Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Re: Re: Re: Der falsch verstandene Wert von Pünktlichkeit!


    Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Du hast nicht wirklich Ahnung von Fahrplänen. Diese 1-2 Minuten können mehrere Minuten für andere Züge ausmachen. Denn wenn Du Deinen Anschlußzug warten lassen möchtest und dessen Anschlußzüge dann auch wieder dann hätten alle Züge jeden Tag Verspätung. Oder Du verstopfst die Trassen. Jede Verspätung hat Auswirkung auf mehrere Züge und Strecken. Man kann also nicht jeden Zug warten lassen. Und man muss auch unterscheiden zwischen Privatbahnen und der DB. Wenn die Privatbahn nicht warten möchte dann wartet sie eben nicht. Du musst den Fahrplan global sehen, und nicht nur auf die Strecken schauen auf denen Du mitfährst.



    Das würde ich bei Dir und manchen anderen hier aus dem Forum auch machen. Hätte nämlich keine Lust auf ewig lange Diskussionen, und auf die Nase möchte ich auch keine haben.


    Ich habe schon etwas Ahnung, denn ich habe mal Fahrgastzählung/Fahrgastbefragung für die DB gemacht. Obwohl ich bei einer privaten Firma und nicht bei der DB beschäftigt war, haben mir die Lokführer und Zugbegleiter mehr gesagt, als den Fahrgästen.
    Mir ist schon klar, dass sich Verspätungen aufsummieren, wenn man einen Zug auf Anschlußreisende warten lässt. Es gibt aber Züge, die fahrplanmäßig in bestimmten größeren Bahnhöfen eine Wartezeit von 5-10 Min. haben. Wenn so ein Zug verspätet ankommt, verkürzt man einfach diese Wartezeit und der Zug ist wieder planmäßig. Wenn es abends der letzte Zug ist, ist die Verspätung von ein paar Minuten am Endbahnhof auch kein Problem, denn dann fährt meist kein Zug mehr weiter und der Zug selbst wird erst wieder am nächsten Morgen benötigt.
    Ich benötige den Zugbegleiter nicht um meinen Frust abzulassen, sondern damit er mir evtl. einen Taxigutschein gibt oder eine andere Reisemöglichkeit sagt. :rolleyes:

    Herbert

  • Danke!
    Die Anschlußzüge wären nach heutigem Fahrplan (und o.g. ICE 1617) der RE 59384 um 22:17 Ri. Sonneberg / Rödental und 23:32 der RE 59396. Wenn die Leitstelle absehen kann, dass der erste Anschlußzug nicht erreichbar ist und der zweite ausfällt, hätte sie durchaus die Umsteiger im ICE ausrufen können und einen ausserplanmässigen Halt in Rödental ( oder Sonneberg ..) einlegen können. Das hilft deinem Bekannten natürlich nachträglich nur bedingt, was ich da farbenprächtig ausmale. ;)


    Deine Ausführungen zur möglichen Wartezeit-Verkürzung überzeugen mich und deuten auf vorurteilsfreie Praxis-Kenntnisse :top:


    Es ist zugegeben manchmal eine undankbare Aufgabe, die manchmal wenig transparenten Entscheidungen der Leitstelle zu erläutern.

  • Re: Re: Re: Re: Der falsch verstandene Wert von Pünktlichkeit!


    Zitat

    Ich benötige den Zugbegleiter nicht um meinen Frust abzulassen, sondern damit er mir evtl. einen Taxigutschein gibt oder eine andere Reisemöglichkeit sagt. :rolleyes:


    Was machst du bei Zügen die gar nicht mit Zugbegleitern besetzt sind? Im Nahverkehr nicht immer der Fall...
    Die Taxikosten kannst du dir - im berechtigten Fall - hinterher auch vom Servicecenter Fahrgastrechte erstatten lassen.


    Zum Zweiten: Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn mich Leute mit Smartphone in der Hand (und teilweise geöffnetem DB Navigator) nach irgendwelchen Verbindungen fragen. Man hilft ja gerne, die Verbindungen habe ich auch nicht im Kopf und müsste erst recherchieren. Aber warum können die Smartphone-Teenies nicht einfach selbst nachsehen?

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Danke!
    Die Anschlußzüge wären nach heutigem Fahrplan (und o.g. ICE 1617) der RE 59384 um 22:17 Ri. Sonneberg / Rödental und 23:32 der RE 59396. Wenn die Leitstelle absehen kann, dass der erste Anschlußzug nicht erreichbar ist und der zweite ausfällt, hätte sie durchaus die Umsteiger im ICE ausrufen können und einen ausserplanmässigen Halt in Rödental ( oder Sonneberg ..) einlegen können.


    Wenn du mir jetzt noch erklärst, wie der 1617 nach Rödental oder Sonneberg/Thür kommt...

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Danke!
    Die Anschlußzüge wären nach heutigem Fahrplan (und o.g. ICE 1617) der RE 59384 um 22:17 Ri. Sonneberg / Rödental und 23:32 der RE 59396. Wenn die Leitstelle absehen kann, dass der erste Anschlußzug nicht erreichbar ist und der zweite ausfällt, hätte sie durchaus die Umsteiger im ICE ausrufen können und einen ausserplanmässigen Halt in Rödental ( oder Sonneberg ..) einlegen können. Das hilft deinem Bekannten natürlich nachträglich nur bedingt, was ich da farbenprächtig ausmale. ;)


    Evtl. war es zum Zeitpunkt der Ankunft in Coburg noch nicht bekannt, dass der nächste Zug Richtung Sonneberg ausfällt und damit fast 2h Wartezeit anfallen. :rolleyes:

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von Martin Reicher
    Wenn du mir jetzt noch erklärst, wie der 1617 nach Rödental oder Sonneberg/Thür kommt...

    Ich bin in der Nachwendezeit die Relation Bamberg - Sonneberg (wohl über Coburg Nord und Rödental, ohne Planhalt dort) gelegentlich gefahren, in beiden Richtungen, mit Nacht-D-Zug, also Fernverkehr. Das hat offenbar funktioniert - dort liegen Gleise. :D


  • Info:
    In Coburg halten derzeit Mo. - Fr. 3 ICE je Richtung (früh, mittags und abends), Am Sa. (früh und mittags), am So. (mittags und abends) je ein ICE pro Richtung. Die neugebaute ICE Strecke fürt natürlich zweigleisig an Coburg vorbei und kann m. W. bis zu 300Km/h befahren werden. Die ICE, die in Coburg halten, fahren über eine eingleisige Einschleifung z. T. auf der alten Strecke nach Coburg. Deshalb haben diese ICE ca. 12 Min. Fahrzeitverlängerung als ohne diesen Halt. Es hat die lokalen Politiker und den coburger OB einiges an Überzeugungskraft gekostet, diesen Halt zu erreichen. Die Bahnsteige wurden verlängert und Aufzüge eingebaut. Letztes Jahr standen sehr oft Artikel zu diesem Thema in der örtlichen Tageszeitung. Die DB würde am liebsten gar nicht in Coburg halten. Bisher wurde der ICE Halt in Coburg gut angenommen. Die Einschleifung Richtung Bamberg wird auch genutzt um mit RE Zügen direkt von Coburg nach Bamberg (ohne Halt in Lichtenfels) zu fahren. Dazu werden 4 DoSto-Wagen eingesetzt. An beiden Enden ist eine Lok, denn auf der Neubaustrecke gibt es keine Signale mehr und die (älteren) Steuerwagen können das anscheinend nicht. Richtung Erfurt fahren keine RE auf der Neubaustrecke, denn das ist anscheinend (politisch) nicht gewollt.
    Wenn man z. B. von Rödental oder Coburg nach Erfurt fahren möchte, muss man zu bestimmten Tageszeiten über Bamberg fahren und dort umsteigen. Trotz dieses Umweges ist das die schnellste Verbindung.

    Herbert

  • iStephan hat vieles geschrieben zur Verkehrspolitik hier, man hat halt Jahrelang dem Auto den Vorrang gegeben, das rächt sich jetzt. Voll sind ja die Fernverkehrszüge, aber teilweise sind die Takte zu gering. Es wäre wohl teilweise auch ein halbstundentakt gut, aber nicht möglich da zu wenig Fahrzeuge und zu wenig Trassen. In der Schweiz ist das Fahrgastaufkommen noch größer da viele Leute z.B. täglich von Bern nach Zürich und umgekehrt pendeln. Die Schweiz ist klein, man kann da oft an seinem Ort wohnen bleiben aber in einem anderen Ort arbeiten. Solche Verhältnisse wird es hier nicht geben, dafür sind die Strecken zu lange.


    Zu Coburg vs. Bamberg: Ich denke es ist gut das Coburg nun einen ICE Halt hat, dort sind doch auch wichtige Firmen, HUK, Brose usw. Mal sehen wie es sich entwickelt. Direkt die Strecke durch Coburg wäre sicher am Widerstand dort gescheitert und wäre kaum machbar gewesen, man sieht ja was das in Bamberg für ein Drama war. Jetzt scheint man sich ja geeinigt zu haben.

  • Danke für diese Info, Herbert! Dem örtlichen Bürgermeister gebührt Respekt für diese Hartnäckigkeit. Es bleibt der Nachgeschmack, dass mit Weichen, Bahnsteigen und Verbindungskurven - die für ein funktionierendes Bahnsystem das Salz in der Suppe sind - aber sonst gegeizt wird.


    Eine Neubaustrecke, die nur mit Verrenkungen ins bisherige System passt und die Betriebsabwicklung komplizierter (z.b. Wendezug mit 2 Loks statt Steuerwagen) statt flexibler macht (z.b. Umleitungen bei Betriebsstörungen), macht nachdenklich. Insofern schließe ich mich der oben von Anja Terchova formulierten Kritik an.

  • Das finde ich nun nicht, ETCS Level 2 ist nunmal Vorschrift für alle neuen Strecken, und man sparte sich halt die Signale, werden ja auch nicht benötigt. Die Fahrzeuge könnten schon längst umgestellt sein...

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