Frage zu Rücktrittsfrist vom Arbeitsvertrag

  • Mich wundert deshalb,dass der Arbeitsvertrag (und auch noch in Teilzeit) unbefristet sein soll.


    Meine Mutter ist in einer Behörde schon Jahrzehnten tätig und hatte noch mit der Verbeamtung sehr viel Glück.
    Aber unbefristete Arbeitsplätze als Soforteinstieg werden dort schon seit Jahren nicht vergeben.


    Zur Sommerferienzeit ist dort auch Einstellungsstopp - das ist richtig.


  • Du bist Arbeitgeber, der einen (vermutlich kleinen) Betrieb führt und als "gebranntes Kind" seinerzeit eine Mitarbeiterin plötzlich verloren hat. Aus deinen Postings spricht, dass du mit deinen Mitarbeitern gut umzugehen versuchst und als derjenige, der die Verantwortung und das Risiko trägt, Gefahr läufst von egoistischen Mitarbeitern ausgespielt zu werden, die im Gegensatz zu dir nicht "das große Ganze" sehen sondern nur ihren Vorteil.


    Meistens sind aber Arbeitgeber in der stärkeren Position. Bei gefragten Spezialisten mag es anders sein, das Fußvolk der einfachen Arbeiter und Angestellten mit weitverbreiteten Qualifikationen ist meist austauschbar und damit in der schwachen Rolle.
    Natürlich trägt man bei einer Neueinstellung immer ein gewisses Risiko und ein neuer Mitarbeiter leistet naturgemäß nicht sofort dasselbe wie der erfahrene Abgänger. Letztlich ist das Heer an Bewerbern gewöhnlich größer als das Angebot an adäquaten Arbeitsplätzen.


    Der angebliche Fachkräftemangel resultiert eher daher, dass man gut ausgebildetes und erfahrenes Personal schwerlich zu Dumpingpreisen bekommt und nicht erwarten kann, dass sich Leute in Zeitarbeit oder in befristeten Verträgen anstrengen als sei es eine Stelle für's Leben...


    Soziales Denken kann ich bei den allerwenigsten AG's erkennen. Die denken nicht darüber nach, dass "eine Stelle haben oder nicht haben" eine existentielle Frage für Menschen ist, sondern suchen halt den Nächsten, der Vollgas geben soll und wenn sie ihn haben ist es ihnen egal, was es für den Menschen dahinter bedeutet.
    Arbeitgeber "denken" gewinnorientiert und wenn Humanität eine Rolle spielt dann nur weil das der Motivation förderlich sein soll und das Geschäftsergebnis stabilisieren soll.


    Im besten Fall zieht man an einem Strang und schafft eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.


    @ caoz, bei Behörden mahlen die Mühlen in der Tat langsam. Wenn es läuft wie meistens zieht es sich eine ganze Weile hin bis du eine verbindliche Nachricht und ein Einstellungsangebot bekommst. Dann kannst du aber auch problemlos sagen, dass du zwischenzeitlich eine anderweitige Tätigkeit ausübst und eine Kündigungsfrist absitzen musst falls der AG nicht entgegenkommt und dich früher gehen lässt. Das sollte aber kein Problem sein, Behörden wollen Mitarbeiter nicht unbedingt schnellstmöglich, am Besten gestern, zur Arbeit antreten lassen.
    Ich denke deswegen, es wird schon alles klappen.


    ElChefe: ein ganz, ganz armes Posting.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Meistens sind aber Arbeitgeber in der stärkeren Position.


    Es steht ja jedem frei ebenfalls Arbeitgeber zu werden. Davon abgesehen würde ich behaupten, dass Deutschland ein sehr Arbeitnehmerfreundliches Land ist. Man denke nur an Dinge (die ich auch gar nicht in Abrede stellen möchte) wie Lohnfortzahlung, Kündigungsschutz, Betriebsrat, etc pp.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Bei gefragten Spezialisten mag es anders sein, das Fußvolk der einfachen Arbeiter und Angestellten mit weitverbreiteten Qualifikationen ist meist austauschbar und damit in der schwachen Rolle.


    Und? Was ist daran verwerflich? Warum sollte man Ansprüche an Dritte (in diesem Fall Arbeitgeber) stellen dürfen wenn man selbst nicht in der Lage ist oder war seine Qualifikationen entsprechend zu erlangen.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Letztlich ist das Heer an Bewerbern gewöhnlich größer als das Angebot an adäquaten Arbeitsplätzen.


    Herrlich. Vielleicht ist das bei Jobs, auf welche Du dich bewirbst so. Aber die Regel ist das garantiert nicht. Und schon überhaupt nicht wenn Du vor das Wort Bewerber noch das Wörtchen "geeignet" stellst.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Der angebliche Fachkräftemangel resultiert eher daher, dass man gut ausgebildetes und erfahrenes Personal schwerlich zu Dumpingpreisen bekommt und nicht erwarten kann, dass sich Leute in Zeitarbeit oder in befristeten Verträgen anstrengen als sei es eine Stelle für's Leben...


    Lächerlich. Du meinst also es gibt Heerscharen von bspw. qualifizierten Datenbankentwicklern, Ingenieuren oder Konstrukteuren die nur keine Lust haben für >=60.000 Euro p.a. zu arbeiten? Bzw. Du erachtest die Löhne für zu niedrig?


    Und bevor Du nun ausholst. Es geht um gesuchte Fachkräfte. Nicht von Sozialpädagogen oder Küchenhelfern.


    Vermutlich kannst Du es Dir nicht vorstellen, weil hinter Dir noch nie Arbeitgeber her gerannt sind, aber es gibt tatsächlich Positionen die seit Jahren nicht besetzt werden können. Traurig aber wahr.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Soziales Denken kann ich bei den allerwenigsten AG's erkennen. Die denken nicht darüber nach, dass "eine Stelle haben oder nicht haben" eine existentielle Frage für Menschen ist, sondern suchen halt den Nächsten, der Vollgas geben soll und wenn sie ihn haben ist es ihnen egal, was es für den Menschen dahinter bedeutet.


    Da sind sie wieder. Printus' Pauschalisierungen. Wie viele Arbeitgeber, also Geschäftsführer, Inhaber oder Vorstände kennst Du denn näher um in der Lage zu sein, deren soziales Denken zu bewerten?


    Ganz davon abgesehen, wieso sollte ein AG sozialer denken, als ein AN? Weil Du dir das so wünscht? Schonmal dran gedacht, wie viele "asoziale" (das sind deine Worte, nicht meine) Arbeitnehmer es gibt, die blau machen und damit den Arbeitgeber und somit all ihre Kollegen schädigen? Oder Pausen überziehen. Oder nur mit halber Kraft arbeiten, aber dennoch den vollen Lohn bekommen. Oder Oder Oder.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Arbeitgeber "denken" gewinnorientiert und wenn Humanität eine Rolle spielt dann nur weil das der Motivation förderlich sein soll und das Geschäftsergebnis stabilisieren soll.


    Ach, und bei Arbeitnehmern ist das anders?


    AG und AN sind beides Menschen, mit den selben Bedürfnissen und Trieben. Beide versuchen das Beste für sich herauszuholen. Der AG agiert allerdings i.d.R. rationaler, weil er nicht nur die Verantwortung für einen AN hat, sondern für mehrere. Der AN denkt i.d.R. an sich. Nicht an die Kollegen und nicht an den Chef.


    Ist nicht verweflich, sondern verständlich. Und wenn wir schon von sozial sprechen. Wie sozial bist Du denn? Wievielen Menschen gibst Du denn Arbeit und somit die Gelegenheit ihr täglich Brot zu verdienen?


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Im besten Fall zieht man an einem Strang und schafft eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.


    Wohl wahr. Warum versuchst Du dann den AG als schlechteren Menschen darzustellen?


    Edit:


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    ElChefe: ein ganz, ganz armes Posting


    Komisch. Das selbe dachte ich von Deinen, welches mich erst zu meinem getrieben hat.

  • Also was ich auf keine Fall machen würde - mit offenen Karten spielen. So blöd war ich mal
    bei einem "Praktikumsjob". Hab denen gesagt, dass ich als (Fachhochschulabsolvent) noch
    eine Möglichkeit hätte, feste unterzukommen. Die Absage kam prompt.


    Zum Thema zimplerliche Arbeitgeber ... ich habe mich als Hochschulabsolvent damals bei der
    Firma Merk Darmstadt beworben. Über einen "Personaldienstleister" für einen Job
    unterhalb meiner eigentlichen Qualifikation.


    Das lief so ab - Eingeladen worden - 7! hochbezahlte Leute haben mir gegenübergesessen,
    mich dämlich gefragt, warum ich sowas denn mache unterhalb meiner Qualifikation - und
    das ganze kam nicht zu stande. Und weil die so arm sind haben sie natürlich nicht angeboten,
    die Fahrkosten zu erstatten. Ich war ja nur so ein "Heini von einer Zeitarbeitsfirma".


    Soviel zu meinen Erfahrungen mit der ach so tollen Firma M E R K in Darmstadt, einem sogenannten global Player !

  • Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Nicht von Sozialpädagogen oder Küchenhelfern.


    Also hier im Thread geht es um einen Sozialpädagogen ;).
    Und das bedeutet für mich befristete Halbtagsstellen die faktisch monitär knapp überm ALG2 liegen.. .

  • Zitat

    Original geschrieben von mondlaub24
    Soviel zu meinen Erfahrungen mit der ach so tollen Firma M E R K in Darmstadt, einem sogenannten global Player !


    Hast dich bei denen vielleicht auch nicht intelligenter angestellt als bei deinem Praktikumsjob ... :p

  • Zitat

    Original geschrieben von caoz
    Also hier im Thread geht es um einen Sozialpädagogen ;).
    Und das bedeutet für mich befristete Halbtagsstellen die faktisch monitär knapp überm ALG2 liegen.. .


    Und was hast Du realistischerweise erwartet, als Du die Arbeitslosenquote und Gehälter in diesem Berufszweig gesehen hast?

  • Gut, wenn ich allerdings (via Google) diverse Berichte, Artikel und Foren durchstöbere kann ich diese Erwartung nicht nachvollziehen.


    - Eine der höchsten Arbeitslosenquote unter Akademikern
    - Die höchte Teilzeitquote (~40%)
    - sehr viele befristete Verträge
    - kaum einer zufrieden mit dem Gehalt


    (Ich musste ja nicht mal gezielt suchen um das Beispiel Sozialpädagoge zu bringen; es scheint also in der Öffentlichkeit durchaus bekannt zu sein....)

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus Der angebliche Fachkräftemangel resultiert eher daher, dass man gut ausgebildetes und erfahrenes Personal schwerlich zu Dumpingpreisen bekommt und nicht erwarten kann, dass sich Leute in Zeitarbeit oder in befristeten Verträgen anstrengen als sei es eine Stelle für's Leben...


    Auf bestimmten Gebieten ist der Arbeitsmarkt komplett leergefegt. Zum Beispiel wie ElCheffe gepostet hat, gibt es zu wenig Softwareentwickler. Ebenfalls kaum verfügbar sind Fachkräfte im Online- Marketing.


    Ich kann Dir sagen: In den westdeutschen Großstädten wirst Du mit 60.000€ Jahresgehalt keinen fähigen Softwareentwickler mit 5 Jahren Erfahrung bekommen.


    In anderen Berufen gibt es reichlich Bewerber auf einen offenen Arbeitsplatz.


    Das liegt daran, weil viele Leute das falsche lernen. Wer z.B. Friseur oder Fleischerei- Fachverkäufer lernt, hat aus meiner Sicht direkt Anspruch auf die Pflegestufe 3 wegen erwiesener geistiger Umnachtung: Viele Bewerber, und Hungerlöhne gleichzeitig.


    Sehr viele Leute sind auch nicht bereit, sich weiterzubilden: Diese Leute montieren irgendwas in einer Fabrik, und haben keinen nötigen Antrieb, sich weiterzubilden, oder sich wenigstens alle paar Jahre einen neuen Job zu suchen, damit sie irgendwann mal auf Grund ihrer Erfahrungen Vorarbeiter werden können. Solche austauschbaren Leute erwischt es bei den Entlassungen. Die System- Admins, welche sich um die Datenverarbeitung in der Firma kümmern, werden nicht entlassen...

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