Telekom kündigt Drosselung des Datenvolumens im Festnetz an

  • Nun ja ... vor diesem Hintergrund könnte man schon fast eine aus der Netzneutralität herrührende Verpflichtung zur Volumenbegrenzung mit kostenpflichtigen Zusatzpaketen annehmen, um die Chancengleichheit bei der Versorgung mit DSL zu fördern.


    Jedesmal, wenn laut das Wort "Netzneutralität" gejault wird (selbstverständlich in Verbindung mit einem Fluss an Krododiltränen) kann man schon davon ausgehen, dass es eben nicht um Netzneutralität geht, sondern um lautes Palaver einer der vielen (zum Teil gegenläufigen) Interessengruppen. :mad:


    Das Thema Netzneutralität halte ich für ein wesentliches - und für zu wichtig, als es für alles und jedes durch den Kakao zu ziehen.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    [...] So grosse Anbieter wie die Telekom berechnen sich afaik meist ohnehin gegenseitig keinen Traffic [...]


    Das denkst aber nur Du. Was glaubst Du wohl was Firmenintern für Gelder hin und her geschoben werden.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Da die weltweit verfügbaren Kapazitäten des Internet bekanntermaßen begrenzt sind, begrüße ich es ausdrücklich, diesem Flatrate-Irrsinn ein Ende zu setzen.


    Auf welche Kapazität ist denn das Internet bekanntermaßen begrenzt?


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Es steht nämlich zu befürchten, dass Durchschnittsuser wie ich in Zukunft durch zahllose echte "Power-User" (oben war sogar von 75 GB/Monat als "normal" die Rede) beeinträchtigt werden.


    Durchschnittsuser werden irgendwann durch 75 GB/Monat beeinträchtigt, der Verbrauch ist genausowenig eine statische Größe wie es die Internetkapazitäten sind, sondern permanent am Wachsen.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Die Idee, vorhandene Ressourcen durch gestaffelte Kosten zu schützen, halte ich für vorzüglich. Flatrates verführen zu gedankenlosem und unangemessenem Konsum. Wenn für letzteres höhere Kosten anfallen, um das Netz als Folge der durch diese Nutzer verursachten hohen Auslastung weiter auszubauen, halte ich das nur für fair.


    Warum hat die Telekom wie wild und verrückt VDSL ausgebaut, wenn die armen Ressourcen von der gedankenlosen Verschwendung so bedroht sind? IT wird permanent leistungsfähiger und kostengünstiger, das wird bei den Backbonebetreibern nicht anders sein. Worin besteht denn der Netzausbau für mehr Bandbreite? Ich würde mal schätzen bestehende Hardware für leistungsfähigere Austauschen oder mehr Kabel anknüpfen, wobei die entweder schon liegen oder einfach via Kabelkanal nachgeschoben werden. Das dürfte kaum die Welt kosten und erwartbaren Wachstums auch nicht überraschend kommen.


    Zitat

    Original geschrieben von A1234
    Ihr seht also, eure Probleme sind Luxusprobleme, ich für meinen Teil würde für 6000er DSL mit ner Volumenbeschränkung bei 50 oder 75 GB für 50 Euro im Monat töten


    Fliessend Wasser in der eigenen Wohnung ist auch ein Luxusproblem, wenn man das mal mit der Versorgung in weiten Teilen der Welt vergleicht. Wer hat also ein Recht das einzufordern?


    Du bist im Grunde genommen schon von der digitalen Welt abgekoppelt und darfst manchmal mit einem Gästepass rein schauen. Das ist ziemlich Scheisse und da darf man sich bei der Politik und den Telkos (Definition von Breitbandversorgung) bedanken. Das wird aber nicht besser wenn der Rest der Republik auch ausgebremst wird.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Nun ja ... vor diesem Hintergrund könnte man schon fast eine aus der Netzneutralität herrührende Verpflichtung zur Volumenbegrenzung mit kostenpflichtigen Zusatzpaketen annehmen, um die Chancengleichheit bei der Versorgung mit DSL zu fördern.


    Drei Sachen in einem Satz die so gut wie nichts miteinander zu tun haben. Netzneutralität profitiert ganz sicher nicht von Volumenbegrenzungen (in der Praxis nehmen die Telkos schliesslich ihre eigenen Dienste davon gern aus) und Zusatzeinnahmen werden nicht zum Ausbau der DSL Versorgung genutzt.


    A1234 zeigt vor allem wie verkehrt es ist anzunehmen, dass man selbst von Volumenbegrenzung und Drosselung profitieren würde, seine Versorgung ist trotz dieser Begrenzungen unterirdisch. Ausgebaut wird nur wo ausgebaut werden muss, nicht weil man grad Geld zu Hand hat und was Gutes tun will.

  • Leute, ich verstehe das Problem nicht...
    Wer mehr Traffic benötigt, zahlt eben extra. Generell ab 75GB zu drosseln OHNE Traffic- Zukaufmöglichkeit geht natürlich nicht.

  • Dann sollte man es aber nicht Flat nennen sondern: Volumentarif.


    Und die weiteren GB bzw. TB sollten primär die eigenen Kosten wiederspiegeln... (also für nen Endkunden geschätzt 10-15€/TB). Nur darum wird es nicht gehen, sondern "Kaufe weitere 20 GB für 20€" oder was ich in Bezug auf die Netzneutralität als sehr kritisch sehe:


    Ihr Internetzugang* wurde für den restlichen Abrechnungsmonat gedrosselt.


    * Hiervon nicht betroffen sind SIP der DTAG, ihre Musikflat bei Spotify und ihr Entertainabonnement



    Oder wie früher bei 1&1 einen Stufentarif...

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Leute, ich verstehe das Problem nicht...


    Das Kernproblem ist, dass die Argumente der Telekom nur scheinheilig und nicht stichhaltig sind und einer näheren Überprüfung nicht stand halten. Letztendlich spricht hier Vieles dafür, dass es nur um Abzocke geht.


    Es hat sicherlich niemand etwas dagegen, wenn es wesentlich günstigere Anschlüsse mit Volumenbeschränkung geben würde. Aber genau das ist nicht geplant.


    Ziel muss es weiterhin sein, dass man für einen erschwinglichen Betrag weiterhin eine echte Flatrate mit unbegrenzten Datenvolumen hat.


    Hier geht es um eine grundsätzliche Sache. Nämlich um das Ende des freien Internets.


    Jeder, der die alten Zeiten ohne Flatrate bzw. die ersten Flatratezeiten (mit Kündigungen wegen "Übernutzung") etc. noch mitgemacht hat, weiß, wovon ich hier schreibe.


    Ich würde mir so sehr wünschen, wenn das ganze Thema in den Medien einmal intensiver journalistisch und investigativ bearbeitet werden würde.


    Leider habe ich die Vermutung, dass da nicht mehr viel kommt. Der Aufschrei in den Foren ist zwar momentan groß, aber das ist leider kein repräsentativer Bevölkerungsquerschnitt. Und wenn ich mir so ansehe, was die Mainstream-Bevölkerung sich so für Telekommunikationsverträge andrehen lässt, habe ich noch mehr die Befürchtung, dass die Bedeutung des Themas an der Masse vobei geht.

  • Ich wüsste rein gar nichts, was es an der im verlinkten Beitrag der Telekom geäußerten Einschätzung auszusetzen gäbe.


    Im Gegenteil ... für mich klingt das vollkommen logisch und stichhaltig. Die Netze sind m.E. einfach noch nicht reif für eine "echte" Flatrate.


    Wenn in der Vergangenheit Flatrates als solche vermarket wurden, führe ich das ausschließlichlich auf die Unseriosität einer gesamten Branche zurück, die etwas verkauft, was sie gar nicht leisten kann. Anderes ist das gegenwärtige Gejammere von Anbieterseite nicht zu erklären.


    Mit anderen Worten: Gegenwärtig werden die Gauner von der Realität böse eingeholt.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Wenn in der Vergangenheit Flatrates als solche vermarket wurden, führe ich das ausschließlichlich auf die Unseriosität einer gesamten Branche zurück, die etwas verkauft, was sie gar nicht leisten kann. Anderes ist das gegenwärtige Gejammere von Anbieterseite nicht zu erklären.


    Mit anderen Worten: Gegenwärtig werden die Gauner von der Realität böse eingeholt.


    DSL Flatrates gibt es seit 10 Jahren, ziemlich langer Zeitraum um von der Realität eingeholt zu werden. Den grossen Telkos geht es auf den Senkel, das Diensteanbieter Milliarden verdienen und sie davon keine Extra-Abgaben erhalten. Das Gejammere gibt es schon seit Jahren und dementsprechend auch Versuche eine Internetsteuer zu erheben. Auf nichts anderes läuft dieses Volumenmodell hinaus und sei es nur um den eigenen Diensten einen Vorteil zu verschaffen.

  • Zitat

    Original geschrieben von dham
    DSL Flatrates gibt es seit 10 Jahren, ziemlich langer Zeitraum um von der Realität eingeholt zu werden. ...


    Nun ja ... ist ein Gastronomie-Unternehmen auf die Versorgung von 50 Personen eingerichtet, wird es eine Weile "All you can Eat"-Tickets verkaufen können. Die Verkaufszahlen der Tickets steigen, die Gewinne sprudeln ... der Verkauf (auch über Wiederverkäufer) steigt weiter ... und irgendwann ... :rolleyes:


    Wir dürfen nicht vergessen:
    Wenn ich mich recht entsinne, war es im ADSL-Sektor die Telekom, die mit Flatrate-Angeboten für Endkunden begann und erst in Folge dessen naturgemäß auch "Wiederverkäufern" dieses Angebot machen musste. Schon lange ist bekannt, dass dieses System im Hinblick auf die zur Verfügung stehende begrentzte Gesamtkapazität der Infrastuktur das Verkaufte überhaupt nicht leisten kann.


    Das ging so lange gut, wie Kunden die erworbenen Rechte nicht voll in Anspruch genommen haben. Vor dem Hintergrund, dass immer mehr Kunden die von ihnen bezahlten Rechte auch tatsächlich nutzen ... und deren Zahl noch weiter steigen wird, befürchtet die Telekom (zu Recht) einen Zusammenbruch dieser Mogelpackung.


    Die Preise der Flatrates wurden im übrigen ebenfalls durch die Telekom gestaltet ... und dass sie Wiederverkäufern keine höheren Kosten berechnen darf, als eigenen Endkunden, ist auch keine Überraschung.


    Nun scheint es höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen ... auch aus meiner Sicht als Durchschnittsnutzer, der feststellt, dass die unregelmäßig auftretenden Verbindungsprobleme (auf bisher noch erträglichem Maß) zunehmen.


    Frankie

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