Sperrungen für Diesel PKW - Fahrverbote in den Städten. Stuttgart nur ein Anfang?


  • Weil kein Hersteller und Stromanbieter dem anderen den Dreck unter den Fingernägeln gönnt. Gerade für Elektrofahrzeuge in Städten wär das ideal ohne lange Ladezeiten an öffentlichen Stromtankstellen auszukommen.
    Aber erstmal sollte der Gesetzgeber alle öffentlichen Stromtankstellenbetreiber verpflichten ihren Strom allen Kunden ohne wenn und aber mit kWh genauer Abrechnung und Zahlung mit allgemein üblichen Zahlungsmitteln (EC, Kreditkarte, Bargeld) verkaufen zu müssen, der aktuelle Wildwuchs mitAbrechnungssystemen und Modalitäten ist schlimmer wie zu Bertha Benz Zeiten den Kraftstoff in Apotheken zu kaufen.

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Was haltet ihr davon, den Akku von E-Autos in zwei Einheiten asymmetrisch aufzuteilen,
    und zwar 2/3 zu 1/3 und die kleinere Einheit als absenkbares Rollwägelchen zu gestalten, das nach vorne aus dem Kühlergrill herausgefahren werden kann?


    Die Frage ist doch einerseits wer damit Geld verdienen kann, und andererseits wo der Innovationsdruck herkommen soll solch ein System in die Welt zu setzen.


    Die Fahrzeughersteller haben da kein Bock drauf, die würden einen Teil Ihrer Wertschöpfung aus der Hand geben und müssten sich zum Dank mit der Problematik herumärgern ein idiotensicheres System zum Austausch der Akkus zu entwickeln, das zudem massiv in die Gestaltungsmöglichkeiten des Fahrzeugs eingreift.


    Im Übrigen ist eine technische Norm kein Gesetz, sondern eine Beschreibung des aktuellen Standes der Technik das im Rahmen eines Entwicklungsprozesses steht, das „beschließt“ man nicht einfach. Bestenfalls könnte die EU das im Rahmen einer Richtlinie grob beschreiben und das an die Mitgliedsstaaten weiterreichen. So etwas bauen „muss“ am Ende trotzdem keiner. Oder soll vorgeschrieben werden, dass jedes E-Auto so ein System haben muss, ob man will oder nicht, und ein damit eh schon teures Produkt noch teurer machen und ggf. abwürgen?


    Die Tankstellen haben da auch kein Bock drauf. Was kostet ein 30kWh-Akku? 5000€? Wie viele muss eine Tankstelle davon denn vorhalten um die im Austausch laden zu können? 50? 100? Wer geht denn da in Vorleistung?


    Bliebe noch der Kunde, der kauft ja noch nichtmal E-Autos, und diejenigen die eins kaufen, haben üblicherweise zuhause eine Lademöglichkeit und würden das Austauschsystem vielleicht mal auf Langstrecke und/oder im Urlaub nutzen und sich selten als Kunde blicken lassen. Und würden die die noch kein E-Auto haben dafür einen empfindlichen Mehrpreis schlucken?
    Ich sag mal nein.


    Ist übrigens langsam OT, gehört eher in den E-Auto-Thread.

  • Wieviel kostet denn eine Erdtank-Füllung z.B. 10000 Liter Superbenzin, an einer herkömmlichen Tankstelle? :rolleyes:
    Wer geht da in Vorleistung?
    Funktioniert das zufällig seit Jahrzehnten? :rolleyes:


    Den Rollwägelchen-Akku bringt jeder Autofahrer erstmal selber mit. Bereits 1 solcher zusätzlicher Akku pro Tankstelle würde das System ins Rollen bringen. Es ist ein Leih-System mit Umlauf.


    Ein Interesse an so einem System könnten die Auto-Zulieferer haben. Die Wertschöpfung dabei wäre u.U. höher als die an den darin enthaltenen Lithium-Zellen selbst, die viel besser genutzt würden; und womöglich senkt dieses Leih-Tausch-System den Gesamt-Kapazitätsbedarf des Systems drastisch. Also sinkt auch der Nachfrage-Kostendruck bei den Batteriezellen.


    Nachtrag: Die EU hat es auch geschafft, den Herstellern von Handys ein einheitliches Ladegerät-Format vorzuschreiben. Genau so funktioniert es - und so sollte es auch mit den Ladesäulen funktionieren! :top:

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Wieviel kostet denn eine Erdtank-Füllung z.B. 10000 Liter Superbenzin, an einer herkömmlichen Tankstelle? :rolleyes:
    Wer geht da in Vorleistung?
    Funktioniert das zufällig seit Jahrzehnten? :rolleyes:


    Die Tankstelle verkauft Dir aber die elektrische Energie im Akku, nicht den Akku. Es muss also in den Behälter investiert werden, nicht in den Inhalt.


    Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Den Rollwägelchen-Akku bringt jeder Autofahrer erstmal selber mit. Bereits 1 solcher zusätzlicher Akku pro Tankstelle würde das System ins Rollen bringen. Es ist ein Leih-System mit Umlauf.


    Wenn jeder E-Autofahrer einen Austauschakku im Fahrzeug hat, woher kommen denn dann die Austauschakkus die an der Tanke parat liegen? Oder erklär mir das mal mit der obigen Pferdeanalogie, vielleicht verstehe ich das dann.


    Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Ein Interesse an so einem System könnten die Auto-Zulieferer haben. Die Wertschöpfung dabei wäre u.U. höher als die an den darin enthaltenen Lithium-Zellen selbst, die viel besser genutzt würden; und womöglich senkt dieses Leih-Tausch-System den Gesamt-Kapazitätsbedarf des Systems drastisch. Also sinkt auch der Nachfrage-Kostendruck bei den Batteriezellen.


    Dann brauchen das ja bloß noch die Autozulieferer mit ihrer Marktmacht gegenüber ihren Kunden anschieben.


    Ach ja, falls Dir die Augenrollsmileys ausgehen sollten, hier sind noch ein paar.
    :rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes::rolleyes:

  • Ja, irgendwer muss die marginalen Investitionen tätigen. Das nennt man Unternehmer, die heissen so weil sie was unternehmen, bevor sie was verdienen. (Edit: grundsätzliche Ausführungen zum Verhältnis Unternehmertum und Investitonen gekürzt :-))


    Das Thema Investitionen ist übrigens unabhängig von der Technologie. Wenn man die jetzige Situation überwinden will, muss immer irgendwo zwangsläufig investiert werden: In E-Ladesäulen, Wasserstofftankstellen, Nachrüst-Katalysatoren, AdBlue- Systeme und so weiter. Es ist nur die Frage, wo wirkt es am besten.

  • Das möchte ich auch garnicht bezweifeln.
    Ich habe nur versucht darzulegen wo die Hürden für diese Investitionen liegen, und für wen da ggf. garnix, oder nur mit langem Atem und hohem Risiko etwas zu holen ist. Ich komme zu dem Schluss, dass sich da aus eben diesen Gründen nichts bewegen wird, ähnlich wie bei der damaligen Grundidee komplett mit Austauschakkus zu fahren, und weshalb letztlich Firmen wie better place pleite gegangen sind.

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Das möchte ich auch garnicht bezweifeln.
    Ich habe nur versucht darzulegen wo die Hürden für diese Investitionen liegen, und für wen da ggf. garnix, oder nur mit langem Atem und hohem Risiko etwas zu holen ist. Ich komme zu dem Schluss, dass sich da aus eben diesen Gründen nichts bewegen wird, ähnlich wie bei der damaligen Grundidee komplett mit Austauschakkus zu fahren, und weshalb letztlich Firmen wie better place pleite gegangen sind.


    Das Pfandflaschensystem ist auch nicht vom Himmel gefallen, im Zweifelsfall sind einfach gesetzliche Regelungen nötig.
    Es ist halt seitens der Autohesteller und der Anbieter von Stromtankstellen Null Interesse an einem System was mit einem ihrer Mitbewerber kompatibel ist, da wurde und wird nach Kräften sabotiert (22kW CCS hat sich als Minimalstandard etabliert, für von der Reichweite brauchbare Akkugrößen reicht das zum Unterwegs laden auch wieder nicht und so köchelt bei Schnelladesystemen wieder jeder Hersteller sein Süppchen und die Stromtankstellenanbieter versuchen es mit properitären Abrechnngssystemen).
    Am Ende wäre bei einem universell kompatiblen Wechselsystem dann nur noch der Preis und ggf. der Standort entscheidend, da macht man lieber mit verzweifelten Versuchen zur Monopolisierung den ganzen Markt kaputt.

  • Mag ja alles sein, aber wo ist denn der Weg raus aus der vermeintlichen Sackgasse wenn es der Markt nicht selber zu richten scheint?
    Ist übrigens ne ernstgemeinte Frage, ich weiß es nicht, was ist denn die richtige Mischung aus Zwang zur Standardisierung unter Beibehaltung eines attraktiven Wettbewerbs in dem große Gewinne winken und Investitionen befördert werden?

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Mag ja alles sein, aber wo ist denn der Weg raus aus der vermeintlichen Sackgasse wenn es der Markt nicht selber zu richten scheint?
    Ist übrigens ne ernstgemeinte Frage, ich weiß es nicht, was ist denn die richtige Mischung aus Zwang zur Standardisierung unter Beibehaltung eines attraktiven Wettbewerbs in dem große Gewinne winken und Investitionen befördert werden?


    Der Markt hat auch nicht den Katalysator und das bleifreie Benzin eingeführt.
    Die Patentlösung habe ich auch nicht, ein Schnellwechselsystem erschlägt aber mehrere Fliegen mit einer Klappe:
    -Elektroautos werden für Stadtbewohner die keinen Stellplatz mit Stromanschluss haben attraktiver wenn ein "Tankvorgang" in wenigen Minuten machbar ist.
    -Das Problem was tun wenn das Auto 10 Jahre alt ist und die Batterie für 15.000Euro+ getauscht werden muss entfällt, zum Akkupreis kommt ja noch dass zum Tausch das halbe Auto zerlegt werden muss so dass auch fallende Einkaufspreise für Akkus das Problem in 10 Jahren nicht ganz lösen werden.
    ->Die Probleme:
    -So ein System kann nur funktionieren wenn es ein hersteller- und Anbieterübergreifender Standard ist
    -Die Systemanbieter müssen in Vorleistung treten
    -Da der Akkuverschleiß zu Lasten der Systemanbieter geht wird der die anteilige Abnutzung natürlich dem Kunden berechnen müssen.


    Die Strafen für Überschreitung des Flottenverbrauchsziels ab 2020 zwingen die Hersteller zur Elektrifizierung und erhöhen die Kosten für Fahrzeuge mit Verbrenner, da Elektrifizierung weiterhin teuer ist werden sie zwangsläufig ein Interesse dafür entwickeln müssen Elektroautos für mehr Kunden attraktiv zu machen die bereit sind einen höheren Preis zu bezahlen.

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Danke, dass du eine konkrete Zahl in den Raum stellst. Ich wäre da auf dem Schlauch gestanden.
    30 kWh, damit kann man schonmal rechnen.


    Rollwägelchen würde je nach Technologie netto (nur Batteriemasse) ca. 60 (Li-Luft) - 160 Kilogramm (Li-Ion) wiegen.

    Wobei es vielleicht besser waere die Packs so zu gestalten das sie maximal 35kg wiegen, damit sie im Ernstfall auch noch ohne Wechselgeraet gewechselt werden koennten. Auch wenn es dann bei Li-Ion wohl nur so 6,5 KWh waeren.


    Man koennte ja Platz fuer mehrere solcher Packs bieten. Bei einem Kleinstwagen vialleicht nur zwei Packs (13 KWh), bei einem Kompaktwagen vier bis sechs Packs (26-39 KWh) und bei groesseren Fahrzeugen bis zu acht Packs (52 KWh).


    Ausserdem koennte man, wenn man etwas Reichweitenangst hat auch noch ein oder zwei Packs im Kofferraum mitfuehren. Voraussetzung waere aber natuerlich das die Elektronik mit unterschiedlich geladenen Packs klarkommt.


    Zitat

    Original geschrieben von NoIdea
    Aber erstmal sollte der Gesetzgeber alle öffentlichen Stromtankstellenbetreiber verpflichten ihren Strom allen Kunden ohne wenn und aber mit kWh genauer Abrechnung und Zahlung mit allgemein üblichen Zahlungsmitteln (EC, Kreditkarte, Bargeld) verkaufen zu müssen, der aktuelle Wildwuchs mitAbrechnungssystemen und Modalitäten ist schlimmer wie zu Bertha Benz Zeiten den Kraftstoff in Apotheken zu kaufen.

    Das wuerde die Sache natuerlich schon wesentlich bequemer machen.


    Wobei man aber durch den "Wildwuchs" wohl auch Schnaeppchen machen kann. Bei EWE gibt es eine Ladeflat fuer Nichtkunden 25€ monatlich in der regionalen Variante und 35€ monatlich in der europaweiten Variante kostet. In beiden Varianten ist auch CCS-Ladung inklusive. >> https://e-mobility.ewe.de/unterwegs/stromtankkarte


    Wenn man eine CCS-Ladesaeule in der Naehe hat ist das dann schon attraktiv. Da koennte es dann schon attraktiv werden ein Elektroauto zu leasen. Kaufen nicht, weil man nicht wissen kann wie lange das Angebot bleibt.


    Weil eigentlich ist das Angebot so billig das es ruinoes sein muss wenn man es ausgibig nutzt.


    1.500km im Monat bei 23KWh/100km Durchschnittsverbrauch macht knapp 350 KWh im Monat. Das fuer 35€ macht gerademal 10 ct/KWh.

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