Testbericht Wiko Ridge 4G:
Das Wiko Ridge 4G war nach einiger Zeit mal wieder ein Gerät, auf welches ich mich richtig extrem gefreut hatte. Einerseits preist Wiko das Teil mit durchaus ordentlichen technischen Daten an, andererseits besticht es zudem durch die auffallende Optik. Egal ob das jetzt auf die mit Sandstein-Oberfläche verzierte Rückseite bezogen ist, oder auf die hochwertige und schicke Farbgebung der seitlichen Ränder des Smartphones. Die absolute Stärke von Wiko ist es einfach immer noch, aktuelle Technik zu einem fairen und absolut erschwinglichen Preis anbieten zu können. Genau das hat man auch beim Ridge 4G wieder geschafft. Klar, das Display hat jetzt keine extrem hohe Auflösung sondern „nur“ HD (1280x720 Pixel), doch das macht einerseits im normalen Gebrauch nichts aus, andererseits hänge ich persönlich sowieso nicht ständig mit der Nase direkt vor dem Display, wodurch einzelne (störende) Pixel eben auch nicht auffallen. Das Ridge 4G kostet aktuell über Amazon ca. 230,- Euro, was wie schon erwähnt ein fairer Preis ist. Der Nutzer bekommt dafür ein aktuell ausgestattetes Phone, das obendrein noch schick aussieht und – zumindest auf dem Papier – mit allerlei Superlativen um sich wirft.
Was davon letztendlich tatsächlich praktischen Nutzen hat oder an welcher Stelle Wiko evtl. nochmal nachbessern muss – davon könnt Ihr Euch mit Hilfe des nachfolgenden Tests selbst ein Bild machen. Übrigens: Seit dem Release des Geräts gab es insgesamt zwei Updates. Somit rennt der kleine Sportler zwar immer noch auf Android 4.4.4 KitKat, ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir hier eventuell auch ein Update auf Lollipop erleben könnten.
Hauptfunktionen des Wiko Ridge 4G:
- - Android 4.4.4 KitKat Betriebssystem
- - Qualcomm Snapdragon 410 Quad-Core Prozessor mit 1,2 GHz Taktung
- - Dual-Sim Funktionalität (Micro SIM + Nano SIM oder Micro SD Speicherkarte)
- - Abmessungen: 143 x 72 x 7,5 mm bei 125 Gramm
- - integrierter Li-Poly Akku mit 2400 mAh (nicht wechselbar)
- - 16 GB interner Speicher
- - Micro SD Speicherkartenslot (bis zu 64 GB)
- - 2 GB Arbeitsspeicher (RAM)
- - Rückseite mit Sandstein-Oberfläche
- - 5” IPS-Touchscreen mit HD-Auflösung (1280 x 720 Pixel) bei 16,7 Mio. Farben
- - Corning Gorilla Glass 3
- - WLAN 802.11 b/g/n, WLAN Hotspot
- - USB 2.0
- - Bluetooth 4.0
- - 3,5 mm Klinkenbuchse
- - 13 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus
- - LED-Leuchte (Philips-Technologie) mit 200 Lumen
- - 5 Megapixel Frontkamera
- - Full HD Videoaufnahmen
- - Stereo FM-Radio
- - A-GPS
Lieferumfang:
„Klein und unauffällig“ – so oder so ähnlich könnte man den Auftritt des Ridge 4G wohl am passendsten Beschreiben. Das Smartphone kommt in einem kleinen, unscheinbaren Karton daher, welcher komplett in türkis gehalten ist. Nach dem Auspacken aus dem Versandkarton bin ich erstmal kurz erschrocken, weil ich eben aufgrund der Farbgebung auch eine entsprechende Farbe des Smartphones erwartet hatte; doch dem war zum Glück nicht so! Ich habe die Farbkombo Schwarz/Orange zum Test bekommen, damit führt der Karton den Nutzer also etwas in die Irre.
Doch das ist nicht weiter schlimm – schließlich sollte ja auch jeder wissen, was man selbst kauft bzw. bestellt hat. Nach dem Öffnen des Kartons kommen auch schon die üblichen Verdächtigen zu Tage, wobei ich auch hier wieder überrascht bin, dass Wiko einem Smartphone der 200,- Euro Klasse nahezu denselben Lieferumfang beilegt, wie das bei anderen Herstellern sonst auch bei Flaggschiffen (Galaxy S6, One M9, …) zu finden ist. Gut – das S6 ist mit seinem „neuen“ Headset jetzt kein 100%ig passender Vergleich – dennoch: Ich finds klasse, dass Wiko darauf trotz des Preisabschlags nicht verzichtet.
Kommen wir zum tatsächlichen Lieferumfang des Wiko Ridge 4G:
- - 1 x Smartphone „Wiko Ridge 4G“ mit integriertem Akku
- - kabelgebundenes Headset
- - Micro USB-Kabel
- - Netzteil-Adapter (in Kombination mit dem USB-Kabel Ladegerät)
- - Sim-Karten Adapter
- - Kurzanleitung
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Kommen wir zum Design bzw. zum Aussehen des Ridge 4G: Auf der Front fällt natürlich sofort wieder der 5“ große IPS-Touchscreen ins Auge. Dieser passt vom Verhältnis her nahezu perfekt zur Gesamtgröße des Ridge 4G und kann dieses mal auch Onscreen-Tasten aufweisen. Es gibt also keine separaten Sensortasten mehr unterhalb des Displays – sehr schön! Ein Punkt den ich diesbezüglich ja bei den letzten Wiko-Phones kritisiert hatte (nämlich die nicht individuell fest zu setzende Beleuchtungsdauer der Sensortasten) entfällt daher komplett. So kommt es dann auch, dass der Nutzer unterhalb des Displays auch keine weiteren Features/Funktionen mehr findet. Oberhalb des Displays hingegen ist wieder schwer was los: Mittig sitzt hier der zweite Lautsprecher (Hörmuschel) für Telefonate, rechts daneben befindet sich die 5 Megapixel Frontkamera und das recht klein gehaltene Wiko-Logo. Links vom Lautsprecher sitzen versteckt die Sensoren für das Display (Helligkeits- und Näherungssensor) sowie eine kleine Benachrichtigungs-LED. Diese ist im deaktivierten Zustand ebenfalls nicht zu sehen, blinkt dafür bei anstehenden Ereignissen verhältnismäßig hell. Etwas größer hatte die aber dennoch ausfallen dürfen.
Wir gehen weiter zur Oberseite des Ridge 4G: Hier sind wir auch relativ zügig durch, denn dort ist nur der 3,5mm Klinkenanschluss für Headsets zu finden. An der Unterseite hingegeben hat Wiko nicht nur die USB-Buchse (2.0) untergebracht, auch das Mikrofon ist hier in einer kleinen Öffnung zu finden. Auf der linken Seite des Ridge 4G befinden sich überhaupt keine Tasten. Dies hat den Vorteil, dass man prinzipiell auch nur auf einer Seite des Phones nach den Tasten „suchen“ muss, ein Nachteil wäre allerdings, dass die Bedienung bei manchen Nutzern vielleicht etwas eingeschränkt ist, wenn man sowohl Lautstärke-Wippe als auch Power-Button auf einer Seite (hier nämlich rechts) hat. Mir persönlich gefällt die Lösung recht gut so.
Die Rückseite hat wieder etwas mehr zu bieten: Ganz oben befindet sich – in einer kleinen Gehäuse-Erhebung untergebracht – die 13 Megapixel Hauptkamera von Sony. Diese wird mittig auf der Rückseite von einem Philips LED-Blitz flankiert, welcher mit 200 Lumen (lt. Wiko-Homepage) die Nacht zum Tage machen soll. Inwieweit das funktioniert, seht Ihr dann weiter unten. Unterhalb der LED-Leuchte befindet sich der zweite Wiko-Schriftzug. Ganz unten sind dann schließlich noch die Aussparungen für den rückseitig platzierten Lautsprecher (Medien und Freisprechmodus) zu finden.
Das war`s zur allgemeinen Optik, gehen wir über zur Wertigkeit und der Verarbeitung des Ridge 4G. Wiko war in diesem Bereich eigentlich schon immer vorbildlich und hat sich diesbezüglich bei keinem der Geräte einen extremen Fauxpas geleistet. Dieses Fazit aber 1:1 auch auf das Ridge 4G zu übertragen wäre nicht nur etwas „faul“, sondern auch falsch. Warum? Nun, das Ridge 4G macht für mich nicht den Eindruck eines Geräts der 200,- Euro-Klasse, sondern könnte durchaus auch höher angesiedelt werden. Die Rückseite ist – wie bereits kurz erwähnt – mit einer Sandstein-Oberfläche überzogen. Das lasst das Gerät nicht nur ausgewöhnlich und schick aussehen, sondern vermittelt auch einen extrem guten Halt; ohne sich dabei zu rau oder gar unangenehm anzufühlen. Diese Sandsteinoberfläche befindet sich aber nicht nur auf der Rückseite, sondern setzt sich teilweise auch leicht seitlich sowie an der Ober- und Unterseite des Ridge fort. Das sorgt für eine fließende Optik. Der Akkudeckel lässt sich beim Ridge zwar vom Gerät trennen, allerdings dient das nur zum Einlegen bzw. Herausnehmen der Sim-Karten bzw. der Speicherkarte. Der Akku kann nicht gewechselt werden.
Ebenfalls sehr hochwertig wirkt – neben der Sandstein-Oberfläche – auch die seitliche Materialwahl von Wiko. Hier kommt nämlich Aluminium zum Einsatz, welches durch seine spezielle Verarbeitung 2x resistenter als Stahl und dabei aber 40% leichter ist. Damit soll wohl eine gewisse Steifigkeit des Geräts erreicht werden. Um das Ganze dann aber nicht allzu langweilig aussehen zu lassen, hat Wiko kurzerhand die seitlichen Aluminium-Ränder lackiert. Und genau daran ist auch nur zu erkennen, welche Farbvariante sich der Nutzer ausgesucht hat. Ich persönlich bin immer noch sehr angetan von der schwarz-orange Kombination – I like!
Touchscreen & Bedienelemente:
In Sachen Touchscreen spielt das Ridge 4G nicht in der oberen Liga mit – zumindest nicht, wenn man sich die Daten auf dem technischen Datenblatt ohne weitere Infos anschaut. 5“ ist heutzutage eine gängige Größe, die IPS-Technologie ist auch kein Alleinstellungsmerkmal mehr und mit einer HD-Auslösung (1280 x 720 Pixel) lockt man heut zu tage auch keinen mehr hinterm Ofen vor. Viel wichtiger ist doch aber die Frage, ob man wirklich mehr benötigt? Im Falle des Ridge 4G kann ich da ganz klar sagen: Nein!
Man muss sich immer im Hinterkopf behalten, dass man es hier mit einem Gerät der 200,- Euro Klasse zu tun hat. In Kombination mit der Tatsache, dass 5“ jetzt zwar nicht mehr unbedingt als „klein“ durchgehen, im Gegensatz dazu aber Geräte mit 5,5“
X auch meist „nur“ Full HD-Auflösung besitzen und dabei in der Regel etwas teurer sind, hat Wiko hier eigentlich fast alles richtig gemacht. Schaut man sich jetzt nicht stundenlang Videos auf dem Gerät an oder liest Homepages und/oder Dokumente, wird man mit dem Display des Ridge 4G aller Wahrscheinlichkeit nach keine Probleme bekommen. Full HD wäre zwar schön gewesen, aber wie gesagt: Einen entscheidenden Nachteil kann ich so direkt jetzt nicht als dickes Minus anerkennen. Zumal sich hieraus ja auch noch ein (kleiner) Vorteil ergibt: Je weniger Pixel, desto weniger Power wird benötigt – was im Endeffekt der Akkuleistung und damit der Laufzeit zu Gute kommt.
Das Ridge 4G besitzt wie der Großteil aller heutigen Smartphones nicht nur eine manuelle Regelung der Helligkeit, sondern kann auch mit einem Helligkeitssensor und damit der automatischen Regelung überzeugen. Sensor und Display reagieren recht flott auf Änderungen, der Wechsel klappte auch immer zuverlässig – da kann sich manch ein Hersteller noch was davon abschneiden.
In Sachen Bedienelemente sind wir recht schnell durch, denn mit Ausnahme der insgesamt drei Tasten auf der Rückseite, besitzt das Ridge ja keine weiteren Hardware-Tasten. Der Druckpunkt ist bei allen Tasten gleich gut ausgeprägt, durch die durchgängige Verbindung der Lautstärke-Wippe besteht zudem auch keine Verwechslungsgefahr zwischen den Buttons für die Lautstärke und dem Power-Knopf. Wie Eingangs bereits kurz angesprochen, stattet Wiko das Ridge nun mit Onscreen-Tasten auf dem Display aus. Nachteil: Es geht etwas Displayfläche mit Informationen verloren. Vorteil: Lästige Probleme; die man in der Vergangenheit noch bei Wiko-Modellen mit Sensor-Tasten gefunden hatte (bspw. fehlende Konfigurationsmöglichkeit für die Beleuchtungsdauer der Tasten), gehören damit auch der Vergangenheit an. Auch in diesem Fall hat man bei Wiko richtig gehandelt – klasse!