Warum gibt es so viele Massaker in den USA?

  • Wahrscheinlich ist die Massakerdichte genau so groß wie in anderen Zivilisationen. Aus den USA dringen halt, bedingt durch gut vernetzte Nachrichtenagenturen, mehr Meldungen zu uns durch. Ich glaube nicht, dass es in Russland, China oder Brasilien weniger Massaker gibt, allerdings hören wir davon eher nichts.
    Die reine Waffenverfügbarkeit halte ich eher nicht für den Grund, da z.B. die Schweiz auch komplett durchwaffnet ist und dort nicht mehr Schusswaffenmissbrauch auftritt als in restriktiveren Ländern wie z.B. Deutschland. Israel z.B. strotzt nur so von Waffen in Privathänden und ist eher unauffällig, was Missbräuche angeht. Zudem ist die Beschaffung einer Waffe noch nie der Grund gewesen, eine Tat nicht auszuführen.

  • ich glaube, es ist eher andersrum. Dort, wo Massakar an der Tagesordnung sind, machen sie keine Schlagzeilen, dort, wo es etwas seltenes, aussergewöhnliches sind, machen sie Schlagzeilen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Vieltaenzer
    ich glaube, es ist eher andersrum. Dort, wo Massakar an der Tagesordnung sind, machen sie keine Schlagzeilen, dort, wo es etwas seltenes, aussergewöhnliches sind, machen sie Schlagzeilen.

    Aha! Dann ereignen sich also in Wirklichkeit Massaker in USA/Mexiko nicht an der Tagesordnung, weil sie ja oft Schlagzeilen machen. In Deutschland/Schweiz hingegen sind Massaker grausamer Alltag, denn man sieht kaum entsprechende Schlagzeilen.


    Oder war gemeint, daß weltweite Massaker in Deutschland für Schlagzeilen sorgen, weil sie hier eher nicht passieren? In den USA hingegen machen heimische und ausländische Massaker keine Schlagzeilen, denn sie sind ja dort Alltag.


    Ich denke, daß die US-amerikanische Häufung innerhalb der zivilisierten Länder eine Vielfalt von Ursachen hat:

    • hoher Bestandl und leichte Beschaffbarkeit von Schusswaffen
    • zuverlässige und umfassende Medienpräsenz für jeden Massakrierer
    • längst nicht überwundene Rassendiskriminierung auf fast allen gesellschaftlichen Ebenen
    • Tradition und Wildwestallüren
    • gewaltige Präsenz von NRA, Republikanern/Revanchisten, Waffenlobby
    • der verdammte, nur historisch zu erklärende Verfassungszusatz über's Bewaffungsrecht
    • kein Sozialstaat, demnach noch viel mehr Gefälle zwischen wohlbaend und existenzgefährdet
    • ist ein sehr bevölkerungsreiches Land, käme also auch bei gleicher Quote öfter vor
    • extreme Medialisierung auf allen Ebenen, vom Dorf bis ins Weiße Haus
    • starke Präsenz des sehr aktiven Militärs, hohe Soldatenquote, besonders in unteren Schichten

    Vielleicht sind die USA aber auch einfach kein zivilisiertes Land, sondern wie in obiger Tabelle eher in die Nachbarschaft von Iran, Afghanistan, Palästina, Albanien und Nordkorea einzuordnen. <-:<

    Je suis Charlie

  • Zitat


    Der nächste Karibikurlaub wird also wieder in Kuba stattfinden. :)


    Die hohen Werte der Karbikinseln/-Staaten hätte ich so nicht erwartet. Die Zahlen für Lateinamerika hatte ich weitgehend so eingeschätzt ... wobei Honduras den Vogel mit weitem (prozentualen) Abstand abschießt.


    Obwohl die Mordrate der Vereinigten Staaten im unteren Bereich (4,7) liegt, steht sie zur Bundesrepublik (0,8) immer noch im Verhältnis von etwa 6:1. Die von Flashhawk gepostete Liste entspricht weitestgehend den Punkten, die auch ich als Grundlage etlicher Gewaltformen sehe.



    In diesem Punkt können wir das in einem anderen Thread geforderte "Wegschließen" von Tätern durchaus kritisch hinterfragen. Obwohl in den USA prozentual mit weitem Abstand die meisten Bürger inhaftiert sind, ist die Mordrate etwa sechsmal so hoch wie in der BRD.


    Und dass die Bevölkerung in den USA im Vergleich zur deutschen hochkriminell ist, kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen (ausschließen kann ich es aber auch nicht, weil mir hierzu die notwendigen Informationen fehlen). Bisher gehe ich jedenfalls davon aus, dass in den USA einfach schneller weggesperrt wird ... was in diesem Fall nicht für die in Deutschland immer wieder geforderten Verschärfungen des Strafrechts spricht.


    Erschreckend ist das Verhältnis der Mordrate in den USA zur der in Deutschland (etwa 6:1) aber allemal.



    Edit:
    Es ist unfassbar ... in Honduras wird jeder tausendste Bürger irgendwann ermordet (von anderen Straftaten mal ganz abgesehen) ... welcher Irrsinn! Oder habe ich das falsch umgerechnet? Muss man diese Zahl vielleicht noch mit der statistischen Lebenserwartung der Bürger in Jahren multiplizieren? Meine Herren ...

  • Honduras


    Hallo,
    die Zahlen beziehen sich doch auf ein Jahr! Wenn die Morde so bleiben/geblieben sind, dann ist es circa jeder 20.ste, der dort umgebracht wird.

  • In dem Zusammenhang sollte man sich vielleicht nochmal "Bowling for Columbine" anschauen. Denn Michael Moore versucht da ja genau dieser Frage auf den Grund zu gehen. ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    In dem Zusammenhang sollte man sich vielleicht nochmal "Bowling for Columbine" anschauen. Denn Michael Moore versucht da ja genau dieser Frage auf den Grund zu gehen. ;)


    Sorry, aber der Hetzer Moore ist auch nur für eine bestimmte Zielgruppe als Lieferant "seriöser" Dokumentationen geeignet. Für selbstdenkende Menschen, die sich nicht verarschen lassen wollen, ist Moore der falsche Mann.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    In diesem Punkt können wir das in einem anderen Thread geforderte "Wegschließen" von Tätern durchaus kritisch hinterfragen. Obwohl in den USA prozentual mit weitem Abstand die meisten Bürger inhaftiert sind, ist die Mordrate etwa sechsmal so hoch wie in der BRD.


    Und das lässt den Umkehrschluss zu, dass es ohne Wegschließen genauso wäre oder gar besser? :confused:
    Genauso gut könnte es dort ohne "Wegschließen" auch noch schlimmer sein... plausibler wäre das.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Und dass die Bevölkerung in den USA im Vergleich zur deutschen hochkriminell ist, kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen (ausschließen kann ich es aber auch nicht, weil mir hierzu die notwendigen Informationen fehlen).


    IMHO geht das ganze zum guten Teil einher mit der Schere zwischen Arm und Reich. Je größer desto mehr Probleme.
    Von den verschiedenen "Kulturen" die dort gemixt werden und sich nicht immer aus dem Weg gehen können, will ich garnicht erst anfangen, sonst landet man gleich wieder bei den Nazis.

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