Entlassungen bei Zeitungen

  • und genau das bezweifle ich nämlich.
    Die Art von Rahmenbedingungen, die Du meinst und die ja wohl auch in Amerika herrschen, sind vielleicht Jobmaschinen, dafür muss dann aber auch jeder drei Jobs machen , damit er einigermassen über die Runden kommt. Ich sehe nicht, wie man auf diese Weise dafür sorgen sollte, dass es mehr Menschen gut geht.


    Merlin: in japan war lange die strategie, die binnennachfrage durch kreditfinanzierte steuersenkungen anzukurbeln. Hat die nicht wirklich weitergebracht, im Gegenteil. Die Rezession dort ist wesentlich grösser. Und Steuersenkungen ohne Gegenfinanzierung und ohne neue Schulden gehen nunmal nicht.


    Wie auch immer, ist jetzt ja auch wirklich reichlich OT .



    Jens

  • Klingt brutal. Aber das ist freie Marktwirtschaft. Und für die Verlagshäuser derzeit die härteste Durststrecke seit 40 Jahren. Auch damit verbunden gute und schlechte Manager. Wenn der Journalist und Springer-Verlagschef Döpfner irrsinnige Millionen ins Internet investiert, keine Gewinne resultieren, geht das auf Kosten des Personals. Ganz einfach. Das gleiche Spiel gilt längst auch für die anderen Verlagshäuser. Und wer keine anzeigenlastige Texte ins Blatt bringt, verliert Geld zum Überleben. Dann nützt auch die beste redaktionelle Qualität nichts mehr. Bei den kleineren Häusern geht dieser Mechanismus schneller, bei den traditionellen Print-Organen langsamer - je nachdem, wieviel investiert wurde.

  • Zitat

    Original geschrieben von JGW
    Und Steuersenkungen ohne Gegenfinanzierung und ohne neue Schulden gehen nunmal nicht.


    Und genau *das* ist der Trugschluss. Bill Clinton hat es in USA doch vorgemacht, dass es geht.


    Echte Steuersenkungen führen dazu, dass der "Mann auf der Strasse" mehr Geld zur Verfügung hat, dadurch mehr konsumiert, was wiederum Arbeitspläte im Handel und der Industrie schafft, was weniger Arbeitslose und somit weniger Ausgaben dadurch bedeutet. Außerdem wird dadurch die Menge derer, die Steuern zahlen auch größer.


    Im Endeffekt wird sich dadurch die Gegenfinanzierung automatisch ergeben. Aber sowas rechnen die Politiker ja lieber als zusätzlich Einnahme mit ein.

  • Zitat

    Original geschrieben von JGW
    und genau das bezweifle ich nämlich.
    Die Art von Rahmenbedingungen, die Du meinst und die ja wohl auch in Amerika herrschen, sind vielleicht Jobmaschinen, dafür muss dann aber auch jeder drei Jobs machen , damit er einigermassen über die Runden kommt. Ich sehe nicht, wie man auf diese Weise dafür sorgen sollte, dass es mehr Menschen gut geht.


    Oberflächlich betrachtet magst Du nicht ganz falsch liegen. Aber jetzt zu erklären, wo da der Denkfehler liegt, könnte zu einer Endlosdebatte über den notwendigen Grad einer Soz. Marktwirtschaft führen.
    Man kann beide Seiten mit mehr oder weniger guten Argumenten verteidigen, letztendlich muss sich jeder aber fragen, wo er den gesunden Mittelwert sieht. IMO muss sich Leistung lohnen und für Nichtleistung sollte es auch deutlich weniger geben (warum müssen SozHi-Empfänger gar nichts für die Stütze tun?)


    Aber da das tatsächlich hier zu 100% OT ist, würde ich vorschlagen, weitere Diskussionen auf PM zu verschieben ;-)


    Und noch ein bisschen zum Thema:
    Natürklich kann man über die Verlage schimpfen, die einerseits den Umfang der Blätter verringern, Mitarbeiter feuern und obendrein auch noch Preise erhöhen. Aber was erwartest Du denn? Es ist doch völlig logisch, dass sich die Produktion einer Zeitung auch irgendwo rechnen muss? Jeder Arbeitgeber hat auch Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern, deren Arbeitsplätze nicht durch offensichtliches Missmanagement gefährdet werden dürfen.
    Sollen die Verlage kostspielige Sonderbeilagen weiterproduzieren, obwohl sie damit deutliche Verluste einfahren? Welcher Teil sollte denn sonst aus der Zeitung herausgenommen werden? Der Reise-Teil, der Auto-Teil, der Stellenteil, das Feullieton? Die Zeitung soll eben ein möglichst breites Publikum ansprechen, und wenn sich an der Auflage nichts geändert hat, seitdem die Beilage hinzu kam, dann fliegt sie eben wieder raus.

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