Wer hat noch Stempel?

  • Frank
    Selbstverständlich! Weil sich der BRD-Scheinladen dem kanonischen Recht unterwirft, können Pfarrämter sehr wohl beglaubigen. Zumindest scheint wenigstens das ein Vorteil des Konkordats zu sein.
    Und die Beglaubigung erfolgt übrigens auch mit kirchlichem Siegel.


    iStephan
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich lachen oder weinen sollte... über den Humor eines Digitalopfers oder vor lauter blödsinniger Häme. Bleibe du ruhig bei deinem papierlosen iSchreibtisch, ohne iPapier, iLocher und vor allem ohne iStempel in einem iStempelrondell :)


    Natürlich geht man mit der Zeit. Aber manche Dinge werden nun mal nie verloren gehen. Dazu gehören m. M. auch (persönliche) Stempel/Siegel. Es zeugt nicht von Altmode, sondern entgegengesetzt von guter Sitte und Qualität.

  • Auf meinem Perso hat sich die Anschrift geändert. Und auch die Stadt. Ich bin also umgezogen :D


    Und die Frau dort im Bürgercenter hatte noch einen Stempel, um ... das hintem auf dem Perso so abzustempeln.


    Edit: Woohoo, 50 Posts.

    Tarifhistory: Base GO 50GB -> Magenta Mobil S Friends -> Magenta Mobil M Young (mit Smartphone) -> Vodafone CallYa (3 Wochen zur Überbrückung) -> Magenta Mobil S Young (mit Smartphone)
    Rufnummer immer mitgenommen.


    Zuhause: Magenta Mobil Speedbox XL mit Huawei 5G CPE Pro 2 als Router.

  • Behörden verlangen oft den Stempel auf einer Wohnungsgenerbescheinigung nach dem neuen Meldegesetz - damit der Mieter nicht einfach selber unterschreibt.


    Ob das Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt.


    Auch auf Verträgen wurden von uns schon öfter Firmenstempel und Unterschrift gefordert.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau Geht das tatsächlich noch irgendwo? Vielleicht nach Landesrecht?


    Das Stichwort ist, wie schon genannt, das Reichskonkordat, welches immer noch geltendes Recht ist. Aber wie schon geschrieben: Wenn jemand eine so beglaubigte Kopie nicht anerkennt, dann ist das so.


    Der Pfarrer im Pfarramt führt genau wie der amtierende Notar ein, wie soll es anders sein, Amtssiegel. Andere Leute führen in deren Dienststelle ein Dienstsiegel.


    Vor Jahren habe ich dienstlich ein Petschaft und ein Dienstsiegel (Stempel) geführt.

  • Zumindest für NRW existiert ein Erlass des Innenministers, dass kirchliche Beglaubigungen nicht als amtliche anerkannt werden dürfen (öffentliche sind sie ohnehin nicht).


    Rechtsgrundlage für diesen Erlass sind §33 Abs. 1 VwVfg (Bund) und § 31 Abs. 1 VwVfg NRW. Danach dürfen beglaubigen:


    1. Behörden "Abschriften von Urkunden, die sie selbst ausgestellt hat" und ansonsten
    2. Behörden, die durch Rechtsverordnung besonders dazu ermächtigt wurden (wozu die Kirchen nicht zählen).


    Dieser Auffassung des Innenministers hat sich die katholische Kirche angeschlossen (u.a. im Amtsblatt des Erzbistum Köln).


    Zitat daraus:
    "Daraus folgt aber gleichzeitig, dass die von den
    Kirchen vorgenommenen Beglaubigungen nicht als
    amtliche Beglaubigung im Sinne der §§ 33 und 34
    VwVfG.NW. anzusehen sind. Das ist insbesondere
    dann von Bedeutung, wenn von Behörden ausdrücklich
    die Vorlage amtlich beglaubigter Abschriften oder
    Unterschriften verlangt wird.“



    Edit:
    Ich erinnere mich noch gut an die Ausführungen des Dozenten im Studium zum Thema der Vertrauenswürdigkeit kirchlicher Beglaubigungen (in der Vergangenheit). Näheres erspare ich mir hier. :p

  • Zitat

    Original geschrieben von stanglwirt
    Wir verlangen auf allen Verträgen, dass der Kunde auf seinem Firmenstempel unterschreibt. Dies zur Klarstellung, dass die "Firma" unterschreibt und niemand im privaten Auftrag oder gar jemand anderes...
    Wenn jemand angibt keinen Firmenstempel zu haben, wird der Firmenname "als Ersatz" mit Schreibmaschine nachgetragen auf dem dann unterschrieben werden muss. Dazu werden intern solche Firmen als "Bamperlfirma" verspöttet, weil tatsächlich nur Kleinstfirmen keinen Firmenstempel haben.
    Fazit: Fehlender Firmenstempel = schlechter Eindruck.


    Ich musste jetzt wirklich mehrfach auf das Datum dieses Beitrags und des Threads schauen :D Ich habe die Erforderlichkeit eines Stempels für Unternehmen schon viele Jahre nicht mehr erlebt. Weder im Umgang mit anderen Unternehmen, noch mit Behörden.


    Im privaten Umfeld muss das sogar im letzten Jahrtausend gewesen sein :p Umso überraschter war ich über die Berichte hier.

  • Es dauert halt seine Zeit, bis New und Old Economy zusammenwachsen.


    Letztlich wird es der wirtschaftliche Druck sein, dem alte Zöpfe nach und nach zum Opfer fallen werden. Noch hat der Firmenstempel im Geschäftsverkehr eine Funktion, die dem Dienststempel im Schriftverkehr unter Behörden zumindest nahe kommt.


    Seit das Erfordernis der eigenhändigen Unterschrift bei elektronisch gefertigten Schriftstücken gefallen ist, hat sich in der Praxis schon einiges getan. Solange Emails dem Schriftformerfordernis noch nicht genügen, werden wir wohl weiterhin in "zwei Welten" leben müssen.

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