Erfahrungen mit 123recht oder frag-einen-anwalt?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine (meines Erachtens) einfache Frage in bzgl. Erbrecht. Hat jemand Erfahrung mit Online-Rechtsberatungen gemacht oder ist es besser, direkt in eine Anwaltskanzlei zu gehen?


    Online-Beratung scheint günstiger und bequemer zu sein, allerdings dürfte sich bei einem "echten" Gespräch der Sachverhalt (Rückfragen) besser klären lassen?!?

  • Diese Onlineportale sind gut für simple Sachverhalte oder "Allerweltsfragen" - ansonsten dienen sie hauptsächlich als "Lockmittel" um Ratsuchende und Anwalt zusammenzubringen, nicht umsonst beginnt fast jede Antwort dort mit:


    "Wir weisen darauf hin, dass eine Beratung im Netz nicht eine Beartung in einem persönlichen Gespräch ersetzt..." oder so ähnlich.


    Wenn es also ein konkretes komplexeres Anliegen und nicht nur allgemeine Fragen sind würde ich in diesem Fall mal mit dem Anwalt des geringsten Mißtrauens persönlich sprechen.

  • Das Problem fängt schon damit an, dass der (potentielle) Mandant eine juristische Fragestellung für einfach hält ;)

    Aktuell drittpotentestes, ungesperrtes nicht Team-Forenmitglied. Von Beileidsbekundungen bitten wir Abstand zu nehmen.

  • Ich weiß nicht mehr welches Portal es genau war, aber eines fand es super dreist: Bin über die Suchmaschine drüber gestolpert, da wurde die Anfragemail unzensiert veröffentlicht.
    D.h. es war Name und Anliegen (sagen wir mal Probleme mit der Ausbildungsstelle) öffentlich einsehbar. Jeder zukünftige Arbeitgeber der den Namen googelt, stolpert sofort auf die juristische Auseinandersetzung. Das könnte bei der Bewerbung doch einiges an Minuspunkten geben.


    Das eine Veröffentlichung stattfindet ging aus dem ,immerhin kostenpflichtigen, Angebotstext des Portals nicht hervor, und es war explizit kein öffentliches Forum.

  • Re: Erfahrungen mit 123recht oder frag-einen-anwalt?


    Zitat

    Original geschrieben von Bongomann
    Hallo zusammen,


    ich habe eine (meines Erachtens) einfache Frage in bzgl. Erbrecht. Hat jemand Erfahrung mit Online-Rechtsberatungen gemacht oder ist es besser, direkt in eine Anwaltskanzlei zu gehen?


    Online-Beratung scheint günstiger und bequemer zu sein, allerdings dürfte sich bei einem "echten" Gespräch der Sachverhalt (Rückfragen) besser klären lassen?!?


    Les' dort ab und zu gerne mal in den Sachverhalten, die sind oft herrlich unterhaltsam;


    meine ganz klare Empfehlung: geh' direkt zum Anwalt Deines Vertrauens.


    Du bekommst von den dort registrierten Anwälten (aus deren Ausführungen ich häufig schließe, dass sie nicht unbedingt zur ersten Garde gehören) regelmäßig sehr oberflächliche Einschätzungen zu Deinem Sachverhalt, oftmals standardisiert und nur auf Deinen Fall angepasst, mit Links zu einschlägigen Paragraphen. Dann folgt der Hinweis, persönlich einen Anwalt für eine detaillierte Einschätzung zu konsultieren; viele versuchen, hier auch gleich ein Folgemandat zu akquirieren. Es gibt eine Handvoll Ausnahmen, die wirklich fundiert beraten und den Honorareinsatz rechtfertigen; mein starker Eindruck ist jedoch der, dass das Gros dort halt schnell ein paar Euro für eine Antwort mitnimmt, die zwar völlig korrekt ist, aber so weit oben schwimmt, dass sie Dir nicht wirklich weiterhilft.


    Insofern bist Du meiner Meinung nach deutlich besser beraten, wenn Du gleich zu einem Anwalt vor Ort gehst.


    PS: Befreundete Juristen schauen auch immer mal wieder dort vorbei und lachen sich teils scheckisch über die Antworten und die antwortenden Charaktere ;)


    Ein Highlight war wohl, dass eine besonders hoffnungslose Gestalt dort einen vollkommn falschen Rat bei einem simplen Kaufvertrag gegeben hatte und sich dann diverse "Kollegen" bemühten, den Fehler anzumerken ohne das Nest zu beschädigen ;)

  • Naja, dann werde ich mal zu einem Anwalt latschen.


    Mir scheint das etwas wie das Henne-Ei-Problem. AFAIK kostet eine Erstberatung beim Anwalt bis zu 190 € + USt. Wenn man sich die Honorare bei 123recht etc. anschaut, rangiert das oftmals bei 20-50 €. Für 20 € denkt ein vernünftiger RA wahrscheinlich erst gar nicht nach...

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