Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    In Japan dürfte auch die Mendalität der Menschen eine Rolle spielen. Da wird sich nicht wegen jedem Hundepups aufgeregt.


    Ich habe mal einen Bericht im Fernsehen gesehen, dass die Zugführer bei einer Verspätung (ich glaub von mehr als einer Minute) zu einer sog. "Nachschulung" gehen müssen. Dort wird denen auf eine ziemlich komische Art an ihre Verpflichtungen erinnert. Muss jemand 3 mal da hin, kann es eine Kündigung geben.


    Die regen sich vermutlich deshalb nicht auf, weil die keinen Grund haben zum aufregen (wenn die Züge pünktlich sind, gibt es eigentlich nichts zum aufregen).


    Da ich selbst bisher noch nicht Japan war, und alles vom Hörensagen kenne, ist es nur Spekulation meinerseits.

    MfG

  • Zitat

    Original geschrieben von Uelmuek
    Japan hat ganz andere Voraussetzungen - die wichtigste ist vermutlich das separate Trassennetz für HGV. Dies gibt es hier zu 95-99% nicht. Hier fährt meist der ICE auf der gleichen Trasse wie der IC, der RE, die RB, die S-Bahn und vor allem der Güterverkehr. Dies birgt deutlich höhere Risiken für Verspätungen.


    Das stimmt allerdings. Sehr gut auch zu sehen bei uns im ÖPNV. In Städten mit einer "richtigen" U-Bahn wie z.B. Berlin oder München, gibt es dort ja auch kaum Verspätungen. Es fährt schließlich eine einzige Linie auf den Gleisen, kreuzungsfrei. Da fahren keine 5 Linien auf einer Strecke, wo ein Zug ausreicht, um alles aus dem Takt zu bringen, wie z.b. in Stuttgart. Hier gibt es keine "richtige" U-Bahn, da reicht eine Verspätung der U12 auf der Strecke Olgaeck-Hauptbahnhof, um den KOMPLETTEN Stadtbahnverkehr zum erliegen zu bringen bzw. die anderen Linien extrem zu verspäten oder ausfallen zu lassen. S-Bahn selbiges Problem

    MfG

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    Original geschrieben von Filderstädter
    Es fährt schließlich eine einzige Linie auf den Gleisen, kreuzungsfrei. Da fahren keine 5 Linien auf einer Strecke, wo ein Zug ausreicht, um alles aus dem Takt zu bringen, wie z.b. in Stuttgart.

    Das ist nicht zutreffend. Auch dort fahren mehrere Linien auf ein und demselben Gleis. Der Unterschied ist eher, dass sich die Stuttgarter "U-Bahn" an vielen Stellen das Gleis mit der Straße teilen muss.

  • Zitat

    Original geschrieben von Filderstädter
    (...) dass die Zugführer bei einer Verspätung (ich glaub von mehr als einer Minute) zu einer sog. "Nachschulung" gehen müssen (...)


    Das kann man in DE nicht machen. Denn Verspätungen sind technisch bedingt. Sehr viele Verspätungen sind aber den Kunden zu verdanken, wenn sie 2 Sekunden vor der Abfahrt noch zum Bahnsteig springen und sich an einen bereits rollenden Zug hängen. "Zeigersprung Null" wird sich hier in DE nicht durchsetzen. Die Zugführer (Zugbegleiter) können nur selten etwas für Verspätungen. Aber das hatten wir ja schon weiter vorn durchdiskutiert.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von rasputin
    Das ist nicht zutreffend. Auch dort fahren mehrere Linien auf ein und demselben Gleis. Der Unterschied ist eher, dass sich die Stuttgarter "U-Bahn" an vielen Stellen das Gleis mit der Straße teilen muss.




    Habe mir mal den BVG Plan angeschaut. Habe bis auf die Ausnahme Nollendorfplatz - Wittenbergplatz keine Linienführung gefunden, die eine gleiche Streckenführung mit einer anderen Linie hat.


    Kreuzungen mit anderen Linien, ja, aber nicht eine gleiche Linienführung über mehrere KM.


    Auch München trifft das zu, aber auch nur auf kurzen Abschnitten.


    Natürlich ist auch die Fahrt oberirdisch auf Straßen ein großer Nachteil in Stuttgart. Gepaart mit der Ignoranz der Autofahrer, die immer meinen, stärker als die U-Bahn sein zu können um am Ende den kürzeren zu ziehen. Lässt sich aber in Stuttgart aufgrund der Topographie nicht anders regeln


    mumpel:
    Das Thema Kunden ist ein schwieriges Thema. Da fand ich es früher besser, als der Zugführer raus geguckt hat und dann die Türen geschlossen hat. Heute mit den Lichtschranken kommt es immer wieder zu Verzögerungen, speziell wenn sich die Experten genau in den Bereich der Lichtschranke hinstellen und warten das die Türen sich irgendwann mal schließen...

    MfG

  • Zitat

    Original geschrieben von Filderstädter
    ... In Städten mit einer "richtigen" U-Bahn wie z.B. Berlin oder München, gibt es dort ja auch kaum Verspätungen. ...


    In München gibts mit der S-Bahn auf der Stammstrecke schon mal Verspätungen, die schon mal länger dauern können.

  • Stuttgart21 trägt auch zu den Verspätungen bei.
    Gegenüber den Straßenbahnen, zu meiner Jugendzeit, haben die Stadtbahnen, wenn sie oben den Straßenverkehr kreuzen, Vorfahrt.
    Der vom Straßenverkehr weitest getrennte Gleiskörper bringt auch Zeitgewinn.
    elchris sind die Verspätungen in Stuttgart bestimmt egal, da er sich eher über Verspätungen in München und Umland ärgert.
    Was mir die letzten Tage aufgefallen ist, in München gibts die Tram, die wie früher in Stuttgart die Straßenbahn Niederflurstationen hat. Da können auch Busse die Trambahn-Haltestellen anfahren.
    Bei den Hochflurstationen der Stadtbahn ist das bei oberirdischen Haltestellen nicht möglich.
    In Ludwigsburg ist da ein Streit entstanden, ob Hoch- oder Niederflur.
    Bei Hochflur könnte die Stuttgarter Stadtbahn nach Ludwigsburg verlängert werden.
    ---
    Edit:
    Die Münchner S-Bahn ist von Pasing bis zum Ostbahnhof von Freitag Abend bis Montag Morgen gesperrt. Gottseidank nur am Wochenende.


    Quelle: http://www.abendzeitung-muench…6f-b3ed-ee18348f8090.html

  • Zitat

    Original geschrieben von Filderstädter
    Habe mir mal den BVG Plan angeschaut. Habe bis auf die Ausnahme Nollendorfplatz - Wittenbergplatz keine Linienführung gefunden, die eine gleiche Streckenführung mit einer anderen Linie hat.


    Kreuzungen mit anderen Linien, ja, aber nicht eine gleiche Linienführung über mehrere KM.


    Auch München trifft das zu, aber auch nur auf kurzen Abschnitten.

    Insbesondere in München gibt es einige Mehrfachbelegungen über etliche Kilometer.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Beim Auto werden Folgekosten gerne übersehen. Beim Auto hat man Versicherungen, Wartungsintervalle, das Fahrzeug selber muss man auch erstmal bezahlen, Spritkosten sind auch nicht so günstig, und Reparaturkosten muss man auch einplanen (aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung deutlich mehr als "früher"). Zudem gibt es immer mehr Baustellen und Unfälle die Zeit kosten.

    Wenn man in einer Kleinstadt wohnt (dort wo o2 nur GSM hat ;) ) dann geht es so oder so nicht ohne eigenes Auto. Bestimmte Fixkosten fallen deshalb so der so an.


    Bleiben eigentlich nur Spritkosten, laufleistungsbedingter Verschleiss und laufleistungbedingter Wertverlust.


    Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Das kann man in DE nicht machen. Denn Verspätungen sind technisch bedingt. Sehr viele Verspätungen sind aber den Kunden zu verdanken, wenn sie 2 Sekunden vor der Abfahrt noch zum Bahnsteig springen und sich an einen bereits rollenden Zug hängen. "Zeigersprung Null" wird sich hier in DE nicht durchsetzen. Die Zugführer (Zugbegleiter) können nur selten etwas für Verspätungen. Aber das hatten wir ja schon weiter vorn durchdiskutiert.

    So moderate Verspaetungen bis 20 Minuten faende ich eigentlich garnicht so schlimm wenn man am Ziel dann auch mit nur so 20 Minuten Verspaetung ankommen wuerde. Das waere schon in Ordnung, weil auch mit dem Auto werden es oft ein paar Minuten mehr.


    Das Problem sind aber:


    - eingleisige Nahverkehrsstrecken
    - hoch ausgelastete Fernverkehrsstrecken
    ... die dafuer sorgen das ein minimal verspaeter Zug immer mehr Verspaetung aufbaut, dann werden aus vielleicht +12 schnell +35 werden


    - Nahverkehrsstrecken mit 2h-Takt
    - ICE-Strecken ausserhalb der Hauptstrecken mit 2h-Takt
    ... die aus den +35 dann +120 machen


    Damit die Bahn attraktiver wuerde muesste man viel Steuergeld in die Hand nehmen, fuer:
    - subventionierte Tickets
    - Streckenausbau
    - Taktverdichtungen

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