Streiks - veraltetes Modell?

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Und das soll "verhandeln auf Augenhöhe" sein? :confused:

    Ist es denn so abwegig, dass man die Verantwortung für sein Handeln übernimmt?


    Die Gewerkschaften wollen doch etwas. Dann sollen sie bitte auch die Konsequenzen dafür tragen.


    Oder erkläre du mir bitte, warum ich als Unbeteiligter einen finanziellen Schaden hinnehmen soll, nur weil eine Handvoll Angestellter eines Verkehrsunternehmens ihr Gehalt aufbessern wollen.


    Zitat

    Um das so zu sehen muss man schon einen gehörigen Knick in der Optik haben, bei dem Höhenunterschied, der sich dann ergeben würde.

    Ich würde es eher als den Blick fürs Wesentliche bezeichnen. Jeder ist für sein Handeln verantwortlich.


    Zitat

    Dir ist schon klar, was in so einem Falle alles an Schäden aufs Tablett kommen würde. So einen Streik gäbe es allerhöchstens 1 mal. Danach wären alle Gewerkschaften und alle Arbeitnehmer vom "Streikvirus geheilt". Und genau das willst du ja auch erreichen.

    Nein. Es würde die Gewerkschaften dazu zwingen, mit dem Streikrecht verantwortungsvoll umzugehen und nicht selbstgefällig zehn- bis hunderttausende Unbeteiligte in ihre private (!) Auseinandersetzung mit einem Arbeitgeber hinein zu ziehen.


    Zitat

    Die Masse der Arbeitnehmer soll allerhöchsten um bessere Entlohnung betteln dürfen, den Mund halten und sich mit dem, was man ihnen gnädigerweise zugesteht, zufriedengeben.

    Das hast du richtig erkannt. Denn betteln bedeutet, dass man eine Leistung ohne Gegenleistung erhalten möchte.


    Zitat

    Die Entwicklung der Arbeitnehmergehälter in den letzten Jahren hierzulande im Vergleich zu den Unternehmensgewinnen hast du/habt ihr noch nicht registriert. Und das trotz der allgegenwärtigen "Erpressung" durch Streiks durch die bösen Gewerkschaften.

    Hast du dich für die Senkung der Löhne und Gehälter genauso leidenschaftlich eingesetzt, als die Gewinne vor ein paar Jahren erheblich eingebrochen sind? ;)


    Und wieso setzen sich die Gewerkschaften denn nicht dafür ein, dass die Gehälter einen vom Unternehmensgewinn abhängigen variablen Anteil erhält, so wie das in den oberen Gehaltsklassen ja auch üblich ist?
    Da liegt doch der Hase im Pfeffer: Man will immer mehr, aber keinerlei Risiko übernehmen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    ...Und wieso setzen sich die Gewerkschaften denn nicht dafür ein, dass die Gehälter einen vom Unternehmensgewinn abhängigen variablen Anteil erhält, so wie das in den oberen Gehaltsklassen ja auch üblich ist?
    Da liegt doch der Hase im Pfeffer: Man will immer mehr, aber keinerlei Risiko übernehmen.


    Klar, da gibt es ja zahlreiche Beispiele wie das mit der "Verantwortung" aussieht, die für exorbitante Einkommenssteigerungen herhalten muss. Komischweise drückt die sich weniger in Gehaltseinbussen als in einem goldenen Handschlag aus.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Und wieso setzen sich die Gewerkschaften denn nicht dafür ein, dass die Gehälter einen vom Unternehmensgewinn abhängigen variablen Anteil erhält, so wie das in den oberen Gehaltsklassen ja auch üblich ist?


    Es gibt ja bereits viele Firmen, die entsprechende Bestandteile in allen Gehältern fixiert haben. Beispielsweise zahlt Volkswagen jedem Tarifmitarbeiter, egal ob Werker oder Ingenieur, den gleichen Bonus als Erfolgsbeteiligung, bedingungslos. Prozentual aufs Jahresbrutto gesehen erhält ein Werker damit sogar einen deutlich höheren Bonus als die höheren Entgeltstufen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    Klar, da gibt es ja zahlreiche Beispiele wie das mit der "Verantwortung" aussieht, die für exorbitante Einkommenssteigerungen herhalten muss. Komischweise drückt die sich weniger in Gehaltseinbussen als in einem goldenen Handschlag aus.

    Der Tatsache, dass die Antwort in keinem erkennbaren Zusammenhang zu meinem obigen Beitrag steht, entnehme ich dann mal, dass dir dazu sonst nichts weiter einfällt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Es gibt ja bereits viele Firmen, die entsprechende Bestandteile in allen Gehältern fixiert haben. Beispielsweise zahlt Volkswagen jedem Tarifmitarbeiter, egal ob Werker oder Ingenieur, den gleichen Bonus als Erfolgsbeteiligung, bedingungslos. Prozentual aufs Jahresbrutto gesehen erhält ein Werker damit sogar einen deutlich höheren Bonus als die höheren Entgeltstufen.

    Ja, und so etwas befürworte ich auch. Dann wären die Diskussionen von wegen "die da oben scheffeln sich die Taschen voll" vom Tisch. Geht es dem Unternehmen gut, denn profitieren alle davon.


    Zusätzlich bin ich auch für Boni, die von der persönlichen Leistung abhängen. Dann hat es auch jeder einzelne selbst in der Hand, wieviel er am Jahresende bekommt.

  • Und wieviel Anteil hat ein Werkmitarbeiter am Unternehmenserfolg? Der muss tun, was ihm von Oben befohlen wird. Der kann sich ggf denken, daß die eine oder andere Entscheidung Mist ist, trotzdem muss er seinen Job machen. Er kann die Entscheidungen von "Oben" nicht beeinflussen. Selbst wenn er eine gute Idee hat, kommt die in den wenigsten unternehmen oben an. Also warum sollte er das Risiko des Unternehmens mittragen? Wenn die Entscheidungen in den Chefetagen falsch sind, und deswegen das Unternehmen in Wirtschaftliche Probleme gerät, dann sind es die Arbeiter die ggf auf der Straße stehen. Ohne alles. Die Chefs, die die Fehlentscheidung getroffen haben, bekommen eine Prämie, und dürfen beim nächsten Unternehmen weitermachen. So sieht doch mal die Realität in großen Unternehmen aus.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Ja, und so etwas befürworte ich auch. Dann wären die Diskussionen von wegen "die da oben scheffeln sich die Taschen voll" vom Tisch. Geht es dem Unternehmen gut, denn profitieren alle davon.


    Und das in dem Konzern mit dem höchsten Vorstandsgehalt ;)


    Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Zusätzlich bin ich auch für Boni, die von der persönlichen Leistung abhängen. Dann hat es auch jeder einzelne selbst in der Hand, wieviel er am Jahresende bekommt.


    So eine Konstruktion gibt es dabei im Tarifvertrag auch, aber nur im sehr geringen Umfang. Das macht, wenn ich mich richtig erinnere, gerade mal +- 30€ Brutto im Monat aus.


    Eigentlich könnte ja auch jeder Mitarbeiter eines AG, der eine AG ist ( :D ), Aktien kaufen und sich so selbst am Unternehmenserfolg beteiligen. Nur würde es etwas dauern, bis man genug Anteile aufgebaut hat, dass die Dividende wie eine Bonuszahlung aussieht. Dennoch würde man dann in gewissem Maße "für sich selbst" arbeiten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Und wieviel Anteil hat ein Werkmitarbeiter am Unternehmenserfolg? Der muss tun, was ihm von Oben befohlen wird.

    Dann klopp dich bitte mit "Pittler", der ja moniert hat, dass die Unternehmensgewinne angeblich stärker als die Gehälter gestiegen sind. ;)


    Falls du des Lesens mächtig sein solltest, dann wäre dir sicherlich nicht entgangen, dass ich oben auch schrieb, dass ich einen leistungsbezogenen Bonus befürworte.



    Zitat

    Die Chefs, die die Fehlentscheidung getroffen haben, bekommen eine Prämie, und dürfen beim nächsten Unternehmen weitermachen. So sieht doch mal die Realität in großen Unternehmen aus.

    ... zumindest die "Realität", die dir die "BILD", dein Stammtisch oder ähnlich seriöse Quellen vorspiegelt. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Eigentlich könnte ja auch jeder Mitarbeiter eines AG, der eine AG ist ( :D ), Aktien kaufen und sich so selbst am Unternehmenserfolg beteiligen. Nur würde es etwas dauern, bis man genug Anteile aufgebaut hat, dass die Dividende wie eine Bonuszahlung aussieht. Dennoch würde man dann in gewissem Maße "für sich selbst" arbeiten.

    Viele börsennotierte Unternehmen bieten ihren Angestellten zudem ja auch Aktienoptionen, etc. an.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Und wieviel Anteil hat ein Werkmitarbeiter am Unternehmenserfolg? Der muss tun, was ihm von Oben befohlen wird. Der kann sich ggf denken, daß die eine oder andere Entscheidung Mist ist, trotzdem muss er seinen Job machen. Er kann die Entscheidungen von "Oben" nicht beeinflussen. Selbst wenn er eine gute Idee hat, kommt die in den wenigsten unternehmen oben an. Also warum sollte er das Risiko des Unternehmens mittragen? Wenn die Entscheidungen in den Chefetagen falsch sind, und deswegen das Unternehmen in Wirtschaftliche Probleme gerät, dann sind es die Arbeiter die ggf auf der Straße stehen. Ohne alles. Die Chefs, die die Fehlentscheidung getroffen haben, bekommen eine Prämie, und dürfen beim nächsten Unternehmen weitermachen. So sieht doch mal die Realität in großen Unternehmen aus.


    Alle großen Unternehmen setzen intensiv aufs Ideen- und Wissensmanagement. Das hat sich nicht ohne Grund in den letzten Jahren zum eigenen Forschungszweig etabliert. Bei VW kann jeder Mitarbeiter Ideen einreichen, die dann unabhängig bewertet wird. Und wenn die Idee realisiert werden kann, erhält der Mitarbeiter eine prozentuale Beteiligung an der Einsparung.


    Irgendwie ist das hier doch eine recht platte "Die da oben", "Der einfache Mann" und "Konzerne sind gewissenlos und böse" Argumentation, in die hier immer wieder zurückgefallen wird. Jedes Unternehmen, das allein auf Gewinnmaximierung aus ist, ist nach ein paar Jahren Geschichte. Personal muss langwierig herangezogen UND motiviert werden, sonst läuft der Laden nicht. Genauso müssen auch Anlagen regelmäßig gewartet werden, wer daran spart, zahlt später erheblich drauf.


    Ausnahmen sind natürlich die künstlich aus dem normalen Markt herausgelösten Unternehmen wie die Deutsche Bahn. Rechtlich eine AG, aber zu 100 % in Staatshand. So spart man sich Verbeamtungen... Und jedes Jahr wird die Bilanz so gedreht, dass die steuerfinanzierten Subventionen als Einnahmen gelten, damit ein positives Gesamtergebnis ausgewiesen werden kann.

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