Verhaltensregeln gegenüber Arabern/Innen

  • Hallo ihr da! :)


    Ich habe heute die Zusage zu einem befristeten Job ab Ende diesen Monats bekommen.
    Meine Aufgabe wird es sein zw. den Münchner Nobel-Hotels zu pendeln, und Gepäck von Gästen aus den Arabischen Emiraten einzusammeln, und zum Flughafen zu bringen.
    Mein Arbeitgeber hat etwas angedeutet, von wegen, daß die Araber eine etwas andere Aufassung von Höfflichkeit haben.
    Ich hab auch mal etwas gegooglt, aber nur das gefunden:

    • Zurückhaltend sein!
    • Keine Dekolletés und kurze Kleidung
    • Alkohol konsumieren ist nicht gerne gesehen (Ich glaub mein Arbeitgeber hätte da auch was dagegen *g*)
    • Frauen nicht ansprechen (??? echt???)
    • "as-Salam aleykum" (Friede sei mit Euch) unbedingt mit "wa aleykum as-Salam" [(Und mit Euch sei der Friede) Wie spricht man das korekt aus?] erwiedern!
    • Schuhe vor deren Haus ausziehen (Gilt das auch für Hotelzimmer??)
    • Begrüßt werden zuerst der Gastgeber, dann die älteren vor den jüngeren Männern. Keinesfalls drücken Sie als Mann den anwesenden Gattinnen oder Töchtern die Hand. Weibliche Gäste beschränken sich umgekehrt bei sämtlichen Herren auf die Andeutung eines Grußes? (Echt? So Krass?)
    • Setzen Sie sich nie so, daß Sie Ihre Sohlen anderen Personen entgegenstrecken!
    • Meiden Sie tunlichst über Politik und Religion zu reden. Outen Sie sich um Gottes Willen nicht als Atheist. (Bin aber überzeugter Atheist?!?)


    Weiss noch jemand evtl. aus eigener Erfahrung, was man tunlichst meiden sollte, oder was man unbedingt tun sollte?
    Gibt es vielleicht ein paar arabische Redewendungen, die ich lernen könnte?
    Oder ein paar allgemeine Tips?
    Bin für jeden Vorschlag dankbar!


    Kölly

  • Also irgendwie kann ich mir einige dieser Punkte kaum vorstellen. Ich meine, so ganz hinterm Mond leben die doch auch nicht, insbes. Geschäftsreisende werden doch sicher ein wenig, nun, sagen wir mal, "aufgeklärter" sein. Insbesondere der letzte Punkt kommt mir doch arg übertrieben vor. Ist das wirklich so? Darf ich einem Araber nicht sagen, daß ich ein Ungläubiger bin?

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Du kannst es schon sagen,
    nur würden deine Fahrgäste eventuell doch etwas Mühe mit dem Gedanken haben,dass du an KEINEN Gott glaubst.
    Ist es doch für sie der Faktor Glaube so sehr in ihr ganzes Leben alltäglich eingebunden,dass sie sich wohl damit doch etwas schwer tun könnten.


    -Das mit den Fatimas(Frauen) ist tatsächlich etwas altertümlich:
    du solltest sie nicht berühren oder gross begrüssen,auch nicht zu lange beachten(sprich ankucken)


    -Die Schuhe immer in einer Moschee oder als Gast bei ihnen ausziehen:im hotelzimmer,wo du dass Gepäck hinbringst,denke ich nicht.


    -Die Füsse werden nicht in die richtung des Gegenübers gestreckt,da die schlechte und verbrauchte Energie mit ihnen in Kontakt komme..


    -Assalem alejgkum,oder wa alejgkum assalem kommt wohl phoenetisch noch am ehesten hin(bitte korrigiere mich,wer es anders weiss)


    -Erst die Gastgeber,dann dem Alter nach Begrüssen,
    am besten mit einer kurzen begleitenden Gestik der rechten offenen Hand zum Herz:Handrücken nach vorne)


    -Themen die verfänglich sind,werden wirklich meist vermieden,
    wenn es um Geschäfte oder Gastfreundschaft geht
    (was sich manchmal vermischt)
    Menschen aus islamischen Kulturen sind absolute Meister darin,belangloses Geplänkel solange Aufzubauen,bis sich eine innere Relaxtheit einstellt,und dann dieses Blabla langsam und oft sehr speziell (manchmal fast schon poetisch)
    in geschäftliche Ebenen umzuleiten.
    Ohne jedoch dabei zu vergessen.
    diese leichte Art einerseits beizubehalten:
    andererseits aber absolut harte Verhandlungspartner sein zu können.(Wobei wir Europäer wohl nie ganz die komplexität und die genauen Regeln diese "Tanzes der Verhandlung" einsehen können:
    Sind die Verhandlungsargumente oft mit Emotionen verbunden.
    (fertig Wohlgefallen und Dezentismus :D,
    eher hektik und emotionale Verfänglichkeit)
    und doch meinen Sie diese ganze theatralische Produktion nicht allzuernst;
    und geben einem,wenn man diesen Trick durchschaut und sich selbst und die ganze Situation auch nicht mehr allzuernst ansieht,
    (und im besten Fall selbst etwas theatralischer wird)
    oft erstaunliche Zustimmungen preis.

    All dies habe ich bei meinem 5 monatigen Aufenthalt in islamischen Ländern durch Verkettungen besonderer Ereignisse erfahren dürfen.


    Es mag sich etwas krass anhören,und sich vielleicht manchmal als unnötig erweisen,jedoch werden deine Fahrgäste diese Geste,und deine damit verbundene Auseinandersetzung mit ihrer Kultur sicher sehr zu schätzen wissen,und sich auch entspannter geben.


    Den ein Araber ist stolz auf seine Kultur und Lebensart:
    zeigst du ihm,dass du gewisse Rituale davon kennst,
    und auch bereit bist,
    ihm diese aus Ehrerbietung und Achtung,
    soweit es dir möglich ist anzuwenden,
    wird er sich viel mehr öffnen,
    und dir diese Geste 1000 und 1 mal zurückgeben....


    Sämi

  • In der Tat ist die Kultur/Mentalität natürlich schoneine andere.
    Aber mit den meisten Punkten auf Deiner Liste wirst Du eh nicht in die Verlegenheit kommen, da Du ja nur Gepäcjtransprtzeur bist und nicht in deren Zelt eingeladen wirst

    \/\/olfgangS

  • Womit ich - wieder einmal - ein Problem habe ist dies:


    Diese Menschen erwarten, daß wenn wir in ihren Heimatländern zu Besuch sind, wir ihre Riten, Bräuche und Gepflogenheiten beachten und uns entsprechend verhalten. Das ist absolut ok, dagegen ist nichts einzuwenden.


    Komischerweise erwarten einige von ihnen das aber auch, wenn sie hier zu Gast sind. Und das kann es IMHO nicht sein. Denn dann ist es eben genau umgekehrt - sie möchten sich bitte hierzulande den hier geltenden Gepflogenheiten unterordnen. Alles andere ist eine absolut untragbare Anmaßung.


    Ich meine, einige der Punkte entsprechen ja fast den uns ebenfalls bekannten Höflichkeitsregeln (etwa die Begrüßerei). Aber ganz sicher würde ich nie in meinem eigenen Land meine Kleidung so anpassen, daß sie den Empfindlichkeiten meines Gegenübers entspricht, und wenn mir danach ist, ein Bier zu trinken, dann trinke ich ein Bier. Das ist natürlich alles nochmal was anderes, wenn ich bei diesen Leuten in z.B. ihren Wohnungen zu Besuch bin. Aber bei Zusammentreffen in der Öffentlichkeit lege ich mir ganz sicher keine Zurückhaltungen auf, deren einziger Zweck es ist, den religiösen Ansichten meines Gegenübers zu entsprechen. Das mache ich wie gesagt dann, wenn ich ihn zu Hause besuche - das muß dann aber auch reichen.


    Aber wenn der eigene Job von entsprechenden Beschränkungen abhängt, dann ist das natürlich was anderes. Dann hilfts ja alles nichts - muß man sich eben entsprechend den Wünschen der Vorgesetzten verhalten.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • BigBlue007


    Ich stimme Dir voll und ganz zu!


    In einer anderen Firman, für die ich mal gearbeitet habe, sollten wir uns tagelang Verhaltensregel einprägen für den Besuch und die Begutachtung durch ein paar japanische Firmenbosse - diese Leute denken auch, die Welt müsse sich nach ihnen drehen. Nur bin ich dann wohl etwas anders als Du:

    Zitat

    Aber wenn der eigene Job von entsprechenden Beschränkungen abhängt, dann ist das natürlich was anderes. Dann hilfts ja alles nichts


    Mein Job hing dran - und was soll ich sagen: Ich bin nicht mehr da!:D


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Naja, das kommt wohl immer auf Job und Arbeitgeber an. Wenn ich mich recht entsinne, bist Du inzw. bei einer recht großen und bekannten TK-Firma beschäftigt, und vielleicht hängst Du da ja heute ein wenig mehr am Job als damals. Ich bin bei einer ebenfalls recht großen und bekannten IT-Firma. Und was soll ich sagen - mir gefällt Job und Firma ausgesprochen gut, und ich denke schon, daß ich mich da zur Not doch eher prostituieren würde, als auf Biegen und Brechen meine Ansichten durchzusetzen... ;)

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • BigBlue007


    Sagen wir es so: Ich habe mich durch den Wechsel nicht wesentlich verschlechtert, aber auch nicht gerade verbessert. Ganz klar: T-Mobile war und ist für mich nicht erste Wahl. Das soll jetzt überhaupt nichts über T-Mobile an sich aussagen, verstehe mich nicht falsch. Aber mein konkretes Betätigungsfeld weicht doch stark von dem ab, was ich gelernt habe und was ich wirklich mag. Insofern ist ein Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber nur eine Frage der Zeit. Ich wäre gerne bei der früheren Firma geblieben, aber ich bin nunmal ein Sturkopf.


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Also falls du noch Fragen hast, meldest du dich einfach bei Zahra! ;-)
    Das ist ne Freundin von mir. Die kennt sie da wohl auch aus. Ich schick dir kurz ne PN und dann kannst ihr ja mal ne eMail schicken und wenn sie nichts dagegen hat auch anrufen oder so.

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