TV-Tip: Süchtig. ARD, 07.01., 23.00

  • Hallo!


    Ich möchte folgende Fernsehsendung empfehlen:


    Süchtig - Protokoll der Hilflosigkeit
    "Diese außergewöhnliche Langzeitstudie beobachtet den körperlichen und seelischen Überlebenskampf der drogenabhängigen Tanja. Über 14 Jahre lang sprachen die Autoren immer wieder mit Tanja, ihrer Mutter und weiteren Personen aus ihrem Umfeld." (ARD-Programmvorschau)


    Ich habe die Sendung schonmal gesehen. Trotz einiger Kritikpunkte eine sehenswerte Sendung, die den Verfall eines Menschen durch Drogen sichtbar macht. Am Schluss der Sendung werden immer die neuesten Informationen über Tanja angehängt, was eben den Charakter einer Langzeitstudie ergibt. Diese Sendung wird aber definitiv die letzte sein.


    MfG
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

  • *bump*


    Gerade angefangen.


    MfG
    bimmelbommel

    Es ist besser seinen Mund zu halten, um für einen Narren gehalten zu werden als den Mund aufzumachen, um alle Zweifel zu beseitigen.

  • Ich habe grade aufgrund Deines Tipps diese Dokumentation gesehen und ich muß ehrlich sagen, das mich wohl kaum eine Doku so erschüttert hat wie diese.


    Eine intensivere Warnung vor dem Konsum von Drogen kann es meiner Meinung nach nicht geben. Die einzelnen Abschnitte vom 14-15 jährigen Mädel bis zu ihrem Tod mit 29 Jahren und der Zerfall der in diesem Zeitraum stattgefunden hat, ist schlicht und ergreifend erschütternd.


    Ich mache mir im Moment doch einige Gedanken, wie es wohl alten Freunden von mir inzwischen gehen muß welche damals mit extacy und lsd anfingen bevor sich unsere Wege trennten.


    Ein wirklich nachdenklicher Tom

    Nutze den Tag


    Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."

  • auch ich habe die Sendung gesehen.


    Habe zufällig gleich zum Beginn reingezappt.


    Ich hatte in meinem näheren Umfeld auch intensiv mit Sucht und ihren Auswüchsen zu tun.


    Der Bericht ist frei von jeglichem Kitsch und sehr Realitätsgetreu umgesetzt.
    Trotz meiner längeren Auseinandersetzung mit dem Thema ist er auch mir ziemlich nah gegangen.


    Einmal mehr zeigt er sehr gut die Hilflosigkeit beider Seiten bei solch starken Suchtstrukturen.
    (sowohl des suchtkranken Menschen wie auch seinen Angehörigen.)


    Die Angehörigen als auch der suchtkranke Mensch wissen zwar um die ganze Tragik,
    und können oft doch nichts wirklich dagegen unternehmen.


    Wobei wir in solch nachdenklichen Momenten auch an die vielen Süchtigen denken können, welche trotz der enormen Schwierigkeiten aus ihrer aktiven Sucht und dem darausfolgendem Leidensweg herausfanden.
    (Solche Menschen outen sich auch oft nicht, und doch sind es um einige mehr, als allgemein angenommen wird.)


    Doch die Opiat-Kokainsucht ist für uns wohl vorallem darum so schlimm anzusehen, da sie mit einer enorm schnellen Selbstzerstörung einhergeht.


    Doch die Struktur der Krankheit ist die selbe, wie bei zB. bei der Nikotinsucht oder beim Alkoholismus.


    Unsere Konsumgesellschaft welche wie die Sucht auch,
    auf dem Belohnungsprinzip aufgebaut ist,
    sollte wohl von uns allen gründlich überdacht werden.


    Doch solange unsere Kinder mit Playstation und TV
    statt Aufmerksamkeit und Liebe aufgezogen werden,
    wird es wohl auch weiter soviele suchtkranke Menschen geben.


    Denn eine Gesellschaft die solche Werte noch fördert,


    - das ein Kind welches zufrieden TV glotzt nicht soviel Aufmerksamkeit braucht,
    so dass die von dem Arbeitsalltag getressten Eltern sich erholen können,


    - in der Konsum als schön und gut angesehen wird,
    und keiner zu merken scheint,
    wie artverwandt das Gefühl bei einem erfreuten Kunde ob neuem Spielzeug X,
    und einem suchtkranken Menschen der sich auf sein Suchtmittel freut, ist,


    wird wohl auch weiter nicht Suchtfrei sein.


    Viel schöner wäre es, wenn sich die Menschen über ihre eigene kleine Sucht Gewahr werden würden, um sich damit auseinanderzusetzen.


    Dann würden wir schnell entdecken,
    dass in uns allen ein kleiner "Junky" steckt,
    und sich die Sucht als solche eigentlich gar nicht so sehr unterscheidet.


    Einzig verschieden sind die Suchtmittelstoffe
    (wobei es auch genügend nichtstoffliche Suchtstrukturen gibt),
    deren Zerstörungspotenzial und der Umgang der Gesellschaft mit den einzelnen Suchtarten.(Geächtet oder akzeptiert.) setzt die eigentlichen Akzente.


    Nur für Heute


    Sämi

  • Re: TV-Tip: Süchtig. ARD, 07.01., 23.00


    Zitat

    Original geschrieben von bimmelbommel


    Diese Sendung wird aber definitiv die letzte sein.


    MfG
    bimmelbommel


    Servus,


    mit Sicherheit, da diese Tanja IMHO im Oktober 2003 verstorben ist.


    Hier die Bestätigung:


    Quelle: http://www.rumpelstilzchen.com…dex-programmhinweise.html


    m.

  • Ich bin gestern beim rumzappen auch auf die Sendung gestoßen. Ich war/bin erschüttert über den Lebens- und Leidensweg der jungen Frau. Die Doku an sich war imho gut und einfühlsam gemacht. Ich kann nicht verstehen, dass der Bereicht zu so später Stunde gesendet wurde und damit einem größeren Publikum verschlossen blieb. Ich denke, man hätte die Sache auch zur Primetime senden können, wenn viele junge Leute zugucken. Denn wenn die Drogenkarriere der Protagonistin nicht als abschreckendes Beispiel dient, weiß ich auch nicht!? Es sollte imho mehr solche Sendungen auf guten Sendeplätzen werden. Und wer sagt, so etwas kann man Kindern und jugendlichen zur besten Sendezeit nicht zumuten, dem ist nicht zu helfen. Um 20.15 Uhr läuft so viel brutaler (und menschenverachtender) Schrott. Solche Dokus mögen sehr "schwere" und für junge Menschen nicht gerade leicht zu verarbeitende "Kost" sein, sie sind aber auch sehr, sehr lehrreich (und prägend).



    Brazzo




    PS: Hat jemand mitbekommen, ob die Mutter von ihrer Alkoholsucht im Laufe der Jahre weg kam? Entweder ich habe einen Hinweis darauf verpasst oder es wurde am Ende der Sendung nicht mehr darauf eingegangen.

    FCB forever No. 1


    "Ein freundliches Wort kostet nichts und ist doch das schönste Geschenk." [Daphne du Maurier (1907 - 89), engl. Schriftstellerin]


    Geht der Reichtum der Welt zu Grunde, dann stirbt die ROLEX zuletzt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Brazzo


    PS: Hat jemand mitbekommen, ob die Mutter von ihrer Alkoholsucht im Laufe der Jahre weg kam? Entweder ich habe einen Hinweis darauf verpasst oder es wurde am Ende der Sendung nicht mehr darauf eingegangen.


    IMHO wurde da nicht mehr drauf eingegangen. Denke aber mal, das die Mutter nicht aufgehört hat. Bei so einem Lebensweg ist es auch denke ich mal schwierig, dann auch noch den letzten Seelentröster aufzugeben.


    Was mir noch aufgefallen war, ist die Tatsache das die Männer, bei denen Tanja immer wieder gewohnt hat, durchweg anscheinend zu der begüterten Klasse gehörten. Bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, wie ich das finden soll..


    Ansonsten kann ich sirius` Beitrag nur zustimmen.


    Tom

    Nutze den Tag


    Das Wort "Würde" kennen manche Menschen nur noch als Konjunktiv II in dem Satz: "Für Geld würde ich alles machen."

  • Zitat

    Original geschrieben von Tom_le_ours
    IMHO wurde da nicht mehr drauf eingegangen. Denke aber mal, das die Mutter nicht aufgehört hat. Bei so einem Lebensweg ist es auch denke ich mal schwierig, dann auch noch den letzten Seelentröster aufzugeben.



    Ich hatte einen anderen Eindruck, ich fand es war kein weiterer körperlicher Verfall bei der Mutter zu beobachten, im Gegenteil, ich fand sie sah ab 2000 eher fitter aus als in den 90er Jahren.



    Brazzo

    FCB forever No. 1


    "Ein freundliches Wort kostet nichts und ist doch das schönste Geschenk." [Daphne du Maurier (1907 - 89), engl. Schriftstellerin]


    Geht der Reichtum der Welt zu Grunde, dann stirbt die ROLEX zuletzt.

  • Zitat

    Es sollte imho mehr solche Sendungen auf guten Sendeplätzen werden. Und wer sagt, so etwas kann man Kindern und jugendlichen zur besten Sendezeit nicht zumuten, dem ist nicht zu helfen. Um 20.15 Uhr läuft so viel brutaler (und menschenverachtender) Schrott. Solche Dokus mögen sehr "schwere" und für junge Menschen nicht gerade leicht zu verarbeitende "Kost" sein, sie sind aber auch sehr, sehr lehrreich (und prägend).


    FUll Ack !


    Kinder und Jugendliche sollten sich sowas ruhig mal ansehen.
    Vielleicht wird der ein oder andere Film mal in der Schule von einem Lehrer gezeigt, der den Film auch gesehen hat.

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