Turnaround oder Totalschaden - wie geht es weiter mit Nokia?

  • Zitat

    Original geschrieben von Gaestle
    Genau. Dafür muss es gute Gründe geben.
    Ich unterstelle drei Dinge:
    a) die Nokia-Verantworlichen sind besser über Chancen und Risiken informiert als Du


    Dann hoffe ich aber, dass es andere Manager sind, als die für die Mobilfunk Sparte Zuständigen. :D


    VG

  • Wenn man sich die Pressemitteilung zum NSN-Erwerb durchliest, kommt man zu der wenig überraschenden Erkenntnis, dass Nokia dieses Quartal offenbar noch mal ordentlich hat Federn lassen müssen. Haben die Nokianer sich eine Zeitperspektive gesetzt, bis zu welchem Zeitpunkt der Turnaround sicher geklappt haben muss? War ursprünglich nicht von zwei Jahren die Rede?


    Da Microsoft offenbar aus durchaus nachvollziehbaren Gründen kein besonders großes Interesse an der Übernahme von Nokia hat, muss man sich schon fragen, wie lange das so weitergehen kann.


    Was die Marketshare-Nachrichten angeht: Der Anstieg in so einem Trendsetter-Markt wie Großbritannien ist, sollten die Zahlen zutreffen, keine schlechte Nachricht. Andererseits stiegen die Marktanteile der beiden stärksten Konkurrenten ebenfalls - nur BB musste richtig leiden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gaestle
    Im Gegenteil, Nokia stellt sich als autonome Firma definitiv breiter auf und stabilisiert sich damit.


    So sehe ich das auch...


    Zitat

    Original geschrieben von dham
    Angesichts der Position in der sich Nokia befindet, finde ich es schon erstaunlich dafür mal über eine Milliarde locker zu machen und in NSN binden.


    Nokia macht das sicher nicht ohne Grund... Die werden wohl besser bescheid wissen als wir. ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Timba69
    Vielleicht möchte MS ja einen Netzwerkausrüster kaufen....


    Ein bisschen weniger "vielleicht" würde dem Thread sicherlich gut tun.

  • Zitat

    Original geschrieben von Merlin
    Man könnte da ja sogar eine Symbian-Like-Oberfläche drüberlegen, damit die Umgewöhnung nicht so schwer fällt ;)


    Aber das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben ...


    Hab ich bei meinem Droiden genau so gemacht.
    Android ist in diesen Dingen sehr gut Anpassbar.


    Es fehlt dann zwar immer noch an ein paar lieb gewonnenen Symbian Funktionen, aber weit weniger als bei einem Umstieg auf WP ;)


    Das würde den meisten gar nicht Auffallen, wenn es gut gemacht ist, einfach als FP4 Verkaufen :D


    Nokia könnte sogar Droiden mit WP Laucher verkaufen, selbst die würden sich bestimmt besser Verkaufen als die "originalen" WP (da "Rückrüstbar"):D



    Zitat

    Original geschrieben von torcida
    Ein bisschen weniger "vielleicht" würde dem Thread sicherlich gut tun.

    In diesem Thread kann es nur "vielleicht" "Wahrscheinlich"," Voraussichtlich", "hätte", "währe", "wenn's" geben.


    Denn wüssten wir die Antwort auf den Threadtitel, könnten wir diesen Schließen ;)

    Wanted: S. Elop, murder of Symbian, MeeGo and most recently NOKIA (R.I.P. 25.04.2014)


    Aktuell: HTC Desire EYE & Nokia 808 Pure View mit eigener CFW: FP3 CFW v2.5 "Final Edition" für 113.010.1508


    Bisher: Nokia 2110, 6110, 7110, 6210, 6310, 6230, 6230i, 7250i, N70, N73, N78, X6, N8, UMI X2, HTC One M8

  • Zitat

    Original geschrieben von Gaestle (gekürzt)


    - Siemens hat deutlich unter Wert verkauft.
    - Der Deal bedeutet vor allem, dass Nokia teuer wird.
    - Nokia will autonom bleiben, deswegen machen sie sich größer, teurer und komplexer.


    Endlich mal einer, der logisch denkt und kombinieren kann. :top:


    Ein interessanter Coup von Nokia.


    - Man kauft den Anteil unter Wert ein.


    - Nokia zu übernehmen, wird nun eine Ecke komplexer, gerade für Microsoft. Man kann es nun auch so sehen, dass Microsoft nun mit seiner Mobilfunkstrategie in gewisser Hinsicht gerade auch wegen der gescheiterten Übernahmebemühungen am Erfolg von Lumia hängt. Es gibt zwar immer noch welche, die glauben, Microsoft hätte abgewunken, aber das entstammt wohl eher dem Reich der Wunsch-Phantasie.


    - Gleichzeitig verbreitert das Unternehmen die Assets und stabilisiert die Ertragsbasis.


    - Und es platziert eine politische Botschaft: 'mit uns ist nach wie vor zu rechnen' und 'wir trauen uns das zu, sind optimistisch, weil unser eingeschlagener Weg stimmig ist'.

  • Wer weiß von euch, wie viel Kapital Nokia denn noch auf der hohen Kante hat? Wenn keine Kohle für Forschung und Entwicklung sowie Marketing da ist und die Leute einem die Geräte nicht aus der Hand reißen wird es langsam aber sicher bergab gehen. Und Größe und Komplexität in einem Unternehmen haben nicht nur Vorteile...

  • Der Cash-Burn ist stabilisiert, das Produkt-Portfolio nahezu komplett bzw. nun auch verfügbar, Provider wollen Lumia mehr und mehr unterstützen.


    Gerade wegen des stabilisierten Cash-Burns kann das Unternehmen nach den hektischen Herumrudern der letzten 24 Monate jetzt gestärkt und mit weniger Druck weitermachen.


    Das Q2 ist nicht so wichtig, da es in der Branche eh fast nichts zählt.


    Q3 und Q4 sind wichtig.


    Elop hat persönlichen Druck, dieses Jahr signifikant zu verbessern bzw. das Ruder herumzureißen. Und hier will der Markt eine signifikante Steigerung der Lumia-Absatzzahlen bzw. des Marktanteils sehen. Schafft er das nicht, darf er mit hoher Wahrscheinlichkeit gehen bzw. wird mindestens scharf angezählt.


    Bei Nokia insgesamt hat sich die Situation verbessert.

  • Das Kapital auf der hohen Kante ist auf den ersten Blick eigentlich ein gutes Polster. Allerdings ist es in den vergangenen Jahren doch sehr geschmolzen, und durch den Aufkauf schmilzt es natürlich noch einmal:


    'The purchase price totals EUR 1.7 billion, of which EUR 1.2 billion will be paid in cash at the closing of the transaction. The balance of EUR 0.5 billion will be paid in the form of a secured loan from Siemens due one year from closing. Nokia has obtained committed bank financing for the EUR 1.2 billion cash portion.


    At the end of the first quarter 2013, Nokia had gross cash of EUR 10.1 billion and net cash of EUR 4.5 billion. Nokia currently estimates that at the end of the second quarter 2013, Nokia had gross cash of between EUR 9.2 billion - EUR 9.7 billion and net cash of between EUR 3.7 billion - EUR 4.2 billion. For comparison purposes, if the transaction to purchase Siemens' 50% stake had been closed during the second quarter 2013, Nokia currently estimates that it would have ended the second quarter of 2013 with gross cash of between EUR 9.2 billion - EUR 9.7 billion and net cash of between EUR 2.0 billion - EUR 2.5 billion, reflecting the deduction of the purchase price of EUR 1.7 billion from Nokia net cash.'


    http://press.nokia.com/2013/07…n-nokia-siemens-networks/

  • Zitat

    Original geschrieben von Gaestle
    Und wenn das Board eine Zerschlagung gewollt hätte, hätten sie die eigenen NSN-Anteile einfach verkaufen wollen.

    Genau das haben sie ja lange Zeit erfolglos versucht. Man muss auch einen Kaeufer finden...


    Ob es vor diesem Hintergrund wirklich schlau war, dass Nokia die Siemens-Anteile uebernommen hat? Man bedenke auch: Wenn das Geschaeft ja so gut laeuft und zum gelddrucken taugt, warum sollte Siemens es dann loswerden wollen?


    Achja, zum Kaufpreis: Da sieht man ja schoen, wieviel Geld Nokia mal eben fluesig hat. Sie haben einen Teil durch Kredite finanziert, den Rest stundet Siemens. Tolle Wurst :)


    Zitat

    Original geschrieben von Gaestle
    Ich unterstelle drei Dinge:
    a) die Nokia-Verantworlichen sind besser über Chancen und Risiken informiert als Du
    b) die Nokia-Verantworlichen sind nicht "auf der Wurstpelle dahergeschwommen", sondern können (irgend)etwas, was idealerweise auch was mit Markteinschätzung zu tun hat.

    Wie erklaerst du die aktuelle Situation/Marktposition Nokias unter Beruecksichtigung von a) und b)? Ist das etwa der aussergewoehnlichen Kompetenz und Weitsicht der Verantwortlichen geschuldet?

    Zitat

    Original geschrieben von Gaestle
    c) Nokia will autonom bleiben, deswegen machen sie sich größer, teurer und komplexer.

    Moeglicherweise hat Nokia aber auch nur Schlimmeres verhindert. Haette Siemens an einen Dritten verkauft, so waere dadurch ein objektiver Wert fuer Nokias Anteil an NSN ermittelt worden - moeglicherweise zu Ungunsten Nokias. Und natuerlich haette Nokia sich dann mit einem unbekannten Partner ueber die Zukunft der Sparte streiten duerfen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!