Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass der Fall Mollath wegen Inhaftierung des Betroffenen (wie gleichgelagerte Fälle im Übrigen auch) eine deutliche Priorität genießt. Alles andere würde der Annahme nicht gerecht, dass Richter in zweiter Linie auch emotionsbegabte Menschen sind (viele jedenfalls). ![]()
Das alles darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, das auch in solchen Fällen alles "seinen Gang geht". Es dürften also keine Sonderkuriere eingesetzt werden und auch der übliche Geschäftsgang dürfte nicht verlassen werden. Auch als Eilsachen gekennzeichnete Angelegenheiten laufen über Geschäftsstellen, landen gelegentlich (wenn auch mit mit Eilvermerk) in der Schreibkanzei, in der Schreiben gefertgt und versandt werden etc. Allein die Zeit, die sich eine Akte (wenn auch im beschleunigten) Geschäftsgang befindet, dürfte eher in Wochen, denn in Tagen zu bemessen sein.
Die von JimmytheBob angeführten Fälle sind im übrigen solche, die über Jahre hinweg vertrödelt wurden - also wirkliche Extremfälle. Das dürfte in der Angelegenheit Mollth wegen des öffentlichen Interesses ausscheiden. Verzögerungen um Wochen oder Monate sind in der Praxis aber nichts, worüber es auch nur nachzudenken lohnt - auch in so bedauerlichen Fällen wie diesem hier. Und selbst dann, wenn auch ich das (wie die wohl die Allermeisten) für höchst bedauerlich halte.
Frankie