VW. Man sollte also davon ausgehen, dass auch einige gute Geräte dabei sind ;)


    Ferner ist Grundig mit der Car-Audio-Sparte als Konsortial-Partner von DaimlerChrysler bei der Errichtung des LKW-Mautsystems beteiligt.


    Nicht ohne Grund wollte sich Antennen-Anton (Kathrein) sein Engagement bei Grundig nach der Insolvenz mit der Car-Audio-Sparte versüßen lassen...

  • Ich bedauer es sehr,daß Grundig insolvent ist.:(
    Beruflich hatte ich vor einigen Jahren sehr viel mit Grundig zu tun.
    Okay,
    die Videorecorder konnten nie so ganz mit z.Bsp.Panasonic mithalten,aber die Bedienung beim einem Grundig VCR oder einem Grundig Tv waren meist sehr einfach.Grundig hatte schon weit vor Sony,Panasonic ein OSD-Menu!:top:
    Die Fernseher waren aber nie wirklich schlecht(außer der erste 100Hz Fernseher von denen!:flop: ) Aber das hatte sich auch gebessert.
    Die CarHifi Produkte waren sicherlich nie StateoftheArt,aber die eingebauten Tuner waren Spitzenklasse(Sony kam da nie ran!)
    Die Sat-Receiver fand ich auch ganz nett,da sie leicht zu bedienen waren und eine gute Bildqualität lieferten.
    Die HomeHifi Schiene war für meinen Geschmack nichts.Dort hätte sich Grundig ,meiner Meinung nach,rechtzeitig von trennen sollen.
    Man hätte eventuell die FineArts Schiene intensiver dafür vermarkten sollen.


    Es ist wohl vor mind. 10 Jahren verpasst worden,sich auf einige wenige Gebiete,wie z.Bsp. Fernseher,FineArts Edelschiene,Sattechnik(mit Hilfe von KAthrein!) und ein weiteres innovatives Feld zu konzentrieren.

    Wer viel Geld hat, kann spekulieren; wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren; wer kein Geld hat, muß spekulieren. Zitat:Andre Kostolany

    Gruss
    beugelbuddel

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