Streiks - veraltetes Modell?

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    [...] macht also 21€. [...]


    Au fein. Da kaufe ich mir gleich einen Ferrari. Aber einen aus Kunststoff, für die Mülltonne. :D

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Au fein. Da kaufe ich mir gleich einen Ferrari. Aber einen aus Kunststoff, für die Mülltonne. :D


    Bei 1000€ Einsatz bedeuten 21€ schon 2,1 % Auszahlung. Wie viel macht dein Tagesgeldkonto aktuell? ;)


    Und die +25 % Kurs in 12 Monaten blenden wir auch einfach mal aus ;)

  • 21,- Euro ist nicht viel (je Aktie wäre schon feiner). Und die 25% hat man ja nur wenn man verkauft. ;) Aber wir schweifen zu weit ab.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    21,- Euro ist nicht viel (je Aktie wäre schon feiner). [...] Aber wir schweifen zu weit ab.


    Vor allem wenn die Aktie nur 10€ gekostet hat ;)


    Das stimmt, war trotzdem eine nette Diskussion :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Würden Lokführer für alle Bahn-Mitarbeiter streiken, wäre das Medien-Bild nicht "die Lokführer wollen nur einen größeren Kuchen" sondern "die Lokführer setzen sich für alle ein". Und genau das Bild wird ja gerade gegen jede dieser Kleinstgruppen gezeichnet.


    Nein, das Medien-Bild wäre: "Die übergeschnappten Lokführer wollen den ganze DB übernehmen", zumal DB und EVG gemeinsam dagegen vorgehen würden.


    Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Und das zwei oder mehr Gewerkschaften unabhängig voneinander ein Unternehmen (und in diesem Fall eine öffentliche Infrastruktur) lahmlegen können, ist gut, weil...?


    Das ist 1. nicht das Thema und 2. ginge das auch, wenn es innerhalb des DB-Konzerns nur 1 Gewerkschaft gäbe, wenn eine andere (ver.di) den Busverkehr lahmlegt.


    Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Solange sich GDL und EVG über Berufsgruppen innerhalb einer Gesellschaft streiten, ist das leider irrelevant.


    Und das wird dadurch besser, wenn sich GdL und EVG um alle Beschäftigten innerhalb des DB-Konzerns streiten? Komisch, beim öffentlichen Dienst klappt es auch mit 2 Gewerkschaften (komba und ver.di), was aber daran liegt, dass man sich dort respektiert und auf Augenhöhe miteinander spricht.


    Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Da gebe ich dir Recht. Die EVG hat in ihrer Vergangenheit auch nicht unbedingt eine weißeste Weste *Hust* Norbert Hansen *Hust*


    Dann kannst du ja sicher verstehen, weshalb viele Lokführer sich dieser Gewerkschaft nicht anschließen möchten. Andererseits wird die EVG ihre Mitglieder auch nicht freiwillig der GdL überlassen.


    Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Naja, niemand redet von garantiertem Gewinn ohne Risiko. Daher sollte man auch nie all seine Eier in einen Korb legen oder nur auf eine Firma setzen.


    In deinem Beispiel hast du ca. 1000 € pro Unternehmen investiert. Das bedeutet, dass der "kleine Mann" mehrere 1000 € übrig haben muss, um nicht nur in ein Unternehmen zu investieren.


    Zum Thema Stop-Loss:
    Wer am 22.09.2014 1000 € in Infineon investiert hat, sah am 13.10.2014 bereits einen Verlust von 25% in seinem Depot. Hätte der kleine Mann diesen Verlust jetzt realisieren sollen oder gegebenenfalls noch weitere Verluste riskieren? Wie hätte er vorhersehen sollen, dass der Kurs sich kurz danach wieder erholt?

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Nein, das Medien-Bild wäre: "Die übergeschnappten Lokführer wollen den ganze DB übernehmen", zumal DB und EVG gemeinsam dagegen vorgehen würden.


    In dem Punkt ist eine Diskussion sinnlos. Du hast deine Ansicht, ich habe meine. Dazwischen besteht keine Schnittmenge.


    Zitat

    Das ist 1. nicht das Thema und 2. ginge das auch, wenn es innerhalb des DB-Konzerns nur 1 Gewerkschaft gäbe, wenn eine andere (ver.di) den Busverkehr lahmlegt.


    Doch, exakt das ist das Thema. Zwei Gewerkschaften können unabhängig voneinander die gleiche Infrastruktur lahmlegen, was ich für ein enormes gesellschaftliches Risiko halte. Beim Busverkehr ist in der Regel ein Auto noch eine Alternative, bei vielen Bahnpendlern ist das wegen der langen Strecke nicht unbedingt möglich. Zudem gibt es mehr als einen Busanbieter.
    Machen wir ein passenderes Beispiel: Bei RWE wird streikt, Garzweiler und die zugehörigen Kraftwerke stehen still. Da reicht ebenfalls eine kritische Berufsgruppe um alles lahmzulegen. Hättest du dabei das gleiche Verständnis für einen "Wir können mit unter einem Tag Vorlauf ohne Problem 100 h streiken" Black-Out-Weselsky?
    Oder nimm eine kommunale Wasserversorgung. Ein 100 h Stilllegungsstreik würde hier auch nicht zugelassen werden.


    Zitat

    Und das wird dadurch besser, wenn sich GdL und EVG um alle Beschäftigten innerhalb des DB-Konzerns streiten? Komisch, beim öffentlichen Dienst klappt es auch mit 2 Gewerkschaften (komba und ver.di), was aber daran liegt, dass man sich dort respektiert und auf Augenhöhe miteinander spricht.


    Was auch daran liegen könnte, dass sich beide Gewerkschaften prinzipiell an alle Berufsgruppen im Unternehmen richten, also keine "Elitenbildung" stattfindet. Differenzierungsmerkmal sind bei diesen nicht Denkweisen wie "Wir sind im Zug und wollen eine Extrawurst" sondern tatsächlich mal die Gewerkschaftsleistungen, die über einen Erpressungs-Streik hinausgehen...
    Zudem gibt es im öffentlichen Dienst auch nur einen (bzw. 3) Tarifverträge für alle. Ich könnte die Bahnstreiks deutlich besser verstehen, wenn statt eines eigenen Tarifvertrags z.B. eine höhere Entgeltstufe für das gestresste Zugpersonal und eine Anpassung der Arbeitszeit für alle Tarifmitarbeiter gefordert werden würde. Aber wie gesagt, hier wird rein egoistisch für eine begrenzte Teilmenge der Belegschaft gestreikt, was jedem Zusammenhalt innerhalb der Gesamt-Belegschaft schadet.


    Zitat

    Dann kannst du ja sicher verstehen, weshalb viele Lokführer sich dieser Gewerkschaft nicht anschließen möchten. Andererseits wird die EVG ihre Mitglieder auch nicht freiwillig der GdL überlassen.


    In dem Fall kann ich das verstehen. Daher sehe ich das Tarifeinheitsgesetz als Reaktion darauf mehr als kritisch. Leider gibt sich Weselsky alle Mühe, ein solches Gesetz zu begründen. Eine Tarifeinheit an sich befürworte ich, nur ist ein rein reaktionäres Gesetz in jedem Fall der falsche Weg.


    Zitat

    In deinem Beispiel hast du ca. 1000 € pro Unternehmen investiert. Das bedeutet, dass der "kleine Mann" mehrere 1000 € übrig haben muss, um nicht nur in ein Unternehmen zu investieren.


    Zum Thema Stop-Loss:
    Wer am 22.09.2014 1000 € in Infineon investiert hat, sah am 13.10.2014 bereits einen Verlust von 25% in seinem Depot. Hätte der kleine Mann diesen Verlust jetzt realisieren sollen oder gegebenenfalls noch weitere Verluste riskieren? Wie hätte er vorhersehen sollen, dass der Kurs sich kurz danach wieder erholt?


    Ich habe gesagt, dass sich eigene Einzel-Order ab ca. 1.000€ lohnen, da sonst die Gebühren zu hoch sind, man aber immer diversifiziert anlegen muss. Dafür gibt es natürlich auch Managed Funds oder einfach einen DAX 30 ETF (allerdings ist zur Zeit nicht unbedingt der beste Einstiegszeitpunkt gegeben). Wie bereits gesagt, das Thema ist hier mehr als Off-Topic, daher nochmal zum Anfang:


    Der kleine Mann, der in einer AG arbeitet, kann sich bei seinem Arbeitgeber einkaufen, oft sogar mit Aktienoptionen. Dann arbeitet er in begrenztem Maße für sich selbst bzw. für seine Dividende / Kursrendite und kann beispielsweise an der Hauptversammlung teilnehmen, in der er deutlich mehr über sein Unternehmen erfährt, wodurch die Zusammenhänge seiner Tätigkeit als kleines Rad eventuell klarer werden.


    Und vor allem könnte er endlich damit aufhören, über das Klassenfeindbild "die Aktionäre und ihre Dividende" zu lamentieren, weil er dann selbst einer davon wäre ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    [...] was jedem Zusammenhalt innerhalb der Gesamt-Belegschaft schadet [...]


    Das ist auch ohne Gewerkschaft so. Viele Lokführer glauben sie seien etwas bessers als die die den Eisenbahnbetrieb lenken. Und was wären wir ohne unsere Kunden?

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Doch, exakt das ist das Thema. Zwei Gewerkschaften können unabhängig voneinander die gleiche Infrastruktur lahmlegen, was ich für ein enormes gesellschaftliches Risiko halte. Beim Busverkehr ist in der Regel ein Auto noch eine Alternative, bei vielen Bahnpendlern ist das wegen der langen Strecke nicht unbedingt möglich.


    Wohl eher das Taxi. Mit eigenem Auto kann man auch die gesamte Strecke fahren.


    Zitat

    Original geschrieben von Ma-Dai
    Der kleine Mann, der in einer AG arbeitet, kann sich bei seinem Arbeitgeber einkaufen, oft sogar mit Aktienoptionen. Dann arbeitet er in begrenztem Maße für sich selbst bzw. für seine Dividende / Kursrendite und kann beispielsweise an der Hauptversammlung teilnehmen, in der er deutlich mehr über sein Unternehmen erfährt, wodurch die Zusammenhänge seiner Tätigkeit als kleines Rad eventuell klarer werden.


    Bei der DB AG klappt das schon mal nicht, weil die DB AG nicht börsennotiert ist.
    Nebenbei: Wäre die DB AG börsennotiert, müsste sie das Protokoll der Hauptversammlung gemäß AktG veröffentlichen, damit auch zukünftige Aktionäre informiert sind.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Wohl eher das Taxi. Mit eigenem Auto kann man auch die gesamte Strecke fahren.


    Ich dachte dabei eher an ICE-Pendler, die täglich 100-200 km einfache Strecke zurücklegen müssen. Aber das sind eher Minderheiten.


    Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Bei der DB AG klappt das schon mal nicht, weil die DB AG nicht börsennotiert ist.
    Nebenbei: Wäre die DB AG börsennotiert, müsste sie das Protokoll der Hauptversammlung gemäß AktG veröffentlichen, damit auch zukünftige Aktionäre informiert sind.


    Da hast du Recht, die DB AG ist aktuell eine bescheuerte Konstruktion. Weist einen Unternehmensgewinn aus, obwohl dieser nur ein Bruchteil der staatlichen Subventionen beträgt. Hat die Rechtsform einer AG, ist aber zu 100 % Staatsbetrieb, so dass alle "Gewinne" wieder an den Subventionierer zurückfließen. Hat jedoch den "Vorteil", das Personal nicht mehr verbeamten zu müssen, wodurch dieses überhaupt erst streiken darf.
    Und bei dem Investitionsstau der letzten Jahre kann ich mir auch nicht vorstellen, wer die Aktien irgendwann mal kaufen will. Oder es wird wieder eine Robert-T-Online Werbekampagne gestartet :p

  • Die Aktie der Bahn würde ich nie kaufen solange die Bahn immer mehr zerschlagen wird. Jedes Einzelunternehmen kämpft für sich allein. Interne Geldverschieberei (die Gesellschaften bezahlen sich intern gegenseitig. M.E. eine Geldvernichtungsmaschine). Keine gemeinsamen Ziele mehr. Würde die Bahn die Zerschlagung rückgängig machen, nach dem Motto "nur gemeinsam sind wir stark" könnte das m.E. mit der Aktie etwas werden.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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