Wie lang bleibt GSM noch der Standard?

  • Zitat

    Original geschrieben von _IO_LIB
    Das ist wieder so, als wenn wir GSM abschalten und die Frequenz nicht weiternutzen würden.


    Das Problem mit dem Breitbandausbau ist was anderes, natürlich ist LTE und HSPA am besten für die klassische mobile Nutzung, aber die Frage ist, ob die Orte überhaupt ausgebaut werden würden, denn oftmals rechnet es sich einfach nicht ein DSLAM inkl. Anbindung und allem drum und dran ins Nirgendwo zu stellen. Von Anbietern zu verlangen, jedes kleine Dorf mit Datenraten über 10 Mbit/s über Festnetz anzubinden wäre auch nicht zielführend, da diese wahrscheinlich unrentable Aktion alle anderen Kunden mittragen dürften.


    Wofür gibts denn Subventionen? Statt Geld bei der nächsten Frequenzvergabe zurück in LTE zu stecken könnte man damit einfach mal unrentable Orte ausbauen.

  • Naja, so 2-3 Euro pro Monat "Umlage" wurden auch den Grossstadtbewohnern nicht weh tun. ;)


    Bei LTE ist es immer eine Frage wie es gemacht wird. Wenn man ein genuegend dichtes LTE1800 Netz aufbaut, dann koennte es bei entsprechenden Tarifen (so 50GB bis 200GB) schon ein Ersatz fuer DSL sein.


    Aber wenn man ein LTE800 Netz mit so wenig Standorten wie moeglich baut, bei 5-10GB sowiso drosselt, und auch ohne Drosselung abends nichtmal mehr 5 MBit/s durchgehen, dann taugt das natuerlich nicht als DSL Ersatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Naja, so 2-3 Euro pro Monat "Umlage" wurden auch den Grossstadtbewohnern nicht weh tun. ;)


    Bei LTE ist es immer eine Frage wie es gemacht wird. Wenn man ein genuegend dichtes LTE1800 Netz aufbaut, dann koennte es bei entsprechenden Tarifen (so 50GB bis 200GB) schon ein Ersatz fuer DSL sein.


    Aber wenn man ein LTE800 Netz mit so wenig Standorten wie moeglich baut, bei 5-10GB sowiso drosselt, und auch ohne Drosselung abends nichtmal mehr 5 MBit/s durchgehen, dann taugt das natuerlich nicht als DSL Ersatz.


    Gibts eigentlich LTE800/1800/2600 Triband-Antennen? Wäre doch einfach, statt einer LTE800 Antenne einfach eine Triband-LTE Antenne in jedem Dörfchen aufzustellen. So gäbs mehr Bandbreite und wenn man sich die Größe mancher Dörfer so anschaut, könnte so ein Sender mit allen 3 Frequenzen den ganzen Ort versorgen. Wenn man schlau wäre packt man einfach alle Leute in direktem Umfeld des Senders eine LTE2600-only Antenne aufs Dach, bei denen wo LTE2600 schwächer wird aber LTE1800 gut ankommt ne LTE1800-only Antenne aufs Dach und für Leute die noch weiter vom Mast weg wohnen halt ne LTE800/1800-Antenne aufs Dach. Damit wäre jede Frequenz recht gleichmäßig belegt.

  • Die Antennen sind sicher nicht das Problem. Dann nimmt man eben zwei Antennen pro Sektor. ;)


    Aber die Kapazitaet ist ja nicht das Hauptproblem auf dem Land, sondern auch die Entfernung sollte nicht zu gross sein, und der Standort sollte nicht allzu abgeschattet sein.


    Da erreicht man mit drei LTE1800 Standorten mehr als mit einem LTE 800/1800/2600 Standort.

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    Wofür gibts denn Subventionen? Statt Geld bei der nächsten Frequenzvergabe zurück in LTE zu stecken könnte man damit einfach mal unrentable Orte ausbauen.


    Oder es verlangen nicht die Kunden sondern die Politik stellt es als Auflage für die Anbieter. Vielfach wäre die Situation bestimmt schon entspannter, wenn der ausbauende Anbieter die Infrastruktur länger exklusiv nutzen dürfte und es sich damit schneller rentiert. Natürlich wird der Ort dann wohl nicht alle 2 Jahre auf die nächsthöhere Bandbreite ausgebaut werden, aber selbst 16Mbit/s ADSL2 dürften besser sein als ein LTE-Zugang, allein wegen der Drosselung.


    Das ganze wird für einige Orte sicher zu einem Problem, denn viele Leute ziehen dort bestimmt nicht hin, wenn sie keinen vernünftigen Internetanschluss bekommen. Der von der Politik geforderte 1Mbit ist einfach nicht zeitgemäß.


    Ein Outdoor-DSLAM wäre allein schon wegen der Glasfaser in der nähe nicht schlecht, das erleichtert später den FTTH-Ausbau.

  • Ich hoffe sehr, dass GSM noch mindestens zehn Jahre aktiv sein wird. Die Gründe wurden ja zum Teil bereits genannt:


    - Würde man GSM demnächst abschalten, müssten jede Menge Endgeräte verschrottet werden. Selbst Nutzer, die gar keine Smartphone-Funktionalität benötigen, müssten ihr Endgerät entsorgen. Noch mehr Geräte als ohnehin schon würden in der Mülltonne landen. Ob dies im Sinne der Umwelt und der Ressourcenschonung wäre, sei mal dahingestellt.


    - Gerade Mobilfunknutzer im Ausland haben häufig nur ein einfaches GSM-Endgerät, insbesondere natürlich Nutzer in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch im europäischen Ausland. Im vergangenen Jahr war ich in Italien und habe mich gewundert, dass selbst die mobilfunkaffinen Italiener häufig nur ein einfaches Handy haben. Aber durch die dortige Wirtschaftskrise können sich viele Leute wohl kein aufwändiges Smartphone leisten. Und für eine Reise nach Deutschland soll ein Besucher dann extra ein LTE/UMTS-Gerät kaufen??


    - Momentan funktioniert VoLTE noch nicht bzw. die Netzbetreiber bieten die Funktionalität noch nicht an. Somit schaltet das Smartphone ständig zwischen den drei Mobilfunkstandards hin und her. Beim Umschalten zeigt das Gerät häufig kurzzeitig Netzsuche an; in diesem Moment ist man für Anrufer nicht erreichbar.


    - Die Gerätehersteller werden wohl keine Barrenhandys mit LTE-Funktionalität entwickeln. Aber nicht jeder Nutzer will ein Smartphone haben. Ich selbst habe zwar ein Smartphone als Zweitgerät, nutze dies aber ausschließlich zur Datenübertragung. Zum Telefonieren nutze ich ein gutes altes Nokia 6230i. Ich finde, beim Telefonieren geht nichts über einen klassischen Barren mit Ziffernblock. ;)


    Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn die GSM-Kapazitäten im Laufe der Jahre an die tatsächliche Nutzungsintensität angepasst werden und Frequenzen von GSM zu LTE abgezogen werden, aber eine Basisversorgung mit GSM sollte meiner Meinung nach noch mindestens zehn Jahre erhalten bleiben. Klar, irgendwann einmal wird GSM technisch so sehr veraltet sein, dass es einfach keinen Sinn ergibt, den Standard weiter zu betreiben, aber diesen Zeitpunkt sehe ich derzeit noch längst nicht gekommen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Florian72
    - Würde man GSM demnächst abschalten, müssten jede Menge Endgeräte verschrottet werden. Selbst Nutzer, die gar keine Smartphone-Funktionalität benötigen, müssten ihr Endgerät entsorgen. Noch mehr Geräte als ohnehin schon würden in der Mülltonne landen. Ob dies im Sinne der Umwelt und der Ressourcenschonung wäre, sei mal dahingestellt.

    Irgendwann muss eben mal jede Technik getauscht werden, und Handys halten ja eh nicht ewig. So nach 5 oder 6 Jahren ist mindestens der Accu defekt. Und gerade bei billigen Einsteigergeraeten ist das dann eh ein wirtschaftlicher Totalschaden. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Florian72
    - Gerade Mobilfunknutzer im Ausland haben häufig nur ein einfaches GSM-Endgerät, insbesondere natürlich Nutzer in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch im europäischen Ausland. Im vergangenen Jahr war ich in Italien und habe mich gewundert, dass selbst die mobilfunkaffinen Italiener häufig nur ein einfaches Handy haben. Aber durch die dortige Wirtschaftskrise können sich viele Leute wohl kein aufwändiges Smartphone leisten. Und für eine Reise nach Deutschland soll ein Besucher dann extra ein LTE/UMTS-Gerät kaufen??

    Ein guenstiges Smartphone oder Featurephone haetten sie sich bestimmt leisten koennen wenn sie gewollt haetten. Und die bekommt man fuer unter 100 Euro.


    Zitat

    Original geschrieben von Florian72
    - Momentan funktioniert VoLTE noch nicht bzw. die Netzbetreiber bieten die Funktionalität noch nicht an. Somit schaltet das Smartphone ständig zwischen den drei Mobilfunkstandards hin und her. Beim Umschalten zeigt das Gerät häufig kurzzeitig Netzsuche an; in diesem Moment ist man für Anrufer nicht erreichbar.

    Wenn GSM abgeschaltet waere gaebe es ja nur noch UMTS und LTE.


    Und bei Handys und Smartphone koennte man dann ruhig UMTS only einstellen.


    Das waere damit ein Grund GSM900 abzuschalten und auf UMTS900 umzuruesten. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Florian72
    - Die Gerätehersteller werden wohl keine Barrenhandys mit LTE-Funktionalität entwickeln. Aber nicht jeder Nutzer will ein Smartphone haben. Ich selbst habe zwar ein Smartphone als Zweitgerät, nutze dies aber ausschließlich zur Datenübertragung. Zum Telefonieren nutze ich ein gutes altes Nokia 6230i. Ich finde, beim Telefonieren geht nichts über einen klassischen Barren mit Ziffernblock. ;)

    LTE muesste das Handys doch garnicht unterstuetzen, UMTS 900/2100 reicht ja voellig.


    Da gaebe es fuer dich dann zum Beispiel das Nokia 515. ;)


  • Dann sind halt jede Menge Endgeräte nutzlos, es ist ja nicht so, dass das ganze über Nacht passiert.
    Außer alte Endgeräte, die nur GSM unterstützen, gibt es wohl keinen Grund für GSM. Warum sollte man solch eine tolle Frequenz für einen Standard, den dort wo schon UMTS ausgebaut ist, wohl kaum jemand noch nutzt, verschwendet werden?


    Ich kann mir gut vorstellen, dass der Weg, den Huawei und Vodafone einschlagen, der Anfang vom Ende für GSM900 ist.

  • nunja, würde tatsächlich von (Stand 2014) heute auf morgen GSM abgeschaltet und VoLTE noch nicht verfügbar sein, dann sähe es oft schlecht aus, wenn man telefonieren möchte. Wenn ich überlege wie oft ich bei o2 im GSM Netz rumeiere, weil kein 3G verfügbar, dann wäre ich im Falle der GSM Abschaltung ja ohne Netz.


    Und bei der Telekom mit ihrer aktuellen 3G (und auch 4G) Sendeleistungsreduzierungspraktik würde man indoor oft ohne Netz sein und nicht telefonieren können.


    Mit anderen Worten: Es muss noch sehr viel passieren, bis wir komplett auf GSM verzichten können!

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