Wieviel Einsparung bringen und was kosten bessere Fenster? (Wärmedämmung)

  • Hallo,


    bin in dem Thema noch recht unbedarft und möchte mir mal ein paar Gedanken dazu einholen. Ausgangsbasis: Ein kleines Häuschen, gebaut Anfang der 90er in "Fertigbauweise", bin da aber eben nicht so sehr in der Materie. Wände müssten einen Betonkern haben, darum dann Gipsplatten (?) und weiteres. Schwachstelle sind aber auf alle Fälle die Fenster, diese sind ganz einfache und dünne Holzfenster, Marke "für die Gartenlaube gut genug", was man natürlich deutlich merkt.


    Ich interessiere mich daher jetzt mal ganz allgemein dafür, wie groß die Verbesserung der Dämmung durch "ordentliche" Fenster ausfallen könnte und auch, was so etwas in etwa kosten kann. Hier habe ich nämlich noch keinerlei Infos, in welchen Preisregionen man sich da bewegt, komplett. Was würde denn da eigentlich ausgetauscht werden? Nur die Fenster selbst, oder kommen dann damit auch neue Fensterrahmen etc. mit rein?


    Ist natürlich wieder ein Thema, wo man ohne die exakten Ausgangsinfos auch keine professionelle Beratung bekommt, aber die möchte ich auch gar nicht. Einfach nur mal in die entsprechende Richtung ein paar Infos ergattern, das reicht fürs erste schon. Bin zwar überzeugt davon, dass es sicher etwas bringen würde, zugleich aber auch skeptisch, ob sich so eine Investition überhaupt in einer akzeptablen Zeit amortisieren würde.

  • Ob und wie schnell sich soetwas lohnt hängt von sehr vielen Faktoren ab.


    Von wievielen Fenstern sprechen wir denn hier?
    Sind die Außenwände entsprechend gedämmt?
    Mit was Heizt du?
    Wie lange möchtest du in dem Haus wohnen?
    Auch die Haustüre sollte hier nicht außer Acht gelassen werden...


    Beim Fesnterwechsel muss immer das komplette Fenster gewechselt werden also auch der Rahmen.

  • Hallo und danke für die Antwort,


    es müssten 16 Fenster + Balkontür sein, die Haustüre ist auch nicht besonders gut ausgestattet was das angeht. Dafür gibts aber immerhin eine Zwischentüre. Geheizt wird mit Gas. Eine spezielle Außendämmung für die Wände gibt es jetzt meines Wissens nicht, die Wände scheinen aber in Ordnung zu sein, jedenfalls sagten das bisher alle Freunde und Familienmitglieder zu mir, die mit sowas etwas mehr Erfahrung haben und verwiesen allesamt als erstes auf die sehr schlechten Fenster ;) Erfahrungswerte zu den Kosten neuer Fenster hatte aber keiner.


    Die Heizkosten liegen durchschnittlich bei gut 100 Euro pro Monat. Daher bin ich auch skeptisch wegen der Amortisierung, da auch nicht sicher ist, wie lange ich hier wohnen möchte, das lasse ich mal ganz offen. Rein fiktiv: Angenommen man könnte 30% Heizkosten einparen (was vermutlich schon sicher sehr gut wäre?!) und ein Fenster läge bei rund 500 Euro, so würde es ja mehr als ein Jahr dauern, bis auch nur ein einziges amortisiert wäre. Das erscheint mir viel - zumindest mit dem Hintergedanken "wer weiß schon, ob ich in x Jahren noch hier bin!". Richtig gedacht?

  • "Ich habe einen älteren Vodafone-Vertrag, so aus 2002, da zahle ich für jede Minute. Wieviel könnte ich denn sparen, wenn ich auf einen Volumentarif bei der Telekom wechsle?"


    Was würdest Du auf diese Frage antworten?


    Zu Deiner Ausgangssituation: "einfache" Fenster (also mit Einfachverglasung) wurden auch "Anfang der 90er" nicht mehr verbaut. Holzfenster sind in der Regel teurer als Kunststoffenster, daraus könnte man schließen, dass der Erbauer Deines Häuschens nicht unbedingt ein "Sparbrötchen" war, und an der Fensterqualität gespart hat.


    Vielleicht könnte es auch effektiver sein, das Dach zu dämmen, oder die Wärmedämmung der Außenwände zu verbessern. Man muss das Haus als gesamtes sehen, und nicht nur einzelne Komponenten. Was nützt im Winter die beste Mütze, wenn man im T-shirt vor die Tür geht?


    Was Du wissen möchtest, ist eine Ingenieur- bzw. Architektenaufgabe. Und da kostet wirklich guter Rat auch gutes Geld. Der Rat einer Fensterbaufirma mag vielleicht nichts kosten, aber dann bekommst Du sehr wahrscheinlich wirklich neue Fenster.


    Zu den Kosten: Ein heutzutage "normales" Standardfenster der Schallschutzklasse II mit Uw=1,3 und Ug=1,1 (jeweils [W/m2*K]) Dreh-Kipp kostet in einer Größe von ca. 1.000x1250 [mm] rund 250 € netto, ein Bodenelement 850x2000 rund 300 € netto und ein 2-teiliges Element 2000x1250 rund 500 €.


    Montage und Entsorgung alte Fenster kosten (ganz grob) rund 100...150 € netto pro Fenster.


    NAch oben sind (in bezug auf Material und/oder Verglasung) kaum Grenzen gesetzt...


    Gruß Jörg


    *EDIT: wie "schlecht" (oder "gut") Deine Fenster wirklich sind, lässt sich mit einer Wärmebildkamera relativ einfach herausfinden. Google mal nach Energieberatung in Deiner Nähe.


    Und den Gedanken, dass sich die Investition in 3...5 Jahren über die Heizkosten amortisiert, den solltest Du vergessen.

  • Schon richtig, daher habe ich das ja auch deutlich eingeschränkt, dass mir allgemeine Infos reichen. Die von dir genannten Kosten zum Beispiel waren so etwas, das mich interessiert hat, einfach nur als Hausnummer. Vielen Dank dafür. Sicher ist jedenfalls, dass es an den Fenstern schon deutlich zieht und das schließen der Rollläden eine spürbare Verbesserung im Raum bewirkt.


    Werde mir da sicher noch professionellen Rat vor Ort einholen. Dennoch finde ich eine kleine Infosammlung hier im TT vorab meist recht praktisch, hier gibts doch praktisch für alles einen Experten der ein paar Tipps geben kann ;)


    PS: "Und den Gedanken, dass sich die Investition in 3...5 Jahren über die Heizkosten amortisiert, den solltest Du vergessen.". Kannst du das genauer ausführen? Ich dachte immer, genau darum ginge es doch, sprich Kosteneinsparung?

  • Zitat

    Original geschrieben von Avalanche
    Schon richtig, daher habe ich das ja auch deutlich eingeschränkt, dass mir allgemeine Infos reichen. Die von dir genannten Kosten zum Beispiel waren so etwas, das mich interessiert hat, einfach nur als Hausnummer. Vielen Dank dafür. Sicher ist jedenfalls, dass es an den Fenstern schon deutlich zieht und das schließen der Rollläden eine spürbare Verbesserung im Raum bewirkt.


    Werde mir da sicher noch professionellen Rat vor Ort einholen. Dennoch finde ich eine kleine Infosammlung hier im TT vorab meist recht praktisch, hier gibts doch praktisch für alles einen Experten der ein paar Tipps geben kann ;)


    PS: "Und den Gedanken, dass sich die Investition in 3...5 Jahren über die Heizkosten amortisiert, den solltest Du vergessen.". Kannst du das genauer ausführen? Ich dachte immer, genau darum ginge es doch, sprich Kosteneinsparung?


    Kosteneinsparung ist relativ. Ein Haus verliert wie ein Auto ständig an Wert. Durch Modernisierungsmaßnahmen wirkt man diesem entgegen. Man hält das Haus auf dem "neusten" Stand...
    Das spart zum einen z.B. Heiskosten hält aber auch wie gesagt den Wert des Hauses bzw. steigert ihn.
    Wenn du die Modernisierungsmaßnahme rein über Heizersparniss "reinholen" willst, musst du sehr alt werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von Avalanche
    Daher bin ich auch skeptisch wegen der Amortisierung, da auch nicht sicher ist, wie lange ich hier wohnen möchte, das lasse ich mal ganz offen.


    Wenn das dein eigenes Häuschen ist, dann sollte das egal sein, denn spätestens der nächste Käufer (oder auch Mieter) wird sich an den jetzigen Fenstern stören.

  • Das ist wohl genau der Fehler, den ich gemacht habe. Ich habe nur die Heizkosten gesehen und konnte mir nicht denken, dass sich Modernisierungsmaßnahmen daher für mich "lohnen" würden. Habe das Häuschen von meinen Eltern übernommen, daher sind Dinge wie "Werterhalt" für mich eher zweitrangig, da es mir - wie schon geschrieben wurde - ja eigentlich egal sein kann, jedenfalls denke ich mir das bislang. Nach diesen Voraussetzungen dürften sich solche Maßnahmen für mich vermutlich wenig auszahlen, vorallem wenn ich es nicht "ewig" bewohnen möchte.

  • Ich würde mir ein deiner Stelle eine "gedankliche" Frist setzten z.B.
    Will ich hier noch 10 Jahre wohnen?
    Wenn ja dann lohnt sich die Modernisierung mit Bezug auf Werterhalt usw.
    Sagst du aber nee eigentlich will ich in 2-3 Jahren was Neues suchen dann bist
    du vielleicht besser dran du lässt die Fenster wie Sie sind bzw. lässt Sie falls das möglich ist, "generalüberholen" damit Sie wieder dicht sind. Falls es sowas gibt...... Wenn es durch die Fugen nicht mehr zieht ist bestimmt schon viel gewonnen....

  • Re: Wieviel Einsparung bringen und was kosten bessere Fenster? (Wärmedämmung)


    Zitat

    Original geschrieben von Avalanche
    gebaut Anfang der 90er in "Fertigbauweise"


    Also dann hat doch dein Fenster auf jeden Fall schon Isolierverglasung. Da rentiert sich ein Austausch nie.


    Und das in einem Wohnhaus 1990 oder spaeter noch einfaches Festerglas verbaut worden ist, kann normal garnicht sein.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!