AfD in S-A bei 16%

  • Wie ihr wieder diskutiert.
    Jeder darf wählen was er möchte.
    Die aktuelle Politik agiert sehr unglücklich ist aber nichts anderes als vor 5 Jahren in BaWü.
    Die S21 Gegner wählten grün, um noch was "retten" zu können.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Vielmehr resultiert diese Position aus der Realität, dass man Leute, die bereit sind, bei der Flucht ihr Leben zu riskieren, auch nicht durch Zäune oder Schießbefehle abhalten könnte.


    Das ist ein Irrglaube. Grenzen und als ultima ratio polizeiliche bzw. militärische Gewalt funktionieren. Die DDR mit ihrer Mauer früher ist dafür genauso leuchtendes Beispiel, wie auch einige Staaten Osteuropas jetzt. Ausnahmslos jeden einzelnen Grenzübertreter wird man damit nicht erwischen, aber den Grenzübertritt soweit erschwerten, dass diese Massnahmen grundsätzlich funktionieren.


    Ein Staat, der nicht zur Grenzsicherung bereit ist, hat sich selbst schon aufgegeben. Und ja, in allerletzter Konsequenz, d.h., im Verteidigungsfalle, heisst Grenzsicherung auch, dass man ggf. auf Eindringlinge schiessen muss. Wobei von dieser Notwendigkeit in der derzeitigen Lage keine Rede sein kann. Die Forderung, jetzt Flüchtlingen und anderen zivilen Grenzübertretern mit Schüssen zu drohen, ist pervers und völlig überzogen.


    Die politisch zu beantwortende Frage ist, welche Form und welches Ausmass an Grenzsicherung man braucht bzw. will. Die Resignation, man “könne nichts tun” halte ich allerdings auch für realitätsfern.


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Problematisch sind auch solche Geschichten von einem Kumpel, der einen Kumpel kennt...
    oder dem Verlinken von Nazi-Webseiten.
    Das ist auch nichts anderes als Propaganda und im strafbaren Bereich und zieht die genannten Folgen nach sich.
    Wer hier 'Horrostories' in die Welt setzen will, sollte das tunlichst mit Quelle belegen.


    Man kann schwerlich alles mit Quellen belegen. Vor allem keine “Gefühle”. Ausser, man machte einmal eine Umfrage. Aber seriöse Umfragen zum Sicherheitsgefühl im Zusammenhang mit Ausländern wird man nur schwer bekommen. Da schon die Frage an sich von den meisten als nicht opportun abgetan wird.


    Meine Mutter äussert sich beispielsweise auch ganz ähnlich wie (nunmehr gelöscht) die Beschreibung aus dem Supermarkt: Dass sie sich mittlerweile unwohl fühle oder gar Angst habe, sich in der Dunkelheit noch auf die Strasse zu begeben - und dies explizit wegen den Flüchtlingen. Ich kann dies nicht beurteilen, inwiefern diese Angst rational/berechtigt oder irrational//unberechtigt ist. Aber ich habe den Eindruck, sie ist v.a. unter älteren Leuten durchaus verbreitet, und ist im Zuge der Flüchtlingsentwicklung in Deutschland angestiegen.


    Und ich habe auch den Eindruck, dass sie von Medien und herrschender Politik bisher kaum ernstgenommen wurde.


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Auffällig werden immer diejenigen, die hier über 'die Schwarzen' o.ä. herziehen und dabei immer ausblenden, dass sich die Mehrzahl der Flüchtlinge nicht freiwillig dafür entschieden hat


    Ich halte das auch für zu einfach.


    Quasi überhaupt keine Diskussion gibt es darüber, dass und wieviele Flüchtlinge sich eben doch mehr oder minder “freiwillig” dafür entschieden hat. D.h., nicht aufgrund konkreter Bedrohung, sondern in der allgemeinen Hoffnung auf “ein besseres/früheres Leben” in Deutschland. Und wie man mit diesen Leuten umgehen soll.


    Vor kurzem war ein syrischer Flüchtling aus Damaskus beispielsweise Titelgeschichte im Spiegel. Inkl. Gedanken, zurückzugehen. Auch fragt man sich, wenn die Lage angeblich "so schlimm" sei, wieso die Eltern dann bewusst in Syrien zurückblieben. Da kann man die (Un-) Freiwilligkeit der Flucht schon hinterfragen. Umso mehr bei Asylsuchenden aus relativ stabilen Ländern wie Marokko.


    Aber das gilt selbst für Syrien. Natürlich ist man gerade als Mann besonders gefährdet, zu kriegerischen Auseinandersetzungen herangezogen zu werden. Ich würde mich da als junger Mann auch auf die Flucht machen, denke ich. Das bewusste und überlegte Zurücklassen von Verwandten im Herkunftsland halte ich aber zumindest für ein starkes Indiz dafür, dass die Fluchtentscheidung nicht eine solche "unausweisliche Zwangslage" war, wie es oft dargestellt wird.


    Meine eigene Familie ist ja auch aus dem Osten Europas (ehemalige deutsche Gebiete im heutigen Polen) vor der Roten Armee geflüchtet - und zwar mit Mann und Maus, da wurde niemand an Frauen, Älteren, Schwangeren etc. zurückgelassen.

  • Hmm ... gegen die AfD und die Bürgermeinung ihrer Anhänger scheint sich eine massive Anti-Demokratiebewegung zu formieren.


    Warum die Demokratie nicht gleich ganz abschaffen? Dann könnten die AfD-Gegener diese Partei einfach verbieten. :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von Applied
    Das ist ein Irrglaube. Grenzen und als ultima ratio polizeiliche bzw. militärische Gewalt funktionieren. Die DDR mit ihrer Mauer früher ist dafür genauso leuchtendes Beispiel, wie auch einige Staaten Osteuropas jetzt. Ausnahmslos jeden einzelnen Grenzübertreter wird man damit nicht erwischen, aber den Grenzübertritt soweit erschwerten, dass diese Massnahmen grundsätzlich funktionieren.

    Wenn Menschen rund 10.000 Euro für eine Reise bezahlen, die für eine erhebliche Teilnehmerzahl tödlich endet, wird sie kein Zaun aufhalten.... da kann ich Deine Meinung beim besten Willen nicht teilen.
    Das lässt aber immer noch völlig außer Betracht, dass die Ursache (also das Motiv zur Flucht) weiter besteht.
    Eine Politik, die Grenzen verbarrikadiert ist wie eine Notaufnahme im Krankenhaus, wo nur Schmerzmittel verabreicht werden. Irgendwann wird man sich auch mal um die Verletzungen kümmern müssen und nicht noch mit Tornados in offenen Wunden rumbohren. Zäune mit Schießbefahl sind dann schon die Opium-Sedativa... mit schwersten Nebenwirkungen.


    Senfadazugeber hat doch bereits beschrieben, dass die Milliarden, die wir derzeit einem werdenden Diktator in der Türkei hinterher werfen, in Syrien wirklich bewirken könnten, dass die Leute dort wieder eine Perspektive haben - und keinen Grund zur Flucht.

    Zitat

    Die politisch zu beantwortende Frage ist, welche Form und welches Ausmass an Grenzsicherung man braucht bzw. will. Die Resignation, man “könne nichts tun” halte ich allerdings auch für realitätsfern.

    Die Frage ist berechtigt, wird aber derzeit nur mit populistischen Totschlagantworten propagandistisch beackert (ist halt Wahlkampf-Zeit).

    Zitat

    Man kann schwerlich alles mit Quellen belegen. Vor allem keine “Gefühle”. Ausser, man machte einmal eine Umfrage.

    Das ist richtig und bei Deiner Mutter oder beim Stammtisch auch kein Problem. Ich wollte hier nur die Grenzen eines öffentlichen Forums deutlich machen.
    Für die Fortsetzung dieses Threads ist es daher HIER notwendig.
    Stimmungen sind prinzipiell ok, in einem Forum werden sie aber gern missbraucht, was dann eben zu besagten Sperren führte.

    Zitat

    Ich kann dies nicht beurteilen, inwiefern diese Angst rational/berechtigt oder irrational//unberechtigt ist. Aber ich habe den Eindruck, sie ist v.a. unter älteren Leuten durchaus verbreitet, und ist im Zuge der Flüchtlingsentwicklung in Deutschland angestiegen.

    Sagen wir mal so: Mit Angst lasssen sich politisch Entscheidungen durchdrücken, die rational niemand akzeptieren würde :gpaul:

    Zitat

    Und ich habe auch den Eindruck, dass sie von Medien und herrschender Politik bisher kaum ernstgenommen wurde.

    Ich habe eher den Eindruck, manche Medien schüren eher Ängste...
    Aber das ist eben wie die Wanderung auf einem einsamen Waldweg: Die einen pfeifen und die anderen loben das gute Erholungs-Klima ;)

    Zitat

    Vor kurzem war ein syrischer Flüchtling aus Damaskus beispielsweise Titelgeschichte im Spiegel. Inkl. Gedanken, zurückzugehen. Auch fragt man sich, wenn die Lage angeblich "so schlimm" sei, wieso die Eltern dann in Syrien zurückblieben. Da kann man die (Un-) Freiwilligkeit der Flucht schon hinterfragen.

    Die Spiegelstory ist letztlich auch nur ein Einzel-Beispiel, dessen Autor vllt auch ein bestimmtes Bild rüber bringen will (Stichwort 'Möchte-gern-Leitmedien')


    Ich empfehle Dir, mal eine Zeit in der (ehrenamtlichen) Flüchtlingshilfe mitzuarbeiten. Da kannst Du jeden Tag mehrere 'Spiegelstories' live erleben und sogar nachfragen. Die Familien werden häufig zurückgelassen, weil einfach das Geld fehlt damit alle übergesetzt werden und weil den Leuten klar ist, dass das für viele tödlich ausgeht.
    Du würdest doch sicher auch erst mal über eine wackelige Brücke versuchen zu gehen, bevor Du Deine Kinder oder Deine Frau rüber schickst, oder?

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Du würdest doch sicher auch erst mal über eine wackelige Brücke versuchen zu gehen, bevor Du Deine Kinder oder Deine Frau rüber schickst, oder?

    Aber nicht wenn direkt hinter meinen Kindern der Böse wartet um die um die zurückgebliebenen zu töten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Wenn Menschen rund 10.000 Euro für eine Reise bezahlen, die für eine erhebliche Teilnehmerzahl tödlich endet, wird sie kein Zaun aufhalten.... da kann ich Deine Meinung beim besten Willen nicht teilen.


    Vor einer tödlichen Gefahr muss man aus Syrien nicht unter Lebensgefahr übers Mittelmeer übersetzen. Da ist man auch in Libanon, der Türkei und Jordanien sicher. Und schon gar nicht muss man dafür durch ein halbes Dutzend weitere Länder bis nach Deutschland. Warum bewirbt sich denn kaum ein Mensch in Slowenien, der Slowakei, Kroatien, Rumänien etc. um Asyl?


    Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Du würdest doch sicher auch erst mal über eine wackelige Brücke versuchen zu gehen, bevor Du Deine Kinder oder Deine Frau rüber schickst, oder?

    Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Aber nicht wenn direkt hinter meinen Kindern der Böse wartet um die um die zurückgebliebenen zu töten.


    Um im Bilde zu bleiben: Wenn ich am anderen Ende, am sicheren Brückenkopf angekommen bin, dann würde ich nicht erst noch 100 Kilometer bzw. drei Tage weiterlaufen, um dann mit dem Handy anzurufen: "Die Brücke hält, ihr könnt jetzt rüberlaufen!".

  • Zitat

    Das hätte von Frank kommen müssen, wenn er dies gemeint hätte. Wie gesagt, ich wollte auf Prinzipien des Forums hinweisen.


    Der Inhalt Deines Links vermittelt das, was die Bildzeitung schon immer schürte - Resentiments gegen Gruppen von Menschen.
    Für eine kurze Zeit hatte die Springerpresse plötzlich ihre 'Liebe zu Flüchtlingen entdeckt'. Nun da das Ziel erreicht ist, kehrt man wieder zu alten, bekannten Parolen zurück.
    Das ist eben wie mit den sexuellen Belästigungen auf dem Oktoberfest, dessen Beispiel hier schon jemand nannte. Es gibt zweifelsfrei so etwas auf dem Oktoberfest oder anderswo
    aber deswegen sind eben nicht alle Oktioberfestbesucher 'Grabscher'


    Zunächst sind Nordafrikaner keine Syrer und bekommen eher selten Asyl. Da sie nicht abgeschoben werden können, bekommen sie eine Duldung. Daran ändert übrigens auch eine Ausweisung nichts (Ausweisung und Abschiebung sind ganz verschiedene Vorgänge). Sie können also weder zurück, noch dürfen sie bei 'Duldung' hier arbeiten - das nenne ich eine klassische Zwickmühle :mad:


    Wie aber selbst in Deinem Springer-Artikel zu entnehmen ist, existiert das Problem nicht erst seit der aktuellen Flüchtlingkrise, hat also andere Ursachen. Das kommt wohl eher davon, dass man überall bei der Polizei spart.
    Wir brauchen also keinen wilden Aktionismus neuer, schärferer Gesetze sondern einfach die Einhaltung bestehender...
    ...und das ohne Ansehen der Person - also auch ohne dass explizit zwischen Migrant und Nicht-Migrant unterschieden wird. Das ist in unserem Rechtssystem nun mal Grundsatz für alle.
    ...auch wenn die Welt ein konspiratives Geheimnis daraus konstruieren will... Verschwörungstheorie? ;) :D
    Ein Straftäter ist ein Straftäter. Da spielt es keine Rolle, wo er herkommt.

    Zitat

    Original geschrieben von murmelchen
    Aber nicht wenn direkt hinter meinen Kindern der Böse wartet um die um die zurückgebliebenen zu töten.

    Doch, wenn sie sich am anderen Ende der Brücke noch verstecken können, solange der Proviant reicht.
    Ok, ich gebe zu, dass Vergleiche manchmal hinken ;) :D
    Natürlich kann man in den Flüchtlingslagern vor Ort auch eine Weile überleben
    ...und der IS bringt auch nicht automatisch jeden Bewohner um, den er trifft.
    ...und sicher würden ganze Familien flüchten, wenn sie sich das leisten können. 10.000,- pro Person hat aber nicht jeder flüssig - nicht mal hier im 'reichen' DE.

  • Zitat

    Original geschrieben von Applied
    Vor einer tödlichen Gefahr muss man aus Syrien nicht übers Mittelmeer nach Griechenland oder Italien fahren. Da ist man auch in Libanon, der Türkei und Jordanien sicher. Und schon gar nicht muss man dafür durch ein halbes Dutzend weitere Länder bis nach Deutschland. Warum bewirbt sich denn kaum ein Mensch in Slowenien, der Slowakei, Kroatien, Rumänien etc. um Asyl?

    Weil Frau Merkel in Al Jasira bekannt gegeben hatte, dass sie in DE willkommen seien.

    Zitat

    Um im Bilde zu bleiben: Wenn ich am anderen Ende, am sicheren Brückenkopf angekommen bin, dann würde ich nicht erst noch 100 Kilometer bzw. drei Tage weiterlaufen, um dann mit dem Handy anzurufen: "Die Brücke hält, ihr könnt jetzt rüberlaufen!".

    Wir sollten einen Brücken-Thread eröffnen :D :D


    PS: Über die Sicherheit der Türkei, die gerade einen Bürgerkrieg beginnt könnte man sich vllt in einem neuen Thread unterhalten.
    Dass sich die Sonderbehandlung der Syrer bei den Flüchtlingen schneller rumspricht als bei manchen Bildzeitungslesern sollte übrigens auch nicht verwundern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Der Inhalt Deines Links vermittelt das, was die Bildzeitung schon immer schürte - Resentiments gegen Gruppen von Menschen.


    Bitte was werden da für Ressentiments geschürt? Entweder es gibt da eine problematische Tätergruppe und das wurde verschwiegen, oder nicht. Das ist ja gerade der Punkt, den der Artikel beschreibt: Es wurde verschwiegen. Im übrigen haben sich die Verantwortlichen in NRW (wie der Polizeipräsident oder Innenminister) "nach Köln" schnell selbst öffentlich so gegen Nordafrikaner positioniert.


    Mal ganz abstrakt gesprochen:
    Es wurde angeblich verschwiegen, aus Angst um Ressentiments.
    Und wenn man dieses Verschweigen anprangert, dann schürt es auch Ressentiments?


    Mal rein hypothetisch: Nur mal angenommen, eine Vielzahl von Delikten konzentriert sich auf Täter einer bestimmten Herkunft. Wie würdest du das denn medial angehen?


    Was darf man dann überhaupt noch sagen bzw. schreiben? Darf das Volk nicht es wissen, wenn aus bestimmten Herkunftsländer besonders viele Straftäter/Sozialleistungsbezieher etc. in Deutschland auffallen?

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