Eine ungueltige Stimme zaehlt nicht zur Anzahl der insgesamt abgegebenen Stimmen!
Das einzige, was Du durch Abgabe einer ungueltigen Stimme "erreichst", ist den Ungultige-Stimmen-Zaehler um eins nach oben zu schrauben...
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Eine ungueltige Stimme zaehlt nicht zur Anzahl der insgesamt abgegebenen Stimmen!
Das einzige, was Du durch Abgabe einer ungueltigen Stimme "erreichst", ist den Ungultige-Stimmen-Zaehler um eins nach oben zu schrauben...
ashd:
Das finde ich jetzt mal sehr interessant. Denn ich würde mich als ähnlich informiert betrachten wie Du. Zwar gebe ich mir weniger Zeitungs- und TV-Lektüre, dafür höre ich aber z.B. im Auto (bin viel unterwegs) fast immer Radio und dann fast ausschl. Nachrichtensender wie B5 aktuell, DLF, D-Radio usw.. Ich betrachte mich eigentlich auch als einen recht gut informierten Menschen - und komme mit diesem Wissen zu genau demselben Ergebnis wie Du.
Unser System funktioniert einfach nicht. Es ist völlig egal, wer regiert - letztlich geht es IMMER und bei ALLEN um Macht, Wählerstimmen und Lobbyismus. Und da die große Mehrheit der "Wähler"stimmen von Menschen gestellt wird, die eben nicht so gut informiert sind bzw. deren Wissenshorizont bei der letzten Seite der BILD endet, wird die Politik auch immer in erster Linie genau diesen Personenkreis im Blickfeld haben.
Ich möchte behaupten, daß, je mehr man sich informiert und mit Politik und dem Tagesgeschehen beschäftigt, desto weniger kann man daran glauben, daß es irgendeine Rolle spielt, welche Partei regiert, und desto weniger fühlt man sich als gut informierter Mensch von der Politik ernst genommen.
Da mir nicht wählen trotzdem zuwider ist, werde ich meine Stimme so geben, daß die beiden großen Volksparteien, die in den letzten Jahrzehnten an der Macht waren und somit bei diesen meinen Gedankengängen die Hauptrolle spielen, nichts davon haben. Es wäre wünschenswert, wenn sich möglichst viele politikverdrossene Menschen ebenso verhalten würden.
Das nennt man dann wohl Protest wählen.
-SF³
Ja, aber bitte keine Extremisten!
ZitatOriginal geschrieben von BigBlue007
Ja, aber bitte keine Extremisten!
Wer bleibt denn dann noch? ![]()
Aber dummerweise steuern wir auf eine ähnliche Situation zu, die damals einen gewissen A.H. aus B. in Ö. an die Macht kommen lies
...
An alle Nichtwähler:
Für die Rechte die ihr habt, sind ganze Völker auf die Strasse gegangen und sind entweder von Panzern überrollt worden, erschossen worden oder im Knast gelandet.
Zuletzt sind in unserem Land vor etwas mehr als 10 Jahren für dieses Recht Montags in Leipzig auf die Strasse gegangen.
Aber das Land verdient wohl nichts besseres.
ZitatOriginal geschrieben von offline
Zuletzt sind in unserem Land vor etwas mehr als 10 Jahren für dieses Recht Montags in Leipzig auf die Strasse gegangen.
Mag zwar jetzt ein wenig sarkastisch klingen, aber manchmal habe ich leider das Gefühl, dass durchaus nicht wenige dieser Menschen von damals heute fast wieder soweit sind, zu demonstrieren - diesmal allerdings, um die Mauer und die ganze "Sicherheit", die die DDR für diese Menschen repräsentiert, wieder zu bekommen...
Aber wieder im Ernst:
Ich verspüre selbst eine deutliche Tendenz zum Nichtwähler zu werden, und zwar vor Allem aus zwei Gründen:
Mir geht die Verlogenheit der Politik ohne Ende auf den Sa*k. Korruption und Skandale sind an der Tagesordnung; und ich bin ehrlich überrascht, wenn einmal eine Woche ohne irgendwelche schwarzen Kassen oder Lebensmittelskandale vergeht (ich beziehe mich bei der Kassen-Geschichte nicht ausschließlich auf die CDU; die sind halt nur diejenigen, die erwischt worden sind. Ich bin sicher, dass es bei der SPD ein ähnliches System gibt). Und jetzt kommt mir bitte nicht mit dem Standard-Argument "dann geh halt selber in die Politik". Ich bin der festen Überzeugung, dass man im gewissen Maße korrupt und auch bereit sein muss, seine Überzeugungen aufzugeben, um es überhaupt erst in eine Position zu schaffen, in der man etwas ändern könnte - leider ist man dann auch schon genauso wie das System, das man einmal ändern wollte, als man noch Idealist war.
Nebenbei haben vermutlich viele Leute ein Problem damit, dass sie sicher nicht damit durchkommen, wenn sie nach Übertretung der Geschwindigkeit von einem Polizisten um Führerschein und Fahrzeugpapiere gebeten werden und einfach sagen, sie hätten jemandem ihr Ehrenwort gegeben, diese Papiere nicht vorzuzeigen.
Diese Diskrepanz zwischen den einfachen Leuten, die für jeden kleinsten Fehler gerade stehen müssen, während sich übergewichtige Politiker einfach mit einem Hinweis auf ein Ehrenwort aus der Affäre stehlen können, haben sicherlich auch nicht gerade zur Wahlbegeisterung beigetragen.
Der zweite Grund ist ein sehr persönlicher:
Wie ich in der Diskussion nach der Tragödie von Erfurt öfters mal erwähnt habe, bin ich Großkaliber-Sportschütze und habe mehr oder weniger am eigenen Leib erfahren dürfen, wie es ist, Teil einer bestimmten Minderheit zu sein und als Sündenbock für die Politik herhalten zu müssen; das heißt, ich durfte live und als Betroffener das erleben, was ich im Verlauf der "Kampfhunddebatte" nur erahnen konnte, da ich mich mit diesem Thema nicht auskannte: In Zeiten größerer Krisen oder schwerer Tragödien werfen nahezu alle Politiker ihren gesamten Sachverstand über Bord und handeln jenseits aller Vernunft nur noch so, wie sie glauben, die Bevölkerung am besten ruhigstellen zu können. Ich durfte miterleben, wie in der Waffenrechtsdebatte in völliger Missachtung der Realität relativ einfachste aber dennoch wichtige Sachverhalte von selbsternannten Experten durcheinandergewürfelt, verdreht oder überhaupt erst konstruiert wurden, und wie sich Politiker an Polemik und Inkompetenz nur so überboten - und ich rede hier nicht von "kleinen" Politikern, die der Ansicht waren, diese Krise mal eben zur Profilierung nutzen zu müssen, sondern ich rede von "Großen" wie Schily oder Beckstein (nur mal als Beispiele). Da wurden wild irgendwelche absolut idiotischen und lächerlich naiven Lösungen für das Problem "Erfurt" vorgeschlagen ohne sich auch nur eine Sekunde Gedanken über die Durchführbarkeit oder die Wirksamkeit zu machen, und das hat mich ehrlich gesagt ziemlich erschreckt, denn im Vergleich zu Staatsaffären war Erfurt eine eher kleine Tragödie. Bitte versteht das nicht als Respektlosigkeit vor den Opfern, das möchte ich auf keinen Fall damit ausdrücken; ich denke schon, dass Ihr versteht, was ich meine. Wenn es schon in einem solchen Rahmen nicht mit der überlegten politischen Entscheidungsfindung klappt, wie ist es dann, wenn etwas wirklich Großes passiert, von dem ein Großteil der Bevölkerung (wie beim Thema Waffenrecht) ebenfalls einfach keine Ahnung hat und sich darauf verlassen muss, dass die Politiker wissen, wovon sie sprechen und was sie tun?
Daher werde auch ich bei der kommenden Bundestagswahl vor einem großen Dilemma stehen; schließlich sehe ich eine Wählerstimme als Belohnung für eine (Regierungs-)Partei, die etwas gut gemacht hat, oder als Anreiz für eine (Oppositions-)Partei, etwas besser zu machen, und momentan wüsste ich keine Partei, die entweder das eine oder das andere verdient hätte. Die großen Parteien scheiden für mich seit Erfurt generell aus, die FDP halte ich für eine Bande von Opportunisten, die sich auch gerne mal mit ein paar anderen Geltungssüchtigen in einen Wohn-Container einsperren lässt, wenn es nur Wählerstimmen bringt, und die Randparteien (sowohl links als auch rechts) scheiden, wenn man nur etwas gesunden Menschenverstand besitzt ohnehin aus. Was bleibt da noch? Ein Haufen Splitterparteien, deren gesamte Programme man unmöglich alle kennen kann – was IMHO aber nötig wäre, um eine Wahlentscheidung zu treffen.
Ich kann daher die Ratlosigkeit von SF³ wirklich hervorragend verstehen und hoffe, dass vielleicht doch mal irgendwer auf Wahlzetteln ein Kästchen einführt mit der Aufschrift: „Ich gebe meine Stimme keiner der genannten Parteien“, damit man durch die Nichtabgabe seiner Stimme nicht die extremen Parteien auch noch unterstützt...
Hugh, ich habe gesprochen! ![]()
Mein Senf
ZitatAber dummerweise steuern wir auf eine ähnliche Situation zu, die damals einen gewissen A.H. aus B. in Ö. an die Macht kommen lies
- naja, Merlin, soweit sind wir lange nicht. Die Reps sind in der politschen Bedeutungslosigkeit verschwunden und andere rechte Parteien sind und waren nicht groß genug. Der einzige Kandidat wäre wohl unser Hamburger, der Schill. Aber ob der überhaupt bundesweit antritt, bezweifele ich noch. Der einzige - aus meiner Sicht - gefährliche Rechte in hoher Position ist Schily - und den werden wir wohl die nächsten 4 Jahre noch weiter erdulden müssen, sollte die SPD am Ruder bleiben.
Ein Blick über den Tellerrand gefällig? Le Pen in Frankreich ist radikaler als die meisten Randparteien hierzulande und kein Schwein beschimpft die Franzosen als Nazis - bei uns kommen solche Kommentare schon bei einem 5-prozentigen Wahlerfolg in Hintertupfingen. Dänemark und Holland erleben derzeit ebenfalls einen starken "Rechtsruck".
Aber eine Situation wie die der 20er und Anfang 30er Jahre haben wir hier nicht - Die Inflation ist um einiges geringer, die Arbeitslosigkeit ebenfalls, die Demokratie auf deutschem Boden ist mittlerweile gefestigter und Deutschland ist derart in internationalem Regelwerk gegängelt und gebunden, daß Alleingänge gleich welcher Natur doch kaum noch möglich sind. Deshalb finde ich Deinen Kommentar, Merlin, doch arg überzogen.
Fakt ist, daß die Politikverdrossenheit um sich greift. Wen wundert es: Seit der Ablösung der doch so verhassten Kohl´schen Regierung hat sich doch nichts zum Besseren gewandelt: Arbeitslose gibt es nach wie vor deutlich zu viel (imho sogar mehr als vorher), die Staatsverschuldung ist zwar gesenkt worden, aber so wenig, daß es schon fast lächerlich ist, sich damit zu brüsten, dafür sägt und knabbert die SPD an allem, was sozial ist (zB Abschaffung Lohnsteuerklasse 2), zieht dem Bürger mit unverminderter Dreistigkeit das Geld aus der Tasche (schlimmer hat es die CDU auch nie betrieben) und belügt den Bürge wie eh und jeh. Von den Grünen ganz zu schweigen - die haben in den letzten Jahren eindrucksvoll bewiesen, daß ihre Zeit um ist und sie bestensfalls noch als kleine Opposition einen Sinn machen.
Was soll man da wählen? Als mündiger Bürger war es vor 4 Jahren ja beinahe Pflicht, die CDU abzuwählen, diesmal ist es eigentlich notwendig, die SPD rauszuwerfen - aber wen soll man nehmen? Zumal die beiden Großparteien derzeit eine große Koalition ausschließen (obwohl: Eine Lüge mehr oder minder macht da den Brante doch auch nicht mehr fett). FDP? Bitte nicht, einen machtgieriger Schleimbeutel namens Westerwelle contra einen leider zurückgepfiffenen und ausgeboteten Möllemann kann nicht gut gehen - entweder zieht sicht die FDP auf eine Linie (und danach sieht es aus), aber dann ist das aus meiner Sicht wieder die gleiche opportunistische Kriecherei wie früher oder sie spalten sich, dann haben sie grüne Verhältnisse. Beides kann nur schaden.
Ich für mich persönlich weiß, wen ich wähle - aber das ist meine Sache. Ich kann nur jeden Deutschen auffordern, zu wählen, da das ja so ziemlich das einzige Recht ist, das man hierzulande einem nicht entziehen kann.
Luposen
ZitatOriginal geschrieben von Krähe
Mag zwar jetzt ein wenig sarkastisch klingen, aber manchmal habe ich leider das Gefühl, dass durchaus nicht wenige dieser Menschen von damals heute fast wieder soweit sind, zu demonstrieren - diesmal allerdings, um die Mauer und die ganze "Sicherheit", die die DDR für diese Menschen repräsentiert, wieder zu bekommen...
Ohne dich jetzt enttäuschen zu wollen, aber dazu kann ich mich nicht zählen und kenne auch keinen der so eine Meinung vertritt. Wenn es welche geben sollte sind die wohl ziemlich verblendet. :flop:
Dich habe ich nicht gemeint, keine Angst.
Aber eine sehr gute Freundin von mir, die aus den neuen Bundesländern kommt, hat mir bestätigt, daß sich diese Haltung insbesondere bei älteren Menschen aus der ehemaligen DDR, und bei Menschen, die dort in sozialen Brennpunkten leben und / oder arbeitslos sind, immer häufiger und immer deutlicher zeigt; sollte aber echt keine Verallgemeinerung sein.
Es gibt mir nur einfach zu denken, daß es Menschen gibt, die die DDR tatsächlich der Bundesrepublik vorziehen würden (mal abgesehen von ehemaligen Parteibonzen - daß die die DDR gerne wieder hätten, liegt auf der Hand ;)).
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